Geht direkt ins Herz
Die SchneeschwesterJulian ist ein Weihnachtskind, er hat genau an Heiligabend Geburtstag. Bisher war dies ein wunderschönes Fest in seiner Familie, doch in diesem Jahr ist alles anders. Seit dem Tod seiner Schwester vor ...
Julian ist ein Weihnachtskind, er hat genau an Heiligabend Geburtstag. Bisher war dies ein wunderschönes Fest in seiner Familie, doch in diesem Jahr ist alles anders. Seit dem Tod seiner Schwester vor einigen Monaten hat die Trauer in der Familie Einzug gehalten, und seine Eltern scheinen Weihnachten vergessen zu haben: Es gibt keine einzige Weihnachtsdekoration im Haus, und das scheint sich drei Tage vor Weihnachten auch nicht mehr zu ändern. Da trifft er die lebenslustige Hedvig, die Weihnachten über alles liebt und ihn mit allem mitzieht, was sie vorschlägt. Gemeinsam bauen sie eine Schneefrau, die Julians Schwester Juni zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch Hedvig hat ein riesiges Geheimnis…
Dieses Buch ist wunderschön geschrieben und phänomenal illustriert. Beim Lesen konnte ich richtig mitleben mit Julian und Hedvig: Ich spürte die Trauer, die wie ein Schatten über Julians Familie liegt, fühlte Hedvigs Lebenslust, und gleichzeitig ahnte ich schon ziemlich bald, dass hier etwas ganz seltsam ist. Durch die 24 Kapitel kann die Geschichte zu einem Adventskalender umfunktioniert werden, doch das hätte ich kaum erwarten können, ich musste es in einem Rutsch auslesen. Es ist eine Weihnachtsgeschichte, die direkt ins Herz geht, aber auch Trost spendet zu jeder anderen Jahreszeit.
Eine solch ergreifende und tieftraurige, aber auch Trost spendende Geschichte um das Thema Trauerbewältigung habe ich selten gelesen. Deshalb kann ich es nur allen Erwachsenen ans Herz legen, aber auch älteren Kindern, die einen Verlust zu verkraften haben. Am liebsten würde ich mehr als die fünf möglichen Sterne verteilen.