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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2016

So unglaublich mutig...

Splitterfasernackt
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... dass ich es mehrfach lesen musste. Lilly Lindner schreibt ihre Lebensgeschichte tapfer und wortgewandt.

Sie ist noch ein kleines Kind als der Nachbar sie das erste Mal in seine Wohnung verschleppt ...

... dass ich es mehrfach lesen musste. Lilly Lindner schreibt ihre Lebensgeschichte tapfer und wortgewandt.

Sie ist noch ein kleines Kind als der Nachbar sie das erste Mal in seine Wohnung verschleppt und missbraucht. Ausgerechnet in einem Edelbordell findet sie schließlich sich selbst und beginnt ihre Geschichte niederzuschreiben...

Selten haben mich Worte so sehr in ihren Bann gezogen. Lilly Lindner spielt mit ihnen, jongliert und verdreht sie auf so gekonnte Weise, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Das traurigste Buch das ich je gelesen habe, doch gleichzeitig eines der mutigsten und - von der Sprache her betrachtet - auch der schönsten. Wenn auch mit der furchtbarsten Geschichte, die einem kleinen Mädchen zustoßen kann, was das Buch noch viel wertvoller macht.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Durch die Augen einer Blinden

Blindes Vertrauen
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Dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht hat mich natürlich gleich fasziniert.

Ein Mädchen verliert bei einem Unfall ihr Augenlicht und verliert fast allen Lebenswillen, doch mithilfe ...

Dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht hat mich natürlich gleich fasziniert.

Ein Mädchen verliert bei einem Unfall ihr Augenlicht und verliert fast allen Lebenswillen, doch mithilfe ihrer besten Freundin, ihrer Familie und - vor allem - ihres geliebten Pferdes schafft sie es wieder Lebensmut zu finden und kehrt sogar zurück in den Sattel.

Margot Berger hat es wirklich gut geschafft die Gedanken und Gefühle des Mädchens realistisch darzustellen, wie es sich anfühlt blind zu sein und welche Herausforderungen auf sie warten, vom Orientieren auf vertrauten Wegen angefangen bis zum Erlernen der Blindenschrift, Dinge über die niemand normalerweise nachdenken würde wenn er zwei gesunde Augen hat. Besonders gefallen mir die stillen Dialoge zwischen Pferd und Reiter, die Frau Berger glaubhaft in das Buch einfließen lässt.

Das Buch hat mir so gut gefallen dass ich es mittlerweile zweimal gelesen habe (und sicher noch gelegentlich lesen werde), ist nicht zu lang oder zu dünn und bietet so ein paar entspannte Lesestunden. Da mir weder stilistisch noch im Ablauf wirklich Fehler aufgefallen sind und es an einer wahren Geschichte wohl kaum etwas zu kritisieren gibt, vergebe ich hier gern 5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.10.2016

Viel Potenzial...

Changers - Band 1, Drew
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Ethan ist ein ganz normaler Junge. Glaubt er. Denn eines Tages erwacht er als Mädchen. Seine Eltern eröffnen ihm, dass er ein Changer ist, das bedeutet dass er jedes Jahr seiner Highschool eine andere ...

Ethan ist ein ganz normaler Junge. Glaubt er. Denn eines Tages erwacht er als Mädchen. Seine Eltern eröffnen ihm, dass er ein Changer ist, das bedeutet dass er jedes Jahr seiner Highschool eine andere Gestalt haben wird, bis er sich am Ende für eine entscheiden muss. Das hat er von seinem Vater geerbt, der das als Teenager selbst durchgemacht hat.

Auf einmal als Mädchen aufzuwachen ist sicherlich verwirrend, und die Autoren schaffen es wirklich gut, das rüber zu bringen. Die Idee ist gut, aber die Story hätte ausgefeilter sein können. Teilweise fehlt es mir bei den Charakteren an Tiefe.

Was mich stört ist ein ziemlich offensichtlicher Fehler bei der Changers-Community. Die Anführer sprechen immer davon, die Changer sollten sich vermehren - der Widerspruch liegt darin, dass jeder Changer mit seinem (sogenannten "Konstanten", als kein Changer) Partner nur ein Kind bekommen darf, um sich auf den Teenager in der Changer-Zeit konzentrieren zu können. So bliebe die Anzahl doch bestenfalls gleich, aber es scheint niemandem in den Sinn zu kommen dass Changer durch Unfälle o.ä. sterben könnten bevor sie Kinder bekommen, oder dass sie oder ihre Partner unfruchtbar sind etc. - von der Vermehrung der Changer kann so also bei nur einem Kind wohl kaum die Rede sein, und rechnerisch sollte dieser Fehler in der Handlung dafür sorgen dass sie irgendwann aussterben. Aber naja, sowas kann dem besten Autoren passieren!

Insgesamt ist es jedoch ein gutes Buch, dessen Handlung sich geschickt und überzeugend in den Alltag der modernen Welt integriert. Es ist spannend und man möchte doch wissen, was Ethan - jetzt Drew - noch alles so durch macht in den nächsten paar Jahren.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Neu und spannend

Das geheime Leben der Violet Grant
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Violet und Vivian - zwei Frauen die mutig ihren eigenen Weg gehen, getrennt nur durch die Jahrzehnte.

Violet ist Physikerin und heiratet nach einer Affäre ihren Professor, ist jedoch nicht glücklich ...

Violet und Vivian - zwei Frauen die mutig ihren eigenen Weg gehen, getrennt nur durch die Jahrzehnte.

Violet ist Physikerin und heiratet nach einer Affäre ihren Professor, ist jedoch nicht glücklich bis sie Lionel trifft, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Vivian stößt 50 Jahre später auf Hinweise zu ihrer Großtante, die von der Familie schon lange totgeschwiegen wurde - Violets Koffer landet versehentlich bei ihr, und in den netten Mann der ihr hilft das Paket heimzubringen verliebt sie sich fast sofort... dummerweise ist er der Verehrer ihrer besten Freundin.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Frauen erzählt, die jeweils ihrer Zeit weit voraus sind. Die Kapitel enden fast immer in einem Cliffhanger, sodass man nie weiß was man eigentlich als nächstes erfahren will. Vivians freche Klappe hat mich öfter als einmal zum Lachen gebracht, während ich Violets Geschichte mit mehr Spannung verfolgt habe.

Abzüge gibt es für die etwas zu detaillierten Beschreibungen der Bettgeschichte von Violet und ihrem Professor, der die junge und unerfahrene Frau ziemlich rücksichtslos behandelt und gnadenlos ausnutzt - teilweise wird so deutlich darauf eingegangen als hätte sich die Autorin an Violets Leid erfreut, und einiges davon ist mir etwas sauer aufgestoßen.

Dafür reißt es die Autorin mit einigen unvorhergesehenen Wendungen wieder raus - und ich vergebe vier von fünf Sternen :)

Veröffentlicht am 17.09.2016

Unerwartet tiefgründig

Verlieb dich nie in einen Vargas
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Anfangs benötigt man ein paar Seiten um sich in das Buch einzulesen, dann fesselt es einen allerdings ziemlich schnell. In diesem Roman wird sehr viel mit Rückblenden erzählt, die die Autorin jedoch gekonnt ...

Anfangs benötigt man ein paar Seiten um sich in das Buch einzulesen, dann fesselt es einen allerdings ziemlich schnell. In diesem Roman wird sehr viel mit Rückblenden erzählt, die die Autorin jedoch gekonnt einsetzt - man bleibt öfter im Unklaren warum eine Situation jetzt so kommt, aber eben nicht ZU lange, sondern genau richtig. Trotzdem sind es für meinen persönlichen Geschmack ein paar Rückblenden zuviel und an einigen Buchstellen hätte ich mir die Aufklärung vorher gewünscht.

Anfangs war ich skeptisch, der Klappentext lässt auf eine kitschige Herzensbrecher-Story schließen, doch das Buch ist tiefgründiger und vielschichtiger als ich erwartet hätte. Die Entwicklung der Hauptprotagonistin Jude und ihrer Beziehung zu dem Jungen in den sie sich nicht verlieben "darf", sowie die alltäglichen Katastrophen die in jeder Familie vorkommen können, werden realistisch dargestellt und machen das Buch daher glaubhaft und umso schöner.

Das häufige Herumspringen zwischen Gegenwart und Rückblenden sowie die relativ oft vorkommenden Wiederholungen wie Jude Emilio wahrnimmt (vermutlich sollte es die Verliebtheit verdeutlichen, wirkt auf mich aber manchmal auch etwas gekünstelt) kosten dem Buch einen Stern.

Fazit: Lesenswert wenn man realistische Liebesgeschichten mag die aus dem Leben gegriffen sein könnten!