Ben gewinnt und verliert
In dem Buch "Asmarom und die Superhelden" von Susanne Ospelkaus, geht es um fünf Jugendliche, die mehr oder weniger unfreiwillig auf einer Kinder- und Jugendstation eines Krankenhauses aufeinandertreffen.
Der ...
In dem Buch "Asmarom und die Superhelden" von Susanne Ospelkaus, geht es um fünf Jugendliche, die mehr oder weniger unfreiwillig auf einer Kinder- und Jugendstation eines Krankenhauses aufeinandertreffen.
Der kluge und stark übergewichtige Ben trifft auf Tobias, den Verbrennungen am ganzen Körper entstellt haben. Zu ihnen kommt noch Asmarom, ein Flüchtlingsjunge, von dem man noch nicht weiß was ihm fehlt. Seine Schwester Noemi sorgt sich um ihn und findet ihn schließlich auf der KJ2, wo auch Elena in einem Isolationszimmer auf Heilung ihrer unheilbaren Krankheit hofft.
Fünf ganz unterschiedliche Personen und Schicksale treffen hier aufeinander.
Die Kapitel sind abwechselnd aus Noemis, Bens und später auch aus Elenas Sicht geschrieben. So kann man gut erfahren was sich in den Köpfen und Herzen der Jugendlichen in ihrer jeweils schicksalhaften Situation abspielt.
Die Autorin versteht es wunderbar sich dem berührenden Thema von Krankheit und Tod zu nähern und die Leser durch ihren authentischen Stil in die Lebenswelt der Jugendlichen mitzunehmen.
Man bangt mit Noemi verborgen im Putzraum, darum, wie sie zu ihrem Bruder gelangen soll und sorgt sich um seinen Gesundheitszustand. Man rechnet mit Ben Wahrscheinlichkeiten aus und fängt an den Zahlen im Alltag eine ganz neue Bedeutung beizumessen. Man versteckt sich mit Tobias unter der großen Kapuze, um niemanden seine Narben sehen zu lassne. Man ist einsam mit Elena im Isolationszimmer und fragt sich, ob das eigene Leben eine Zukunft hat. Man wundert sich mit Asmarom über das Leben in Deutschland und fragt sich woher die Schmerzen kommen und wie es weitergehen wird in diesem Land für ihn.
Langsam nähern sich die Jugendlichen einander an und teilen ein Stück ihres Lebens miteinander. Sie ärgern sich über emotionslose Schwestern und arrogante Professoren, setzen sich auseinander mit Therapien und verzweifelten oder desinteressierten Eltern und fangen so an sich gegenseitig zu stützen.
Die polnische Putzfrau Jola schließt sie alle in ihr großes Herz und gemeinsam erleben sie ein richtiges Abenteuer. Ben schreibt wunderschöne Gedichte für Elena und Tobias schafft es mit einem Übersetzungssprachprogramm Kontakt mit Noemi und Asmarom aufzunehmen.
Sie wachsen zusammen, aber die Zeit holt sie zurück in die Realität ihres Lebens. Der Aufenthalt auf der KJ2 endet, die Therapien zeigen Ergebnisse, oder auch nicht. Für wen ist die KJ2 die Endstation? Oder gibt es da noch etwas worauf es sich zu hoffen lohnt?
Ben gewinnt Freund und verliert Gewicht,a ber auch noch etwas viel wertvolleres.
Ein wunderschönes Jugendbuch, das tief bewegt und Hoffnung macht. Unbedingte Leseempfehlung für Jugendliche ab 14 und Erwachsene.