Ein ruhiger Krimi ohne größere Spannung
Mord mit Meerblick"Mord mit Meerblick" ist ein eher ruhiger Krimi, der sehr detailorientiert ist und sich viel Zeit dafür nimmt, das Setting - eine Hafenstadt in Kroatien - vorzustellen. Das fand ich wirklich interessant, ...
"Mord mit Meerblick" ist ein eher ruhiger Krimi, der sehr detailorientiert ist und sich viel Zeit dafür nimmt, das Setting - eine Hafenstadt in Kroatien - vorzustellen. Das fand ich wirklich interessant, da nebenbei so einige Fakten und Gepflogenheiten über das dortige Leben und das Land an sich eingearbeitet wurden und auch die Schilderungen der Landschaft ansprechend waren. Die Geschichte selbst lässt sich ebenfalls gut lesen und es gab ein paar Momente zum Schmunzeln, wobei ein Großteil des Humors von den Wortgefechten zwischen den verschiedenen Ermittlern kam, die gelegentlich ein wenig ausgeartet sind. Sehr gefallen hat mir, wie unterschiedlich die Figuren sind und dass sie alle ihre Eigenarten und weniger positive Eigenschaften haben. Man lernt die Charaktere schon schnell sehr gut kennen und man entwickelt rasch Sympathien für sie, sodass man Interesse daran hat, wie sie ihre Probleme werden lösen können.
Aus der Inhaltsangabe geht bereits hervor, dass es zwischen der Protagonistin und ihrem neuen Kollegen knistern wird und dies wird von der ersten Begegnung der beiden an deutlich. Die Autorin hat gut hervorgehoben, dass eine gewisse Chemie besteht und sie einander attraktiv finden, doch zugleich sprühen auch die Funken, da sie oftmals in Diskussionen verwickelt sind. Ich muss sagen, dass mir dieser Handlungsstrang nicht hundertprozentig zugesagt hat; ich hatte ein paar Schwierigkeiten damit, eine Verbindung zu Sedlar aufzubauen, was unter anderem daran lag, wie er zu Beginn aufgetreten ist und sich verhalten hat. Dafür hat die Zusammenarbeit der beiden für mich definitiv funktioniert, selbst wenn ich die Dynamik zwischen Horvat und den älteren Teammitgliedern interessanter fand.
Da der Fokus auf den einzelnen Charakteren und ihren Interaktionen liegt, tritt der Fall oft eher in den Hintergrund, obwohl die Geschichte dennoch zu Spekulationen über die Identität des Täters einlädt. An sich hat mich dies nicht gestört, da die Ermittler starke Persönlichkeiten haben und man sie auf diese Weise kennen lernen konnte, allerdings war der Fall mir nicht spannend und fesselnd genug. Wie bereits erwähnt ist "Mord mit Meerblick" ein eher ruhiger Krimi und es waren keine Schießereien oder actionreiche Szenen nötig, die auch nicht zum Rest der Erzählung gepasst hätten, doch die Morduntersuchung ging teilweise ziemlich langsam voran und war manchmal beinahe nur die Rahmenhandlung, vor der die Protagonisten miteinander agiert haben, was ich schade fand. Aus diesem Grund habe ich einen halben Stern abgezogen, aber ich habe das Buch gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.