Cover-Bild Stern des Nordens
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Spionage
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 25.09.2018
  • ISBN: 9783805200325
D.B. John

Stern des Nordens

Sabine Längsfeld (Übersetzer), Karen Witthuhn (Übersetzer)

Undercover im Land der Lügen. Eine tödliche Mission in Nordkorea, eine junge CIA-Agentin auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester.
Washington DC, 2010: Zwölf Jahre ist es her, dass Jenna Williams' Zwillingsschwester an einem Strand in Südkorea spurlos verschwand. Als die CIA die frischgebackene Agentin auf eine geheime Mission nach Nordkorea schickt, ist sie fest entschlossen, die Wahrheit über ihre Schwester herauszufinden.
Ein Dorf in der nordkoreanischen Provinz: Bäuerin Moon kämpft ums Überleben. Als sie ein Hilfs-Paket mit Lebensmitteln aus dem Ausland findet, macht sie den Inhalt auf dem Markt zu Geld. Für ihre Furchtlosigkeit wird sie von den anderen Frauen bewundert, von der Polizei argwöhnisch beobachtet. Als eine der Marktfrauen verhaftet wird, entwickelt sich Moon zur Stimme des Widerstands.
Pjöngjang: Anlässlich einer Beförderung wird die Familiengeschichte des Parteifunktionärs Cho durchleuchtet. Denn Karriere machen darf nur, wer über drei Generationen einen tadellosen Hintergrund nachweisen kann. Was dabei ans Licht kommt, lässt den linientreuen Anhänger Kim Jong-Ils alles in Frage stellen, woran er jemals geglaubt hat. Als Cho die Amerikanerin Jenna Williams kennenlernt, ahnt er nicht, dass sie undercover für die CIA in Einsatz ist. Und welche Ereignisse ihre Begegnung in Gang setzen wird ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2018

Einblicke in eine unbekannte Welt

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Die in Amerika lebende Jenna Williams, Tochter eines Afroamerikaners und einer koreanischen Mutter, hat vor zwölf Jahren ihre Zwillingsschwester Soo-min verloren. Sie verschwand spurlos an einem Strand ...

Die in Amerika lebende Jenna Williams, Tochter eines Afroamerikaners und einer koreanischen Mutter, hat vor zwölf Jahren ihre Zwillingsschwester Soo-min verloren. Sie verschwand spurlos an einem Strand in Südkorea. Jenna leidet an Albträumen, da sie den Verlust ihrer Schwester noch nicht überwunden hat.
Einem Tag nach dem eine Rakete zu Testzwecken von Nordkorea gestartet ist, versucht der CIA-Agent Charles Fisk sie als Agentin zu rekrutieren. Da Jenna zweisprachig aufgewachsen ist, bietet sie beste Voraussetzungen mit ihm gemeinsam an einer Geheimoperation zu arbeiten, gleichzeitig verschafft er ihr die Chance, mehr über das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester zu erfahren.

Die Bäuerin Moon lebt in der nordkoreanischen Provinz. Bei der Pilzsuche sieht sie einen seltsamen Ballon vom Himmel herunter gleiten. Festgemacht ist ein Paket mit Wollsocken, Feuerzeugen, Taschenlampe und einem Paket Keksen, die in Südkorea hergestellt wurden. Um zu überleben, verkauft sie die Gegenstände auf dem Markt und baut sich einen kleinen Handel auf.

In Pjöngjang lebt der Parteifunktionär Cho. Als er auf eine höhere Ebene befördert wird, beginnt eine gründliche Untersuchung seiner Klassenherkunft, denn die muss makellos sein. Da er als Kind adoptiert wurde, weiß er nichts über seine wirkliche Abstammung. Doch was dann ans Licht kommt, lässt den treuen Anhänger von Kim Jon-ils alles in Frage stellen, woran er geglaubt hat. Als er Jenna Williams kennenlernt, werden ungeahnte Ereignisse in Gang gesetzt.

Der Thriller hat mir Einblicke in eine erschütternde, unbekannte Welt gegeben, über die ich wenig wusste. Die Geschichte wird durch drei unterschiedliche Handlungsstränge erzählt, die sich auf einander zu bewegen. Geschickt schafft es der Autor das Schicksal der drei Protagonisten, die durch ihre Herkunft mit Nordkorea verbunden sind, zu verflechten. Das Buch lässt sich flüssig lesen, wobei die koreanischen Namen zu Beginn etwas ungewohnt waren und ich beim Lesen etwas ins Holpern gekommen bin, doch dieses hat sich nach einigen Seiten gegeben. Der Autor hat gut recherchiert und viele grausame sowie brutale Begebenheiten, die tatsächlich in Nordkorea passieren, mit einfließen lassen. Sehr empfehlenswert hierzu auch das Nachwort.

Mich hat dieser spannende Thriller hervorragend unterhalten und gleichzeitig habe ich etwas über das total abgeschottete Land Nordkorea dazu gelernt. Oft erschütternd, aber absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Spannendes und überzeugendes Thrillerdebüt mit Schauplatz Nordkorea

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Mit seinem Romandebüt legt der Autor D.B. John gleich einen packenden Thriller vor, der mich trotz leichter Schwächen auf ganzer Linie überzeugen konnte. Zudem bietet er mit Nordkorea einen noch recht ...

Mit seinem Romandebüt legt der Autor D.B. John gleich einen packenden Thriller vor, der mich trotz leichter Schwächen auf ganzer Linie überzeugen konnte. Zudem bietet er mit Nordkorea einen noch recht unverbrauchten Schauplatz auf, der hier für reichlich frischen Wind im Genre sorgt.

Die Geschichte wird im wesentlichen von drei Protagonisten getragen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Da wäre die frischgebackende CIA-Agentin Jenna Williams, die im Rahmen ihrer ersten Mission auch das Schicksal ihrer vor Jahren verschwundenen Schwester klären will.
Im Rahmen dieser Mission trifft sie auf den linientreuen Parteifunktionär Cho, dessen Familiengeschichte im Rahmen einer Beförderung gerade gründlich durchleuchtet wird. Dabei treten Geheimnisse zu Tage, die Chos Leben vom einen auf den anderen Moment ins Chaos stürzen und alles in Frage stellen, auf das Cho bisher so sehr vertraut hat.
Und dann wäre da noch die Bäuerin Frau Moon, die eigentlich nur ein paar Dinge aus einem Zufallsfund auf dem Markt verkaufen will und dabei plötzlich zur Stimme des Widestands gegen Willkür und Unterdrückung wird.

Wie der Autor diese drei Erzählstränge im Laufe der atmosphärisch dichten Geschichte zusammenführt und zu einem absolut überzeugenden Geamtbild verknüpft, ist schon große Thrillerkunst. Zudem verfügt er durch seinen längeren Aufenthalt in Südkorea und einige persönliche Besuche in Nordkorea über umfangreiche Kenntnisse zu den dortigen Lebensumständen, die man seinem Buch auch jederzeit anmerkt.
Mit einem packenden Schreibstil und den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino mächtig ankurbeln, treibt der Autor seine Geschichte voran, nimmt sich im ersten Drittel aber auch ausreichend Zeit, seine Haupt- und Nebenfiguren sorgfältig einzuführen und zu charakterisieren. Mir persönlich hätte dabei gerade Jenna durchaus die eine oder andere Ecke und Kante mehr vertragen, da sie mir insgesamt doch etwas zu perfekt rüberkommt, das ist aber wohl eher Geschmackssache.
Genretypisch mündet die Geschichte schließlich in einem großen Showdown, der meiner Meinung nach zwar ein wenig zu dick aufträgt, es in Sachen Spannung und Dramatik aber an nichts vermissen lässt und so insgesamt doch für ein absolut stimmiges und gelungenes Ende sorgt.

Wer auf spannende Triller an eher ungewöhnlichen Schauplätzen Gefallen findet, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Grausam und schockierend – Nordkorea

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„Die erste zarte Spur … , eine Meeresbrise, die durch das Schlüsselloch einer vor langer Zeit verriegelten Tür wehte.“ [44]

D.B. John liefert mit seinem Thriller „Stern des Norderns“ einen spannenden, ...

„Die erste zarte Spur … , eine Meeresbrise, die durch das Schlüsselloch einer vor langer Zeit verriegelten Tür wehte.“ [44]

D.B. John liefert mit seinem Thriller „Stern des Norderns“ einen spannenden, aktuellen, interessanten Einblick in das Nordkorea der heutigen Zeit und gestaltet daraus eine mitreißende Handlung. Genauer gesagt, sind es drei Handlungsstränge mit drei Hauptprotagonisten, welche sich durch das Buch ziehen und insgesamt sich zu einem Großen und Ganzen vereinen.
Man merkt dem Autor an, dass er durch das nordkoreanische Land gereist ist und viele Quellen für sein Buch verwendet hat. Es wird alles sehr realistisch und bildlich dargestellt. Auch der Schreibstil ist flüssig, die Sachkenntnis konnte D.B John gut in diesem Politthriller verarbeiten. Die Charaktere werden gut gezeichnet. Man bekommt einen guten Überblick und kann sich bestens in das Geschehen bzw. in die jeweilige Lage hineinversetzen.

„Das Geheimnis ist sicher. Niemand entkommt dem Lager 22, nicht mal als Leiche.“ [430]

„So muss eine totalitäre Diktatur Konzentrationslager betreiben, um durch Terror ihre Macht aufrechtzuerhalten.“ [527]

D.B. John schreibt packend, verschont den Leser nicht und zeigt diesem die gesamte Grausamkeit der Kim-Dynastie. Im Nachwort bzw. den Anmerkungen des Autors geht er auf viele Stellen (Das Entführungsprogramm, Lager 22 und Experimente am Menschen, etc.) des Buches ein, belegt diese anhand von Quellen und gibt Tipps für weiterführende Literatur. Dieser Abschnitt des Buches ist mindestens genauso spannend wie der eigentliche Thriller selbst und bringt einem viele interessante Fakten über Nordkorea näher.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Gelungen, aber mit Schwächen

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Beim Lesen ist mir erst aufgefallen, wie wenig ich eigentlich über Nordkorea weiß. Obwohl das Land in den Nachrichten sehr häufig präsent ist bekommt man wenig über Hintergründe oder die Menschen vor Ort ...

Beim Lesen ist mir erst aufgefallen, wie wenig ich eigentlich über Nordkorea weiß. Obwohl das Land in den Nachrichten sehr häufig präsent ist bekommt man wenig über Hintergründe oder die Menschen vor Ort mit und macht sich vermutlich auch zu wenige Gedanken darüber wie es ist unter einem solchen Regime zu leben. Das Buch kann dem Leser hier zumindest ansatzweise einen Einblick verschaffen, auch wenn vieles natürlich nur Fiktion ist.

In "Der Stern des Nordens" werden drei Geschichten erzählt. Da ist Jee-min, genannt Jenna, die für die CIA arbeitet und deren Zwillingsschwester vor Jahren spurlos verschwunden ist. Die beiden anderen Erzählstränge spielen in Nordkorea: Funktionär Cho steht eine wichtige Beförderung bevor. Zuvor wird allerdings sein Umfeld und seine Familie genau untersucht, was für ihn ein großes Risiko bedeutet. Denn er wurde adoptiert und kennt seine wahren Eltern nicht. Falsche Verwandtschaft kann sein Karriereende oder sogar Gefangenschaft bedeuten. Zuletzt ist da noch die Bäuerin Moon, die in der Provinz gegen Hunger und Korruption kämpft. Im Laufe der Geschichte werden die drei Erzählstränge nach und nach miteinander verbunden.

Als ich mit dem Buch begonnen hatte habe ich erwartet einen Thriller zu bekommen. Die Erzählung geht, zumindest bis kurz vor Ende des Buches, aber noch darüber hinaus, man erfährt viele Hintergründe und durch die Geschichte der Bäuerin Moon auch vieles über das Leben der einfachen Menschen. Zum Ende hin überwiegt dann die Action. Die Geschehnisse im Zug fand ich übertrieben, vor allem als hier versucht wurde ein Rätsel der Geschichte mit in die Story einzubauen und zu beantworten. Auch die übermäßig schnelle Karriere von Jenna fand ich recht unglaubwürdig. Binnen kürzester Zeit wird sie von der Professorin zur Top CIA Agentin, die sich John-Rambo-mäßig durch die Gegner prügelt und bei der auch mal der Amerikanische Präsident persönlich anruft um sie für eine Idee zu loben. Hier wäre weniger besser gewesen, zum Ende hin verliert sie durch diese übertriebene Darstellung zumindest bei mir einiges an Sympathie.

Abgesehen davon fand ich das Buch jedoch sehr lesenswert. Gerade die drei Erzählstränge machen es sehr abwechslungsreich, die Geschichte bleibt so stets sehr dynamisch. Die sehr detailliert beschriebene Atomosphäre in Nordkorea fand ich sehr authentisch, in vielen Situationen versucht man sich ein Leben unter diesen Umständen vorzustellen - und kann es nicht. Wenn hier bald noch ein zweiter Teil folgt würde es mich nicht wundern, eine gute Grundlage wäre vorhanden.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Roter Stern

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Vor zwölf Jahren verschwand ihre Zwillingsschwester in Südkorea. Da sie sich sehr nah waren, hat Dr. Jenna Williams die unfreiwillige Trennung nie überwunden. Schweren Herzens hat sie den Tod der Schwester ...

Vor zwölf Jahren verschwand ihre Zwillingsschwester in Südkorea. Da sie sich sehr nah waren, hat Dr. Jenna Williams die unfreiwillige Trennung nie überwunden. Schweren Herzens hat sie den Tod der Schwester akzeptiert. Die Albträume haben sie aber nie verlassen. In einer TV-Sendung wird berichtet, dass japanische Kinder von nordkoreanischen Militärs entführt wurden und sich der sozialistische Staat dafür entschuldigt hat. Dadurch gewinnt Jenna neue Hoffnung und sie lässt sich von der CIA als Agentin anwerben. Die Ausbildung ist sehr hart, so manches Mal denkt, Jenna daran aufzugeben.

Drei unterschiedliche Menschen sind die Hauptpersonen in diesem interessanten Roman. Zum einen die amerikanisch geprägte Wissenschaftlerin Dr. Jenna Williams, die sich nach ihrer verschollenen Zwillingsschwester verzehrt. Als nächstes der nordkoreanische Parteikader Cho, der obwohl als Kind adoptiert, eine herausragende Karriere im Staatsapparat hingelegt hat. Und schließlich Moon, eine einfache Frau, aus dem Norden Nordkoreas, die Händlerin werden möchte.
Da die Nordkoreanische Staatsgrenze fast wie eine Mauer wirkt, hinter die kaum jemand blicken kann, sind die Machenschaften der herrschenden Klasse schier unglaublich, auch wenn der Autor im Nachwort durchaus glaubhafte Quellen als Hintergrund für seine Romanhandlung anführt. Mit einer eher freiheitlich demokratisch geprägten Erziehung fällt es doch sehr schwer, sich in dieses krude System hineinzuversetzen. Mit Hilfe der spannenden Geschichte der Zwillingsschwestern Williams bekommt man zwar einen kleinen Einblick in das raue Leben der Nordkoreanischen Bevölkerung, richtig vorstellen kann man es sich aber nicht.

Perfide, mit welch ausgeklügelten Plan die Nordkoreaner klein gehalten werden, immer glaubend, dass ihr liebenswerter Vorsitzender der einzig Wahre ist und dass es gilt, danach zu streben ihm zu dienen. Die Unternehmungen der CIA beeindruckend dagegen mit ihrer plumpen Direktheit, auch wenn Dr. Jenna Williams als hochintelligent beschrieben wird. Die Beschreibung des Nordkoreanischen Überwachungs- und Desinformationsstaates ist bemerkenswert und beklemmend. Auch wenn die Landschaften Nordkoreas durch ursprüngliche Schönheit bestechen, hat man nach der Lektüre nicht den Eindruck, dass sich das Land als Urlaubsziel empfiehlt.