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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2019

Ein sehr gutes Buch, das aber in der heutigen Zeit niemanden mehr schockiert.

Das Tal der Puppen
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Das Cover gefällt mir sehr gut. Es strahlt irgendwie die schlichte und elegante Pop-Kultur Art aus, was in den zeitlichen Raum passt, in der es spielt.

Anne ist eigentlich der Hauptcharakter der Geschichte. ...

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es strahlt irgendwie die schlichte und elegante Pop-Kultur Art aus, was in den zeitlichen Raum passt, in der es spielt.

Anne ist eigentlich der Hauptcharakter der Geschichte. Sie ist ein hübsches Mädchen, das ihr Elternhaus zurücklässt und nach New York zieht um dort Karriere zu machen. Aber was Anne neben der Karriere noch sehr viel wichtiger ist, ist die große Liebe zu finden. Annes Schönheit öffnet ihr schnell viele Türen, sie wird verehrt und geliebt, aber sie muss auch lernen, was geschieht, wenn sie diese Liebe nicht erwidert.

Neely macht meiner Meinung nach die größte charakterliche Entwicklung der Geschichte durch. Sie ist ein liebes Mädchen mit sehr großem Talent und wird schnell eine wichtige Bezugsperson für Anne. Sie ist sehr ehrgeizig und nutzt jede Gelegenheit um zu zeigen, was sie kann. Am Anfang lässt sie sich noch einiges Gefallen und braucht Hilfe, um zu erreichen was sie möchte, aber das ändert sich. Jedoch ist sie dem psychischen Stress des Show-Business nicht gewachsen, es verändert sie immer mehr.

Jennifer ist nicht so charakterstark wie Anne. Sie verkauft ihren Körper um zu bekommen, was sie will. "Dafür war ein fantastischer Körper schließlich da, um Dinge zu bekommen, die man haben wollte." Zitat Jennifer. Bei einem Telefonat mit ihrer Mutter wird noch mal bestätigt, dass Jennifers Mutter ihr ein solches Verhalten vorlebt.

Das Buch hat keine Kapitel, es ist in sehr lange Teile aufgeteilt in denen zwar immer wieder alle drei Frauen auftauchen, aber es wird dann jeweils der Fokus auf eine der drei Frauen gelegt. Es sind drei sehr verschiedene Charaktere die verschiedene Erfahrungen machen und jede findet ihren Weg um ganz nach oben zu kommen, aber nicht jede verkraftet es. 

Ich denke, in der heutigen Zeit schockiert dieses Buch niemanden mehr. Freizügige Geschichten über Sex und Drogen gab es seit der Erstveröffentlichung dieses Buches zu Genüge, es ist einfach nichts Neues mehr. Aber die Geschichte, die hinter den drei jungen Frauen steckt, die charakterliche Entwicklung, ist sehr gut geschrieben und passt in jedes Zeitalter. Es geht nicht nur um Sex und Drogen, es geht auch darum, wie das Showbusiness einen Menschen zerbrechen kann und wie es die tiefsten inneren Bedürfnisse und Fehler eines jungen Menschen von innen nach außen kehrt. Was ein normaler Mensch verstecken kann, können die drei jungen Frauen irgendwann nicht mehr verbergen. Vor allem Neelys Entwicklung zeigt das und lässt sie selbst und die Menschen in ihrer Umgebung darunter leiden.

Fazit: Die Geschichte mit den Höhen und Tiefen aus dem Leben der jungen Frauen hat mir eigentlich sehr gut gefallen. So kurz nach dem Krieg war ein solches Buch natürlich ein kleiner Skandal, ein Abenteuer, an dem jeder teilhaben wollte. Heut zu Tage schockiert so etwas niemanden mehr. Zwischendurch gab es immer wieder sehr viel Smalltalk, eine Sache, die in die heutige, schnelllebige Zeit eher nicht passt. Aber trotzdem fand ich es interessant die charakterliche Entwicklung der Hauptcharaktere zu sehen und auch wenn sich das Buch gelegentlich etwas zog fand ich es wirklich gut.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Nicht immer spannend, aber abwechslungsreich!

Der Tod kommt nach Mitternacht
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Ich bin durch das auffällig rote Cover auf das Buch gestoßen. Es ist schlicht, aber sehr passend und gefällt mir sehr gut.

Lydia arbeitet in einer Bücherei und führt scheinbar ein ganz normales Leben. ...

Ich bin durch das auffällig rote Cover auf das Buch gestoßen. Es ist schlicht, aber sehr passend und gefällt mir sehr gut.

Lydia arbeitet in einer Bücherei und führt scheinbar ein ganz normales Leben. Zusammen mit ihrem Freund wohnt sie in einer Wohnung und alles ist gut, bis zu dem Tag, an dem Lydia Zeugin eines Selbstmordes in der Bücherei wird. Joey, ein junger Mann, der täglich die Bücherei besucht, erhängt sich und Lydia findet seine Leiche. Joey vermacht ihr seinen gesamten Nachlass, was nicht sehr viel ist, denn er hatte keine Familie. Aber in seinen Sachen findet Lydia eine Kiste mit Büchern, diese hat Joey so präpariert, dass sie Nachrichten für Lydia enthalten. Als Lydia das herausfindet, kommen Erlebnisse zu Tage, die sie schon längst tief in ihrem Inneren begraben hatte. Joeys rätselhafter Selbstmord ruft alte Dämonen in Lydia wach über ihre schreckliche Kindheit, als der Hammermann ihre Kindheit nahm.

Es geht darum herauszufinden, wie all das zusammenpasst. Die schrecklichen Morde, bei denen Lydia versteckt unter der Spüle kauerte, Joeys Selbstmord, das seltsame Verhalten von Lydias Vater, die rätselhaften Nachrichten, die Joey hinterlassen hat. Das alles macht diese Geschichte zu einem richtig guten Buch. Am Anfang liest es sich etwas zäh, es wird sehr viel erklärt und man versteht noch nicht so ganz, wofür das alles gut ist, aber nach etwa 100 Seiten wird es richtig interessant und man lernt langsam die Zusammenhänge und die lange erklärten Vorgeschichten zu verstehen.

Durch die vielen Erklärungen hat das Buch ein bisschen an Spannung eingebüßt, aber ansonsten war es wirklich sehr gut. Der Autor hat hier einen raffiniert verschachtelten Krimi geschrieben. Mit Lydia hat er eine starke Hauptprotagonisten geschaffen, die sehr realistisch ist und gerne mal ihre Sorgen wegtrinkt, was man nur zu gut verstehen kann. Und mit Joey hat man einfach nur Mitleid. Umso mehr man über sein kurzes, tragisches Leben erfährt, um so mehr mag man ihn.

Fazit: Es hat etwas gedauert, bis ich mit der Geschichte warm wurde, aber dann wurde sie richtig gut. Was mir zum Schluss ein bisschen gefehlt hat, war der Überraschungseffekt. Wenn man eins und eins zusammenzählt weiß man bevor alles aufgedeckt ist, wie und warum alles passiert ist. Aber trotzdem fand ich es ein richtig gutes Buch das ich allen Krimi-Freunden auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 22.12.2018

Eine Psychothriller über Intrigen, Hinterhältigkeit und Neid

Dein perfektes Leben
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Das Cover ist perfekt an das Buch angepasst. Es regnet ins strömen, als Vicky das Haus kurz verlässt und Josh alleine zu Hause zurücklässt. Sie schaut sich ein renovierungsbedürftiges Reihenhaus an, es ...

Das Cover ist perfekt an das Buch angepasst. Es regnet ins strömen, als Vicky das Haus kurz verlässt und Josh alleine zu Hause zurücklässt. Sie schaut sich ein renovierungsbedürftiges Reihenhaus an, es passt alles zu dem, was auf dem Bild zu sehen ist. Die Regentropfen sind aus einer Art Spotlack, was das Cover sehr speziell macht und super aussieht.

Eigentlich hat die Geschichte im ersten Moment nichts Besonderes. Vicky ist eine ganz normale gestresste Hausfrau und Mutter, sie hat drei Kinder und einen liebevollen Ehemann. Sie kümmert sich zur Zeit noch um die Kinder während ihr Mann arbeitet. Die Familie wohnt in einem renovierten Einfamilienhaus, in das sie sehr viel Herzblut gesteckt hat. Alles scheint perfekt zu sein. Aber es gibt jemanden, der Vicky ihr Glück nicht gönnt und ihre Fehler hinterhältig ausnutzt, um alles zu zerstören. Vicky scheint von ihrem monotonen und stressigen Leben als Hausfrau genervt zu sein und sucht immer wieder Ausflüchte aus dem Alltag, weshalb sie sich auch das renovierungsbedürftige Haus anschauen möchte und Josh alleine lässt.

Alle Charaktere sind sehr glaubwürdig, es sind ganz normale Menschen, die mit den täglichen Problemen und den Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Außerdem ist die Geschichte sehr authentisch erzählt. Zwischendurch war ich ein bisschen enttäuscht, ich hatte mir mehr Spannung erwartet. Manches hätte man vielleicht ein bisschen kürzer fassen können. Aber umso näher ich dem Ende des Buches kam, umso weniger konnte ich es aus der Hand legen. Es hat mich zum Schluss richtig mitgenommen und gefesselt.

Ich fand die Geschichte auch keineswegs vorhersehbar. Vielmehr war es für mich so, dass von Anfang an klar war, was Sache ist. Eine intrigante Person, die sich in den Vordergrund drängen möchte und dabei oft theatralische und hinterhältige Dinge macht um Vickys perfektes Leben zu zerstören. Sie möchte aus Vickys Schatten treten und greift dazu immer mehr zu unfairen Mitteln und missbraucht Vickys Vertrauen. Die Fehler, die Vicky macht, kommen ihr dabei gerade recht.

Die Autorin erzählt den meisten Teil des Buches aus der Sicht von Vicky in der ersten Person. Dann gibt es immer wieder Abschnitte, in denen man mehr über Amber erfährt, Vickys bester Freundin. Außerdem gibt es zwischendurch noch kurze Kapitel, die in den 90ern spielen und über die Kindheit einer unbekannten Protagonistin erzählen, wobei man sich hier recht schnell denken kann, um wen es geht.

Die Autorin schreibt über Intrigen, Freundschaft und Familienglück in einem einfachen und leicht verständlichen Schreibstil. Es ist leicht und schnell lesbar. Es gibt einen vorrangigen Handlungsstrang, nachdem sich das ganze Buch orientiert, was ich persönlich sehr mag. Ich mag es nicht, wenn zu viele Handlungen nebeneinander herlaufen.

Fazit: Das Buch war nicht immer spannend, vor allem in der Mitte hat es sehr abgeflaut. Aber als dann nach und nach die Wahrheit über die Intrigen und Lügen ans Licht kommen hat es mich richtig gefesselt. Die Idee, eine Geschichte über Neid und Intrigen zu schreiben fand ich sehr gut und wurde von der Autorin auch sehr gut umgesetzt. Der Grund, warum ich einen Stern abziehe ist einfach, weil es teilweise sehr langatmig ist.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Einblicke in die gefühlskalte Welt eines gerissenen Serienmörders

Killer Blog
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Auf das Buch bin ich gestoßen, weil mir das Cover ins Auge gefallen ist. Einerseits finde ich es passend zu einem Serienmörder-Thriller, andererseits hätte man meiner Meinung nach auch ein etwas anderes ...

Auf das Buch bin ich gestoßen, weil mir das Cover ins Auge gefallen ist. Einerseits finde ich es passend zu einem Serienmörder-Thriller, andererseits hätte man meiner Meinung nach auch ein etwas anderes Motiv wählen können, das mehr Bezug zur Geschichte herstellt. Aber angelehnt an den Vorgängerroman passt es sehr gut.

John Caine schreibt in seiner Zelle einen Blog, den er, wann immer er kann, online stellt. Den Zugang zum Internet hat er auf raffinierte Weise hergestellt. Die Geschichte liest sich so wie Blogeinträge, da die Kapitel mit Datum und Uhrzeitangabe versehen sind. Der Killer spricht den Leser direkt an, was sehr interessant zu lesen ist.

Direkt am Anfang erzählt er, warum er zum Killer wurde und berichtet aus seiner Kindheit, die ihn für seine Zukunft und seine Laufbahn als Serienmörder prägt. Sein Geld verdient er schon in jungen Jahren als Auftragsmörder, aber es gibt noch andere Gründe, warum er tötet.

Nicht fähig Liebe zu empfinden trifft er irgendwann doch auf eine Frau, für die er so etwas wie Gefühle entwickelt. Auch über die Beziehung und den Umgang zu dieser Frau schreibt er sehr viel.

Caine selbst sieht sich nicht als Monster, sondern er handelt kühl und pragmatisch mit klarem Ziel vor Augen, er hält sich für ein Genie. Und umso mehr man über ihn erfährt, umso mehr bewahrheitet sich, dass er sowohl wahnsinnig ist, aber eben auch ein Genie.

Das Buch habe ich gelesen ohne den Vorgängerroman Killer Jagd zu kennen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass dies notwendig ist, denn man braucht keine Vorkenntnisse und versteht die Geschichte auch so problemlos. Sie ist leicht verständlich geschrieben, so dass sich das Buch gut lesen lässt.

Spannung konnte die Geschichte für mich nicht wirklich aufbauen. John Caine erzählt Detailreich, wie genial er seine Morde. Außerdem gibt er dem Leser einen Einblick, was im Gefängnis um ihn herum geschieht. Erst zum Ende hin wird es etwas spannend, was dann aber auch sehr schnell wieder vorbei ist.

Fazit:
Die Idee ein Buch komplett aus der Sicht eines Serienmörders zu schreiben fand ich eigentlich sehr gut und deshalb hat mich die Geschichte auch angesprochen. Es gab für mich dann aber den ein- oder anderen Logikfehler, schließlich hat John Caine doch alles sehr genau beschrieben. Da er bei seinen Morden ein absolut wahnsinniges Genie ist, das seine Grenzen kennt, ist es doch etwas unlogisch, dass er Details in seinem Blog preisgibt, die seine Pläne und seine Zukunft gefährden könnten. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Als leichter Thriller für zwischendurch ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Authentische Dystopie über den Untergang Europas

Wege in die Hölle
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Das Cover stellt zwar keinen Bezug zu dem her, was im Buch passiert, ich finde es aber durch seine Einfachheit optisch sehr ansprechend.

Das Buch ist ein Fortsetzungsroman und hat daher nur 200 Seiten, ...

Das Cover stellt zwar keinen Bezug zu dem her, was im Buch passiert, ich finde es aber durch seine Einfachheit optisch sehr ansprechend.

Das Buch ist ein Fortsetzungsroman und hat daher nur 200 Seiten, die sich sehr schnell lesen lassen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Manchmal fand ich die Absätze in den einzelnen Abschnitten etwas zu groß. In wenigen Abschnitten werden die Handlungen teilweise in die Länge gezogen, in den meisten geht es aber recht flott voran.

Die Hauptprotagonisten sind zum einem Daniel, ein junger Student, und Bianca, die er unmittelbar vor dem Ausbruch der Infektion kennengelernt hat. Dann gibt es noch Sara, Harald und ihren Hund Rex, die im selben Haus leben. Sara ist Krankenschwester und eine sehr starke Frau, die alles tut, um diese schwere Zeit gemeinsam mit Harald und Rex zu überstehen. Wie schnell sich ein Alltag doch verändern kann, wenn man alles verliert, was vorher noch selbstverständlich war.

Die Geschichte wird authentisch erzählt, es werden keine neuen Superhelden geboren, sondern es sind einfach nur ganz normale Menschen, die versuchen, zu überleben. Wenn es wirklich eine solche Infektion geben würde, könnte man sich vorstellen, dass die Zivilisation genauso zusammenbricht.

Bei diesem Roman handelt es sich nicht um eine klassische Apokalypse oder Zombie-Geschichte. Die Menschen sterben nicht und drehen dann durch, sie drehen durch während sie leben. Es ist eine andere Form von Wahnsinn, was das Leben für diejenigen, die nicht infiziert sind aber nicht leichter macht. Was mir auch gut gefallen hat ist, dass genau erklärt wird, wie es zum Ausbruch der Infektion kam.

Spannung gibt es leider nicht allzu oft. Es werden immer wieder spannende Handlungen eingebaut, die aber wieder sehr schnell aufgeklärt sind, womit der Spannungsbogen wieder abfällt. Trotzdem finde ich die Geschichte sehr gut geschrieben. Ich mag es außerdem, wenn nicht zu viele Handlungen nebeneinander herlaufen. Hier gibt es Daniel und Bianca sowie Sara, Harald und Rex. Zwei unterschiedliche Protagonistenpaare die beide anders versuchen, mit der neuen Situation klar zu kommen. 

Fazit: Es ist eine sehr nette Kurzgeschichte, die man schnell mal nebenbei lesen kann. Sie hat mir wirklich gut gefallen und ich werde auch die Fortsetzung lesen. Wer gerne Dystopien liest, sollte sich dieses Büchlein nicht entgehen lassen.