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Veröffentlicht am 05.01.2019

Leichte Lektüre

Friesensommer
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Maike Olufs arbeitet als Ärztin auf Föhr. Sie liebt die Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Auch wenn sie nicht ein einfaches Leben hatte, und die Erinnerungen an früher nicht nur gut sind. Vor über 40 ...

Maike Olufs arbeitet als Ärztin auf Föhr. Sie liebt die Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Auch wenn sie nicht ein einfaches Leben hatte, und die Erinnerungen an früher nicht nur gut sind. Vor über 40 Jahren war Maike schwer verliebt in den jungen Amerikaner Harry, der vor der Einberufung ins Militär auf Föhr untergetaucht ist. Doch Harry hat sie schwer enttäuscht und so denkt sie noch mit gemischten Gefühlen an die Sechziger Jahre zurück. Und ausgerechnet Harry, trifft sie auf der Fähre zwischen Sylt, wo sie ihren Freund Rainer besucht hat, und Föhr wieder.


Dies war das dritte Buch, das ich von Janne Mommsen gelesen habe. Leider hat es mir weniger gefallen als " Zwischen den Bäumen das Meer " und " Seeluft macht glücklich ". Zwar findet man auch hier die gut beschriebene Atmosphäre auf Föhr wieder. Da hat der Autor wirklich ein Händchen. Die Landschafts und Gezeitenbeschreibungen sind wirklich sehr bildlich. Mir haben leider die Figuren und ihre Handlungen nicht so gefallen. Das soll nicht heissen, dass die Charakterisierung nicht gelungen wäre. Nein … die Figuren sind einfach ziemlich langweilig und berechenbar. Nehmen wir zuallererst mal Maike. Sie hat keinerlei Ecken und Kanten, nickt brav alles ab und wirkt dadurch sehr unsicher. Die Frau ist 62 Jahre alt und Aerztin von Beruf. Da sollte man doch denken, dass sie durch ihre Lebenserfahrung, ihre Meinung zu vertreten weiss. Nein, sie versteckt sich lieber, als sie ihre alte Liebe wieder trifft. Und als sie bei einem Mann übernachtet, ist ihre grösste Sorge, wo sie sich ausziehen soll. Dann haben wir auch noch die männliche Besetzung in diesem Buch. Da weiss man eigentlich schon auf Seite 10, wenn denn Maike am Schluss kriegt. Sehr berechnend und voraussehbar das Ganze.
Die Handlung ist, wie in allen Büchern von Janne Mommsen, eher ruhig gehalten. Die Story wechselt zwischen der Gegenwart und 1968, der Aera der Hippiezeit. Sehr authentisch beschrieben wurden die Kleidung, Frisuren oder die damalige Musik. Der Schreibstil ist einfach gehalten, klar und flüssig zu lesen, und hat mir gut gefallen. Dankbar war ich, dass friesische Ausdrücke übersetzt wurden … denn da habe ich absolut nix verstanden.
"Friesensommer " reihe ich in das Regal leichte Lektüre ein. Schnell und gut zu lesen, jedoch nicht besonders tiefgründig.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Solider Krimi!

In Staub und Asche
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Kjell Bonsaksen geht in Pension und bittet seinen Kollegen Holme inständig, einen alten Fall noch mal aufzurollen. 2004 wurde Jonas Abrahamsen verurteilt, kurz nach dem Unfalltod der 3jährigen Tochter, ...

Kjell Bonsaksen geht in Pension und bittet seinen Kollegen Holme inständig, einen alten Fall noch mal aufzurollen. 2004 wurde Jonas Abrahamsen verurteilt, kurz nach dem Unfalltod der 3jährigen Tochter, seine Frau getötet zu haben. Henrik Holme und Hanne Wilhelmsen von der Polizei in Oslo, nehmen nicht nur diesen Cold Case noch mal auf. Sie untersuchen auch den Selbstmord der Rechtsextremistin Iselin Havorn. Als noch dazu ein dreijähriges Mädchen entführt wird, haben sie alle Hände voll zu tun.

Dies ist schon der zehnte Fall rund um die Ermittler aus Oslo. Ich kenne keines der vorderen Bücher und hatte fast keine Probleme, in die Geschichte rein zu kommen. Ab und zu wird Bezug zu alten Fällen genommen, dies jedoch sehr zurückhaltend. Einzig die spezielle Beziehung zwischen Hanne und Henrik gab mir einige Rätsel auf. Da hat mir eindeutig Vorwissen gefehlt. Die Figuren sind keinesfalls 08/15 und da ich Ermittler mit Ecken und Kanten mag, habe ich mich sofort wohl gefühlt. Henrik hat massive Zwangsneurosen, berührt zum Beispiel stets den Türrahmen, bevor er ein Zimmer betritt. Oder zählt seine Hemdenknöpfe durch. Seine Zwangshandlungen sind absolut authentisch beschrieben. Hanne sitzt im Rollstuhl, was sehr selten in Krimis ist und darum meine Anerkennung hat. Allerdings ist sie eine ziemliche Zicke und rechthaberisch.
Da die Ermittler drei Fälle gleichzeitig behandeln, gibt es oft Perspektivwechsel, was die Geschichte etwas unruhig macht. Die drei Fälle hängen schlussendlich, wie schon zu Beginn geahnt, zusammen. Sie wurden äusserst schlüssig miteinander verstrickt und die Auflösung ist gut gemacht. Ich lese sehr gerne Krimis, in denen Jahre zurückliegende Fälle neu aufgedeckt werden. Der Fall um den Mord an der Ehefrau von Jonas liegt 12 Jahre zurück. Ab und zu empfand ich Ermittlungsergebnisse an den Haaren herbei gezogen. Wie die Tatsache, dass sich ein Nachbar noch daran erinnert, was das Opfer am Tag des Mordes in den Abfall geworfen hat.
Da die Rechtsextremistin Selbstmord verübt, wird auch ihr Umfeld beleuchtet. Hier wird es kurz politisch und etwas langatmig.
Normalerweise sind nordische Krimis eher düster. " In Staub und Asche" hebt sich wohltuend davon ab und hat mir gut gefallen. Leider soll dies der letzte Band rund um Henrik Holme und Hanne Wilhelmen sein. Doch ich kann ja noch die neun vorderen Bände lesen und habe da noch genug Lesestoff.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Solider Krimi !

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Madame le Commissaire, Isabelle Bonnet, sitzt in einem Café in Fragolin, Provence, als eine tote Nonne am Meer gefunden wird. Bald ist klar, dass die Ordensschwester ermordet wurde. Isabelle nimmt die ...

Madame le Commissaire, Isabelle Bonnet, sitzt in einem Café in Fragolin, Provence, als eine tote Nonne am Meer gefunden wird. Bald ist klar, dass die Ordensschwester ermordet wurde. Isabelle nimmt die Ermittlungen auf und taucht ein in die Welt der Kirche und der Ordensschwestern. Wer hatte etwas gegen die Nonne und warum wurde sie umgebracht?

Dieses ist der fünfte Band, doch mein erstes Buch, rund um Madame le Commissaire! Sehr gefallen hat mir, wie die französische Lebensweise, das gute Essen, beschrieben und zelebriert wird. Die Provence ist ja bekannt für die gute Küche und dies blinzelt hier durch. Die Atmosphäre dort in dem kleinen Städtchen Fragolin ist hervorragend beschrieben und erlaubt dem Leser Kopfkino vom Feinsten. Zu der Authentizität führen sicher auch die französischen Ausdrücke und Redewendungen, die kursiv geschrieben, immer wieder mal eingefügt wurden.
Diese Geschichte ist eher eine der Ruhigen in Genre Krimi. Ich habe mich jedoch nie gelangweilt, da etliches anderes, wie die Atmosphäre der Provence, gut getroffen und mich gefesselt und unterhalten haben.
Meine Lieblingsfigur war eindeutig Apollinaire, der Assistent von Madame le Commissaire. Er ist ein Franzose durch und durch, hat sein Herz auf dem rechten Fleck und ein grossen Manko. Er ist überaus korrekt und dadurch etwas umständlich - kompliziert. Die Dialoge zwischen ihm und seiner Chefin empfand ich dadurch als witzig und herzerfrischend gradlinig. Da die Tote eine Ordensschwester war, tritt Madame le Commissaire sogar in ein Kloster ein, um vor Ort zu ermitteln. Soweit ich es beurteilen kann, waren die Recherchen sehr gut. Diese Passagen wurden jedenfalls so beschrieben, wie ich mir das Klosterleben vorstelle.
"Madame le Commissaire und die tote Nonne" ist ein solider, eher ruhiger Krimi mit Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Altersempfehlung?

Das letzte Schaf
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Die Hirten, die die Schafherde hüten sollen, sind eines Tages weg. Spurlos verschwunden! Die Schafe fragen sich, wo diese denn nur abgeblieben sind? Da erzählt die Ziege, dass ein Baby geboren wurde, das ...

Die Hirten, die die Schafherde hüten sollen, sind eines Tages weg. Spurlos verschwunden! Die Schafe fragen sich, wo diese denn nur abgeblieben sind? Da erzählt die Ziege, dass ein Baby geboren wurde, das in Windeln gewickelt in einem Stall leigt. Aber warum ist da dieses komische Licht am Himmel?

Illustriert wurde das Buch passend mit dem Sujet "Schafe" und das sehr liebevoll! Schafe wohin man blickt.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Schreibstil zum Vorlesen in diesem Buch zu komplex, gerade für kleinere Kinder ist. Und die Idee der Geschichte für ältere Kinder ( Zielgruppe acht Jahre ) zu kindlich. Ich bin deshalb nicht sicher, ob Idee und Illustrationen mit dem Schreibstil gerade im Hinblick auf die Altersgruppen harmonieren. Toll hingegen finde ich, wie die Schafe verschieden charakterisiert wurden, damit man sie auseinander halten kann. Mal trägt eines einen Seitenscheitel im Haar, mal hat eines ein Gipsbein. Mir hat auch der Witz, der gut in die Geschichte verpackt wurde, gefallen. Ueber das Zahnspangenschaf musste ich doch sehr schmunzeln. Und die erste Quelle für brandneue Infos ist eine Ziege!
Man bemerkt es ziemlich schnell: die Weihnachtsgeschichte, hier mal anders, aus der Sicht von Schafen, wird erzählt. Wenn diese Form nicht neu ist!
Ich kann mir vorstellen, dass Familien, die mit Weihnachten aus den verschiedensten Gründen nicht viel am Hut haben, hier auf ihre Kosten kommen. Einfach, weil die Weihnachtsgeschichte hier neutral daher kommt und eher witzig als christlich ist.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Das eigene Leben von aussen betrachten

Mieses Karma
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Kim Lange, Karrierefrau, hat soeben den deutschen Fernsehpreis entgegen genommen, als beim Luft schnappen auf dem Dach etwas vom Himmel fällt. Kim wird von dem glühenden Waschbecken einer russischen Weltraumstation ...

Kim Lange, Karrierefrau, hat soeben den deutschen Fernsehpreis entgegen genommen, als beim Luft schnappen auf dem Dach etwas vom Himmel fällt. Kim wird von dem glühenden Waschbecken einer russischen Weltraumstation erschlagen und …. verwandelt sich in eine Ameise.
Mit sechs Füssen und einen überdimensionalen Kopf macht sie sich auf den Weg zu ihren Zuhause. Um ihrer kleinen Tochter Lilly nahe zu sein, und zuzusehen wie ihre ehemals beste Freundin Nina ihren Mann Alex umgarnt. Es muss was geschehen und zwar sofort! Kim legt es darauf an, wieder geboren zu werden, unterstützt wird sie dabei von Casanova der Ameise.

Eines vorneweg: ich war äusserst skeptisch … denn normalerweise gefallen mir Bücher, in denen es um Themen wie Wiedergeburt etc. geht weniger. Budda, Karma und Reinkarnation ist weniger meines.
Dieses Buch hier darf man einfach nicht zu ernst nehmen. Schon nur die Tatsache, dass der Protagonistin mitten in der Stadt das glühende Waschbecken einer russischen Weltraumstation auf den Kopf fällt, ist … na ja. So habe ich solche überzogenen Handlungsfortsätze einfach mal weg geblinzelt. Und habe mich danach köstlich amüsiert. Der Schreibstil ist humorvoll und witzig. Immer wieder gibt es lustige Passagen, in denen ich lachen musste. David Safier hat die Ameisenperspektive auf Gegenstände, Menschen und Situationen echt gut beschrieben. Ebenfalls die folgenden Verwandlungen von Kim, die ich hier spoilere.
Kim gibt alles für ihre Karriere, verpasst dadurch auch den Geburtstag ihrer kleinen Tochter. Zweifelt die Liebe zu ihrem Mann Alex an. Die Idee, das eigene Leben mal von aussen zu betrachten, hat mir unheimlich gut gefallen. Auch die Idee, dass Kim dies als Ameise und weiteren Verwandlungen tut. Wenn es auch einige langatmige Stellen gerade in den Gesprächen mit Budda gab, hat mir die Story gut gefallen. Ob diese Wiedergeburten Kim läutern und ändern? Lasst euch überraschen!
Gegen Schluss wird es tiefsinnig und ist zu 100 % aufgegangen. Zum Glück habe ich noch Mieses Karma 2 hier liegen….