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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Rund 100 Inspirationen, über sich hinaus zu wachsen

Stories for Boys Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein
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Das Buch ist eine wunderbare Sammlung über Jungen und Männer, die auf ihre Art zu Helden wurden, weil sie Mut bewiesen, Stärke zeigten oder einfach an sich glaubten. Dabei ist die Mischung der Personen ...

Das Buch ist eine wunderbare Sammlung über Jungen und Männer, die auf ihre Art zu Helden wurden, weil sie Mut bewiesen, Stärke zeigten oder einfach an sich glaubten. Dabei ist die Mischung der Personen ebenso bunt wie deren Schicksale. Einige mussten z. B. unter Mobbing oder Sklaverei leiden, aus welcher sie sich herauskämpften, während andere einfach einen unkonventionellen Weg einschlugen, über welchen andere vielleicht nur die Köpfe schüttelten. Möglichkeiten, sein eigener Held zu werden, gibt es unendlich viele - dieses Buch kann dem Leser Mut machen, über sich hinaus zu wachsen, wie es viele andere vor ihm auch bereits taten. Dabei gefällt mir vor allem, dass nicht nur bereits bekannte Personen genannt werden wie z. B. Muhammad Ali und Galileo Galilei, sondern auch viele unbekannte Namen ihren Weg ins Buch fanden.
In dem Buch werden über 100 Jungen und Männer beschrieben, wobei jedem eine Doppelseite zusteht. Eine Seite davon ist jeweils ein Bild, wobei mir die Bilder oftmals weniger gefielen. Die Beschreibungen der Personen beschränken sich meist auf das Wesentliche, die eigentliche Heldenleistung. Tiefergehende Informationen zu den Personen sucht man in dem Buch vergebens, dafür lassen sich die Beispiele recht schnell lesen. An einigen Stellen ist dies sehr schade, andererseits bleibt das Buch so auch für Lesefaule ein Anreiz, mal eben eine Kurzbiographie zu lesen.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Ein Teenager wird zur magischen Rebellin

Sturmmädchen
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Durch einen magischen Sturm gelangt die 16jährige Liv in die Welt Ru'una. Dort hat der böse Hexer Gorloch die Macht an sich gerissen und droht, die Welt zu unterjochen. Alle Hoffnung ruht nun auf Liv: ...

Durch einen magischen Sturm gelangt die 16jährige Liv in die Welt Ru'una. Dort hat der böse Hexer Gorloch die Macht an sich gerissen und droht, die Welt zu unterjochen. Alle Hoffnung ruht nun auf Liv: Eine Prophezeiung besagt, dass ein Sturmmädchen kommen wird, um den Rebellen zum Sieg zu verhelfen...
Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das beeindruckende Cover mit dem Drachen. Und obwohl ich zuerst nicht wusste, was mich erwartet, wurde ich nicht enttäuscht. Dabei fängt das Buch relativ harmlos an. Liv ist ein neuseeländisches Mädchen, welches mit ihren Elten in den Urlaub fährt, um den Tod ihrer besten Freundin zu verarbeiten. Sie sucht die Schuld an dem Unglück bei sich, zieht sich in sich selbst zurück. Als sie plötzlich in Ru'una landet, überstürzen sich jedoch die Ereignisse, als sie erst von einem Drachen angegriffen und von einem jungen Mann auf einem fliegenden Pferd gerettet wird. Von da an ist Liv gezwungen, aus sich heraus zu kommen und sich ihrer neuen Aufgabe zu stellen. Dabei wird gut beschrieben, wie aus dem trauernden Teenager eine selbstbewusste junge Frau wird, die plötzlich magische Kräfte in sich erweckt - nicht umsonst ist Liv das "Sturmmädchen". Hilfreich dabei ist ihr Tristan, der junge Rebell, der ihr Herz ebenfalls schneller schlagen lässt.
Mit Ru'una hat Lilyan C. Wood eine wunderschöne Welt voller Magie und aussergewöhnlicher Wesen erschaffen, von denen die Dra'oga und die geflügelten Pferde nur einige sind. Erstaunt stellte ich fest, wie der Roman sich von Seite zu Seite zu immer mehr zu einem kämpferischen Abenteuer entwickelte, in welchem leider auch viele Opfer gebracht werden mussten. Ebenso gefiel mir, dass die kleine Liebesgeschichte zwischen Liv und Tristan sehr im Hintergrund blieb und der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Befreiung Ru'unas lag.
Ein spannendes Fantasyabenteuer mit Kampf und Magie, welches ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Düsteratmosphärische Märcheninterpretation

Nora Bendzkos Galgenmärchen / Hexensold
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Märchenadaptionen sind momentan sehr gefragt. Jetzt habe ich mal den Schritt gewagt, eine sehr düstere Variante zu lesen. Hexensold ist bereits das vierte von Nora Bendzkos Galgenmärchen, welches zur Zeit ...

Märchenadaptionen sind momentan sehr gefragt. Jetzt habe ich mal den Schritt gewagt, eine sehr düstere Variante zu lesen. Hexensold ist bereits das vierte von Nora Bendzkos Galgenmärchen, welches zur Zeit des 30jährigen Krieges spielt und an eine wahre Begebenheit angelehnt ist. Hierbei wird das Märchen von Rapunzel völlig neu interpretiert. Doch worum geht es?
Elegios Vater ist ein Assassine, welcher als "Inferno" einem Schatten gleich Auftragsmorde erledigt und sich wünscht, dass sein Sohn ebenfalls den Weg des Profikillers wählt. Doch Elegio, der im italienischen Veltlin von den anderen Dorfbewohnern abgeschottet im Turm des Vaters aufwächst, ist einfach nicht der Typ dafür. Viel lieber träumt er von Sagengestalten und schönen Kleidern. Bis Elegio eines Tages ein Kleid samt Perücke geschenkt bekommt und geheimnisvolle Hexenkräfte zu wirken beginnen: Durch das Kleid verwandelt Elegio sich in Rapunzel, eine mörderische Schönheit. Doch zeitgleich beginnen auch andere, zerstörerische Mächte zu wirken...
Die Idee, Rapunzel als einen Cross Dresser darzustellen, also in diesem Fall einen Mann, der Frauenkleider trägt, ist auf den ersten Blick sehr ausgefallen. Wenn man jedoch erstmal Elegios/Rapunzels Wurzeln kennt, nach welchen er sucht, passt diese Eigenart sehr gut. Faszinierend fand ich zudem, wie das Leben von Elegio und dessen Vater mit dem historisch belegten Veltliner Protestantenmord verknüpft wird. Diese ganze, teilweise recht brutale Atmosphäre verleiht dem Roman eine sehr düstere Hintergrundstimmung. Überhaupt ist das Buch sehr atmosphärisch geschrieben und beinhaltet neben historischen Details magische Elemente wie Hexen, Zauberei, Naturgeister und Dämonen. Auch typische Märchenelemente lassen sich finden, wobei selbst der bekannte Satz "Rapunzel, lass dein Haar herunter" im Galgenmärchen wiederzufinden ist.
Was mich beim Lesen etwas störte war, dass die Erzählung wiederholt kleine Abweigungen nahm und von Geschehnissen erzählte, welche die Spannung der Hauptstory wiederholt ausbremsten und alles unnötig in die Länge zogen. Das hat meinen Spaß an dem Galgenmärchen einige Male etwas ausgebremst.
Kurz gesagt: Hexensold ist eine äußerst ausgefallene und atmosphärische Interpretation des Märchens um Rapunzel, geschickt verpackt in eine historisch sehr blutige und düstere Zeit.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Traum vs. Realität: Wo liegt die Wahrheit?

Königreich der Träume - Der goldene Käfig 1: Die Brücke der Schlafenden
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Noch so ein kitschiger Prinzessinnen-Roman? Das war mein erster Gedanke, als ich das Cover sah. Dabei lag ich sowas von daneben… Ja, eine Prinzessin gibt es wirklich. Und diese Prinzessin träumt auch ihr ...

Noch so ein kitschiger Prinzessinnen-Roman? Das war mein erster Gedanke, als ich das Cover sah. Dabei lag ich sowas von daneben… Ja, eine Prinzessin gibt es wirklich. Und diese Prinzessin träumt auch ihr kleines Traumreich zusammen. Denn was die „Träumerin“ genannte Prinzessin träumt, wird tatsächlich Wirklichkeit. Neben Einhörnern und Zuckerwatte hat sie jedoch auch Albträume, und mit ihnen gelangen tödliche Monster nach Dream City…
Jessica Blair erwacht ohne Erinnerungen in einem Motel. Eine Nachricht auf dem Spiegel sowie eine Rückfahrkarte ins Königreich der Träume, mehr Hinweise findet sie nicht. Als sie in diese zu einem Freizeitpark ausgebauten Stadt der Träumerin gelangt, gerät Jessica in einen fürchterlichen Albtraum, der sie beinahe das Leben kostet. Als sie gerettet wird, wird sie vom Sicherheitspersonal als frühere Kollegin wieder erkannt – doch wem kann sie trauen? Ihrem Vater? Früheren Freunden und Kollegen? Was geschah, dass sie ihr Gedächtnis verlor? Und welches Ziel verfolgte sie einst?
Im Königreich der Träume ist längst nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das musste ich als Leserin schnell feststellen. Man erlebt den Roman aus der Sicht der Ich-Erzählerin Jessica, welche ebenso wenig weiß wie der Leser. Mir machte es Spaß, Vermutungen über Jessica und das Königreich der Träume anzustellen, die ich immer wieder korrigieren musste, wenn neue Informationen ans Licht kamen. Zudem wird das ganze von einer Art Mysterium überschattet, welches die Autorin geschickt aufbaut, um den Leser abwechelnd zu verwirren und ihm Neues zu bieten. Mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten, um nicht zu spoilern. Was ich auf jeden Fall sagen kann: Kitschig ist der Roman keinesfalls, eher geheimnisvoll und dadurch mit einer angenehmen Spannung durchsetzt, welche vor allem in der dritten Sequenz an Fahrt aufnimmt.
Die Aufmachung des Hardcovers gefällt mir. Die drei als Sequenzen bezeichneten Abschnitte (welche jeweils als e-books erschienen) haben je ein Titelbild, welches wunderbar zum Inhalt passt. Ebenso sind die Abschnitte in den Sequenzen mit Krönchen versehen, wobei jede Sequenz ihr eigenes Krönchen hat. Wunderschöne kleine Details, die das Buch optisch aufwerten.
Wer Lust auf Fantasy hat, deren Rätsel nicht sofort durchschaubar sind, liegt mit „Königreich der Träume“ goldrichtig!

Veröffentlicht am 12.11.2018

Magische Erzählungen aus Morgenland und Abendland

Von Fuchsgeistern und Wunderlampen
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Aller guten Dinge sind drei: „Von Fuchsgeistern und Wunderlampen“ ist bereits die dritte Anthologie des Drachenmond Verlags, vollgepackt mit märchenhaften Kurzgeschichten namhafter Autoren wie Akram El-Bahay, ...

Aller guten Dinge sind drei: „Von Fuchsgeistern und Wunderlampen“ ist bereits die dritte Anthologie des Drachenmond Verlags, vollgepackt mit märchenhaften Kurzgeschichten namhafter Autoren wie Akram El-Bahay, Ava Reed, Trudi Canavan, Janna Ruth, Christian Handel, Laura Labas u.a . . Diesmal ist die Anthologie in drei Bereiche unterteilt: Märchen aus dem Morgenland (orientalische Märchen), dem Reich der Mitte (Ferner Osten) sowie dem Abendland. Insgesamt enthält das Buch 17 Erzählungen, welche größtenteils auf ein oder mehreren Märchen basieren oder zumindest daran angelehnt sind. Sehr gefallen hat mir die Vielseitigkeit dieser Anthologie: Einige Erzählungen sind eher klassisch gehalten, während andere Autoren sich in Bereiche wie Abenteuer, Dystopie, Steampunk oder Humor vorwagten. Und auch der Schreibstil an sich wechselt natürlich je nach Autor, so dass die Geschichten jede für sich etwas Besonderes sind. Wie es bei Anthologien unterschiedlicher Autoren zumeist der Fall ist habe auch ich hier wieder meine Lesehighlights ebenso gefunden wie mir einige Erzählungen weniger zusagten. Aber genau das macht einen guten Mix aus: Dass jeder für sich seine Lieblinge findet.
Besonders die Einteilung in die drei Bereiche hat mir sehr gut gefallen. Leider ist das Morgenland nur mit vier Erzählungen vertreten, der Ferne Osten sogar nur mit zwei Märchen. Das hat mich etwas enttäuscht, da ich mich grad auf die exotischeren Märchen besonders freute, diese aber nur ca. ein Drittel der Kurzgeschichten ausmachen. Dennoch möchte ich aus diesen Bereichen vor allem die Erzählungen von Akram El-Bahay (Morgenland) sowie Janna Ruth (Reich der Mitte) loben, diese haben mir wirklich sehr gefallen.
Alles in allem eine märchenhafte und abwechslungsreiche Anthologie über freche Fuchsgeister, Zaubersprüche, Prophezeiungen, Waldhexen und andere magische Wesen, die Spaß macht zu lesen, bei welcher allerdings die Bereiche Morgenland und Reich der Mitte leider viel zu kurz kamen.