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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Geschichte lernen auf die unterhaltsame Art

Chinas Geschichte im Comic - China durch seine Geschichte verstehen - Band 1
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Nachdem ich vor einer Weile die Reihe "Der freie Vogel fliegt" von Jidi & Ageng kennengelernt habe, fand ich es sehr spannend mal ein Comic zum Thema Geschichte entdecken zu dürfen. Durch Lovelybooks hatte ...

Nachdem ich vor einer Weile die Reihe "Der freie Vogel fliegt" von Jidi & Ageng kennengelernt habe, fand ich es sehr spannend mal ein Comic zum Thema Geschichte entdecken zu dürfen. Durch Lovelybooks hatte ich die Gelegenheit, mir die ersten beiden Bände der Reihe "Chinas Geschichte im Comic – China durch seine Geschichte verstehen" näher ansehen zu können.

Der Autor:
Jing Liu ist Autor und Zeichner. Er stammt aus Peking und studierte Industriedesign und Ingenieurwesen, bevor er sich auf das Zeichnen seiner Comics verlegte. Seine Reihe "Chinas Geschichte im Comic – China durch seine Geschichte verstehen" umfasst 4 Bände, die den Zeitraum 2697 v. Chr. bis 1912 umfasst. Die wechselnden Herrschaftsverhältnisse der verschiedenen Dynastien werden szenisch dargestellt, aber auch Erfindungen wie der Buchdruck oder die Papierwährung werden aufgegriffen und näher erläutert.

Inhalt:
Der erste Band der Reihe beschäftigt sich mit der Gründung Chinas, ihren religiösen Vorstellungen und der Entwicklung einer chinesischen Kultur. Der Konfuziuanismus oder der Daoismus werden erklärt, die Dynastien der Qin- und Han vorgestellt, sowie der Prozess der Reichseinigung Chinas beschrieben.

Kritik und Fazit:
Die Kapitel sind teilweise recht knapp bemessen und können die Geschehnisse jener Zeit nicht im Detail behandeln. Spannend ist es, dass Ideologen mit Musik, Zeremonien und Etiketten einher gehen.
Viele Schaubilder verdeutlichen die Statistiken und somit auch die Entwicklung Chinas. Besonders spannend fand ich die Schriftzeichen der Orakelknochenschrift.
Die schwarz-weiß Illustrationen sind mit vielen Details versehen und müssen unheimlich zeitaufwändig sein.
Hin und wieder gab es Verständnisprobleme, die aber nicht stark ins Gewicht fallen. Etwas schade fand ich die vielen Fehler, die sich in diesen Band eingeschlichen haben.
Das Buch umfasst 320 Seiten, auf der ersten Hälfte befindet sich die deutsche Übersetzung des Comic, auf die zweite Hälfte befindet sich das Original mit den chinesischen Schriftzeichen.

Ich selbst hatte bisher noch wenig Wissen über die Geschichte Chinas ansammeln können, da es in der Schule praktisch nicht gelehrt wurde und ich darüber hinaus nicht viel damit in Kontakt gekommen bin. So war die Lektüre des ersten Teils sehr informativ und hat mir viel über die Entwicklung Chinas, sowie die chinesischen Traditionen vermitteln können.

Die Reihe "Chinas Geschichte im Comic – China durch seine Geschichte verstehen" bietet einen umfassenden Überblick über die chinesische Geschichte, ohne dabei übermäßig ins Detail zu gehen. Wer sich grob über die Entwicklung Chinas informieren möchte, dabei aber keine Lust auf langweilige und trockene Geschichtsbücher hat, dem sei diese Reihe empfohlen.
Hier und da gibt es vielleicht sprachlich ein paar Schwächen, diese werden aber durch die detailreichen Illustrationen, sowie die Darstellungen der Statistiken zum besseren Verständnis der Geschehnisse wieder wett gemacht.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Was machen eigentlich die Teufel zur Weihnachtszeit?

Der kleine Weihnachtsteufel und der verflixte Wunschzettel
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Was machen eigentlich die Teufel zur Weihnachtszeit? Sie schlafen in ihren Särgen, die in ihrem krummen Leuchtturm auf einer Insel und warten auf ihren nächsten Einsatz zu Halloween. Doch der kleine Teufel ...

Was machen eigentlich die Teufel zur Weihnachtszeit? Sie schlafen in ihren Särgen, die in ihrem krummen Leuchtturm auf einer Insel und warten auf ihren nächsten Einsatz zu Halloween. Doch der kleine Teufel Otibuk wird von einem kleinen Engel geweckt, der auf dem Leuchtturm der Halloweenteufel eine Bruchlandung hinlegt. Heimlich folgt er dem Engel und landet somit im Leuchtturm des Weihnachtsmann und lernt diesen höchstpersönlich kennen. Eigentlich soll er jetzt zurück zum Teufelsleuchtturm, doch Otibuk ist zu neugierig und so gelang er auf das Festland, wo er dem Mädchen Jannike ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt. Er holt ihren kleinen Bruder Philipp ab und nimmt ihn zu sich auf den Leuchtturm. Doch damit löst er ein großes Chaos aus, denn die anderen Teufel wollen nun auch aufs Festland, denn sie sehen es überhaupt nicht ein, nur einen Tag im Jahr zu haben, während der Weihnachtsmann viel mehr Tage zur Verfügung hat.

Die Geschichte um den kleinen Teufel Otibuk ist witzig und rasant geschrieben. Der Teufel gerät von einem Abenteuer zum nächsten und richtet dabei ziemlich viel Chaos an, obwohl er es eigentlich nur gut meint und ein sehr liebenswerter Charakter ist. Otibuk ist das gelungene Beispiel dafür, dass sich jeder für seinen Weg entscheiden kann und nicht den ihm vorgegebenen Weg zu gehen hat. Auch wenn man ein Teufel ist, der eigentlich nur Böses tut, kann man sich dafür entscheiden Gutes zu tun. Manchmal muss man dann noch ein wenig lernen, um zwischen gut und böse zu unterscheiden doch meinst reicht es aus, auf sein Gefühl zu hören.

Der Schluss der Geschichte überzeugte mich nicht so ganz, im Großen und Ganzen ist die Weihnachtsgeschichte mit Otibuk, dem kleinen Engel, Jannike, Philipp, dem Weihnachtsmann und dem Oberteufel Krako sehr unterhaltsam und bekam bisher von meiner Tochter 5 Sterne. Für die nächste Adventszeit kann ich auch dieses Buch wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 09.11.2018

DER GELUNGENE AUFTAKT EINER NEUEN FANTASY-REIHE

Children of Blood and Bone
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Auf das Buch "Children of Blood and Bone" (Die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel "Children of Blood and Bone – Goldener Zorn" bei Fischer FJB.) von Tomi Adeyemi wurde ich durch das tolle Cover ...

Auf das Buch "Children of Blood and Bone" (Die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel "Children of Blood and Bone – Goldener Zorn" bei Fischer FJB.) von Tomi Adeyemi wurde ich durch das tolle Cover aufmerksam. Wie es dann oft so kommt, habe ich das Buch im Original gelesen, es ist einfach schneller zu lesen (das Englische benötigt weniger Wörter, somit ist es um 80 Seiten kürzer) und als englisch-sprachiges Taschenbuch sehr viel günstiger zu erwerben. Auch der Klappentext weckte sofort mein Interesse „They killed my mother. They took our magic. They tried to bury us. Now we rise.“ Ich wurde nicht enttäuscht, dieses Buch besticht durch seine Charaktere und die Welt, in der sie leben.

Autor:

Tomi Adeyemi (geboren 1993) ist eine amerikanische Autorin mit nigerianischer Herkunft. Sie studierte Literatur in Harvard und interessierte sich schon immer sehr für die westafrikanische Mythologie und Kultur. Ihre Werke sind von ihrer Herkunft geprägt. Der zweite Teil der Orisha-Trilogie erscheint im März 2019 zunächst im Original in englischer Sprache.

Inhalt:

Das Buch spielt in einer Fantasy Welt, die einst voller Magie war. Die Hauptprotagonistin Zélie ist eines dieser Geschöpfe, die einst dazu bestimmt waren, Magie zu praktizieren. Magier des Geistes, des Wassers, des Feuers, der Luft oder Magier des Lebens und des Todes, wie einst Zélies Mutter es war, wachten über ihre Elemente und hatten ganz besondere Gaben. Bis eines Nachts die Magie in Orisha versiegte und alle Magier getötet wurden. Die sogenannte Blutnacht nahm auch Zélie ihre Mutter und einem ganzen Volk ihre Hoffnung. Von nun an lebten die Menschen dieses Volkes in Angst und Armut, kam ein Kind mit dem typischen weißen Haar zur Welt, stand fest, dass es ein schweres Leben vor sich haben würde. Aber Zélie sieht einen Weg, die Magie wieder zurück zu bringen, doch alleine kann sie dies nicht schaffen, sie braucht die Hilfe ihrer Familie und die ihrer Feinde.

Kritik und Fazit:

Zélie träumt von einer besseren Welt. Sie möchte die gleichen Chancen haben, wir all die anderen Menschen und kann nicht akzeptieren ein Leben ohne Magie führen zu müssen. Sie trauert um ihre ermordete Mutter und hängt an ihrem Vater, sowie ihrem Bruder. Sie ist ein starkes und selbstbewusstes Mädchen, welches mir sofort ans Herz gewachsen ist. Ihr Bruder Tzain ist auch ein starker Charakter, allerdings würde er sich nie freiwillig gegen die großen Mächte erheben. Als es darum geht, seine Schwester zu beschützen, ist es für ihn selbstverständlich, dass er alles für sie tut.
Amari ist die Prinzessin des Königreichs Orisha, auch sie ist ein starkes Mädchen, die die Ungerechtigkeiten im Land nicht akzeptieren kann und somit wird sie zu Zélies Verbündeten.
Auch Inan, der Prinz und Thronfolger ist irgendwie sympathisch. Er hat nicht den Machthunger seines Vaters geerbt, es ist ihm aber sehr wichtig, seinem Vater – dem König – zu gefallen und so fällt es ihm schwer, den richtigen Weg zu gehen.
Diese Konstellation bringt eine mitreißende Geschichte mit sich, in der es um Liebe, Vertrauen, Recht und Unrecht geht.

Tomi Adeyemi beschreibt eine tolle neue Fantasy-Welt mit sympathischen Charakteren. Sie schreibt einfühlsam über das Leben der verschiedenen Völker Orishas und es entsteht eine magisch aufgeladenen Atmosphäre voller Spannung. Ich habe mich direkt in dieser Welt verloren und wurde von der Handlung regelrecht mitgerissen. Ob die Magie nun Hoffnung oder Fluch ist, bleibt offen. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und kann es kaum erwarten, wieder in die Welt Orishas einzutauchen.

Veröffentlicht am 24.10.2018

EIN KINDERBUCH AUCH FÜR ERWACHSENE

Als Larson das Glück wiederfand
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Der Verlag arsEdition hat mir ein ganz besonderes Rezensionsexemplar zukommen lassen. Das Buch "Als Larson das Glück wiederfand" fällt durch seine Düsternis und seine vielen Details in den Illustrationen ...

Der Verlag arsEdition hat mir ein ganz besonderes Rezensionsexemplar zukommen lassen. Das Buch "Als Larson das Glück wiederfand" fällt durch seine Düsternis und seine vielen Details in den Illustrationen auf und hat eine wundervolle Botschaft.

Autor und Illustratorin

Martin Widmark ist ein schwedischer Kinderbuchautor. Vor seiner schriftstellerischen Karriere arbeitete er als Lehrer in einer Mittelschule und als Schwedischlehrer für Immigranten. Er erhielt bereits elfmal in Folge den Children’s Own Award. Seine Bücher sind Bestseller und wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Außerdem verfasste er einige Lehrbücher.
Emilia Dziubaks studierte an der Posener Akademie der Schönen Künste in Polen. 2011 erschien ihr Kochbuch für Kinder A Treat for a Picky Eater. Emilia Dziubaks illustrierte bereits für Zeitschriften, sowie die Bücher "I Don’t Want to Be a Princess" und "The Classics for Children". 2014 erhielt sie den Warschauer Literaturpreis für ihr Buch "Please Give Me a Hug".

Inhalt

Der alte Mann Larson lebt wie ein Einsiedler in seinem großen Haus, nachdem seine Frau vor einiger Zeit verstorben ist. Eines Tages steht der Nachbarsjunge vor seiner Tür und bittet ihn, sich um den Samen in seinem Blumentopf zu kümmern, solange der Junge im Urlaub ist. Zunächst ist er alles andere als begeistert, doch schon ist der Junge verschwunden und ihm bleibt keine andere Wahl, als sich um die bald sprießende Pflanze zu kümmern. Weil er sich sorgt, die Pflanze könnte zu wenig Licht bekommen, putzt er seine Fenster nach vielen Jahren endlich wieder und nach und nach bringt er sein Heim wieder in Ordnung. Während Larson sich um die ihm anvertraute Pflanze kümmert, findet er das Glück wieder und gewinnt dazu noch neue Freunde in seinen Nachbarn.

Kritik und Fazit

Die Illustrationen dieses Buches sind einfach wunderschön, sie fangen die Lethargie Larsons so gut ein und sind mit viel Phantasie gestaltet. Zwar sind die Bilder recht düster gehalten und hin und wieder zu abstrakt für Kinder (wenn Larson beispielsweise im Blumentopf zu schlafen scheint), aber dennoch versprühen sie einen gewissen Zauber, der beim Lesen des Textes noch verstärkt wird und den Leser sowie den Zuhörer in seinen Bann zieht.

Meine Kinder mochten die Geschichte, allerdings bezweifel ich, dass sie die volle Tragweite dieser bezaubernden Geschichte schon verstehen konnten. Die Bilder haben besonders meinen drei-jährigen Sohn so fasziniert, dass er tagelang immer wieder zu diesem Buch griff.
Der generationsübergreifende Aspekt dieser Geschichte ist eine schöne Idee, denn jeder kann im Alter einsam werden und auch junge Menschen können daran etwas ändern, sich kümmern und darin Freude finden. Manchmal braucht es nur etwas winzig kleines, wie ein Samenkorn, um den Sinn des Lebens und die Freude daran wiederzufinden.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Eine humorvolle und romantische Geschichte

Jetzt oder Nils
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Vor einer Weile habe ich "Jetzt oder Nils" als Mängelexemplar in eine, Krabbeltisch entdeckt und mich sehr gefreut, denn ich hatte das Buch schon auf meiner To-Read-Liste vermerkt. Der Klappentext klang ...

Vor einer Weile habe ich "Jetzt oder Nils" als Mängelexemplar in eine, Krabbeltisch entdeckt und mich sehr gefreut, denn ich hatte das Buch schon auf meiner To-Read-Liste vermerkt. Der Klappentext klang einfach vielversprechend. Eine etwas schusselige Frau und ein reicher Mann mit Problemen treffen aufeinander. Es folgt ein kunterbuntes Chaos mit Humor und Romantik, welchem der Leser beiwohnen darf.

Nikola Hotel ( geboren 1978 in Bonn) begann bereits als Schülerin Kurzgeschichten zu schreiben. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrem Mann und den drei Söhnen in Hennef. Im Aufbau ist inzwischen auch ihr zweiter Roman "Für immer und Emil" (2016) erschienen.

Emma hat einen zimelich peinlichen Job in einem Blumengeschäft. Neben dem normalen Verkauf muss sie Blumen und Grußbotschaften, oftmals in urkomischen Kostümen, überbringen. So lern sie auch den Journalisten Nils kennen, der eine ziemlich gemeine Botschaft überbracht bekommt. Emma glaubt, dass Nils durch sein Karriereaus am Boden zerstört ist und sich das Leben nehmen möchte und setzt alles daran, ihm zu helfen.

Es handelt sich hierbei um eine unheimlich komisch erzählte Geschichte, die mich mehrmals zum Lachen gebracht hat. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es innerhalb eines Tages durchgeschmökert. Am Ende fügt sich natürlich alles harmonisch zusammen. Einziger Kritikpunkt, das ende kam sehr schnell und hätte durchaus etwas ausführlicher ausfallen können.
Die Sprache ist gut verständlich. Einfach, klar und deutlich bringt die Autorin die Geschichte zu Papier, ohne mit hochtrabender Sprache punkten zu wollen, das gefällt mir gut.

Bei "Jetzt oder Nils" handelt es sich um kurzweilige Unterhaltungsliteratur, die ich mir gerne zwischendurch zu Gemüte führe, einfach um etwas schönes zu lesen. Den zweiten Roman von Nikola Hotel werde ich bestimmt auch irgendwann einmal mit Freude lesen.