Langatmig...
Die PlotterRaeseng verdient seine Brötchen als Auftragskiller. "Plotter" engagieren ihn und geben ihm auch Details zu den zu tötenden Menschen bekannt. Plötzlich wendet sich die Lage und Raeseng gerät selbst in das ...
Raeseng verdient seine Brötchen als Auftragskiller. "Plotter" engagieren ihn und geben ihm auch Details zu den zu tötenden Menschen bekannt. Plötzlich wendet sich die Lage und Raeseng gerät selbst in das Fadenkreuz eines Killers.
Die Geschichte spielt in Korea und damit für mich ein neues Leseerlebnis. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, schon einmal eine Geschichte, die in Korea handelt, gelesen zu haben. Mir war zum Beispiel nicht bekannt, was so genannte Plotter sind.... Auftraggeber, die Berufskiller engagieren um Menschen zu töten.
Der Schreibstil des koreanischen Un-Su Kim ist sehr nüchtern und sachlich. Und leider durch viele Details auch etwas langatmig. Zuerst einmal konnte ich durch den sachlichen Schreibstil praktisch keine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Eine Freundin von Raeseng, mit der er immerhin ein halbes Jahr zusammenlebt, wird zum Beispiel konsequent " die Frau " genannt … auch nach der Lektüre habe ich keine Ahnung, wie ihr Name ist, was sie wirklich gefühlt und sich erhofft hat. So liest sich diese Story um den Auftragskiller nicht wie ein Thriller, eher wie ein gleichmässiger Handlungsstrom ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Oder spannende Passagen zu enthalten. Zwar habe ich zwar Raeseng als roten Faden in der Story wahrgenommen, seine Erlebnisse doch eher als Aneinanderreihung von Figuren und Handlung empfunden. Sehr oft haben die neu eingeführten Figuren einen kurzen Auftritt und verschwinden dann in der Versenkung. Das verstärkt den Eindruck von aneinandergereihten Kurzgeschichten, die nur durch die Präsenz von Raeseng zusammenhängen.
Zu einem zentralen Thema wird die Liebe zu Büchern und das Lesen an und für sich. In einigen Gedanken und Überlegungen habe ich mich wiedergefunden …. doch was dieses ausschweifende und viel Raum einnehmende Thema mit einem Thriller zu tun hat, bleibt mir unerklärlich.
Mir war das zu viel koreanische Geschichte und zu viele in die Länge gezogene Gespräche, die jede Spannung schon vor dem Entstehen kappen. Hingegen habe ich doch einiges gelernt, gerade über das soziale Gefüge der Profikiller in Korea.