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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Ein Weg aus dem Tal der Trännen

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
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Ein Ende birgt auch immer einen Neuanfang in sich.
Durch tragische Umstände verliert die 14 jährige Sofia ihre Mutter. Für ihren Vater und sie verändert sich dadurch das Leben grundlegend. Zu dem Verlust ...

Ein Ende birgt auch immer einen Neuanfang in sich.
Durch tragische Umstände verliert die 14 jährige Sofia ihre Mutter. Für ihren Vater und sie verändert sich dadurch das Leben grundlegend. Zu dem Verlust eines Elternteils kommt auch noch die Tatsache, dass sich die beiden eine neue Bleibe suchen müssen. Und wie Teenager nun mal so sind habe diese ganz andere Probleme und andere Prioritäten als die Eltern. Und da nun mal ein Teenagermädchen nun mal nicht über alles mit ihren Vater reden kann sucht Sofia Hilfe bei einer Ratgeberin für Teenager. Diese Ratgeberin ist Kate, die nicht nur eine Webseite hat nein auch für ein Teenagermagazin schreibt. Zwischen den beiden entwickelt sich ein reger Austausch nicht zuletzt weil Sofia sehr viele Fragen hat. Wie es der Zufall will kommt eines Tages eben diese Kate für einen Vortrag an Sofias reiner Mädchenschule. Und damit setzen sich Ereignisse in Gang an die Sofia nicht mal im Traum gedacht hätte.
Die Autorin hat einen wirklich einfühlsamen, mitreisenden und bildhaften Schreibstil. Sie findet in dieser Geschichte genau die richtige Mischung Trauen, Glück und Liebe ohne dabei ins kitschige zu verfallen. Im Gegensatz zu anderen Jugendbücher kommt diese Geschichte vollkommen ohne Gewalt aus.
Die Handlung ist glaubwürdig und auch nachvollziehbar. Auch wenn ab und zu die Handlung zu dahinplätschert kommt bei dieser Geschichte keine Langeweile auf. Häufig muss man schmunzeln und kann sich ein lautes losprusten einfach nicht verkneifen.
Die Figuren harmonieren zum einen mit der Geschichte als auch untereinander ganz gut. Und gerade weil sie alle so ihre Ecken und Kanten haben macht es Spaß diese Geschichte zu lesen. Eine gewisse Situationskomik kommt immer dann auf wenn sich die beiden Mädels mit einander auseinandersetzen.
Fazit: Die Autorin schafft es den Trauerprozess, den Sofia durchläuft gut darzustellen und auch wie sie in ein neues Leben ohne ihre heißgeliebte Mutter startet und ihre große Liebe findet. Alle die mal wieder ein Buch mit Happy End lesen wollen, kann ich dieses Jugendbuch wärmstens an Herz legen. Es ist übrigens auch hervorragend für Erwachsene geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.04.2019

Niemand ist eine Insel

Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel
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Niemand ist eine Insel, das muss auch der zurückgezogen lebende Doubler erkennen, als seine alte Freundin Mrs. M. plötzlich schwer erkrankt und er so aus seiner täglichen Routine herausgerissen wird. Doubler ...

Niemand ist eine Insel, das muss auch der zurückgezogen lebende Doubler erkennen, als seine alte Freundin Mrs. M. plötzlich schwer erkrankt und er so aus seiner täglichen Routine herausgerissen wird. Doubler hat seit Jahrzehnten seinen Bauernhof, auf dem er sich der Kartoffelforschung widmet nicht verlassen. Seine Mrs. M. war der einzige Kontakt zur Außenwelt. Doch Mrs. M schafft es, das Doubler sich der Gemeinschaft wieder zu wendet und Teil dieser wird. Doubler wird durch Mrs. M´s Freunde und Bekannte im Laufe der Handlung weichgespült. Der schrullige alte Kartoffelbauer entdeckt seine soziale Ader und angeriert sich und blickt hinter so manche Fassade, die Menschen so um sich aufbauen. Er stellt sich auch seinen beiden schwersten Prüfungen, die wegbereitend für sein weiteres Leben sind.
Auch wenn der Titel es nicht vermuten lässt es ist eine Liebesgeschichte. Nur das die Protagonisten eben nicht mehr jung und knackig sind sondern sich im Herbst ihres Lebens befinden. Es wird eine rührende, lustige und einfühlsame Geschichte erzählt, über Menschen, die aus Einsamkeit wirklich die seltsamsten Dinge tun. Es werden Wege aus dieser unüberwindbaren Einsamkeit aufgezeigt und Erfolgsgeschichten gezeigt mit der alle zufrieden sind. Lassen Sie sich jetzt bitte nicht von dem Wort Einsamkeit abschrecken, aber das ist der Ausgangspunkt aus der sich eine faszinierende Geschichte entwickelt.
Die Autorin schafft es mit ihren flüssigen Schreibstil, den Leser zu fesseln, damit er es gar nicht mehr beiseite legen möchte. Jedoch gibt es auch Abschnitte durch die der Leser sich regelrecht durchbeißen muss, da der humorvolle und lustige Schreibstil von der einen oder andern philosophischen und nachdenklichen Episode abgelöst wird.
Fazit: Eine gelungene Liebesgeschichte mit viel Herz und einen kritischen Blick in die heutige Gesellschaft. Denn die Einsamkeit hat viele Gesichter und ebenso viele Wege aus dieser hinaus.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Liebe und ihre Schattenzeiten

Die einzige Geschichte
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Wie viele Gesichter hat die Liebe? Wie viele Geschichten gibt es über die einzige Liebe? Ist die erste Liebe die wahre Liebe, die die einen für den Rest des Lebens prägt. Eine Art Stempel, den man für ...

Wie viele Gesichter hat die Liebe? Wie viele Geschichten gibt es über die einzige Liebe? Ist die erste Liebe die wahre Liebe, die die einen für den Rest des Lebens prägt. Eine Art Stempel, den man für den Rest seines Lebens mit sich herumschleppt? Was ist Liebe und was ist bloße Abhängigkeit? Wo fängt die Liebe an und wo endet diese? Stirbt die einzige wahre Liebe schnell oder langsam? Wie intensiv will man die einzig wahre Liebe erleben? Ist die erste wahre einzige Liebe nur ein Trugbild und dazu bestimmt zu scheitern?
Zu viele Fragen auf einmal?
In dieser einzigen Geschichte geht es um eine unkonventionelle erste Liebe. Ein junger Bursche, der noch „grün“ hinter den Ohren ist verliebt sich Hals über Kopf in eine reifere und noch dazu verheiratete Frau. Es folgt eine heftige stürmische Affäre, die beiden so einiges abverlangt. Doch so eitel Sonnenschein, wie diese Beziehung diese Liebe auf den ersten Blick wirkt ist diese nicht. Dunkle Wolken ziehen auf, die beide gekonnt ignorieren, bis sie es nicht mehr können. Susan hat schwerwiegende Probleme. Und Paul läuft lange Zeit mit der rosaroten Brille herum, ja bis er sie sich abreizt und den Tatsachen ins Augen blickt. Er droht an der Situation zu zerbrechen und zieht grad noch rechtzeitig die Reizleine. Doch kommt der wirklich glimpflich davon? Welche prägende Wirkung hat diese einzige Liebe auf ihn? Findet es heraus…
Der Autor hat einen flüssigen Schreibstil, der den Leser fesselt und ihn mit auf eine Reise nimmt. Die Protagonisten haben ein ganz spezielles Charisma, das dem Leser zwiespältig zurücklässt. Soll man die Protagonisten lieben oder hassen? Ich für meinen Teil habe sie erst gehasst und am End doch ins Herz geschlossen. Nicht zu letzt auch deshalb, weil man die Entwicklung der Personen sehr genau mitbekommt und auch mit ihnen mit leidet. Auch wenn sie mir an so manchen Stellen einfach zu oberflächlich war, weil der Autor mit Details sehr sparsam umgegangen ist und sich wirklich nur auf das Wesentliche konzentriert hat.
Fazit: Wollt Ihr gerne eine unkonventionelle Liebesgeschichte lesen? Wo nicht alles glatt läuft? Wo man hinter die Fassade blicken kann, wenn der Lack ab ist? Dann seit ihr bei diesem Roman genau richtig. Lasst euch in eine andere Zeit entführen und begleitet Susan und Paul ein Stück ihres Lebens.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Ein Geschichte die zu Herzen geht

Die Antwort auf Vielleicht
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Ein Krebstaxi kutschiert die „Todgeweihten“ zur Strahlenklinik. Tagein tagaus fährt der junge Adam in seinem schwarzen Taxi die Krebskranken von ihr Zuhause zur Klinik. Es ist seine tägliche Routine. Er ...

Ein Krebstaxi kutschiert die „Todgeweihten“ zur Strahlenklinik. Tagein tagaus fährt der junge Adam in seinem schwarzen Taxi die Krebskranken von ihr Zuhause zur Klinik. Es ist seine tägliche Routine. Er fährt sie und ist für ein paar Wochen ein Teil ihres Lebens. Er sieht sie kommen und gehen. Adam musste feststellen, das es keine feste Regel gibt wer den Krebs besiegt und wer nicht. Doch eines Tages ändert sich sein Leben grundlegend. An diesem Tag steigen Jessie und ihre Freundin mit kahlen Köpfen in sein Krebstaxi. Für ihn ist die erste Fahrt mit neuen Kunden immer etwas besonderes. Einige erzählen gleich alles über ihren Krebs andere tauen erst im Laufe der Behandlungswochen auf. Es gibt Krebspatienten, die nach einer bestimmten Anzahl von Bestrahlungen ein Gipfelfest oder eben ein halbes Gipfelfest feuchtfröhlich in seinem Taxi begehen. Andere haben einen ganz speziellen Humor entwickelt, um mit ihrer Krankheit umzugehen.
Doch Jessie ist anders sie ist Jung genauer gesagt eine junge Mutter, ein Mensch, der eigentlich sein ganzes Leben noch vor sich hat. Doch Jessie rennt die Zeit davon. Ihre Aussichten sind denkbar schlecht. Nach und nach erzählt sie ihm wie es um sie steht und doch immer nicht die ganze Wahrheit. Es entwickelt sich eine Freundschaft ja sogar eine Art zarte Liebe entwickelt sich, über der eine dunkle düstere Wolke hängt. Adam wird mit der Zeit mehr als nur der Taximann. Er wird in das Leben von Jessie und Ihre Familie hineingezogen. Er erfüllt Jessie kleine Wünsche bringt sie auf andere Gedanken. Einer dieser Ausflüge endet fast in einer Katastrophe und von da geht es an die Substanz und zwar für alle Beteiligten.
Adam schließt einen Deal mit Jessie und dieser zwingt beide ihre Komfortzone zu verlassen und zu leben.

Der Autor schafft es den Leser mit einen flüssigen Schreibstil und einen gewissen Humor zu fesseln. Er geht das schwere und hochemotionale Thema Krebserkrankung auf eine ganz spezielle Art und Weise an, die diesen Menschen, die Tag für Tag um ihr Leben kämpfen einen hohen Respekt entgegen bringt. Er zieht ihre Eigenheiten und Macken nicht ins Lächerliche sondern zeigt dem Leser das es für jeden eine besondere Art gibt sich mit seinem Schicksal seinen Krebs zuarrangieren. Jeder kämpft auf seine Weise.

Besonders gefallen haben mir die kurzen Kapitel, die jeweils eine Überschrift tragen. Ich musste ein ums andere Mal das Buch beiseite packen, um das Gelesene sacken zu lassen. Es ist definitiv kein Roman, den man in einem Zug durch ließt, dafür geht es viel zu sehr ans Herz. Und das ist nun wirklich nicht negativ gemeint. Es wird ein hartes Thema behandelt und das geht über kurz oder lang an die Substanz. Man freut und leidet mit den Protagonisten mit und muss ein ums andere Mal kräftig schlucken.

Fazit: Ein Roman, der zu Herzen geht. Ein wirklich sehr schön geschriebener Roman den man ganz in Ruhe lesen sollte und sich auch Zeit dafür lassen sollte. Die Protagonisten überzeugen und der Schreibstil ist flüssig. Genießt diesen Roman der so zu Herzen geht, ein wirklich gelungener Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Emotionen
  • Humor
  • Figuren
Veröffentlicht am 31.12.2018

Reif für das eine oder andere Wunder oder gar Happy End?

Die wundersame Mission des Harry Crane
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Wenn Menschen aus dem Leben scheiden hinterlassen diese Lücken meist ist dies mit einer tiefen klaffenden Wunde zu vergleiche. Ihre Liebsten, die zurückbleiben stehen am Beginn eines Trauerprozesses, der ...

Wenn Menschen aus dem Leben scheiden hinterlassen diese Lücken meist ist dies mit einer tiefen klaffenden Wunde zu vergleiche. Ihre Liebsten, die zurückbleiben stehen am Beginn eines Trauerprozesses, der bei jedem unterschiedlich verläuft.

Und genau solchen Trauerprozess entführt uns dieses Buch. Zwei Mensche verlieren ihre bessere Hälfte. Harry seine Frau und Amanda und Oriana ihren Mann und Vater.

Harry stützt sich in seiner abgrundtiefen Trauer in die Arbeit und kann so gar nicht richtig mit dem Verlust abschließen, bis zu dem Tag da er wirklich sehr viel Geld bekommt, weil er seine geliebt Beth verloren hat. Er ist dermaßen verzweifelt das er aus dem Leben scheiden will. Er fährt und fährt bis er zu einem Wald kommt und einen Baum findet und ab da läuft alles ganz anders. Er trifft auf Oriana, die sich in eine eigene Welt und Wunder und Märchen und Magie geflüchtet hat um mit dem Tod ihres klar zu kommen. Und von da an ändert sich das Leben aller grundlegend.

Das Buch fängt wirklich herzzerreißend an, so das man es gar nicht weglegen will. Leider hält dieser Spannungsbogen nicht an. Der Autor verliert sich in ewig gleicher Schilderung ein und desselben in verschiedenen Variationen. Und das ist für den Leser wirklich sehr ermüdend und deprimierend zugleich. Wenn man sich als Leser dann durch diese 200 Seiten Depression und Langeweile durchgearbeitet hat kann man sich auf einen wirklich grandiosen Roman mit viel Herz und Gefühl freuen. Ja und genau für diese letzten 300 Seiten liebe ich diesen Roman. Trauerprozesse sind so unterschiedlich wie jeder Mensch. Und das beste an diesem Roman ist das Happy End, das so richtig zu Herzen geht und vor allem für die ersten 200 Seiten entschädigt.

Fazit: Absolut lesenswert. Die Natur heilt und ab und dann können Menschen Berge versetzen und die Welt zu einem besseren Ort machen. Wer Lust auf das eine oder andere Wunder hat und einem tollen Happy End nicht abgeneigt ist sollte sich dieses Buch schnappen und lesen und sein Herz dabei ganz weit öffnen.