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Veröffentlicht am 26.12.2018

Ein solider Thriller

Er wird dich finden
1

In dem Thriller „Watching you – Er wird dich finden“ geht es um eine junge Frau, die von einem Unbekannten verstörende Geschenke erhält, die ihr zu Recht große Angst machen.

Der Roman hat mir alles in ...

In dem Thriller „Watching you – Er wird dich finden“ geht es um eine junge Frau, die von einem Unbekannten verstörende Geschenke erhält, die ihr zu Recht große Angst machen.

Der Roman hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Er spielt in der kleinen Stadt Heron, in der quasi jeder jeden kennt und nichts unbemerkt bleibt. Jaci ist eine sympathische junge Frau, die es mit ihrer reichlich versnobten Familie nicht leicht gehabt hat. Dieser Teil der Geschichte war ein wenig klischeehaft und hatte etwas von „Aschenputtel“, aber da ich dieses Märchen liebe, hat mir das sehr gut gefallen.

Auch den romantischen Aspekt des Thrillers fand ich gelungen; es hat die Geschehnisse um Jaci nett ergänzt und sich gut in die Story eingefügt. Wobei es mir zuviel knisternde Erotik war, das finde ich übertrieben und das stört mich in Büchern eher.

Die Idee mit den Medaillons, die Jaci von einem Unbekannten bekommt, fand ich sehr gelungen. Dass man sie in der Vergangenheit nicht ernst genommen hat, gibt dem Geschehen eine tragischee Note. Durch die eingeschobenen Einblicke in die Sicht des Täters wird die Spannung erhöht und man lernt die verstörenden Motive des Mörders kennen. Die Aufklärung und das Ende des Romans fand ich passend, allerdings auch nicht sehr überraschend.

Sehr nett fand ich den feinen Humor, der zwischendurch aufblitzte, ohne das Geschehen ins Lächerliche zu ziehen.

Gut gefallen hat mir auch, dass man Einblicke in die Vergangenheit der Personen erhält, weil die Medaillons ja schon einmal aufgetaucht sind. Dadurch kann man bei einigen der Figuren eine Entwicklung erkennen, sie sind erwachsen geworden und haben sich zum Teil deutlich verändert.

Das Cover fand ich eigentlich sehr schön und interessant, allerdings hat es überhaupt keinen Bezug zum Roman. Das finde ich nicht so gelungen, ich mag es, wenn man während dem Lesen erkennt, wie das Cover mit dem Geschehen zusammenhängt.

Alles in allem hat mich dieser Roman ziemlich gut unterhalten und ich konnte ihn teilweise nicht aus den Händen legen. Ein solider Krimi, aber für mich kein absoluter Page-Turner und auch kein völlig unerwarteter Täter.

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  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 24.08.2020

Gemütlicher Cosy Crime mit leichten Schwächen

Lady Arrington und die tödliche Melodie
2

In dem Cosy Krimi „Lady Arrington und die tödliche Melodie“ von Charlotte Gardener begleiten wir Mary Arrington auf einer Kreuzfahrt, die ihr bei einer Schreibblockade helfen soll, und bei der sich ein ...

In dem Cosy Krimi „Lady Arrington und die tödliche Melodie“ von Charlotte Gardener begleiten wir Mary Arrington auf einer Kreuzfahrt, die ihr bei einer Schreibblockade helfen soll, und bei der sich ein skurriler Mord ereignet.

Dies ist bereits der zweite Fall für Lady Arrington und obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, bin ich ziemlich gut in die Geschichte gekommen. Man begegnet etlichen Personen aus dem vorigen Roman, aber sie werden so gut eingeführt, dass man auch als „Neueinsteiger“ sofort mit allen vertraut ist.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und herrlich gemütlich und damit sehr passend für Cosy Crime. Gerade die Sequenzen, in denen es um die Musik geht, sind sehr eindringlich und bildlich geschildert, sodass man das Gefühl hat, die Musik zu hören. Auch die Personen sind überaus amüsant beschrieben und sehr speziell. Teilweise sind sie etwas klischeehaft überzeichnet, aber das hat mich nicht gestört, weil es sehr unterhaltsam war und für mich auch sehr gut ins Genre passt. Lady Mary Arrington fand ich sehr sympathisch, teilweise etwas dreist, aber dennoch liebenswert und sehr clever. Ich mochte den Humor der Autorin und die unterhaltsamen Dialoge zwischen den Protagonisten.

Die Idee zu der Geschichte fand ich wahnsinnig interessant und vom Prinzip auch sehr unterhaltsam umgesetzt. Allerdings wurde mir die Auflösung dann doch ein wenig zu abenteuerlich, das fand ich ein bisschen schade. Es hat für mich nicht so ganz zum restlichen Roman gepasst und wirkte etwas überladen. Nichtsdestotrotz hat es mir Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen und ich hatte ein paar sehr gemütliche Lesestunden.

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Veröffentlicht am 06.12.2018

Interessanter Thriller, ausbaufähig

Unter dem Messer
1

Das Cover finde ich ziemlich gelungen; es ist düster und passt damit zur Atmosphäre im Buch! Auch die Darstellung eines Krankenhausflurs passt ziemlich gut zum Thema das Romans. Das Cover hat auch gleich ...

Das Cover finde ich ziemlich gelungen; es ist düster und passt damit zur Atmosphäre im Buch! Auch die Darstellung eines Krankenhausflurs passt ziemlich gut zum Thema das Romans. Das Cover hat auch gleich meine Neugier geweckt.

Ansonsten fand ich die Grundidee wahnsinnig spannend! Ich habe null Ahnung von Medizin, gucke aber gern Arztserien, von daher hat mich ein Thriller im medizinischen Bereich sehr interessiert. Die Idee eines Implantats, über das man Menschen manipulieren kann, fand ich gruselig, aber durchaus vorstellbar.

Gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches: Kurze Kapitel aus verschiedenen Perspektiven. So konnte man das Buch gut zwischendurch lesen, auch wenn man nicht viel Zeit hatte. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen konnte man die Protagonisten gut kennen lernen, ebenso ihre Motive für ihre jeweilige Handlungsweise.

Dr. Wu war mir den ganzen Roman über nicht ganz so sympathisch, da sie eher distanziert und unnahbar gewirkt hat, aber das hat für mich gut zum Roman und zu ihrer Rolle gepasst. Sie zeigt keine Schwäche, aber im Verlauf des Geschehens erfährt man auch den Grund dafür.

Ihr "Gegenspieler" Finney hat aus seiner Sicht gute Motive für sein Handeln, aber er wirkt auf mich wahnsinnig unsympathisch! Aber auch das passt wiederum sehr gut zu seinem Part, den er im Geschehen spielt. Seinen Plan fand ich ziemlich raffiniert und teuflisch; Finney ist ebenso intelligent wie Dr. Wu - das macht den Kampf zwischen den beiden wahnsinnig interessant.

Die weiteren Personen haben sich für mich gut in den Roman mit eingefügt und ihn belebt. Sie sind alle nicht schwarz oder weiß gezeichnet, sondern haben viele Facetten und entwickeln sich zum Teil auch weiter.

Sehr nett fand ich die eingebauten Rückblenden, in denen man die Protagonisten noch besser kennen gelernt hat. Das hat zwar ein wenig die Spannung raus genommen, genauso wie die teilweise sehr ausführlichen medizinischen Erläuterungen, hat aber für mich zu diesem Roman gepasst. Ich lese durchaus auch mal gern Bücher, die nicht dauerhaft so spannend sind, dass man sie nicht aus der Hand legen kann, sondern die zwischendurch auch mal gemütlicher sind. Inwieweit das natürlich zur Bezeichnung "Thriller" passt, ist wieder eine andere Frage...

Besonders gut hat mir die bildgewaltige Sprache gefallen. Sätze wie: "Der Kummer legte sich, humpelte davon wie ein verwundetes Tier." finde ich äußerst gelungen und zum Schmunzeln und lassen das Geschehen für mich lebendig werden.

Äußerst interessant fand ich auch die Beschreibung, was für Auswirkungen die eingesetzten Implantate auf diverse "Testpersonen" hatten. Das hat mich doch sehr zum Nachdenken gebracht, denn Experimente solcher Art gab und gibt es ja wirklich.

Leider war mir manches im Roman zu überzeichnet: z.B. Rita, die irgendwie übermenschlich wirkt oder auch der ziemlich rasante Show-Down am Schluss, der an einen amerikanischen Actionfilm erinnert und der nach dem etwas gemächlicheren Mittelteil etwas überladen wirkt.

Das Ende war auch ein wenig überzeichnet, aber doch nach meinem Geschmack.

Mein Fazit: Ein durchaus interessanter Thriller für Menschen, die sich für Medizin und medizinische Technologien interessieren und Bücher mögen, die man zwischendurch auch aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 27.11.2018

Die goldenen Zwanziger!

Das Palais Reichenbach
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Sowohl das Cover als auch der Titel haben es mir gleich angetan! Beides passt für meinen Geschmack sehr gut zu den sogenannten "goldenen Zwanziger Jahren"; eine spannende Zeit, in der sich die Menschen ...

Sowohl das Cover als auch der Titel haben es mir gleich angetan! Beides passt für meinen Geschmack sehr gut zu den sogenannten "goldenen Zwanziger Jahren"; eine spannende Zeit, in der sich die Menschen nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg versuchen, in der modernen Zeit zurechtzufinden.

Man lernt die Familie Reichenbach kennen; ehemaliger Adel mit einem prunkvollen Heim und vielen Bediensteten. Doch die Zeiten sind längst nicht mehr so rosig und die Eltern haben große Schwierigkeiten, sich mit der neuen Zeit zu arrangieren. Für sie zählen noch die alten Werte und sie erwarten auch von ihren Kindern, dass diese daran festhalten. Dazu gehört auch, dass sie auf jeden Fall den Schein waren müssen, obwohl sie quasi pleite sind. Die Methoden, zu denen sie greifen, erscheinen uns heute krass und abwegig, aber sie entsprechen den damaligen Gepflogenheiten. Ihre Ansichten kommen in manchen Szenen deutlich zum Ausdruck. So sagt z.B. der Fürst: „So sind die Damen. Sie flüchten sich in Migräne und warten darauf, dass wir Männer ihre Welt retten. Wir können uns den Luxus alberner Empfindlichkeiten nicht leisten“.

Leider nehmen sie dabei wenig Rücksicht auf ihre Kinder, die gern ihren eigenen Weg gehen würden - jeder auf seine Art und Weise, denn alle drei sind sehr unterschiedlich. Dabei legen sie auch nicht mehr so viel Wert auf ihre adlige Herkunft und mischen sich lieber unters Volk. Das beschwört einige Probleme herauf, denn sie sind hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen, ihrem Drang nach Freiheit und ihrer Verpflichtung ihrer Familie gegenüber. Jeder geht mit dieser Zerrissenheit auf seine Art und Weise um.

Schön fand ich auch die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wurde. So lernt man auch das Personal kennen und bekommt einen Einblick in ihre Probleme und Sorgen.

Auch mochte ich die Szenen, in denen die "Berliner Schnauze" zum Einsatz kam; das wirkte total authentisch und hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht. Es gibt im Roman einige erfrischende Szenen mit Frauen, die kein Blatt vor den Mund nehmen! Herrlich!

Allerdings war mir das alles doch viel zu freizügig; jeder hat sofort mit jedem irgendwas angefangen und das schien irgendwie ständig im Vordergrund zu stehen. Ich muss sagen, dass ich sowas in Roman sowieso schon nicht leiden kann und vor allem nicht in historischen Romanen; ich habs da lieber zurückhaltender und romantischer!

Das Ende war mir auch ein wenig zu kurz geraten; etliche Handlungsstränge waren nicht zu Ende geführt worden, das hat mich etwas gestört. Aber für den Fall einer Fortsetzung wäre das natürlich wieder etwas anderes...

Alles in allem ein interessanter Roman über eine interessante Zeit mit vielen liebevoll gestalteten Personen!

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