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Veröffentlicht am 25.01.2019

Der Welten-Express

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Handlung:
Seit zwei Jahren ist Jonte verschwunden. In der Silvesternacht gegangen und nie wieder gekommen. Flinn vermisst ihren älteren Bruder höllisch, war er doch der einzige, der sie verstanden hat. ...

Handlung:
Seit zwei Jahren ist Jonte verschwunden. In der Silvesternacht gegangen und nie wieder gekommen. Flinn vermisst ihren älteren Bruder höllisch, war er doch der einzige, der sie verstanden hat. Seitdem wandert Flinn immer wieder auf den Bahnsteig, an dem Jonte viel Zeit verbracht hat. Sie ist sich sicher, dass dort etwas besonderes passiert sein muss.
Bis sie eines nachts auf dem Bahnsteig selbst überrascht wird. Auf dem normalerweise stillgelegten Bahnhof fährt rin gewaltiger, atemberaubender lila Zug fährt ein. Er hält an, Flinn nutzt den Moment und springt auf. Sie ist im Welten-Express. Ein fahrendes Internat, wo die Schüler magische Dinge lernen. Flinn wäre gerne Teil dieser Gemeinschaft, doch ihr liegen Steine im Weg, die es nur schwer möglich machen, im Welten-Express zu leben.
Vieles scheint unmöglich doch Flinn ist sich sicher, dass sie den Ort gefunden hat, an dem sich auch Jonte mal aufgehalten hat. Doch wo ist er jetzt?

Meinung:
Das Hardcover ist kinderfreundlich und liebevoll gestaltet. Die Hauptprotagonisten des Buches sind darauf abgebildet, allen voran Flinn, die hautprpotagonistin des Buches. Die Farben sind recht dunkel, es gibt einige helle Details, die dem Cover einen freundlichen Charakter geben.

Der Einstieg in den Roman fiel mir schwer. Ich hatte mit einer anderen anderen Einstiegs-und Gesamtsituation gerechnet, der Klapptext verspricht eine etwas andere Geschichte, die den Leser auf eine andere Situation hinführt. Das war etwas irreführend und hat mir sicherlich auch den Einstieg erschwert.

Die Schreibweise war angenehm, manchmal hätte ich mir mehr Alltagssprache gewünscht, die die Handlung auflockern und auch gut zu den handelnden Personen passen würde. So kamen manche Situationen etwas verklemmt und nicht natürlich rüber, was auch durch die Schüchternheit zueinander verstärkt wird. Da kommen wir auch zu meinem größten Problem. Ich verstehe, dass es zwischen Jugendlichen viel ungesagtes gibt und die ersten Annäherungen zueinander nicht immer leicht sind. Hier waren mir die v. a. Flinn und ihre Freunde zu verkrampft und schüchtern miteinander, sodass selbst die banalsten Dinge unsicher vorgebracht wurden, dadurch falsch verstanden wurden und am Ende ein Kobfliktpotenzial entstehen ließen.

Es gibt nur wenige Handlungsorte, allen voran der Welten-Express und Weidenborstel, die Heimat von Flinn. Es gibt dann noch zwei, drei weitere Örtlichkeiten, wo jedoch immer nur eine Szene spielt. Ein besonderes Augenmerk liegt natürlich auf dem Titelgebenden Zug, welcher ausführlich und detailliert, zu verschiedensten Tageszeiten beschrieben wird. Weidenborstel ist das komplette Gegenteil von dem magischen Zug, dort leben die Menschen einfach und mit nur wenig Schnick-Schnack, mit nur wenigen technischen Geräten und dadurch wird die Stärke der Magie des Zuges noch größer.

Als Hauptprotagonisten gibt es Flinn, ein 13 jähriges Mädchen, das schüchtern unnd unbeliebt ist, ihrem Bruder nachtrauert und dadurch schon früh reifer geworden ist. Sie besucht nur ungern die Schule und auch zuhause kann sich Flinn nicht entspannen, sondern übernimmt viele Dinge im Haushalt. Eigentlich könnte sie ein toller Charakter sein, wäre da nicht ihre ständige Unsicherheit und ihr Talent, immer andere Menschen zu verschrecken. Das hat mich regelmäßig geärgert und manchmal hätte ich ihr gerne einen Schubs gegeben, damit sie nicht immer so viel nachdenkt, sondern ihre Taten auch ausführt.
Als Weggefährten bekommt sie drei Kumpanen zur Seite gestellt, zwei Schüler des fahrenden Internats und den Kohlejungen. Sie stehen Flinn in allen Geschehnissen bei und vertrauen ihr blind, ohne manche Dinge zu hinterfragen. Trotzdem fand ich ihre Auftritte an einigen Stellen amüsant und sie haben Schwung in die Handlung gebracht. Lediglich die Beschreibung von Fedors aussehen kombiniert mit seinem Charakter fand ich schwierig. Es schienen einige Jahre dazwischen zu liegen und teilweise wirkte er fast erwachsen. Bei solchen Momenten habe ich mich dann immer gefragt, weshalb er Flinn so stark unterstützt.

Der magische Aspekt war häufig toll eingearbeitet, verständlich und irgendwie auch vorstellbar. Doch dann gab es wieder Begriffe, allen voran magiotechnologisch, bei denen zwar irgendwie klar war, was gemeint ist, bei denen ich mir aber eine Erklärung gewünscht hätte. Gerade wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein Kinderbuch handelt, hätte es eine Definition geben müssen, damit auch die jüngeren Leser den ganzen Inhalt des Buches verstehen.
Wobei ich finde, dass die Grenzen zwischen Kinderbuch und Jugendbuch öfter mal verschwimmen und ich nicht explizit sagen kann, welchem Genre ich das Buch zuordnen würde.

Fazit:
Schon seit der Erscheinung des Buches wurde es stark gehypt und gerade deshalb war ich sehr gespannt, es endlich selbst zu lesen. Vielleicht konnten gerade deshalb meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Außerdem finde ich den Klapptext nicht passend. Trotzdem war es eine schöne Geschichte, besonders die Beschreibungen des Express waren wundervoll. Ich habe einige Kritikpunkte, jedoch haben mir auch viele weitere Aspekte gefallen und ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen. Es gibt einfach noch zu viele offene Fragen, die mir auf der Seele liegen.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Drei Wünsche

Drei Wünsche
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Handlung:
Hamburg 1773
Theda hat ihre Anstellung verloren und nun steht sie vor einer Entscheidung. Die Weihnachtstage noch in der Stadt verbringen oder direkt in ihre Heimat zurückkehren, wo eine lieblose ...

Handlung:
Hamburg 1773
Theda hat ihre Anstellung verloren und nun steht sie vor einer Entscheidung. Die Weihnachtstage noch in der Stadt verbringen oder direkt in ihre Heimat zurückkehren, wo eine lieblose Ehe auf sie wartet?
Elsi dagegen hat sich verliebt, doch eine Beziehung mit dem Angebeteten scheint aussichtlos. Nicht nur, dass der Vater etwas gegen die Bindung haben würde, sondern auch der Herr zeigt scheinbar kein Interesse an dem jungen Mädchen.
Augusta fühlt sich allein und denkt an vergangene Zeiten und ihre Vertraute zurück, die schon ein paar Jahre tot ist. Sie sehnt sich nach einer Vertrauten, die Zeit mit ihr verbringt. Doch wem würde sie genug dafür vertrauen?

Meinung:
Das Cover wirkt sehr winterlich und idyllisch. Nachdem ich die Geschichte gelesen habe, macht das Cover noch mehr Sinn, es greift eine Szene aus dem Büchlein auf. Wie schon die anderen beiden Bücher aus der Reihe, die ich gelesen habe, besitzt auch dieses Cover ein gezeichnetes Bild, das eine winterliche Szene zeigt.

Leider fiel mir der Einstieg in die Geschichte schwer. Ich konnte mich den ganzen Roman nicht mit der Schreibweise anfreunden, die gestelzt und unnatürlich wirkte. Dadurch kam keine Lebendigkeit in die Handlung und ich habe mich auch mit dem Lesen schwer getan. Die Handlung konnte mich nicht mitnehmen und ich brauchte ein wenig Durchhaltevermögen, um die Geschichte nicht einfach aus der Hand zu legen.

Bereichert wird das Buch durch zahlreiche, sehr kunstvoll gestaltete Illustrationen, die allesamt verschiedene Szenen aus dem Buch zeigen. Diese haben der Geschichte mehr Leben gegeben und waren eine schöne Ergänzung. An einigen Stellen hätte ich mir sogar noch mehr Bilder gewünscht, u.a. von Thedas Wohnort, weil ich mir diesen nur schwerlich vorstellen konnte.

In den wenigen Seiten lernt man drei Frauen kennen und begleitet eine jede ein Stück auf ihrem Weg. Im Mittelpunkt steht Theda, um sie dreht sich die Geschichte am meisten. Augusta wiederum begegnet einem auf nur wenigen Seiten. Ich hätte es schöner gefunden, wenn das Auftreten der Damen ausgeglichener gewesen wäre. So konnte man sich kaum ein Bild von Augusta machen, weil sie kaum auftrat.
Insgesamt fand ich die Charaktere schwierig. Sie wirkten nicht lebendig und sympathisch, sondern waren nur Figuren in einem Buch. Niemand wird mir in Erinnerung bleiben, sie hatten alle kein Charisma oder Eigenschaften, die sie zu etwas besonderem machen.

Fazit:
Eine nette, kleine Geschichte, die nicht perfekt ist. Besonders toll fand ich Illustrationen und die Beschreibungen der Weihnachtszeit, sowie des Doms. Mein großer Kritikpunkt an dem Roman ist die Schreibweise, welche mir das Lesen nicht einfach gemacht hat.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Die Schokoladenvilla

Die Schokoladenvilla
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Handlung:
Stuttgart 1903
Judith Rothmann, Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann, ist derzeit vollkommen glücklich mit ihrem Leben. Sie lebt im Degernlocher Villenviertel, muss nie hungern, ...

Handlung:
Stuttgart 1903
Judith Rothmann, Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann, ist derzeit vollkommen glücklich mit ihrem Leben. Sie lebt im Degernlocher Villenviertel, muss nie hungern, kann sich mit Luxusartikeln einkleiden und verbringt ihre freie Zeit am liebsten in der Schokoladenfabrik des Vaters. Dort besitzt die junge Frau einen kleinen Raum, in dem sie stets an neuen Ideen für die Verarbeitung von Schokolade tüftelt. Ihr größter Traum ist es, später einmal mehr Verantwortung in der Fabrik zu tragen und ihren Vater zu unterstützen. Doch Wilhelm Rothmann hat vollkommen andere Vorstellungen davon, wie das Leben von Judith in der Zukunft ablaufen wird. Eine vorteilhafte Heirat und anschließend viele Enkelkinder und die Leitung ihres eigenen Haushalts. Doch die Rechnung hat er nicht mit Judith gemacht. Judith weigert sich standhaft gegen die Heirat mit einem Mann, den sie niemals lieben könnte. Sie hat selbst so einige Herren ins Auge gefasst, die ihr besser gefallen. Bis dann plötzlich Victor Rheinberger auftaucht. Ein Mann, der Judith sofort gefällt, jedoch auch einige Geheimnisse mit sich bringt.

Meinung:
Das Cover finde ich weihnachtlich schön und sehr locker, es besticht durch die fast ausschließlich hellen Farben. Dadurch entsteht ein harmonisches und stimmiges Gesamtbild und auch die Dame gliedert sich perfekt in das Gesamtbild ein. Mir gefällt es sehr gut, dass der Titel farblich herausgehoben wurde und direkt an die verschiedenen Nuancen von Schokolade erinnert.
Als ich den Roman das erste Mal in der Hand gehalten habe, war ich sehr positiv überrascht, wie viel Liebe und Details hineingefloßen sind. Sei es die stark aufgedruckte Schrift, welche Struktur besitzt oder kleine, glitzernde Partikel, welche an genau den Stellen eingearbeitet wurden, wo Schnee liegt. Sehr hochwertig verarbeitet und definitv ein Highlight in meinem Bücherregal.

Am Ende des Romans befindet sich ein Personenverzeichnis, welches sehr sinnvoll und detailreich ist. Ich finde, dass das ein sehr schönes Detail ist, auch wenn ich es nicht einmal benötigt habe, da die Anzahl der Protagonisten für mich sehr überschaubar ist. Weiterhin gibt es auch eine Auslistung von historisch verbürgten Personen, hier hätte ich es noch schön gefunden, wenn die Geburts- und Sterbejahre vermerkt worden wären. Das lässt sich aber auch leicht über das Internet herausfinden, weshalb ich mich an diesem Punkt nicht sehr gestört habe.
Daran folgt dann noch ein Glossar und ein sehr informatives Nachwort, welches einen guten Überblick über verschiedene Themen gegeben hat, die in dem Roman Erwähnung finden.

Am Anfang eines jeden neuen Kapitels ist sowohl vermerkt, zu welcher Zeit und an welchem Ort sich die Ereignisse abspielen werden. Dadurch kann man als Leser leicht mitverfolgen, wie viel Zeit mittlerweile seit dem Beginn des Romans vergangen ist. Mir fällt es auch leichter, der Handlung zu folgen und besonders die Entwicklung von Protagonisten mitzuerleben und einzuschätzen.

Die Schreibweise fand ich sehr angenehm. Ich konnte den Roman durchweg flüssig und schnell lesen, mir hat es viel Spaß gemacht, in die Welt von Judith, ihrer Familie und ihren Freunden einzutauchen.
Einige Dinge waren mir leider zu vorhersehbar und an einigen Stellen wurde doch sehr deutlich gezeigt, was sich dann im weiteren Verlauf ereignen wird.
Alle Ereignisse wurden von einem allwissenden Erzähler beschrieben, wobei er in verschiedenen Kapiteln verschiedenen Personen folgt. Sei es Judith oder Victor, Judiths Mutter oder ganz anderen Personen. Damit hatte ich nicht gerechnet, fand aber den vielschichtigen und abwechslungsreichen Einblick sehr angenehm. So wurde die Handlung für mich an keiner Stelle langweilig.
Leider muss ich aber auch zugeben, dass ich gerade den Erzählstrang von Judiths Mutter unnötig fand und er für mich nicht recht in die Handlung reinpasst. Es mag eine nette Idee sein, die Handlung durch Beschriebungen von ihrem Kuraufenthalt in Italien aufzulockern. Jedoch gab es keinen richtigen Zusammenhang zu der eigentlichen Handlung in Stuttgart.

Als Hauptprotagonistin agiert ganz eindeutig Judith, zusammen mit Victor, der für mich jedoch nicht so stark im Mittelpunkt stand, wie die Fabrikantentochter. Judith war für mich schnell ein angenehmer Charakter, mit dem ich meistens zufrieden war. Ab und an war sie mir etwas zu jugendlich und ungestüm, was sich leider auch im Verlauf des Romans nicht geändert hat. Ansonsten empfand ich sie als sehr sympathisch und freundlich, besonders durch ihre Sturheit und ihren starken Willen hat sich Judith ausgezeichnet. Ich hätte mir von ihr gewünscht, dass sie sich im Verlauf der Handlung mehr entwickelt und reifer wird in ihrer Sichtweise.
Allgemein gab es eine interessante Mischung von verschiedenen Charakteren, die teilweise unerwartet auftreten, aber alle sehr gut durchdacht sind und eigenwillig gezeichnet wurden. Keiner war für mich zu stereotyp oder einseitig, viele Nebencharaktere haben für mich sogar eine stärkere Wandlung durchgemacht als Judith. Ich muss sagen, dass ich diese in ihrer Darstellung gelungener finde, als Judith. Bei ihr gibt es für mich noch Verbesserungspotentzial.
Ich fand es schade, dass Victors Kindheit, Jugend und auch der Zwischenfall, weshalb er dann schließlich ein Strafgefangener wurde, nur sehr gekürzt wiedergegeben wurden. Aus seiner Geschichte hätte man viel mehr machen können und dies nicht immer nur in wenigen Sätzen abhandeln. Dadurch fiel es mir schwer, Sympathien zu ihm aufzubauen.

Fazit:
Ein Roman, der im Großen und Ganzen das hält, was er verspricht. Eine interessante Geschichte rund um die Herstellung von Schokolade, verbunden mit historischen Details. Diese Aspekte haben mir auch sehr gut gefallen, auch die Schreibweise fand ich angenehm.
Mein größter Kritikpunkt sind die Charaktere, welche nicht ganz ausgefeilt wurden, allen voran Judith und Victor. Hier würde ich mir Verbesserungen wünschen, die sie liebenswerter machen und besser zu den anderen Charakteren passen lässt.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Das Novembermädchen

Das Novembermädchen
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Handlung:
1866, zur Zeit des Deutschen Krieges
In ganz Berlin herrscht Leid und Hunger. Viele Bürger achten nur auf ihren eigenen Vorteil und ihr eigenes Vermögen, ihnen ist es egal, wie die hungernde ...

Handlung:
1866, zur Zeit des Deutschen Krieges
In ganz Berlin herrscht Leid und Hunger. Viele Bürger achten nur auf ihren eigenen Vorteil und ihr eigenes Vermögen, ihnen ist es egal, wie die hungernde Bevölkerung überlebt. So ist Lina Morgenstern nicht. Sie hat es sich als Ziel gemacht, zu helfen. Ihre Idee: Nahrungsmittel in großen Mengen einkaufen und zubereiten, damit die Menschen eine gesunde und warme Mahlzeit erhalten. Mithilfe einiger angesehener Bürger Berlins gelingt es Lina schließlich, ihr Vorhaben umzusetzen: die erste Berliner Volksküche wird geöffnet. Doch dies ist nur der Beginn, zahlreiche weitere Suppenküchen entstehen und helfen schließlich nicht nur der Bevölkerung Berlins, sondern auch den Soldaten, die auf dem Weg in den Krieg sind. Das alles ist Lina Morgenstern nicht genug. Sie gibt ihren Kampf umd Gerechtigkeit und Frieden nicht auf, auch wenn sie dabei nicht mehr viel Zeit hat, um sich um ihren Mann Theodor und die fünf Kinder zu kümmern.

Meinung:
Das Cover ist vielfältig und abwechslungsreich. Nicht nur die Dame, welche sich halb dem Leser zuwendet, sondern auch das Brandenburger Tor und das Haus sind liebevoll gestaltet. Die Dame wurde farblich stark gestaltet, sie steht klar im Vordergrund. Der Hintergrund wurde sehr schlicht gehalten, die Farben sind leicht verwaschen und unklar.

Anfangs fiel mir das Lesen zwar leicht und ich kam schnell voran, jedoch war ich da noch nicht ganz zufrieden. Es gibt große Zeitsprünge, die zwar alle wichtige Ereignisse in Linas leben wiedergeben, jedoch ist mir das zu sprunghaft. Mit der Zeit wurde dies besser, und die Handlung lief flüssig voran, ohne, dass zwischendurch mehrere Jahre vergehen.
Es wurde eine einfache und leicht verständliche Schreibweise genutzt, die ein schnelles Lesen ermöglicht hat. Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der Lina stets begleitet und Details gibt, was in der vergangenen Zeit passiert ist, aber auch Hintergrundinformationen zum Leben des 19. Jahrhunderts in Berlin.

Über Lina Morgenstern und ihre Taten hatte ich bisher noch nichts gehört. Deshalb war ich sehr gespannt auf ihre Figur und ihr Auftreten in dem Roman. Sie war von der ersten Seite an eine aktive und mutige Frau, die einen starken Willen hatte und diesen stets durchsetzen wollte. Ich empfand sie als Charakter sehr angenehm, auch wenn es mir schwer fiel, sie mir von ihrem Äußeren vorzustellen. Trotzdem hatte ich zu ihr Sympathie aufgebaut, sie ist einfach bewundernswert und dies schriftlich darzustellen ist der Autorin bestens gelungen.
Ein paar Probleme hatte ich mit den anderen Charakteren. Diese fand ich etwas schwach gezeichnet, besonders im Vergleich zu der unglaublich starken Lina. Daneben wirkten sie fast nur wie Schatten, gleichzeitig wurde dadurch aber auch der Eindruck verstärkt, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf Lina gelenkt wurde, die ganz klar die Hauptprotagonistin ist.

Ich fand es schade, dass manche Personen, allen voran die Eltern von Lina und Theodor, sehr schnell nicht mehr erwähnt wurden und aus der restlichen Handlung vollkommen herausgehalten wurden. Hier hätte es mir schon gereicht, wenn sie ab und an mal in einem Nebensatz aufgetaucht wären. Dasselbe gilt auch für den Aspekt um Theodors Modehaus. Irgendwann wurde nichts mehr über seine Tätigkeit dort erwähnt.


Fazit:
Der Roman erzählt die spannende Geschichte rund um Lina Morgenstern, die unglaublich viel erreicht hat und bei der es schade ist, dass ihre Geschichte so stark in den Hintergrund gerutscht ist. Deshalb fand ich es unglaublich interessant, den Roman zu lesen und mehr über ihre Lebensgeschichte zu lesen. Leider hat mich der Roman nicht vollkommen überzeugen können, dafür waren mir die Zeitsprünge am Anfang zu groß. Außerdem fand ich es schade, dass bestimmte Umstände oder Personen bei fortschreitender Handlung nicht mehr erwähnt wurden.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Zurück nach Tara

Zurück nach Tara
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Handlung:
Hollywood 1938
Julie hat es geschafft. Sie ist aus der Idylle und der Ruhe ihres Elternhauses entflohen und versucht ihr Glück nun in Hollywood. Ihr größter Wunsch ist es, Drehbücher zu schreiben ...

Handlung:
Hollywood 1938
Julie hat es geschafft. Sie ist aus der Idylle und der Ruhe ihres Elternhauses entflohen und versucht ihr Glück nun in Hollywood. Ihr größter Wunsch ist es, Drehbücher zu schreiben und vielleicht später einen Roman herauszubringen. Doch die Realität sieht anders aus. Erst einmal ist die unsicher und schüchterne Julie eine kleine Schreibkraft in der Produktionsfirma von David O. Selznick, der gerade dabei ist, „Vom Winde verweht“ zu drehen. Julie kommt nicht nur in Kontakt mit diversen Schauspielern und Schauspielerinnen, sondern ist bei vielen Ereignissen am Set live mit dabei und lernt Andy kennen. Allerhand los im Leben der jungen Frau, dabei vergisst sie fast ihren Wunsch, ein Drehbuch zu schreiben und ihre Wünsche zu verfolgen...

Meinung:
Leider fiel mir der Start in den Roman schwer. Ich hatte das Gefühl, einfach ins Wassser geworfen zu werden, ohne Vorwarnung und ohne Details. Mir fiel es schwer, mich in der Handlung zurechtzufinden und besonders, die Protagonisten auseinanderzuhalten und mir ihre Namen zu merken. Ich muss auch sagen, dass hier die Schreibweise nicht sonderlich hilfreich war, sondern ich mich auch daran erst einmal gewöhnen musste. Nach kurzer Zeit war ich ziemlich enttäuscht und hatte so meine Bedenken, dass mich der Roman an irgendeiner Stelle fesseln könnte.

Glücklicherweise fand ich nach vielleicht 50-60 Seiten in die Handlung und hatte Freude beim Lesen. Auch an die Schreibweise hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt gewöhnt und kann nach dem Beenden der Lektüre sagen, dass ich mit der Zeit gefallen daran gefunden habe. Es wurde eine einfache Ausdrucksweise genutzt, der besondere Twist hierbei war, dass viele Gespräche durch die Blume stattgefunden haben und man als Leser nicht alles auf dem Silbertablett serviert bekommen hat, sondern seinen Verstand einsetzen musste, um alles aufnehmen zu können.

Das Setting wurde gut beschrieben, trotzdem fiel es mir bei dem Lesen schwer, mir die Dimensionen vorzustellen, sei es von dem gesamten Filmset oder den Kulissen. Es erschien alles gigantisch und fast schon zu riesig, hier wären eventuell Bilder hilfreich gewesen, die am Ende des Buches hätten stehen können, um dem Leser einen besseren Eindruck zu vermitteln.

Mir hat die Vermischung von fiktiven und realen Persönlichkeiten gut gefallen, die Autorin hat es perfekt geschafft, allen gleich viel Lebendigkeit zu geben. Leider hatte ich das Problem, dass ich mit Julie ein bisschen unzufrieden war. Sie war an sich ein liebenswerter Charakter, der sich angenehm weiterentwickelt hat und auch vielfältig beschrieben wurde. Trotzdem fand ich sie schwierig und konnte zu ihr keine richtige Sympathie aufbauen, auch wenn ich mich für sie an einigen Stellen mitgefreut habe. Am Besten hat Julie mir tatsächlich im letzten Kapitel gefallen, hier wirkte sie angekommen und entschlossen und nicht mehr so unsicher wie noch am Anfang. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie der perfekte Prototyp eines Mädchens in den 1930er Jahren war. Ehrgeizig zieht sie in die Großstadt, mit einer rosa Brille auf der Nase und großen Ambitionen.
Schade fand ich es außerdem, dass manche Personen, die am Anfang eine wichtige Rolle in Julies Leben spielen, mit der Zeit immer weniger erwähnt werden und in Vergessenheit geraten oder nur noch einmal kurz erwähnt werden. Diese Erwähnung ist dann immer unwichtig und wirkt krampfhaft eingebunden.

Bei dem Nachwort hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas ausführlicher Informationen über andere historische Personen beinhaltet hätte, z.B.: zu dem Filmproduzenten Selznick. Es hat lediglich zu den wichtigsten Personen Informationen gegeben, was fein so war, jedoch gerne noch ausführlicher hätte sein können.

An einigen Stellen erschien mir die Entwicklung zwischen dem einfachen Mädchen Julie, die eine unbedeutende Rolle an dem gesamten Filmset spielt, mit den Schauspielern zu unglaubwürdig. Innerhalb kürzester Zeit ist sie mir scheinbar allen per du und erfährt bei Problemen immer sofort mit als erstes davon. Dies waren nur zwei Beispiele dafür, ich könnte noch einige mehr geben, will jedoch nicht zu viel von der Handlung vorwegnehmen.

Fazit:
Eine unglaublich tolle Grundidee, die mir zu weiten Teile gut gefallen hat und sich nach Anfangsschwierigkeiten leicht lesen lassen hat. Leider gibt es ein paar Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben, weshalb ich dafür in meiner Bewertung einen Punkt wegnehme.