Ein Glanzstück! Sehr beeindruckend und brillant erzählter Schottland-Roman!
Die Melodie der Schatten„Die Melodie der Schatten“ war ein einzigartiger Lesegenuss für mich! Ein Roman, der unglaublich atmosphärisch rüber kommt, brillant erzählt wird, voller Mystik und Magie steckt und bei einem ein unglaubliches ...
„Die Melodie der Schatten“ war ein einzigartiger Lesegenuss für mich! Ein Roman, der unglaublich atmosphärisch rüber kommt, brillant erzählt wird, voller Mystik und Magie steckt und bei einem ein unglaubliches Kopfkino auslöst! Die Geschichte steckt voller Rätsel, Geheimnisse, furchtbaren Geschehnissen, einer unglaublichen Spannung und sehr reizvollen Begegnungen mit überaus faszinierenden Menschen. Abgerundet wird das ganze Geschehen noch durch die perfekte und gekonnte Einbindung der geschichtlichen Vergangenheit von Schottland. Mit ganz viel Respekt für diese Erzählkunst und einer unglaublichen Freude über das Gelesene kann ich Maria W. Peter nur für diesen Roman gratulieren.
Alles beginnt damit, dass Lady Fionas Reise und die ihrer Tante Maud ein jähes und gewaltsames Ende nimmt, als sie in den schottischen Highlands von Unbekannten überfallen werden. Mit ganz viel Glück gelingt Fiona unbemerkt die Flucht und sie muss aus ihrem Versteck heraus mit ansehen, wie die restlichen Insassen ihrer Kutsche beraubt, ermordet und alles in Brand gesetzt wird. Geschockt, verwirrt und auf sich alleingestellt irrt sie durch die Gegend und findet sich auf einmal vor der Tür eines etwas heruntergekommenen und düsteren Herrenhauses wieder. Ihr wird Unterschlupf gewährt, doch ihre Erleichterung wird durch die Begegnung mit dem Besitzer von Thirstane Manor getrübt. Laird Aidan hat eine seltsame, ruppige, hasserfüllte und abweisende Haltung ihr gegenüber und Fiona wünscht sich nur noch zu ihrem Vater nach Edingburgh zurück, obwohl dieser sie eigentlich gar nicht mehr um sich haben möchte. Doch Aidan hat etwas anderes mit ihr im Sinn. Fionas unfreiwilliger Aufenthalt löst bei ihr unglaubliche Wahrnehmungen, rätselhafte Ereignisse und eine nie vermutete Entwicklung ihres schicksalhaften Weges aus.
Von der ersten Seite an hat mich Maria W. Peter mit ihrer geheimnisvollen und am Anfang auch sehr düsteren Geschichte um Fiona, Aidan und der Kulisse der schottischen Highlands im Jahr 1837 in ihren Bann gezogen. Ihre einzigartige, fesselnde, ausdrucksstarke und warmherzige Art Geschichten zu erzählen hat mich überaus begeistert. Mit viel Liebe zum Detail bringt sie einem ihre Charaktere, Handlungsorte und geschichtlichen Aspekte rüber. Ich hatte Thristane Manor innerlich vor meinen Augen, war entsetzt und neugierig bei vielen Geschehnissen und mein Herz hat sich ganz weit geöffnet, als Fionas und Aidans Leben sich zu wandeln begann. Beide waren gefangen in ihren leidvollen und erschreckenden Erlebnissen, die in ihrer Vergangenheit lagen. Ich habe es genossen, wie sie sich gegenseitig bei der Bewältigung ihrer Träume, Ängste und ihrer innerlichen Dämonen geholfen haben. Doch eine gefährliche und erdrückende Gefahr kam auch noch aus einer anderen Richtung. Sie werden bedroht, erpresst und müssen um ihr Leben fürchten. Ganz alleine stehen sie dem nicht gegenüber und es kommt Hilfe von Menschen, durch die ich überrascht wurde. In dieser Geschichte werden so viele Empfindungen bei einem ausgelöst und man fiebert unglaublich mit den Charakteren mit!
Ich habe Fiona bewundert. Sie hat eine ganz tolle Entwicklung in diesem Buch gemacht. Ihre Reise in die Highlands ist für sie wie eine innerliche Befreiung. Ihr erzwungenes und zurückgezogenes Leben in ihrem Elternhaus kann sie endlich hinter sich lassen und sich zu einer selbstbewussten, offenen, mutigen, hilfsbereiten und liebenden Frau entwickeln. Auch Aidan hat mich im Laufe der Geschichte immer mehr von sich eingenommen. Seine leidvolle Vergangenheit hat zuerst Mitleid bei mir ausgelöst und ich habe mitgefiebert, wie er sich zu einem faszinierenden und sehr verantwortungsbewussten Menschen entwickelt hat. Er hat sich nie unterkriegen lassen und sein Leben lang kämpfen müssen. Doch auch viele Nebencharaktere haben mich durch ihre Art begeistert. Hervorzuheben sind hierbei die Haushälterin Mrs. Dunnet, Reverend MacKerron, die Hausangestellten Seoc und Elspeth und Aidans Schatten Kari. Alle zusammen ganz faszinierende Menschen, die ihr Herz am richtigen Fleck haben.
Ein wunderschönes und sehr bewegendes Ende hat dieses Buch perfekt abgerundet.
Mein Fazit:
„Die Melodie der Schatten“ war ein unglaublich tolles Leseerlebnis und zählt mit zu einer meiner Lesehighlights dieses Jahr. Maria W. Peter hat mit diesem Buch ein wahres Meisterwerk erschaffen, das ich jedem Leser, der geheimnisvolle Familiengeschichten mit historischem Hintergrund liebt, nur ans Herz legen kann. Sehr beeindruckt hat mich auch noch das Nachwort zum Roman, dass offenbart, wieviel Herzblut und Recherchearbeit in diesem Kleinod steckt. Hochverdient vergebe ich 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!