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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Tolle Auswahl an Kurzgeschichten

Achtzehn
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Lyl Boyd schreibt kurze intelligente Geschichten zum Nachdenken. Alle seine Geschichten sind sehr unterhaltsam, entsprechen immer dem Zeitgeist, spannend und perfekt für zwischendurch.

Dieses wunderschöne ...

Lyl Boyd schreibt kurze intelligente Geschichten zum Nachdenken. Alle seine Geschichten sind sehr unterhaltsam, entsprechen immer dem Zeitgeist, spannend und perfekt für zwischendurch.

Dieses wunderschöne kleine lachsfarbene Büchlein mit dem Titel „Achtzehn“ enthält wieder sechs großartige Stories, als kleinen Sammelband gebunden und ist ein würdiger Nachfolger des Vorgängerbandes! Das Cover ist wirklich ein Hingucker und gefällt mir sehr gut, sowie auch die ausgewählten Geschichten. Das Büchlein ist bestens geeignet zum einstecken und mitnehmen, z.Bsp. um Wartezeiten und Bahnfahrten zu überstehen und abzukürzen.

Die sechs Short Stories haben den Titel „Schwester Nancy“, „Seemannsgarn“, „U-Haft“, „Blau nicht Grün“, “Saphiosexuell“ und „Bunt“ Inhaltlich geht es darin um einen Todesengel, einen Hang zum Doppelleben, ungewöhnliche Bestrafung, Ernährungsarten, eine besonders liebevolle Ehefrau und einen sehr eigenen Serienmörder mit Gesinnung.

Alle sechs kurzen Geschichten sind großartige literarische Ablenkungsmanöver um dem Alltag zu entfliehen und etwas die Zeit zum Lesen und Nachdenken zu nutzen. Die Themen sind gut gewählt, aber mehr wird nicht verraten, bitte selbst lesen! Meine Lieblingsgeschichte war übrigens das Seemannsgarn;)

Mittlerweile bin ich ein richtig großer Fan von Lyls Geschichten, sie sind immer sehr aktuell, außergewöhnlich und überraschend!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Wortpoesie vom Feinsten

Der Wortschatz
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Ein kleines Wort, wird von Stimmbändern verschluckt und verliert dabei sich und seine Bedeutung. Nachdem es ausgesprochen wird, fällt es in Ohnmacht und weiß nicht mehr, wie seine Buchstaben lauten. Zum ...

Ein kleines Wort, wird von Stimmbändern verschluckt und verliert dabei sich und seine Bedeutung. Nachdem es ausgesprochen wird, fällt es in Ohnmacht und weiß nicht mehr, wie seine Buchstaben lauten. Zum Glück landet es bei der Dichterin und dem Denker, die es gesundpflegen und aufmuntern. Um sich selbst wieder zu finden, begibt sich das Wörtchen auf eine abenteuerliche Reise…..

Wie schon der Titel „Der Wortschatz“ des Buches verspricht, befindet sich im Inneren, unter dem ganz liebevoll gestalteten Umschlag, mit dem haptisch fühlbaren Titel, ein wundervoller kleiner Schatz aus Geschichten und Wortpoesie, geflossen aus der Feder des Debütanten Elias Vorpahl.
Die Geschichte ist mit bezaubernden Illustrationen und Initialen verziert, gestaltet von der Münchner Künstlerin Julia Marie Stolba.


Märchenhafte Fantastereien a la Michael Ende lassen eine fantasievolle Welt der Worte und Sprache entstehen, die einen konzentrierten Leser erwartet, der ein Buch nicht eben schnell verschlingen, sondern ihm Aufmerksamkeit und Fürsorge schenken will!
Wortgewandt verzaubert Autor Elias Vorpahl den Leser und entführt ihn in ein magisches Land der Buchstaben und Wörter, in dem er diese agieren lässt. Anspruchsvolle Spielereien mit Artikeln, Wortpaaren, Bedeutung, Umstellung und Zweideutigkeiten.
Wenn man sich darauf einlässt, kann man die großartigsten Wortspielereien erleben und erfahren, auch wenn man ab und an einen Satz zweimal lesen muss, um den versteckten Sinn dahinter zu entdecken;)

Ein Büchlein mit Sprachakrobatik, für Liebhaber von kleinen Geschichten, Sprachpoesie, Wortspielerei und deren tieferer Sinn und Deutung.
Grandiose und einzigartige Lektüre, die mich begeistert und sehr gut unterhalten hat:)

Veröffentlicht am 10.12.2018

Wow, was für ein Thriller:) spannend bis zur letzten Seite. Märchenhaft böse!

Der Augenmacher
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Nach 15 Jahre scheint er plötzlich wieder da zu sein „Der Augenmacher“ ein grausamer Killer, der seinen Opfern die Augen durch Steine ersetzt. Dabei gilt der damalige Mörder eigentlich schon lange als ...

Nach 15 Jahre scheint er plötzlich wieder da zu sein „Der Augenmacher“ ein grausamer Killer, der seinen Opfern die Augen durch Steine ersetzt. Dabei gilt der damalige Mörder eigentlich schon lange als tot, hat er sich doch selbst das Leben genommen!
Nun ist eine ähnlich zugerichtete blonde Frauenleiche in Leipzig gefunden worden. Gibt es etwa einen Nachahmer!?
Die Kriminalhauptkommissarin Klara Frost weiß einiges über den „Augenmacher“ und kommt bei ihren Ermittlungen dem mörderischen Sadisten sehr, sehr nahe…..


Der hoch spannende Thriller „Der Augenmacher“ ist Auftakt einer neuen Reihe aus der Feder von Autor Elias Haller. Seine neue Hauptprotagonistin darin, ist die Leipziger Kriminalhauptkommissarin Klara Frost, eine sehr eigenwillige, gut aussehende und auch komplizierte junge Frau, mit einem krassen Spitznamen. Im Kollegenkreis wir sie auch scherzhaft „die Exorzisten“ genannt, zwecks ihrer eiskalten Ausstrahlung, ihrer speziellen Vernehmungsmethoden und natürlich ihrer Abstammungsgeschichte. Eine wirklich interessante Mischung, die auch dem perfiden Killer nicht verborgen bleibt. Klara steht sozusagen im Mittelpunkt des Geschehens und dazu gesellt sich per Zufall, auch noch ein Kollege aus München. Oberkommissar Fitz, auch sehr speziell, Typ gereifter asthmatischer Columbo. Die beiden ergeben wahrhaft ein zwar schräges aber auch sehr unterhaltsames Team. Den Schreibstil finde ich einfach großartig! Flüssig, amüsant, mit sensationellem Spannungsaufbau. Auch der ein oder andere Gänsehaut-Moment sorgt für eine gelungene Thrilleratmosphäre.

Ein wirklich sehr aufregender und atemraubender Thriller, der mir sagenhaft gut gefallen hat. Besonders gemocht habe ich den Einbau von Geschichte, Märchen und Aberglauben, das ist dem Autor besonders gut gelungen. Wer noch nicht weiß was „Hühnergötter“;) sind, sollte das Buch unbedingt lesen!


Zitat:„Sie würde klarkommen.
Klara, das sagt schon mein Name!“(S.33)

Veröffentlicht am 09.12.2018

Interessante Beleuchtung eines umstrittenen Indizienprozesses

Der Münchner Parkhausmord
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In diesem Buch wird der spektakuläre „Münchner Parkhausmord“ um die schwerreiche 59-jährige Millionärin und Parkhausbesitzerin Charlotte Böhringer am 15.05.2016 genau beleuchtet und beschrieben. Anhand ...

In diesem Buch wird der spektakuläre „Münchner Parkhausmord“ um die schwerreiche 59-jährige Millionärin und Parkhausbesitzerin Charlotte Böhringer am 15.05.2016 genau beleuchtet und beschrieben. Anhand von Tatbeschreibung, dem Prozess und der Indizien kann sich der Leser ein Bild der Person und Motivation, des in einem reinen Indizienprozess verurteilen Benedict T. machen. Der Neffe wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt. Den Mord an seiner Tante hat der Verurteilte bislang nicht gestanden, sondern beteuert bis heute seine Unschuld.



Der Schweizer Autor Daniel Reinhard beschreibt in seinem Fachbuch „Der Münchner Parkhausmord, Ein spektakulärer und umstrittener Indizienprozess“, diesen sehr interessanten und Aufsehen erregenden Fall, sehr sachlich, ausführlich und unvoreingenommen. Das Opfer, sein Umfeld, mit allen beteiligten Personen sind vortrefflich charakterisiert. Die Tat selbst, deren Ablauf und die Entwicklung danach, zeigen klare Motive und schwerwiegende Indizien gegen den Verurteilten.

Der Indizienlast ist ein großer Teil des Buches gewidmet und der Leser kann sich damit auseinandersetzen.



Das Buch ist ein Sachbuch über einen realen, sehr spannenden Fall und auch so verfasst.

Der Schreibstil ist klar, sachlich und gut verständlich. Natürlich hat man beim Lesen eines echten Mordfalls immer diese „Wahrheit“ im Hinterkopf und die Brutalität der Tat ist erschreckender als bei einem fiktiven Krimi, den sich ein Autor nur ausgedacht hat.

Das ist aber auch der Reiz an diesem Fall und die Möglichkeit sich am Ende der Beschreibung von Tat, Motiven, Indizien, Aussagen, Spuren und Wahrscheinlichkeiten eine Meinung zu bilden, über dieses stark angezweifelte Urteil und die Frage „Ist Benedict T. schuldig oder unschuldig!?“

Die Argumentation des Autors hat mir dabei besonders gut gefallen, seine Aussagen waren schlüssig und für mich auch nachvollziehbar.

Ein sehr gut recherchiertes Buch, das ich wirklich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Grandioser Auftakt einer Berliner Familien-Trilogie beginnend im Nachkriegsdeutschland

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Berlin 1945- die Familie Thalheim hat so gut wie alles verloren! Ihr schickes Kaufhaus liegt in Trümmern, die Villa ist von den Besatzern okkupiert, nur noch eine kleine Wohnung der Oma ist noch vorhanden, ...

Berlin 1945- die Familie Thalheim hat so gut wie alles verloren! Ihr schickes Kaufhaus liegt in Trümmern, die Villa ist von den Besatzern okkupiert, nur noch eine kleine Wohnung der Oma ist noch vorhanden, in der sie alle Unterschlupf finden. Vater und Bruder werden noch vermisst und die Frauen sind ganz allein auf sich gestellt.
Die Schwestern Rike, Silvie, Stiefmutter Claire und das Nesthäkchen Florentine geben aber nicht klein bei, sie versuchen mit allen Mitteln zu überleben! Sie verdingen sich als Trümmerfrauen und versuchen nebenher, mit zwei Nähmaschinen, Lumpen und geretteten Stoffen, zusammen mit der Hilfe ihrer einfallsreichen Freundin und Schneiderin Miriam, einen Neustart in Sachen Mode.

Im ersten Teil ihrer neuen historischen Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm-Jahre des Aufbaus“ entführt uns die Autorin und Historikerin Brigitte Riebe nach Berlin, in die Nachkriegszeit der 50er Jahre. Es beginnt eine Zeit des Aufräumens, Neubeginns und Aufbruchs, ob in Politik, Bevölkerungsstruktur und Wirtschaft. Der Leser begleitet die drei doch sehr unterschiedlichen Schwestern durch diese Zeit der Veränderungen. In diesem Band liegt der Focus auf Rike, der ältesten Schwester, die strebsam, korrekt und unbeugsam ein Ziel verfolgt! Sie will mit allen Mitteln das verlorene Modeimperium der Thalheims wieder aufbauen…..keine leichte Aufgabe, besonders wenn die Schatten der Vergangenheit sie immer wieder einholen.

Mit ihrem unglaublich einfühlsamen und ergreifenden Schreibstil fesselt die Autorin den Leser und die spannungsgeladene Geschichte wurde für mich regelrecht zum Pageturner! Perfekte Recherche ist auf jeder Seite spürbar und in das bewegende Schicksal der Protagonisten wird auch gekonnt historisches Material mit eingeflochten. Durch eine Zeit/Geschehensübersicht am Ende des Buches wird darauf hingewiesen.
Das wunderschöne Layout des Covers passt meiner Ansicht auch hervorragend zum Inhalt und zu dieser Zeit.
Eine Story die mich gepackt und bis zur letzten Seite ganz großartig unterhalten hat. Gut das man sich schon auf Fortsetzung freuen darf! Auch wenn es wohl noch ein wenig dauern wird, aber Vorfreude ist ja wohl die beste Freude;)