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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2019

Der Schlüssel zwischen den Clans

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
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Der Schein von Frieden zwischen den fünf Clans in Cavallon trügt. Bei der Jubiläumsfeier werden die Bewohner der Freien Stadt von mehreren Pegasus angegriffen. Sam Quicksilver erlebt, wie seine Eltern ...


Der Schein von Frieden zwischen den fünf Clans in Cavallon trügt. Bei der Jubiläumsfeier werden die Bewohner der Freien Stadt von mehreren Pegasus angegriffen. Sam Quicksilver erlebt, wie seine Eltern ermordet werden und ist seitdem auf der Flucht.
Der Einstieg ist sehr faszinierend, denn der Leser lernt das Leben von Sam kennen und wie er mit seinen Freunden den vermeintlichen Frieden genießt. Er muss viel erleiden und scheint eine Schlüsselfigur in dem Intrigenspiel zwischen den fünf Clans zu sein.
Das Zusammenspiel zwischen Pegasus, Einhörnern, Kelpies, Zentauren und Menschen ist mal was Neues. Dass die Menschen auch mal nicht die Herrscher sind war sehr erfrischend, wenn auch viele Wesen nicht so freundlich und ehrlich sind, wie sie scheinen.
Ein phantasievolles Abenteuer für Kinder. Allerdings finde ich manche Aspekte ein wenig heftig für ab 10-Jährige. Ich weiß, dass Kinder Filme und Bücher anders wahrnehmen als ein Erwachsener. Dennoch sterben einige Charaktere und es gibt grusselige Wesen, welche nicht immer freundlich sind. Dies ist jedoch der einzige Kritikpunkt für mich. Die Geschichte ist schön beschrieben und die fünf verschiedenen Clans von Cavallon werden näher beleuchtet. Die Welt ist düster und abwechslungsreich. Es ist auch spannend, dass aus verschiedenen Perspektiven berichtet wird. Ein sehr gelungener Reihenauftakt.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Chaos bei den Abbotts

Öffne mir dein Herz
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Bei einem Lauftraining stürzt Charley Abbott einen Berghang hinunter. Ihr Retter Tyler kümmert sich hingebungsvoll um sie. Ausgerechnet Tyler, den sie schon so lange von sich gestoßen hat. Denn Charley ...

Bei einem Lauftraining stürzt Charley Abbott einen Berghang hinunter. Ihr Retter Tyler kümmert sich hingebungsvoll um sie. Ausgerechnet Tyler, den sie schon so lange von sich gestoßen hat. Denn Charley hat sich geschworen, nie wieder einen Mann zu lieben und an sich ran zu lassen.
Der 6. Band rund um die Familie Abbott beginnt gleich spannend. Die Rettung von Charly und Tyler, der ihr nicht von der Seite weicht. Dies spricht durchweg für Tylers Charakter. Er ist ein Traummann, wie man ihn sich nur wünschen kann. Er ist reich, liebevoll, hilfsbereit und soviel mehr. Er hat mir noch besser gefallen, als Charly.
Charly ist wie die anderen Abbotts an sich ein toller Charakter, dennoch konnte ich ihren Grund, warum sie keinen Mann mehr möchte, nicht verstehen. Sie wurde verletzt, jedoch nicht auf eine misshandelte Art, weswegen sie ein wenig extrem reagiert. Für mich hat dieser Teil nicht so gut gepasst.
Der Schreibstil, das Setting und der Rest der Familie war wie immer bezaubernd. Besonders die Einschübe von Max waren toll und er ist ein liebenswerter Papa. Ich freue mich auf die weiteren Geschichten.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Zwischen zwei Liebenden die Sterne

Zwischen uns die Sterne
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Eine wunderschöne Liebesgeschichte. Dass die drei Freunde ihre Wünsche auf Sterne schreiben ist eine schöne Idee. Aidens Tod hat mich erschüttert, auch wenn er als Jugendlicher echt unsympathisch gewirkt ...

Eine wunderschöne Liebesgeschichte. Dass die drei Freunde ihre Wünsche auf Sterne schreiben ist eine schöne Idee. Aidens Tod hat mich erschüttert, auch wenn er als Jugendlicher echt unsympathisch gewirkt hat. Camerons führt das Camp weiter und hat eine lockere Beziehung mit einem Typ, den sie nicht liebt und nur benutzt, um sich von Everett zu trösten.
Cameron ist eine symphatische Protagonistin, nur sind manche ihrer Gedankengänge nicht ganz nachvollziehbar.

Ich mag den Schreibstil sehr und auch die Sprachweise ist sehr schön. Vor allem die Briefe sind liebevoll geschrieben. Die Endsituation und der Antagonist fand ich nicht so passend und es hat nicht realistisch gewirkt. Dennoch eine wunderschöne Liebesgeschicht, wie aus Freundschaft mehr werden kann, daher sind es gute4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Von der Heldin zur emanzipierten Frau

Mulans Töchter
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„Mulans Töchter“ beschreibt eine jahrelange Reise durch das moderne China, um der bekannten Heldin Mulan nach zu spüren. Diese wurde durch den gleichnamigen Disney-Film bekannt. Die niederländische Journalistin ...

„Mulans Töchter“ beschreibt eine jahrelange Reise durch das moderne China, um der bekannten Heldin Mulan nach zu spüren. Diese wurde durch den gleichnamigen Disney-Film bekannt. Die niederländische Journalistin Bettine Vriesekoop hat nicht nur diese tugendhafte und mutige Heldin beleuchtet, sondern auch andere weibliche Größen in einer Männer dominierten Welt.
Sie hat sich auf die Suche im modernen China gemacht: Frauen aus der neuen Mittelklasse, die sich an historischen Vorbildern orientieren, gleichzeitig aber aus deren konservativen Schatten heraustreten wollen und ihre sexuelle Autonomie einfordern.

Für ihr Buch führte Bettine Vriesekoop zahlreiche Interviews mit Frauenrechtlerinnen, Unternehmerinnen, Prostituierten, Lesben und Wissenschaftlerinnen und entführt den Leser in eine Welt, die den meisten im Westen unbekannt und fremd sein dürfte, und ermöglicht so einen Einblick in die ungeheuren gesellschaftlichen Veränderungen des modernen Chinas. Ihre beeindruckenden Frauenporträts sind eingebettet in einen historischen Rahmen zur Stellung der Frau im Laufe der Jahrhunderte – fundiert und spannend erzählt.
Außer Mulan gibt es noch andere Frauen, die sich gegen die typischen Werte und Normen auf den Kopf gestellt haben. In diesem Werk geht es um Lebenssituationen chinesischer Frauen, ihre gesellschaftliche Rolle und Besonderheiten im Laufe der Geschichte. Die Familienstrukturen haben sich mit der Zeit kaum geändert. Es wurde zwar aus der Großfamilie von 1979 wurde die Ein-Kind-Politik ausgerufen, jedoch führte dies zur Tötung vieler neugeborener Mädchen. Heute muss die chinesische Gesellschaft mit einem extremen Frauenmangel kämpfen. Der Heiratsmarkt ist groß, weswegen junge Frauen aus den Nachbarländern verschleppt werden. Das Rollenverständnis vieler chinesischer Frauen verändert sich nur allmählich. Sie werden gebildeter, jedoch suchen immer noch vielen Eltern auf Heiratsmärkten den Ehepartner ihrer Kinder aus.
Im 21. Jahrhundert werden die westlichen Schönheitsideale übernommen, während viele Beautyprodukte in den asiatischen Ländern entwickelt werden. Auch boomt das Geschäft mit Schönheits-Operationen. Meist werden diese schon mit 16 Jahren durchgeführt. Der Fokus von Schönheit liegt auf dem Gesicht und langen Beinen.
Früher wurden chinesische Frauen nicht nur auf ihre Rolle als Mutter vorbereitet, sondern traditionelle Schönheitsrituale vollzogen. Ein Beispiel in diesem Buch für ein Schönheitsideal sind die sogenannten Lotusfüßchen. Die gebundenen Füße sind nur unter großen Schmerzen und Qualen von den Mädchen und Frauen zu ertragen. Es hat lange gedauert, bis auf ein gesetzliches Verbot auch das endgültige Aus folgte.

Der Epilog ist eine schöne Abrundung und das Glossar gibt wichtige Auskunft über einzelne (chinesische) Begriffe. Sehr schön und kurz ist die Ballade von Mulan geschrieben. Einfach eine Frau mit Weisheit und Klasse.
Der Schreibstil hat mich auf eine Reise in das Leben von Frauen in China mitgenommen. Die Beschreibungen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft sich entwickelt und verändert hat, war sehr interessant und bildlich dargestellt.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Reise durch die Zeit

Der Apfelbaum
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Der Schauspieler Christian Berkel begibt sich auf die Spuren seiner Wurzeln: Aus Archiven stammen Briefe und durch Reisen trägt er seine Familienbiographie in Romanform zusammen. Entstanden ist eine rekonstruierte ...

Der Schauspieler Christian Berkel begibt sich auf die Spuren seiner Wurzeln: Aus Archiven stammen Briefe und durch Reisen trägt er seine Familienbiographie in Romanform zusammen. Entstanden ist eine rekonstruierte Geschichte eines ganzen Jahrhunderts und einer ungewöhnlichen Liebe
Sala und Otto treffen 1932 in Berlin das erste Mal für einen Einbruch im Haus von Salas Vater Schmiere steht. Sie ist dreizehn und er siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Otto litt als Kind unter der Strenge seines Stiefvaters und musste seine Familie eine Zeit lang verlassen. Dies hat den Jungen aus der Arbeiterklasse geprägt. Sala hingegen ist bei ihrem homosexuellen Vater aufgewachsen. Ihre Mutter stammt aus einer intellektuellen jüdischen Familie. Um 1938 muss Sala zu ihrer jüdischen Tante nach Paris fliehen, bis die Deutschen auch in Frankreich einmarschieren. Währenddessen zieht Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg. Sala wird bei einem Fluchtversuch verraten und in ein Lager in den Pyrenäen interniert. Ihr gelingt jedoch bei einer Zugfahrt nach Leipzig die Flucht und sie kann untertauchen. Otto kehrt 1950 nach einer Gefangenschaft durch russische Soldaten, in das zerstörte Berlin zurück. 10 Jahre langwaren er und Sala von einander getrennt. Die Geschichte von Sala und Otto führt den Leser von Ascona, Berlin, Paris und Moskau bis nach Buenos Aires.
Der Schreibstil ist sehr originell. Teilweise war die wörtliche Rede in Berlinerisch, was mir sehr gefallen hat. Leider gibt es auch ein paar Ausdrucksweisen, welche die Erzählweise ins Stocken bringt: Die Teile, die in der Gegenwart erzählt werden.
Ottos Jugend in Berlin haben mich sehr fasziniert, da er echt schreckliches erlebt hat und trotzdem nicht aufgegeben hat. Auch sehr interessant fand ich Salas Vater. Ein Mann der verzaubern konnte, nur indem er etwas vorgelesen hat. Ich hätte ihn sehr gerne kennen gelernt.
Der Leser bekommt einen Eindruck in die Zeit des zweiten Weltkrieges, einer verlorenen Gesellschaft und trauriger Kindheit. Ein Vergnügen dieses Werk zu lesen, wäre der falsche Ausdruck, den zu viel Dramatisches geschieht in dem Leben dieser Familie. Aber eine Bereicherung, ist es allemal.