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Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
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Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein kurzer aber inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum - ABER: mieses Preisleistungsverhältnis!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch ...

Als ich gesehen habe, dass Christopher Paolini nach seinen Ausflügen ins Science-Fiction-Genre endlich wieder nach Alagaësia zurückkehren will, war ich natürlich sehr aufgeregt und musste mir das Buch sofort zulegen. Um wie viele andere Leser nicht enttäuscht zu werden (sieht man an den vielen wütenden Rezensionen) habe ich mich gleich richtig informiert und mir klargemacht, dass es sich hier um eine Kurzgeschichtensammlung an Geschichten rund um Eragon und seine Mitstreiter handelt und keineswegs um eine Fortsetzung. Und wenn man sich dies vor Augen hält kann man mit diesem kurzen Band sehr viel Spaß haben.

Das Cover ist in sehr düsteren, dunklen Farben gehalten und zeigt einen Drachen, der sich um einen Berggipfel schlingt. Damit bezieht sich das Motiv auf die letzte der drei Kurzgeschichten. Denn nachdem wir in "Die Gabel" Murtagh wieder treffen durften, der sich mit seinem Drachen Dorn versteckt hält und eine sehr interessante, aber auch beunruhigende Entdeckung macht, "Die Hexe" mehr auf die Kräterhexe Angela eingeht, bekommen wir in "Der Wurm" eine Legende der Urgals um den Kampf einer jungen Urgralgra gegen den bösen Drachen Vêrmund vorgesetzt, der sich wie im Bild gezeigt um den Gipfel des Kulkaras wickelt. Unter dem papiernen Umschlag, in den der Titel mit goldenen Lettern eingraviert ist, ist das Büchlein in schlichtem grau-braun gehalten. Die Karte der östlichen Gebiete und die drei Zeichnungen Paolinis, die jedem Anfang der Kurzgeschichten vorstehen, vervollständigen die Gestaltung auf angenehme Art und Weise. In einem Kritikpunkt muss ich mich der Masse an negativen Rezensionen aber doch anschließen: durch eine geradezu aufdringliche große Schriftgröße und einen lächerlichen Seitenabstand wurde die Geschichte klar auf die 300 Seiten gestreckt. Ich habe kein Problem damit, dass der Roman so kurz ist - ich finde es nur ein wenig unehrlich vom Verlag, die Seitenanzahl durch das Layout zu verfälschen und für das Büchlein dann 18 Euro zu verlangen. Gerade unter Anbetracht der Tatsache, dass die Geschichte nur als gebundenes Buch erschienen ist, man also nicht auf ein Taschenbuch ausweichen kann und alleine 18 Seiten Anhang und Danksagung und Anmerkungen des Autors ausmachen (natürlich interessant aber eben auch ein wenig betrügerisch) finde ich diesen Preis geradezu lächerlich. Bis auf das Preisleistungsverhältnis bin ich mit der Gestaltung jedoch einverstanden.

Erster Satz: "Der Tag war nicht gut gelaufen"

Ich war sehr überrascht, wie einfach es für mich war, wieder in Eragons Gedankenwelt einzutauchen auch wenn meine Lektüre des letzten Bandes schon mehrere Jahre her sein muss. Christopher Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und uns Lesern somit den Wiedereinstieg ins Reich Alagaësia zu erleichtern. Wir steigen in den Alltag von Eragon und Saphira ein, die damit beschäftigt sind, auf dem Berg Arngor eine Zitadelle für die letzten Dracheneier, sowie für die Eldunarí zu errichten und sich mit verschiedenen Völkern und einer Menge Papierkram herumschlagen müssen. So können wir einen kurzen Einblick in ihren Alltag erhalten, während die beiden Helden als Bindeglied und Überleitung für die drei unterschiedlichen Geschichten bilden, woraus sich dann ein fortlaufender Handlungsstrang entwickelt. So bekommt er von den Eldunarí eine Vision von Murtagh gezeigt, liest die etwas durcheinander geratene Biografie der Kräuterhexe Angela und lauscht am Lagerfeuer der Urgals der Erzählung einer Legende. Den kurzen Teil über unsere geliebte Kräuterhexe wurde von Paolinis Schwester Angela geschrieben und auch wenn keine wirklichen neuen Erkenntnisse ans Licht kommen, sondern zum Mythos um Angela nur noch mehr Geheimnisse dazukommen und ich mir nicht ganz sicher war, was mir der Abschnitt sagen wollte, fand ich ihn ganz amüsant. Durch Angela treffen wir auch das gruselige Mädchen Elva wieder, die von Eragon im Glauben etwas Gutes zu tun, verflucht wurde und immer noch auf ihren Teil in der Geschichte wartet.

Ganz besonders schön fand ich aber vor allem die spannende Geschichte aus der Legendenwelt der Urgals, die einen Großteil des Buches ausmacht. Durch die junge Ilgra und ihr Abenteuer um den Drachen Vêrmund und die Lethrblaka können wir die Kultur und die Denkweise der Urgals besser verstehen. Es ist besonders interessant dass hier nochmals verdeutlicht wird, dass die Urgals nicht nur hässliche gesichtslose Abschlachtungsmaschinen wie die Orks in "Herr der Ringe", sondern intelligente, fühlende Wesen mit eigener Kultur sind. Super ist auch die Lektion, die die Urgals Eragon damit vermitteln wollen und die auch beim Leser ankommt.

So verflogen die Seiten wie im Rausch und innerhalb von knappen zwei Stunden war ich durch mit diese kleinen Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Auch wenn die Freude nur kurz währte, habe ich es sehr genossen, wieder ins Eragon-Universum eintauchen und altbekannte und liebgewonnene Charaktere wieder treffen zu können. Leider tauchen viele andere Charaktere nur in einem Nebensatz oder gar nicht auf - aber das war ja bei diesem Umfang und diesem Format auch nicht anders zu erwarten. Dass jede der Geschichten mit einem offenen Ende verbleibt und es zum Abschluss für Eragon und die ganze Leserschaft eine sehr wichtige Neuigkeit gibt, deutet auf die baldige Fortsetzung durch einen weiteren Kurzgeschichtenband (aber auch durch einen vollwertigen Eragon Teil 5) hin. Hier werden also die Fäden neu in die Hand genommen, das Leserinteresse geweckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet.


"Glück, hatte Eragon befunden, war zu flüchtig und nutzlos, um Ihm nachzulaufen. Zufriedenheit dagegen war ein viel lohnenderes Ziel."


Fazit:


Ein kurzer aber sehr inspirierender Ausflug ins Eragon-Universum, der die Fäden der Geschichte neu in die Hand nimmt, das Leserinteresse weckt und auf einen neuen "großen" Nachfolgeband vorbereitet. Ein süßer Vorgeschmack, der aber leider ein sehr schlechtes Preisleistungsverhältnis aufzuweisen hat.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Eine um Weiten bessere Fortsetzung, die Lust auf mehr macht!

Torn – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Obwohl mich die Wicked-Reihe nach einem eher mäßigen Band 1 nicht unbedingt begeistert hatte, musste ich natürlich weiterlesen und der Autorin noch eine Chance geben. Und - es hat sich definitiv gelohnt! ...

Obwohl mich die Wicked-Reihe nach einem eher mäßigen Band 1 nicht unbedingt begeistert hatte, musste ich natürlich weiterlesen und der Autorin noch eine Chance geben. Und - es hat sich definitiv gelohnt! An meinen Favorit von Jennifer L. Armentrout -"Dark Elements"- kommt es leider immer noch nicht heran doch "Torn" kann einiges gutmachen, was "Wicked" liegen gelassen hatte.

Doch beginnen wir wie immer mit dem Cover. Auch wenn die Gestaltung nicht wirklich outstandig besonders ist, gefällt mir die kräftige dunkelblaue Farbe, sowie die feine Oberfläche des silbernen Flügels, der als Hauptmotiv abgedruckt ist. Zusammen mit dem grellen Grün des Titels und der schön geschwungenen Schrift ergibt sich eine runde Gestaltung, die gut in die Reihe passt. Was ich leider erst ganz zum Schluss bemerkt habe, ist dass im Umschlag des Buches ein Stadtplan von New Orleans zu finden gewesen wäre, welcher die wichtigsten Standorte im Buch kennzeichnet. Dadurch dass ich mit dieser Stadt bislang gar nichts am Hut hatte, wäre das ein ganz nützliches Extra gewesen Im hinteren Teil des Umschlages ist noch eine Vorschau auf die restlichen Teile der Trilogie gedruckt. Nachdem ich "Wicked" (=böse) als eher mäßigen Titel gesehen habe passt "Torn" (=zerrissen) schon viel besser zum Inhalt.


Erste Sätze: "Mein Blut, dunkelrot wie frisch gefallene Rosenblätter, schäumte aus der Mitte meiner Handfläche hervor wie aus einem verfluchten Vulkan des Grauens. Ich war der Halbling."


Diese ersten Sätze fassen noch mal sehr gut den unfassbaren Cliffhanger am Ende von Teil 1 zusammen: Ivy entdeckt, dass sie halb Fae halb Mensch ist und dass ein Kind von ihr und dem Prinzen der Fae dazu bestimmt ist, die Tore zwischen den Reichen zu öffnen und Schrecken über die Erde zu bringen. Als wäre das nicht schon schlimm genug wurde ihre Liebe Ren, den sie gerade erst gefunden hat, geschickt um den Halbling zu töten und ihre beste Freundin Val hat sie an den Prinzen verraten. Also wem kann sie überhaupt vertrauen und wie soll sie selbst mit diesem furchtbaren Geheimnis leben? Als sie sich von ihren Blessuren nach dem Kampf mit dem Prinzen erholt hat, macht sie sich auf die Suche nach Antworten. Doch auch der Prinz hat sich auf der Suche nach ihr gemacht und wird nicht haltmachen, bis er sie gefunden und die Prophezeiung erfüllt hat...


"Ren fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und ließ sie danach fallen. "Das hier ändert alles." Mein Blick begegnete dem von Tink. Es hatte sich bereits alles geändert."


Im Vergleich zu Band 1 hat die Autorin hier endlich einen größeren Fokus auf die Handlung gelegt die Geschichte wird eine Spur düsterer und definitiv ernster. Die Lovestory tritt zugunsten von Ivys Zerrissenheit, einigen actionreichen Szenen und vielen neuen Erkenntnisse ein wenig in den Hintergrund und auch die Erotik wird hier deutlich zurückgeschraubt. Ivy muss mit ihrer neuen Rolle als Halbling, dem Verrat ihrer besten Freundin, der wackeligen Beziehung mit Ren und der Verfolgung durch den grausamen Prinzen klarkommen und darf sich dabei nicht aus den Augen verlieren. Der Fokus wird also von der Beziehung der beiden eher auf Ivys Innenleben und die Geschehnisse rund um den Prinzen gelenkt, den man sehr bald sehr heftig zu hassen lernt. Als dann noch eine vollkommen neue Instanz als überraschende Wendung auftaucht, erschüttert das die bisher bekannte Welt und macht den Spannungsbogen perfekt. Die Handlung ist also auf jeden Fall spannender, mitreißender, großartiger und unvorhersehbarer als bei Band 1.


"In Wahrheit war die Sache zwischen Ren und mir vorbei gewesen, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte und ich wusste nicht, um wen ich mehr weite. Ob ich um mich weinte oder um das, was zu finden Ren und ich nie wirklich eine Chance gehabt hatten, oder ob ich um Val weinte."


Doch auch der schlimmste Mord und Totschlag hält Jennifer L. Armentrout nicht davon ab, uns mit einem humorvollen Unterton ab und zu zum Lachen zu bringen. Zwischen all den romantischen, actionreichen und erschreckenden Szenen nimmt sie mit ihrem treffenden Humor vielen Problemen die Spitze und macht die Geschichte unglaublich unterhaltsam. Wir bekommen es hier wieder mit einer Menge wohlplatzierter Anspielungen auf Disney- Filme, "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Twilight", "Supernatural" und "The Walking Dead" vorgesetzt. Rens und Ivys Sarkasmus, ihre Zweideutigkeiten, die vielen Insiderwitzen und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die fast 500 Seiten wie im Flug vergehen


"Tu das nicht", sagte er mit rauer Stimme. "Das bin ich nicht wert. Du kannst... das nicht machen." "Du bist es wert", widersprach ich. "Ich könnte nicht damit leben, wenn..." Ich presste die Lippen zusammen und hielt seinem erschütterten Blick stand, während Drake aus dem Raum ging. "Ich liebe dich", erklärte ich. Ich ging rückwärts hinaus, hielt den Blick fest auf Rens Gesicht gerichtet, bis es verschwamm und ich nur noch das Klirren seiner Ketten hörte, als er sich mühsam aufrappelte. "Was auch immer geschieht, ich liebe dich."



Sehr gut gefallen haben mir auch die Charaktere, auch wenn diese es leider immer noch nicht mit anderen ihrer Reihen (zum Beispiel mit Layla und Roth aus "Dark Elements") aufnehmen können. Die junge Ivy ist eine Kämpferin, die sich nicht hinter einem starken Retter versteckt und gerne das Opfer spielt. Dass sie immer wieder aufsteht, weitermacht und sich durch wenig aus der Ruhe bringen lässt macht sie mir sehr sympathisch. Doch gerade weil wir als Leser mittlerweile wissen, dass sich hinter ihrer toughen Fassade eine ganze Menge Schmerz und anderes emotionales Gepäck versteckt, war es sehr entsetzlich zu sehen, wie sie unter dem Prinzen, ihrer Bürde und der Ablehnung der Welt leidet.

Ren, das sexy Mitglied der Elite, ist natürlich cool, aber... er ist nun mal nicht Roth (sorry, Ren aber mit einem sexy Hohedämon der Hölle, der immer einen Spruch auf Lager hat, der seine dämonischen Haustiere nach Disney-Figuren benennt und einfach unwiderstehlich ist, kannst du es leider nicht aufnehmen, grins).


"Ich bin..." "Du bist Ivy Morgan." Sein Atem ging schneller. "Du bist eine schöne, wilde und mutige Frau. Du bist unglaublich loyal und ich verdiene deine Liebe nicht, aber ich werde sie annehmen. Ich werde sie in meinem Herzen bewahren und ich werde niemals auch nur eine Sekunde davon bereuen!"


So ist mein absoluter Lieblingscharakter mit großem Abstand der Brownie Tink. Wir lernten den kleinen Racker als etwa 30 Zentimeter großen Wicht mit einem Temperament für zwei Meter kennen, der gerne all seine kriminelle Energie darauf richtet, Ivys Amazon-Passwörter zu knacken, Cornflakes-Packungen zu klauen, seltsame Orgien mit Trollpuppen zu veranstalten und die Harry-Potter-Filme durch zu suchten. Als eben dieser Brownie dann plötzlich als 1,95 Meter großer, attraktiver Mann in Ivys Wohnung auftaucht und nebenbei erwähnt, dass das eigentlich seine richtige Gestalt ist, fäll nicht nur Ivy vor Überraschung aus allen Wolken. Es ist mir unglaublich schwergefallen, dieses süße magische Wesen, das ein besonderes Faible für Dobby hat und ganz nach seinem Artnamen "Brownie" wunderbar leckeren Schokoladenkuchen backen kann, mit dem großen, mächtigen Typen zu vereinbaren, der er augenscheinlich ist.

Nach einem spannenden Showdown verzichtet Armentrout darauf (halleluja), einen Cliffhanger hinten an zu stellen und erleichtert uns so die Wartezeit auf den dritten Band "Brave", der am 11. Februar 2019 erscheinen wird. Die Autorin zeigt und hier, was sie im Fantasy-Genre kann und macht Lust auf mehr!


Fazit:


"Torn" schafft, was "Wicked" nicht ganz konnte: mich mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit interessanten Protagonisten zum Nachdenken, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum Fluchen zu bringen. Eine um Weiten bessere Fortsetzung, die Lust auf mehr macht!

Veröffentlicht am 20.12.2018

Eine um Weiten bessere Fortsetzung, die Lust auf mehr macht!

Torn - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Obwohl mich die Wicked-Reihe nach einem eher mäßigen Band 1 nicht unbedingt begeistert hatte, musste ich natürlich weiterlesen und der Autorin noch eine Chance geben. Und - es hat sich definitiv gelohnt! ...

Obwohl mich die Wicked-Reihe nach einem eher mäßigen Band 1 nicht unbedingt begeistert hatte, musste ich natürlich weiterlesen und der Autorin noch eine Chance geben. Und - es hat sich definitiv gelohnt! An meinen Favorit von Jennifer L. Armentrout -"Dark Elements"- kommt es leider immer noch nicht heran doch "Torn" kann einiges gutmachen, was "Wicked" liegen gelassen hatte.

Doch beginnen wir wie immer mit dem Cover. Auch wenn die Gestaltung nicht wirklich outstandig besonders ist, gefällt mir die kräftige dunkelblaue Farbe, sowie die feine Oberfläche des silbernen Flügels, der als Hauptmotiv abgedruckt ist. Zusammen mit dem grellen Grün des Titels und der schön geschwungenen Schrift ergibt sich eine runde Gestaltung, die gut in die Reihe passt. Was ich leider erst ganz zum Schluss bemerkt habe, ist dass im Umschlag des Buches ein Stadtplan von New Orleans zu finden gewesen wäre, welcher die wichtigsten Standorte im Buch kennzeichnet. Dadurch dass ich mit dieser Stadt bislang gar nichts am Hut hatte, wäre das ein ganz nützliches Extra gewesen Im hinteren Teil des Umschlages ist noch eine Vorschau auf die restlichen Teile der Trilogie gedruckt. Nachdem ich "Wicked" (=böse) als eher mäßigen Titel gesehen habe passt "Torn" (=zerrissen) schon viel besser zum Inhalt.


Erste Sätze: "Mein Blut, dunkelrot wie frisch gefallene Rosenblätter, schäumte aus der Mitte meiner Handfläche hervor wie aus einem verfluchten Vulkan des Grauens. Ich war der Halbling."


Diese ersten Sätze fassen noch mal sehr gut den unfassbaren Cliffhanger am Ende von Teil 1 zusammen: Ivy entdeckt, dass sie halb Fae halb Mensch ist und dass ein Kind von ihr und dem Prinzen der Fae dazu bestimmt ist, die Tore zwischen den Reichen zu öffnen und Schrecken über die Erde zu bringen. Als wäre das nicht schon schlimm genug wurde ihre Liebe Ren, den sie gerade erst gefunden hat, geschickt um den Halbling zu töten und ihre beste Freundin Val hat sie an den Prinzen verraten. Also wem kann sie überhaupt vertrauen und wie soll sie selbst mit diesem furchtbaren Geheimnis leben? Als sie sich von ihren Blessuren nach dem Kampf mit dem Prinzen erholt hat, macht sie sich auf die Suche nach Antworten. Doch auch der Prinz hat sich auf der Suche nach ihr gemacht und wird nicht haltmachen, bis er sie gefunden und die Prophezeiung erfüllt hat...


"Ren fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und ließ sie danach fallen. "Das hier ändert alles." Mein Blick begegnete dem von Tink. Es hatte sich bereits alles geändert."


Im Vergleich zu Band 1 hat die Autorin hier endlich einen größeren Fokus auf die Handlung gelegt die Geschichte wird eine Spur düsterer und definitiv ernster. Die Lovestory tritt zugunsten von Ivys Zerrissenheit, einigen actionreichen Szenen und vielen neuen Erkenntnisse ein wenig in den Hintergrund und auch die Erotik wird hier deutlich zurückgeschraubt. Ivy muss mit ihrer neuen Rolle als Halbling, dem Verrat ihrer besten Freundin, der wackeligen Beziehung mit Ren und der Verfolgung durch den grausamen Prinzen klarkommen und darf sich dabei nicht aus den Augen verlieren. Der Fokus wird also von der Beziehung der beiden eher auf Ivys Innenleben und die Geschehnisse rund um den Prinzen gelenkt, den man sehr bald sehr heftig zu hassen lernt. Als dann noch eine vollkommen neue Instanz als überraschende Wendung auftaucht, erschüttert das die bisher bekannte Welt und macht den Spannungsbogen perfekt. Die Handlung ist also auf jeden Fall spannender, mitreißender, großartiger und unvorhersehbarer als bei Band 1.


"In Wahrheit war die Sache zwischen Ren und mir vorbei gewesen, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte und ich wusste nicht, um wen ich mehr weite. Ob ich um mich weinte oder um das, was zu finden Ren und ich nie wirklich eine Chance gehabt hatten, oder ob ich um Val weinte."


Doch auch der schlimmste Mord und Totschlag hält Jennifer L. Armentrout nicht davon ab, uns mit einem humorvollen Unterton ab und zu zum Lachen zu bringen. Zwischen all den romantischen, actionreichen und erschreckenden Szenen nimmt sie mit ihrem treffenden Humor vielen Problemen die Spitze und macht die Geschichte unglaublich unterhaltsam. Wir bekommen es hier wieder mit einer Menge wohlplatzierter Anspielungen auf Disney- Filme, "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Twilight", "Supernatural" und "The Walking Dead" vorgesetzt. Rens und Ivys Sarkasmus, ihre Zweideutigkeiten, die vielen Insiderwitzen und vor allem die unglaublich lustigen und auch oft peinlichen Konversationen haben mir zusätzlich praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht tapeziert. Wortgewandt, witzig, dabei voller Andeutungen, Metaphern und mit grandiosen Beschreibungen von Gegebenheiten, Ereignissen, Emotionen und magischen Elementen führt sie uns durch die Geschichte, sodass die fast 500 Seiten wie im Flug vergehen


"Tu das nicht", sagte er mit rauer Stimme. "Das bin ich nicht wert. Du kannst... das nicht machen." "Du bist es wert", widersprach ich. "Ich könnte nicht damit leben, wenn..." Ich presste die Lippen zusammen und hielt seinem erschütterten Blick stand, während Drake aus dem Raum ging. "Ich liebe dich", erklärte ich. Ich ging rückwärts hinaus, hielt den Blick fest auf Rens Gesicht gerichtet, bis es verschwamm und ich nur noch das Klirren seiner Ketten hörte, als er sich mühsam aufrappelte. "Was auch immer geschieht, ich liebe dich."



Sehr gut gefallen haben mir auch die Charaktere, auch wenn diese es leider immer noch nicht mit anderen ihrer Reihen (zum Beispiel mit Layla und Roth aus "Dark Elements") aufnehmen können. Die junge Ivy ist eine Kämpferin, die sich nicht hinter einem starken Retter versteckt und gerne das Opfer spielt. Dass sie immer wieder aufsteht, weitermacht und sich durch wenig aus der Ruhe bringen lässt macht sie mir sehr sympathisch. Doch gerade weil wir als Leser mittlerweile wissen, dass sich hinter ihrer toughen Fassade eine ganze Menge Schmerz und anderes emotionales Gepäck versteckt, war es sehr entsetzlich zu sehen, wie sie unter dem Prinzen, ihrer Bürde und der Ablehnung der Welt leidet.

Ren, das sexy Mitglied der Elite, ist natürlich cool, aber... er ist nun mal nicht Roth (sorry, Ren aber mit einem sexy Hohedämon der Hölle, der immer einen Spruch auf Lager hat, der seine dämonischen Haustiere nach Disney-Figuren benennt und einfach unwiderstehlich ist, kannst du es leider nicht aufnehmen, grins).


"Ich bin..." "Du bist Ivy Morgan." Sein Atem ging schneller. "Du bist eine schöne, wilde und mutige Frau. Du bist unglaublich loyal und ich verdiene deine Liebe nicht, aber ich werde sie annehmen. Ich werde sie in meinem Herzen bewahren und ich werde niemals auch nur eine Sekunde davon bereuen!"


So ist mein absoluter Lieblingscharakter mit großem Abstand der Brownie Tink. Wir lernten den kleinen Racker als etwa 30 Zentimeter großen Wicht mit einem Temperament für zwei Meter kennen, der gerne all seine kriminelle Energie darauf richtet, Ivys Amazon-Passwörter zu knacken, Cornflakes-Packungen zu klauen, seltsame Orgien mit Trollpuppen zu veranstalten und die Harry-Potter-Filme durch zu suchten. Als eben dieser Brownie dann plötzlich als 1,95 Meter großer, attraktiver Mann in Ivys Wohnung auftaucht und nebenbei erwähnt, dass das eigentlich seine richtige Gestalt ist, fäll nicht nur Ivy vor Überraschung aus allen Wolken. Es ist mir unglaublich schwergefallen, dieses süße magische Wesen, das ein besonderes Faible für Dobby hat und ganz nach seinem Artnamen "Brownie" wunderbar leckeren Schokoladenkuchen backen kann, mit dem großen, mächtigen Typen zu vereinbaren, der er augenscheinlich ist.

Nach einem spannenden Showdown verzichtet Armentrout darauf (halleluja), einen Cliffhanger hinten an zu stellen und erleichtert uns so die Wartezeit auf den dritten Band "Brave", der am 11. Februar 2019 erscheinen wird. Die Autorin zeigt und hier, was sie im Fantasy-Genre kann und macht Lust auf mehr!


Fazit:


"Torn" schafft, was "Wicked" nicht ganz konnte: mich mit humorvollen Anspielungen zum Lachen, mit interessanten Protagonisten zum Nachdenken, mit prickelnder Liebe zum Schmachten, mit epischen Kämpfen zum Mitfiebern und mit schockierenden Wendungen und Cliffhangern zum Fluchen zu bringen. Eine um Weiten bessere Fortsetzung, die Lust auf mehr macht!