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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Auf- und Abstieg einer Unternehmersfamilie

Das Haus der schönen Dinge
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München im Jahr 1897. Das Leben könnte für den jüdischen Kaufmann Jacob Hirschvogl , seiner Frau Thea und den 3 Kindern Benno, Lily und Joseph im Moment nicht schöner sein. Die Eröffnung ihres Kaufhauses ...

München im Jahr 1897. Das Leben könnte für den jüdischen Kaufmann Jacob Hirschvogl , seiner Frau Thea und den 3 Kindern Benno, Lily und Joseph im Moment nicht schöner sein. Die Eröffnung ihres Kaufhauses Hirschvogl am Rindermarkt war ein großer Erfolg und sie sind endlich am Ziel ihrer Träume angelangt. Die angesehene Münchner Gesellschaft gibt sich die Klinke in die Hand und schon bald ist das Kaufhaus die erste Adresse wenn es um Luxusgüter aller Art geht, aber auch der normale Bürger soll hier fündig werden und wird bedient wie ein König. Allerdings wächst die Konkurrenz und so müssen immer wieder neue Ideen her, damit das Haus weiterhin an der Spitze bleibt. Als einige Jahre später Benno keinerlei Interesse an der Weiterführung des Hirschvogls hat, übernimmt kurzerhand Lily diese Aufgabe. Auch sie versucht alles, um das Haus der schönen Dinge am Leben zu erhalten. Doch die Hassreden gegen Juden werden immer lauter und so sieht sich die Familie bald der fast unlösbaren Aufgabe gegenüber das Haus zu retten.


Heidi Rehn hat mit Das Haus der schönen Dinge wieder einen wunderbaren Roman rund um eine fiktive Familiendynastie geschrieben. Ihr flüssiger Schreibstil und die anschaulichen Beschreibungen lassen das Kaufhaus vor dem inneren Auge entstehen und man bekommt sehr gute Einblicke in das damalige Leben. Auch wenn ich gelegentlich so meine Probleme mit den vielen unterschiedlichen Personen hatte ( da half mir sehr gut die Familienchronik gleich ganz vorne im Buch ), so war es doch ein Genuss den Aufstieg und leider auch den Fall der Familie mitzuerleben. Leider habe ich das Glossar erst nach dem Lesen entdeckt, da mir doch einige Dinge unbekannt waren. Für alle, die sich über die Zeit rund um die Jahrhundertwende und das traurige Kapitel danach interessieren, kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Toller Psychothriller

Wenn das Eis bricht
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Die Geschäftigkeit in den Straßen von Stockholm ist kurz vor der Weihnachtszeit auf ihrem Höhepunkt angelangt. Die Feierstimmung der Mordkommission wird allerdings gedämpft, als sie zu einem mysteriösen ...

Die Geschäftigkeit in den Straßen von Stockholm ist kurz vor der Weihnachtszeit auf ihrem Höhepunkt angelangt. Die Feierstimmung der Mordkommission wird allerdings gedämpft, als sie zu einem mysteriösen Mordfall gerufen wird. Eine enthauptete Leiche liegt in der Wohnung des Geschäftsmannes Jesper Orre. Von ihm fehlt jede Spur und schnell wird er mit dem Mord in Verbindung gebracht. Einiges erinnert an einen ungelösten Fall, der schon 10 Jahre zurückliegt. Die damalige Polizeipsychologin Hanne soll helfen Licht in das Dunkel zu bringen. Allerdings hat sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, eine beginnende Demenzerkrankung macht ihr das Leben schwer. Dazu plagen sie noch eheliche Probleme. Die Frage, wer die unbekannte Tote ist und wer den Mordfall von vor 10 Jahren fast nahezu identisch kopiert hat, erweist sich als schwieriger als erwartet und schon bald taucht eine weitere Leiche auf und plötzlich ist Eile geboten.

Das Debüt der Autorin Camilla Grebe ist ein Psychothriller wie er sein soll. Durch die wechselnden Perspektiven der Protagonisten Peter, der der Polizei angehört, Hanne, die Polizeipsychologin und Emma, eine Angestellte des gesuchten Jesper Orre wird dem Leser immer wieder eine spannende Ansicht präsentiert. Jedesmal, wenn man denkt dem Täter etwas näher gekommen zu sein, wird man wieder in die Irre geführt und die Spekulationen beginnen wieder von vorne. Hervorzuheben ist auch der sehr flüssige und spannende Schreibstil, der es schwer macht, dass Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn manchmal die Rückblicke der verschiedenen Protagonisten den Lesefluss etwas verlangsamten, so bleibt es doch ein toller Psychothriller den man wirklich guten Gewissens an alle Fans dieses Genres weiter empfehlen kann. Deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 26.03.2017

Mörderische Spannung

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Detective Wolf hat schwere Zeiten hinter sich. Als ein von ihm überführter Mörder freigesprochen wird rastet er völlig aus und wird seither therapeutisch betreut. Als er nun wieder zu einem abscheulichen ...

Detective Wolf hat schwere Zeiten hinter sich. Als ein von ihm überführter Mörder freigesprochen wird rastet er völlig aus und wird seither therapeutisch betreut. Als er nun wieder zu einem abscheulichen Verbrechen gerufen wird, traut er seinen Augen kaum. Der Tote hängt über dem Dielenboden und bei näherem Hinsehen bemerkt Wolf, dass es sich nicht nur um eine Leiche handelt, sondern um gleich Sechs, die mit groben Stichen zusammen genäht wurde. Das Ganze bekommt eine besondere Brisanz, als Wolf den Kopf des damaligen Mörder identifizieren kann. Schnell ist klar, dass der Mörder Kenntnisse hat die damals nie an die Öffentlichkeit gelangten und dass das perfide Spiel etwas mit Detective Wolf zu tun hat. Als dann auch noch eine Liste auftaucht die weitere sechs Personen nennt die in den nächsten Tagen sterben sollen ist Eile geboten, denn nicht nur der Bürgermeister soll sterben, auch Detective Wolf hat einen Platz auf der Liste.

Daniel Cole hat mit Detective William Oliver Layton-Fawkes, der von allen nur der Wolf genannt wird, einen neuen Ermittler am Thrillerhimmel erschaffen. Der Leser wird gleich zu Beginn in die spannende Atmosphäre des Buches gezogen. Grausame Morde und das ständige Rennen gegen die Zeit halten den Leser in atemloser Spannung. Jedesmal, wenn man denkt des Rätsels Lösung etwas näher gekommen zu sein, wird man eines Besseren belehrt und man fängt wieder von vorne an. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Auch das Cover finde ich richtig klasse und wird aus diesem Grund auch besonders erwähnt. Auch wenn das Buch einige Schwächen aufweist, über die man gerne hinweg sieht, kann ich das Buch guten Gewissens jedem Thrillerfan empfehlen und vergebe gerne 4 Sterne

Veröffentlicht am 17.09.2016

Freundinnen für immer

Im dunklen, dunklen Wald
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Die Schriftstellerin Nora ist sehr überrascht, als sie per Email eine Einladung zu Clare`s Junggesellinnenabschied erhält. Sie hat ihre einst beste Freundin nicht mehr gesehen, seit sie sich vor 10 Jahren ...

Die Schriftstellerin Nora ist sehr überrascht, als sie per Email eine Einladung zu Clare`s Junggesellinnenabschied erhält. Sie hat ihre einst beste Freundin nicht mehr gesehen, seit sie sich vor 10 Jahren von James getrennt und danach Hals über Kopf die Stadt verlassen hat. Nur durch gutes Zureden von Nina, ebenfalls eine Freundin aus der Schulzeit, entschließt sie sich sich der Vergangenheit zu stellen und mitzukommen. In einem einsam gelegenen Haus soll das Partywochenende stattfinden. Die zuerst ausgelassene Stimmung schlägt jedoch ganz schnell um, als an die Zeit von damals erinnert wird. Themen, die Nora nie wieder ansprechen wollte, kommen auf den Tisch. Die ohnehin schon aufgeheizte Lage spitzt sich zu, als Fußspuren einer unbekannten Person im Schnee zu sehen sind und das einzig funktionierende Telefon ausfällt. Was genau an diesem Abend vorfällt kann Nora später nicht mehr sagen. Sie liegt schwer verletzt im Krankenhaus und kann sich an nichts mehr erinnern. Fest steht nur, dass es einen Toten gab und die Polizei mehr als einen Verdächtigen hat.

Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass Im dunklen dunklen Wald von einer Debütautorin stammt. Gekonnt versteht es Ruth Ware, den Leser mit einem tollen Spannungsaufbau bei Laune zu halten. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und macht Lust auf mehr. Manchmal fühlte man sich wirklich in einen dunklen, verschneiten Wald versetzt. Einziges Manko für mich war, dass ich mit den Protagonisten nicht wirklich warm wurde, sie erschienen mir stellenweise als sehr naiv. Thrillerfans werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sieben minus eins

Sieben minus eins
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Als die 15 jährige Ellen spurlos verschwindet, gehen bei dem schwedischen Kriminalkommisar Sam Berger alle Alarmglocken los. Es erinnert ihn an weitere Vermisstenfälle junger Mädchen, die schon einige ...

Als die 15 jährige Ellen spurlos verschwindet, gehen bei dem schwedischen Kriminalkommisar Sam Berger alle Alarmglocken los. Es erinnert ihn an weitere Vermisstenfälle junger Mädchen, die schon einige Jahre zurück liegen. Ein anonymer Tippgeber führt sie zu einer scheinbar verlassenen Hütte. Schon das Eindringen erweist sich als gefährlich, als eine Selbstschussanlage Sam`s Kollegen schwer verletzt. Von dem Mädchen fehlt aber weiter jede Spur, nur eine Blutlache zeigt den Ermittlern, dass Ellen hier gefangen gehalten wurde. Sam`s Theorie, dass es sich um einen Serientäter handelt, will keiner seiner Kollegen so richtig glauben. Als dann aber eine mysteriöse Frau auftaucht, die an allen vermeintlichen Tatorten auf Bildern zu sehen ist, nimmt das ganze an Brisanz zu und es beginnt eine gnadenlose Jagd. Doch plötzlich scheint alles auf dem Kopf zu stehen, denn plötzlich ist Sam Berger der Gejagte und er muss sich nun seiner eigenen Vergangenheit stellen.

Arne Dahls Sieben minus eins ist ein Kriminalroman der etwas anderen Art. Nichts scheint so wie es wirklich ist und der mit ermittelnde Leser wird mehr als einmal in die Irre geführt. Die Spannung wird schon zu Beginn an ziemlich hoch geschraubt und wird, bis auf einige Längen und Verwirrungen in der Mitte des Buches, auch bis zum Schluss gehalten. Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber das gibt sich schell nach ein paar Seiten. Der etwas knurrige Sam Berger war mir ganz zu Anfang zwar sehr unsympatisch, aber das änderte sich bald und ich konnte sehr gut mit ihm mitfiebern. Ich hoffe, dass das nicht das letzte Buch von dem Ermittler war und ich freue mich schon auf ein Wiederlesen. Ich vergebe sehr gerne 4 unterhaltsame Sterne und kann das Buch anderen Kriminologen wärmstens empfehlen.