Profilbild von beastybabe

beastybabe

Lesejury Star
offline

beastybabe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit beastybabe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2019

Viel Blut und Emotionen ...

Zorn - Blut und Strafe
0

Viele Buchreihen lassen ja mit der Zeit etwas nach, die sprichwörtliche Luft ist raus. Aber nicht so bei Zorn und Schröder! Hier kam es mir so vor, als würde der Autor (aka „der Schöpfer“) erst so richtig ...

Viele Buchreihen lassen ja mit der Zeit etwas nach, die sprichwörtliche Luft ist raus. Aber nicht so bei Zorn und Schröder! Hier kam es mir so vor, als würde der Autor (aka „der Schöpfer“) erst so richtig aufdrehen.

Im inzwischen bereits achten Teil wird es mal wieder richtig brenzlig für Hauptkommissar Claudius Zorn und seinen Vorgesetzten, den „dicken Schröder“. Die beiden ungleichen Männer verbindet seit Längerem eine wunderbare Freundschaft und nicht nur deshalb möchte ich allen Neulesern dringend raten: lest alle Bände der Reihe nach, die Entwicklung der Figuren ist einfach prima und ihr solltet euch das nicht entgehen lassen. Natürlich kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber dann fehlt vielleicht das gewisse Etwas.
Mir persönlich sind Zorn und Schröder auf jeden Fall schon gaaaaanz fest ans Leserherz gewachsen, genau wie Edgar, Malina, Rufus und Frieda. Und für all diese Personen hält der Schöpfer schlimmste Überraschungen bereit in diesem Werk. Man braucht an vielen Stellen schon einen etwas stärkeren Magen, denn es wird eklig, blutig und man fühlt mit den armen Opfern.

Stephan Ludwigs Schreibstil ist einfach genial: frech, direkt, nicht zu viel und nicht zu wenig Drumherum, viel Spannung, eine super durchdachte Story und vor allem auch eine Menge Emotionen, obwohl man das im ersten Moment gar nicht so glauben mag. Der toughe Zorn wird zunehmend weicher, trotzdem kann er noch ordentlich austeilen und auch das Rauchen lässt er sich nicht nehmen.

Es geht diesmal um eine geheimnisvolle Mordserie, in der leider ausgerechnet Friedas Vater das erste Opfer ist. Die Toten haben auf den ersten Blick überhaupt keine Verbindung zueinander und die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln. Grausamste Folter- und Tötungsarten werden uns hier nicht erspart und spannende Wendungen und viele Überraschungen sorgen zusätzlich für Nervenkitzel. Wer entführt und brandmarkt scheinbar wahllos Männer und Frauen und bringt sie schließlich um?

Wer gerne mal wieder zu einem fesselnden Thriller greifen möchte, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen! Wie gesagt: vorher evtl. noch die Vorgängerbände lesen, damit ihr nichts verpasst.
Am Ende des Buches bleibt noch einiges im privaten Leben der Protagonisten offen, so dass ich die Fortsetzung kaum erwarten kann.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Oh, arme Rose ...

Selfies
0

Diese Reihe liebe ich ja sehr und endlich habe ich es geschafft, den aktuellen Teil zu lesen. Diesmal wird es sehr emotional für Carl, Assad und Morton ... es geht um Roses Vergangenheit, die ihr zunehmend ...

Diese Reihe liebe ich ja sehr und endlich habe ich es geschafft, den aktuellen Teil zu lesen. Diesmal wird es sehr emotional für Carl, Assad und Morton ... es geht um Roses Vergangenheit, die ihr zunehmend schwer zu schaffen macht.
Wir erfahren, was sie seit jüngster Kindheit erleben musste und das ist wirklich sehr berührend. Wie es mit ihr weitergeht, erfahren wir aber leider erst im nächsten Band, auf den ich jetzt schon sehnsüchtig warte.
Außerdem geht es diesmal um eine Frau, die auf einem ganz persönlichen Rachefeldzug unterwegs ist und die dabei ziemlich effizient vorgeht.
Aber natürlich sind es eher die alten, ungelösten Fälle, die Carl und sein Team bearbeiten sollten und auch da stoßen sie auf etwas, das weite Kreise zieht. Es scheint einen Zusammenhang zu einem aktuellen Mordfall zu geben und damit beginnt das Kompetenzgerangel zwischen den Abteilungen, zwischen "oben" und "unten" im Keller. Das führt mitunter auch zu humorvollen Szenen, vor allem, wenn dann noch ein Kamerateam zwischendrin steht.

Allen, die die Reihe noch nicht kennen, kann ich nur empfehlen, von vorne zu beginnen, sonst verpasst ihr wirklich was!
Tolle, sympathische Charaktere, die man sofort ganz fest ins Leserherz schließt, ein super zu lesender Schreibstil, der sofort fesselt und dazu noch sehr spannende Stories.

Kann man nur empfehlen!

Veröffentlicht am 28.12.2018

Ein Enthüllungsbuch ...

Lange Beine, kurze Lügen
0

Irgendwie fühlt sich diese Lektüre weniger nach Lügen, sondern mehr nach schonungslosem Enthüllungsbuch an. Der Untertitel ist also hier Programm.

Der YouTuber Michael Buchinger legt wirklich eine sehr ...

Irgendwie fühlt sich diese Lektüre weniger nach Lügen, sondern mehr nach schonungslosem Enthüllungsbuch an. Der Untertitel ist also hier Programm.

Der YouTuber Michael Buchinger legt wirklich eine sehr umfassende Beichte vor uns ab, die bei mir allerdings für mehr Erheiterung als Bestürzung gesorgt hat.
Aber wenn man sich wirklich einmal etwas Gedanken über seine Erlebnisse macht, dann offenbart sich doch einiges an Tragik, Leid und ernsthaften Problemen hinter der immer humorvoll-ironischen Fassade. Ob es nun um Alkoholsucht geht, um Essstörungen oder unerfüllte Liebe: Michis Leben ist nicht nur eitel Sonnenschein. Über vieles kann man wohl auch wirklich erst im Nachhinein lachen, wenn man weiß, dass es gut ausgegangen ist. Es hätte aber durchaus auch anders kommen können …

Mit einer Riesenportion Selbstironie und Sarkasmus erzählt uns Michael nicht nur Anekdoten aus seiner Schulzeit, sondern auch aus seinem Leben als Student und YouTuber. Er lügt sich durch den Alltag, verstrickt sich zuweilen in seinen eigenen Fantasiegeschichten und ist der ungekrönte König der kreativen Ausreden.
Doch zu seiner Verteidigung muss man anführen: er hat auch Recht damit, wenn er sagt, dass Lügen ein Stück weit auch eine Sache von Anstand ist. Viele seiner Unwahrheiten gibt Michi nämlich nur zum Besten, um die Gefühle seines Gegenübers zu schützen. Überlegt doch selbst einmal: wie oft sagen wir nicht die Wahrheit, weil wir niemanden verletzen wollen? Wir loben vielleicht bei einer Einladung das Essen, obwohl es uns nicht so richtig geschmeckt hat oder wir sagen unserer Freundin nicht, dass wir lieber den Abend auf der Couch verbringen möchten, anstatt uns mit ihr zu treffen.
Wo zieht man die Grenze zwischen schädlicher Lüge und Flunkern aus Höflichkeit? Was ist noch salonfähig und was geht gar nicht?
Bildet euch ruhig selbst eine Meinung und lest dieses absolut unterhaltsame Buch, ich kann es nur empfehlen! Und das ist nicht gelogen! :)

Veröffentlicht am 27.12.2018

Im Strudel der Gefühle ...

Der Verrat
0

„Der Verrat“ ist ein fesselndes Familiendrama, in dem psychologische Aspekte eine vorherrschende Rolle spielen.

Die Autorin erzählt die Geschichte dreier Schwestern: Ariane (Nane), Birgit und Pia. Nane ...

„Der Verrat“ ist ein fesselndes Familiendrama, in dem psychologische Aspekte eine vorherrschende Rolle spielen.

Die Autorin erzählt die Geschichte dreier Schwestern: Ariane (Nane), Birgit und Pia. Nane kommt gerade auf Bewährung aus dem Gefängnis frei, in dem sie eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes verbüßt hat. Birgit führt das Antiquitätengeschäft der Eltern und Pia ist Restauratorin und lebt mit ihrem Mann Thomas auf dessen erfolgreichem Weingut.
Schnell wird klar, dass es in dieser Familie kaum Harmonie gibt, einzig Birgit hält das instabile Gefüge mit ihrer diplomatischen Art noch etwas zusammen.
Nane will nur eines: die Ereignisse vor 20 Jahren aufklären, um endlich Gewissheit zu haben, wie schwer ihre Schuld wirklich wiegt. Doch Pia will das um jeden Preis verhindern … das Rachespiel beginnt.

Die Charaktere sind allesamt sehr fein ausgearbeitet, facettenreich und wirken lebendig und glaubwürdig. Leider sorgt zu viel Authentizität bei mir meist dafür, dass ich für die Personen keine uneingeschränkte Sympathie empfinden kann. So ging es mir auch hier und am meisten mochte ich Mark, den Ex-Mann von Nane. Trotzdem konnte ich gut mitfühlen, vor allem mit Nane.
Die Story wird auf zwei Zeitebenen erzählt: wir lesen in wechselnden Kapiteln, was in der Gegenwart geschieht und was vor 20 Jahren passierte. Dies ist so vielschichtig, dass immer wieder neue Enthüllungen für Überraschungen sorgen und dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will.
Fesselnd und mitreißend wird man immer weiter in einen Strudel aus Rache, Hass, Sucht und zerstörerischer Leidenschaft gesogen, dem man bis zur letzten Seite nicht mehr entkommt.
Der Schreibstil ist atmosphärisch und niemals langatmig, obwohl die Ereignisse sehr ausführlich erzählt werden.
Das Ende lässt Spielraum für eigene Interpretationen und ich fand es sehr stimmig.

Besonders interessant war für mich die psychologische Komponente: welche Macht haben unsere Gefühle über uns und wie bestimmen sie unser Handeln? Können wir dem bewusst entgegensteuern oder sind wir hilflos ausgeliefert?

Ein intelligent gestrickter Roman, der viele unterhaltsame Lesestunden garantiert. Das Buch empfehle ich gerne weiter an alle, die spannende Familiengeschichten oder auch Psychothriller mögen.

Veröffentlicht am 16.12.2018

So wertvoll, ich bin tief beeindruckt ...

Widerstand zwecklos
0

Dieses Buch hat mich tief beeindruckt und so begeistert, dass ich mich seit Wochen um das Schreiben der Rezension drücke, weil ich Angst habe, nicht die passenden Worte zu finden. Klingt doof, ist aber ...

Dieses Buch hat mich tief beeindruckt und so begeistert, dass ich mich seit Wochen um das Schreiben der Rezension drücke, weil ich Angst habe, nicht die passenden Worte zu finden. Klingt doof, ist aber so. :)

Während uns viele Ratgeberbücher Hilfe zur Selbstoptimierung bieten, zeigt Andreas Knuf uns hier einen anderen Weg zu einem zufriedeneren Leben. Wir müssen gar nicht „an uns arbeiten“ und immer besser und sonst was werden, sondern wir müssen lernen, die Dinge weitgehend so zu nehmen, wie sie sind.
Das erscheint manchen vielleicht zu einfach, ist es aber tatsächlich nicht. Denn das „Annehmen“ und „Hinnehmen“ wird immer weniger akzeptiert in unserer Welt, die auf Perfektionismus und Selbstbestimmtheit programmiert ist.
Natürlich können wir vieles in unserem Leben beeinflussen, aber wenn wir ehrlich sind, sind diesem Streben doch viele Grenzen gesetzt. Vor allem schwere Schicksalsschläge kann man einfach nicht verhindern, diese passieren und wir müssen lernen, damit klar zu kommen. Der Tod zum Beispiel ist unausweichlich und jeder Mensch wird zwangsläufig damit konfrontiert. Unsere Reaktion darauf entscheidet darüber, ob wir sehr unter solchen Situationen leiden oder ob wir vergleichsweise gut darüber hinwegkommen.
Wir müssen verinnerlichen, dass wir einfach oft machtlos sind und dass alles, was wir aktiv tun können, das Annehmen des Erlebten ist. Wenn wir uns dagegen sträuben und unterbewusst dagegen ankämpfen, dann belastet uns das sehr und es bündelt Energie, die wir anderweitig besser einsetzen könnten.

Andreas Knuf war mir sofort sympathisch. Seine Art, wie er sein Wissen oder seine Überzeugung vermittelt, ist sehr unaufdringlich und trotzdem absolut eindrücklich.
Er tut dies ohne vorgefertigte starre Tipps zur Vorgehensweise, denn er vertritt die Meinung, dass jeder Mensch seinen individuell eigenen Weg finden muss. Die Dinge anzunehmen, wie sie sind, klingt für manchen vielleicht nach Resignation und Passivität, aber in Wirklichkeit ist es viel mehr. Es ist ein aktiver Prozess, der oft nicht einfach ist und bestimmt von Rückschlägen gezeichnet.

Bis wir wirklich eine annehmende Haltung verinnerlichen können, ist es oft ein weiter Weg. Dabei kann uns dieses Buch aber sicher ein Stück weit helfen.
Wir lernen viel über Akzeptanz, Dankbarkeit und das Überwinden alter Glaubenssätze, die uns immer wieder ausbremsen und unser Verhalten in falsche Bahnen lenken.
Andreas Knuf gibt Denkanstöße, die ich so wertvoll fand, dass ich dieses Buch mit Sicherheit noch ein zweites und vielleicht sogar ein drittes Mal lesen werde.
Für mich steht fest, dass dies der richtige Weg ist, um ein entspannteres und zufriedeneres Leben zu führen, deshalb kann ich dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen!