etwas Spannung, wenig "sexy" und kein Ende...
Darum geht es:
Die junge Angelina Connelly ist angetrieben die Umstände des tragischen Todes ihrer geliebten Schwester Carly auf eigene Faust aufzuklären. Die Fäden einen sich bei dem wenig ehrbaren Chicagoer ...
Darum geht es:
Die junge Angelina Connelly ist angetrieben die Umstände des tragischen Todes ihrer geliebten Schwester Carly auf eigene Faust aufzuklären. Die Fäden einen sich bei dem wenig ehrbaren Chicagoer Geschäftsmann Marco Alighieri und Angelina lässt sich mutig auf ein lebensgefährliches Spiel ein, um ihre Schwester zu rächen. Der deutlich ältere Alighieri, kann sich der Schönheit Angelinas kaum entziehen und unternimmt deutliche Annäherungsversuche.
Einzig Alessandro Conte, die rechte und äußerst brutale Hand Marco Alighieris scheint in der Lage Angelinas Pläne durchkreuzen zu können.
Ein neuer Geschäftspartner ihres Chefs Alighieri, der attraktive Bad Boy Jake Paxton, stellt Angelinas Gefühlswelt nach und nach komplett auf den Kopf und die gegenseitige Anziehungskraft der Beiden lässt sich schließlich kaum verheimlichen. Doch auch hinter Jakes Fassade scheint mehr zu stecken, als auf den ersten Blick ersichtlich. Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu und am Ende muss Angelina entscheiden, ob sie Jake vertrauen kann oder an ihrem Plan nach Rache festhält.
Meine Meinung:
„Love & Danger – Verführerische Lügen“ ist der erste Teil einer Dilogie. Bei LYX hat Lauren Black unter dem Pseudonym Olivia Schwarz bereits die Burning-Souls-Trilogie veröffentlicht.
Ich habe zum ersten Mal etwas von der Autorin gelesen.
Von der Geschichte hatte ich mir einen erotischen Roman versprochen. Auf dieses Genre ließen mich mehrere Details schließen:
das Cover: in dramatischen Tönen ist hier der männliche Oberkörper eines Anzugsträgers zu sehen, der Ansatz eines Vollbartes ist sichtbar, sowie der Ausschnitt der linken Hand, die gerade dabei ist die Krawatte zurechtzurücken. Hierbei werden sowohl der tätowierte Unterarm, als auch Tattoos auf Ring- und Mittelfinger sichtbar. Also ganz der Typ: sexy Bad Boy
der Titel – „Liebe & Gefahr – Verführerische Lügen“, spricht eigentlich für sich
und zuletzt auch der Klappentext haben für mich die Erwartung eher in Richtung eines Romans mit erotischem Zug gelenkt.
Dabei herausgekommen ist, meiner Meinung nach, definitiv weniger Erotik und mehr Roman.
Die Autorin hat hier keine gänzlich neue Story erfunden. Ich hatte schnell Vermutungen worauf es letztlich hinauslaufen würde, dennoch hat Lauren Black es geschafft, den Spannungsbogen der Geschichte aufzubauen und bis zum Schluss – und leider auch darüber hinaus - zu halten.
Die Figuren konnte mir die Autorin nur in Ansätzen rüberbringen. Angelina hat ohne Frage ein Schicksalspäckchen zu tragen, trotzdem habe ich ihre Reaktion und ihr Verhalten in vielen Situationen einfach nicht abnehmen können, da war für mich vieles unstimmig und nicht authentisch. Jakes Charakter konnte die Autorin natürlich – aufgrund der ihm zugewiesenen Rolle – nicht bis ins kleinste Detail ausarbeiten, dennoch hätte sie ihn etwas interessanter oder geheimnisvoller gestalten können. Klar, Angelina und Jake waren mir weitestgehend sympathisch, aber definitiv zu farblos ausgearbeitet, angesichts ihrer beiden offensichtlich oder weniger offensichtlichen Hintergründe.
Fast am interessantesten fand ich Marco Alighieri und auch Alessandro Conte, deren Charaktere vielschichtiger und tiefer beschrieben wurden. Von beiden habe ich tatsächlich eine ganz gute Vorstellung gewonnen.
Der Schreibstil von Lauren Black ließ sich in „Love & Danger – Verführerische Lügen“ einigermaßen flüssig lesen. Was mir wirklich nicht gefiel und mich öfter verwirrte, war das Springen in der Erzählperspektive inmitten eines Kapitels. Ich musste manchmal anhalten und zurückblättern, um zu verstehen, aus welcher Sicht nun gerade erzählt wird. Das mag ein Stilmittel sein, mir hat das in diesem Fall den Lesefluss genommen. Hier hätte für mich der Wechsel der Perspektive z.B. Kapitelweise besser funktioniert.
Mein Fazit:
Grundsätzlich bietet die Geschichte ein sehr großes Potential: hohe Emotionalität und Identifizierung durch Angelinas Verlust des einzig verbleibenden Familienmitglieds und ihre diesbezüglichen Rachepläne, ein brutales mafiöses Umfeld und Momente Angelinas des „ertappt werden“ durch Alighieri oder Conte, die knisternden Begegnungen mit Jake Paxton, obwohl auch er ein falsches Spiel zu spielen scheint.
Oft hatte ich das Gefühl, die Autorin musste sich in einem festen Rahmen einer Anzahl von Seiten bewegen, so dass sie einzelne Begegnungen und Szenen nur lieblos oberflächlich anreißen konnte, statt sie mit Leidenschaft oder Detailreichtum zu füllen.
Eigentlich wirklich schade, denn die Idee des Plots ist gut und hätte mit etwas mehr „Tiefgang“ für echten Lesespaß sorgen können. Trotz allen Makeln fand ich es schon etwas spannend und ich war – vermutlich weil ich die Idee und das Potential der Geschichte gesehen habe – mehr als genervt, als es am Ende zu einem waschechten Cliffhanger kam.