Ein interessanter Einblick
Kaiser, Krieger, Heldinnen1918 ist der Erste Weltkrieg verloren, die österr.-ungarische Monarchie Geschichte, der Kaiser samt Familie auf dem Weg ins Exil, abertausende von Ex-Soldaten kommen in die Heimat zurück und finden eine ...
1918 ist der Erste Weltkrieg verloren, die österr.-ungarische Monarchie Geschichte, der Kaiser samt Familie auf dem Weg ins Exil, abertausende von Ex-Soldaten kommen in die Heimat zurück und finden eine veränderte Welt vor. Die Frauen, die zuvor noch an Kinder, Küche und Kirche gebunden waren, haben sich großteils ihrer Fesseln entledigt. Sie fordern, wie unverschämt, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, das allgemeine Wahlrecht und möchten ihre Errungenschaften, die sie während der Abwesenheit der Männer erreicht haben, nicht wieder hergeben. Obwohl nichts so ist wie vorher, werden die Frauen, die zuvor 12 und mehr Stunden in den Fabriken geschuftet haben, um ihre Kinder durchzubringen, wieder an den Herd zurückgedrängt.
Apropos Fabriksarbeit: Die männliche Gesellschaft findet, dass die Frauen zu schwach seien, um zu studieren. Für Schwerstarbeit in den Fabriken und anschließende Hausarbeit, sind die Frauen nicht zu zart.
Bettina Balaka zeigt die Situation der Frauen nach dem Ersten Weltkrieg auf. Trotz des ernsten Themas lässt sich das Buch gut lesen. Immer wieder kann auch geschmunzelt werden. Manchmal ist Kopfschütteln angebracht und häufig ein zustimmendes Nicken.
Was sich unter dem heutige Begriff „Gender Gap“ versteckt, ist nicht anderes als die Forderung von damals „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.