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Veröffentlicht am 03.01.2019

Babyblues

Das falsche Kind
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Acht lange Jahre dauert es, bis das Wunschkind von Sasha und Mark zur Welt kommt. Als Frühgeburt und mit einem Notfallkaiserschnitt. Von der ersten Minute an, ist Sasha davon überzeugt, dass der kleine ...

Acht lange Jahre dauert es, bis das Wunschkind von Sasha und Mark zur Welt kommt. Als Frühgeburt und mit einem Notfallkaiserschnitt. Von der ersten Minute an, ist Sasha davon überzeugt, dass der kleine Toby kurz nach der Geburt vertauscht wurde, sie eigentlich ein kleines Mädchen zur Welt gebracht hat. Niemand glaubt Sasha, die Ärzte überweisen sie sogar in die Psychiatrie. Auch Mark bekommt mehr und mehr Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner Frau.

In dieser Geschichte geht es hauptsächlich um Themen, die Schwangere und junge Mütter betreffen. Und sie handelt , abgesehen von kurzen Abstechern in die Vergangenheit, die ersten sieben Tage nach der Geburt von Saschas und Marks Baby. Probleme schwanger zu werden, Kinderwunsch, Geburt und ihre Auswirkungen auf den Körper und die Psyche, Überforderung als Mutter, sowie der Krankenhausalltag werden thematisiert. Und dazwischen immer wieder die Gefühle, Gedanken und Ängste von Sasha. Was doch sehr langatmig und wenig abwechslungsreich war. Trotz der zähen Handlung, hat mich die Frage, ob denn Toby nun vertauscht wurde oder nicht, bei der Stange gehalten.
Sehr unrealistisch empfand ich den Krankenhausalltag, oder besser gesagt, die dort arbeitenden Figuren. Pflegerin Ursula, ein Drache, der seinesgleichen sucht, ist so negativ charakterisiert, dass man einfach hofft, nie einer Schwester Ursula bei einem eigenen Krankenhausaufenthalt zu begegnen. Anscheinend hat Ursula auch die ganzen sieben Tage, Tag wie auch Nachtdienst. Und das sowohl auf der Wöchnerinnenstation, wie auch auf der Säuglingsintensivstation. Sehr seltsam benimmt sich auch Dr. Green, die Kinderärztin. Als das Baby Toby eine Notfallkontrolle benötigt, schwafelt Dr. Green in einem fort von ihren eigenen Erfahrungen nach der Gebeut ihrer Tochter Cassie. Das ist so dermassen überzogen, dass es schon fast lächerlich war.
Der Schreibstil ist sehr spröde und die Handlung ohne Höhen und Tiefen sehr gleichmässig, ja fast monoton. Immer wieder werden Andeutungen gemacht, und Handlungsfortsätze angerissen, die leider dann nicht weiter verfolgt werden, ja nicht einmal mehr Erwähnung finden. Wie zum Beispiel als Seite 98, erwähnt wird, dass Marks Familie kaputt ist. So spröde wie der Schreibstil, so flach sind auch die Figuren. Immer wieder agieren die Figuren, und nicht nur Sasha oder Mark, die sich in einer speziellen Situation befinden, für mich nicht nachvollziehbar. Auch die Ärzte und Schwestern, ja sogar die Psychiaterin sind einfach sonderbar. Sasha war mir durch und durch unsympathisch. Sie hält sich für den Nabel der Welt und lässt das ihr Umfeld, inklusive ihren Mann Mark, deutlich spüren. Zwar wird sie mir gegen Schluss greifbarer, auch konnte ich etwas Verständnis für ihre Art aufbringen. Der Schluss, die Auflösung war dann auch sehr überraschend, wenn auch sehr konstruiert.
Ich denke das kleine Wort "Thriller" auf dem Cover ist fehl am Platz. Denn ein Thriller ist "das falsche Kind" ganz und gar nicht. Ich empfand trotzdem Spannung und war gefesselt … einfach, weil ich wissen wollte, ob Toby nun Saschas Sohn ist oder nicht.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Geht so...

Jonas
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Jonas Richter, gefangen in einer lieblosen Ehe mit Miriam, beobachtet eines abends einen Überfall auf zwei Mädchen. Der Täter verletzt Kimberley, die ältere der beiden Schwestern schwer und entführt die ...

Jonas Richter, gefangen in einer lieblosen Ehe mit Miriam, beobachtet eines abends einen Überfall auf zwei Mädchen. Der Täter verletzt Kimberley, die ältere der beiden Schwestern schwer und entführt die 12jährige Joselyn. Jonas geht nicht zur Polizei, behält das Ganze für sich .... bis Jonas in den Mittelpunkt des Täter gerät.

Nach dem Debüt " Eric " hat der Autor Marco Monetha nun einen neuen Thriller in ähnlichem Umfeld geschaffen. Die Hauptperson Eric aus dem ersten Band hat auch hier als Nebenfigur seinen Platz. Dreh und Angelpunkt ist jedoch nun Jonas. Ein zögerlicher, unsicherer Postbote, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Mir war es zeitweise regelrecht unsympathisch, seine Tiraden über seine ach so verhasste Ehefrau Miriam ermüdend. Die Idee, einen Zeugen in den Mittelpunkt zu rücken, hat mir an und für sich gut gefallen. Man erlebt damit als Leser eine ganz andere Perspektive auf eine Tat und ihre Folgen. Der Punkt an dem Jonas vom Zeugen zum Verfolgten wird, weil er die Tat beobachtet hat, ist sehr gut geschrieben und glaubhaft.
Leider hat der Autor durch sehr viele Nebenstränge, die chronologisch und handlungstechnisch bunt durcheinander gemixt sind, sehr viel Potential verschenkt. Denn durch das auf und ab, die vielen Perspektivwechsel, in denen man sich nie so richtig an eine Figur gewöhnen, geschweige denn hineinversetzen konnte, ergibt sich eine etwas wirre Story. Das und die Tatsache, dass ein Täter sehr früh bekannt ist, nimmt der Geschichte sehr viel Spannung. Meiner Meinung nach hätte abgespeckt werden dürfen. In der Personenzahl, den Handlungssträngen und in den eher langatmigen Details.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Kurz vor knapp...

Bad Boy by Banana
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Tom ist Steuerberater und Teilhaber einer Kanzlei, 48 Jahre alt, und nach der Trennung seiner letzten Freundin Single. Sein Kanzleipartner und Freund, befürchtet ein Burnout und organisiert kurzerhand ...

Tom ist Steuerberater und Teilhaber einer Kanzlei, 48 Jahre alt, und nach der Trennung seiner letzten Freundin Single. Sein Kanzleipartner und Freund, befürchtet ein Burnout und organisiert kurzerhand einen Aufenthalt in Finnland. In einer einsam gelegenen Blockhütte, fernab von der Zivilisation, soll Tom zu sich kommen und Kraft tanken. Als die 27 Jahre jüngere Nancy in dem Blockhaus auftaucht, verliebt sich Tom Hals über Kopf in sie.

Der Schreibstil der Autorin beinhaltet sehr viele F ** und A * Wörter. Ich habe sie gezählt … 43 mal das F**Wort .... durch das ganze Buch hindurch. Das muss man mögen, denn der 48 jährige Tom spricht wie ein Teenager, der sich in Gossensprache verständigt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man(n) es mit so einer Sprache bis in die obersten Etagen einer Kanzlei geschafft hat. Und leider handelt Tom auch noch sehr pubertär. Sein erklärtes Ziel ist, alles zu bespringen, das nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die neue Kanzleiangestellte hat es ihm (auch) angetan. Was er bietet, geht bestenfalls unter sexueller Belästigung am Arbeitsplatz durch. Die " Kosenamen ", die er den Frauen gibt " : Vögelchen ", " Rotkehlchen" und " Emu " sprechen wohl für sich. Paroli bietet ihm, die etwas ältere Angestellte Sophia Gomez, mit der er jedoch über kurz oder lang sexuell eindeutige Mails austauscht. Habe ich schon erwähnt, dass Tom jede Frau zu knacken weiss?
So lesen sich die Abenteuer von Tom denn auch sehr langweilig und sehr klischeehaft. Eigentlich der einzige Grund, weshalb ich das Buch nicht abgebrochen habe, war die Frage, was denn nun mit Nancy … und nein, ich weigere mich, sie auch "die Bärin" zu nennen .... ist.
Und plötzlich … so gegen Mitte Buch, ich konnte es kaum glauben, wird aus dem pubertären Tom doch noch ein halbwegs vernünftiger Mann. Sophia Gomez und der Tod eines nahen Freundes rütteln diesen Rüpel regelrecht wach. Und die Liebe! Wahre, echte Liebe … wenn er auch lange nicht weiss, für welche Frau er entbrannt ist. Tom macht trotzdem eine enorme Entwicklung durch. Etwas, was ich zu Beginn des Buches nie gedacht hätte. Gegen Schluss wird die Story sogar tiefgründig und hat sich so, kurz vor knapp, von 2 auf 3 Sterne retten können.
Weitere Teile rund um Tom sind geplant....ich denke, die werde ich mich nicht mehr antun.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Anleitung...zum?

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Als sich Phoebe und Luke an der Uni begegnen, geht Phoebe auf rosaroten Wolken. Denn für Phoebe ist es die Erfüllung ihrer Träume. Luke war die letzten sieben Jahre ihr heimlicher Schwarm. Und nun sieht ...

Als sich Phoebe und Luke an der Uni begegnen, geht Phoebe auf rosaroten Wolken. Denn für Phoebe ist es die Erfüllung ihrer Träume. Luke war die letzten sieben Jahre ihr heimlicher Schwarm. Und nun sieht sie die Chance, ihm endlich näher zu kommen. Doch Luke hat erst mal andere Probleme. Er hat sich gerade von seiner Freundin getrennt und versucht in das Fussballteam zu kommen. Obwohl die Mitglieder des Teams ein paar sehr sonderbare Dinge tun.

Im Wechsel wird aus der Sicht von Phoebe und aus der Sicht von Luke erzählt. Ein gutes Stilmittel um die weibliche und die männliche Seite auf die Sicht der Dinge zu lesen. Phoebe, die schwer verliebt in Luke ist, und versucht seine Aufmerksamkeit und Liebe zu gewinnen, hat mich beeindruckt. Denn sie bleibt sich selbst und verleugnet sich nicht. Leider hat sie nicht gemerkt, dass Luke ein Vollpfosten ist. Schwächlich und beeinflussbar, dreht er sich wie ein Blatt im Wind nach den Meinungen seiner sogenannten Freunde. Die absolut pubertär und unreif daher kommen. Wohlverstanden, wir sprechen von 19jährigen, die vollzeitlich an der Uni studieren und nicht mehr zu Hause leben. Ein bisschen mehr Reife und weniger kindisches und sexistisches Gehabe hätte ich mir gewünscht, und hätte vielleicht der Geschichte mehr Tiefe eingehaucht. Denn so ist die erste Hälfte des Buches doch sehr oberflächlich. Man hat den Eindruck, das Studium dient vor allem einem Zweck: Mädchen flach zu legen, sie danach zu fotografieren um im Mannschaftchat damit anzugeben….und zu trinken bis zur Bewusstlosigkeit. Gefühlt auf jeder Seite wird erwähnt, dass " vorgeglüht " wird, vor dem Ausgang, der Party, dem besinnungslosen Betrinken. Dank diesem Buch kenne ich nun jede Menge Trinkspielchen, denn es wird ordentlich gebechert. Der Kater am nächsten Morgen ist nicht die Ausnahme, sondern ein Dauerzustand. Es bleibt zu hoffen, dass die Zielgruppe ( Empfehlung ab 16 Jahren) dieses Buches, die Jugendlichen, von dieser Thematik ebenso abgestossen sind wie ich….und es nicht etwa als Anleitung zum fröhlichen Bechern nehmen. Was ich im realen Leben schon nicht witzig finde, so genannte lustige Situationen, die aus dem Alkoholgenuss entstehen……finde ich auch in einem Buch nicht lustig.
Der Schreibstil ist teilweise sehr humorvoll und witzige Passagen à la Slapstick lockern auf. Meinen Humor hat das Autorenduo zwar nicht immer getroffen. Doch es gibt auch gut geschriebene, witzige Szenen, über die ich schmunzeln konnte. Etwas, was ich gegen Schluss des Buches absolut nicht mehr lesen konnte, war die Bezeichnung " heisser Typ ". So werden Mädchen, wie Jungs in Dauerschleife betitelt.
Die Figuren sind vor allem in der ersten Hälfte der Geschichte überzeichnet und man kann sie so ganz und gar nicht ernst nehmen. Dies legt sich zum Glück ab der Mitte, die Figuren werden und agieren reifer. Ab hier konnte mich die Geschichte packen und sie wurde auch tiefsinniger. Gerade Luke, hat mich zum Schluss doch noch überraschen können und konnte meine Antipathie gegen ihn etwas revidieren.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Weniger gut als die Vorgänger---

Todesreigen
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Sabine Nemez vom BKA Wiesbaden hat es mit mysteriösen Todesfällen zu tun: Führungskräfte vom BKA begehen Selbstmord, kurz nachdem ein naher Verwandter starb. Leider muss sie das Kind erst mal alleine schaukeln, ...

Sabine Nemez vom BKA Wiesbaden hat es mit mysteriösen Todesfällen zu tun: Führungskräfte vom BKA begehen Selbstmord, kurz nachdem ein naher Verwandter starb. Leider muss sie das Kind erst mal alleine schaukeln, da ihr Mentor Maarten S. Sneijder immer noch suspendiert ist. Verstärkung bekommt Nemez von Tina Martinelli, auch sie eine ehemalige Schülerin von Sneijder.


Der Start in das Buch ist gelungen. Ein Geisterfahrer auf der Autobahn: da wird jedem, der Auto fährt, doch gleich ziemlich mulmig. Noch dazu ist diese beklemmende Situation sehr eindrücklich geschrieben. Und hier zeichnet sich schon das grosse Können von Andreas Gruber aus. Brenzlige Situationen so zu beschreiben, dass man als Leser Kopfkino sieht und Gänsehaut kriegt.
Leider hat mich die Geschichte im weiteren Verlauf nicht wirklich packen können. Der Grund ist wohl die komplexe Handlung, bei der es meine ganze Aufmerksamkeit benötigte, um nicht den Faden zu verlieren. Es geschehen so viele Morde und " Selbstmorde " dass ich nicht mehr wusste , wo mir der Kopf steht. Ständig wurde immer wieder eine der toten Personen erwähnt und ich wusste bei der Menge oft nicht mehr, was diese vor dem Ableben für eine Funktion hatte. Da die Handlung zudem immer wieder hin und her sprang, 30 Jahre zurück und dann wieder in die Gegenwart, war ich gegen Mitte Buch leicht verwirrt. Ein paar Tote weniger wären aus meiner Sicht definitiv mehr gewesen. Ein paar Zeitsprünge weniger, ebenfalls. Gerade die Beziehungen, Sympathien und Antipathien untereinander in den Reihen des BKA waren sehr komplex und haben mich etwas ermüdet. Hier hat sich eine leichte Langatmigkeit breit gemacht.
Da Sneijder erst mal suspendiert ist, kam er in der ersten Hälfte des Buches kaum zum Zug. Dafür schlüpfte Sabine Nemez in die Hauptrolle. Leider hat sie nicht sein Charisma und so hat mir im Hinblick zu den Vorgängern schon etwas gefehlt. Ich gebe offen zu, dass ich diese Reihe vor allem wegen Maarten S. Sneijder lese. Denn die Figur ist einer meiner liebsten Ermittler in Thrillern. Sehr sarkastisch und trocken verweist er, egal ob Kollege, Chef oder Zeuge alle auf ihren Platz. Und ich habe mich mittlerweile nun auch damit abgefunden, dass er kifft um besser denken zu können….
Wo man zu Beginn denkt, dass eine schlüssige Verbindung nicht möglich sein wird, beweist der Autor viel Fingerspitzengefühl. Die völlig verschiedenen Stränge verbinden sich zu einem Motiv des Täters, das nachvollziehbar ist. Leider ist der Täter sehr früh bekannt, was doch noch mal eine ganze Menge Spannung aus der Story nimmt.
"Todesreigen" ist der vierte Band einer Reihe und meiner Meinung nach sollte man die vorderen kennen um folgen zu können. Gerade die etwas spezielle Beziehung von Nemez, Martinelli und Sneijder, die auch den Reiz der Story ausmacht, versteht man sonst schwer.
Mir hat "Todesreigen" nach den ersten drei starken Büchern leider weniger gefallen. Gestrafft und mit weniger (toten) Figuren wäre dieses Buch vielleicht an seine Vorgänger heran gekommen.