Konnte mich nicht wirklich überzeugen…
„Der englische Liebhaber“ war für mich der erste Erwachsenenroman der Autorin Federica de Cesco, die ich von Jugendbüchern her kannte und deren Geschichten ich liebte. Das Cover und der Klappentext versprachen ...
„Der englische Liebhaber“ war für mich der erste Erwachsenenroman der Autorin Federica de Cesco, die ich von Jugendbüchern her kannte und deren Geschichten ich liebte. Das Cover und der Klappentext versprachen eine verbotene Liebesgeschichte zwischen der jungen Deutschen Anna und dem Briten Jeremy im Nachkriegsdeutschland.
Doch meine Erwartungen wurden ziemlich enttäuscht: wenig Emotionen, viel historische Fakten und Protagonisten, für die ich mich überhaupt nicht erwärmen konnte.
Angefangen mit Charlotte, Annas Tochter, aus deren Perspektive zunächst erzählt wird, über Anna selbst, die später zu Wort kommt, hin zu Jeremy. Das ganze Buch ist geprägt von Verbitterung. Gerade Charlotte hatte in ihrer Jugend darunter zu leiden, dass sie das uneheliche Kind eines Besatzungsoffiziers ist, das hat sie geprägt und sie ist durch und durch skeptisch und nüchtern. Auch Anna, die wir zuerst kurz vor ihrem Tod kennenlernen, scheint eine verbitterte alte Frau zu sein. Zwischen Mutter und Tochter herrscht ein nüchternes Verhältnis, das schwer nachzuvollziehen ist.
Der historische Rahmen ist gut recherchiert, wer sich also einen Einblick in das zerstörte Nachkriegsdeutschland erhofft, ist mit dem Buch gut bedient, wer jedoch - wie ich aufgrund des Klappentextes - eine emotionale Liebesgeschichte in schwierigen Zeiten erwartet, wird leider enttäuscht werden…