Leichte Lektüre
FriesensommerMaike Olufs arbeitet als Ärztin auf Föhr. Sie liebt die Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Auch wenn sie nicht ein einfaches Leben hatte, und die Erinnerungen an früher nicht nur gut sind. Vor über 40 ...
Maike Olufs arbeitet als Ärztin auf Föhr. Sie liebt die Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Auch wenn sie nicht ein einfaches Leben hatte, und die Erinnerungen an früher nicht nur gut sind. Vor über 40 Jahren war Maike schwer verliebt in den jungen Amerikaner Harry, der vor der Einberufung ins Militär auf Föhr untergetaucht ist. Doch Harry hat sie schwer enttäuscht und so denkt sie noch mit gemischten Gefühlen an die Sechziger Jahre zurück. Und ausgerechnet Harry, trifft sie auf der Fähre zwischen Sylt, wo sie ihren Freund Rainer besucht hat, und Föhr wieder.
Dies war das dritte Buch, das ich von Janne Mommsen gelesen habe. Leider hat es mir weniger gefallen als " Zwischen den Bäumen das Meer " und " Seeluft macht glücklich ". Zwar findet man auch hier die gut beschriebene Atmosphäre auf Föhr wieder. Da hat der Autor wirklich ein Händchen. Die Landschafts und Gezeitenbeschreibungen sind wirklich sehr bildlich. Mir haben leider die Figuren und ihre Handlungen nicht so gefallen. Das soll nicht heissen, dass die Charakterisierung nicht gelungen wäre. Nein … die Figuren sind einfach ziemlich langweilig und berechenbar. Nehmen wir zuallererst mal Maike. Sie hat keinerlei Ecken und Kanten, nickt brav alles ab und wirkt dadurch sehr unsicher. Die Frau ist 62 Jahre alt und Aerztin von Beruf. Da sollte man doch denken, dass sie durch ihre Lebenserfahrung, ihre Meinung zu vertreten weiss. Nein, sie versteckt sich lieber, als sie ihre alte Liebe wieder trifft. Und als sie bei einem Mann übernachtet, ist ihre grösste Sorge, wo sie sich ausziehen soll. Dann haben wir auch noch die männliche Besetzung in diesem Buch. Da weiss man eigentlich schon auf Seite 10, wenn denn Maike am Schluss kriegt. Sehr berechnend und voraussehbar das Ganze.
Die Handlung ist, wie in allen Büchern von Janne Mommsen, eher ruhig gehalten. Die Story wechselt zwischen der Gegenwart und 1968, der Aera der Hippiezeit. Sehr authentisch beschrieben wurden die Kleidung, Frisuren oder die damalige Musik. Der Schreibstil ist einfach gehalten, klar und flüssig zu lesen, und hat mir gut gefallen. Dankbar war ich, dass friesische Ausdrücke übersetzt wurden … denn da habe ich absolut nix verstanden.
"Friesensommer " reihe ich in das Regal leichte Lektüre ein. Schnell und gut zu lesen, jedoch nicht besonders tiefgründig.