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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2019

Eine unerwartete Reise

Auf den Spuren meiner Schwester
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Wieder mal schafft es Jody Hedlund in ihrem 2.Teil der Geschwister Neumann, den Leser auf eine spannende Reise mitzunehmen, um Waisenkindern im Westen von Amerika ein neues Zuhause zu suchen. Marianne ...

Wieder mal schafft es Jody Hedlund in ihrem 2.Teil der Geschwister Neumann, den Leser auf eine spannende Reise mitzunehmen, um Waisenkindern im Westen von Amerika ein neues Zuhause zu suchen. Marianne versucht auf diesem Wege herauszufinden, wo ihre verschwundene Schwester Sophie geblieben ist und auch die beiden Waisenkinder, die sie auch in ihrer Obhut hatten, aber leider auch vermittelt wurden.

Mit Drew Brady hat sie einen lustigen, attraktiven Reisebegleiter und Kollegen und gemeinsam mit ihm versuchen sie, die Kinder auf der langen Zugfahrt zu bespaßen und ihre Aufregung und Angst zu nehmen.
Doch leider läuft nicht alles so, wie erhofft und geplant und auch viele dunkle Seiten tauchen auf, denen sich beide stellen müssen und die Zusammenarbeit und die aufkommende Romanze zu zerreißen droht.
Ich konnte einfach nicht aufhören zu lösen, so gefesselt war ich, die Schicksale der Kinder haben mich sehr berührt, gleichzeitig wurden die Einschübe mit dem Vertrauen auf Gott und nie aufzugeben und darum zu beten, dass Situationen sich ändern und man nicht den Glauben verlieren darf so wunderbar verpackt, dass es nicht unlogisch oder übertrieben klang, sondern völlig authentisch, genau wie die jeweiligen Charaktere auch perfekt zu den Situationen passten.
Man spürt die Liebe, das Vertrauen zueinander, dieses Prickeln zwischen Drew und Marianne, aber auch die tiefe Verzweiflung in manchen Begebenheiten. Die Emotionen der Kinder sind einfach wunderschön in Szene gesetzt, ob lustig, traurig oder einfach nur gelassen und voller Jubel und Freude, wenn sie Geschichten erzählt bekommen oder Spiele spielen, oder sich an dem Spaß der Erwachsenen erfreuen und sich mit kindlicher Neugierde und Phantasie ihr neues Leben ausmalen. Doch teilweise leider auch verängstigt und umringt von Mauern, wo es schwer ist, sie davon zu überzeugen, dass ein besseres Leben auf sie wartet.

Ich hab mit geweint, herzhaft gelacht und mich so sehr mit dieser Geschichte verbunden gefühlt, einfach grandios, was die Autorin auch hier wieder geschrieben hat und ich freue mich unwahrscheinlich auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 03.02.2019

Die Suche nach Glück und einer Heimat

Das wilde Herz des Westens
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"Worte sagen viel, aber nur Taten sagen die Wahrheit"!

Eine unglaublich spannende Geschichte über eine junge Irin, die nach einem schlimmen Erlebnis in das Haus von Phoebe Harrington kommt, doch ihr Geheimnis ...

"Worte sagen viel, aber nur Taten sagen die Wahrheit"!

Eine unglaublich spannende Geschichte über eine junge Irin, die nach einem schlimmen Erlebnis in das Haus von Phoebe Harrington kommt, doch ihr Geheimnis und all das Erlebte für sich behält, nur ihre Zeichnungen geben ihr Kraft und Mut, all das Erlebte festzuhalten und zu verarbeiten.
Inmitten des Sezessionskrieges zwischen Konföderierten und der Union müssen sie sich behaupten und auf dem Weg als Versandbraut zu ihrem per Annonce gefundenen Cowboy Silas Kennedy verlangt Phoebe, dass Bri sie auf ihrer Reise begleitet, nicht ahnend, dass nicht alles so ist, wie sie es sich in ihren Groschenromanen erträumt hat.
Der Krieg hat vieles zerstört und so sind auch Silas und sein Bruder Jesse gezwungen, sich ihren Lebensunterhalt anderweitig zu beschaffen, was sie in Konflikt mit dem Gesetz bringt und sie nun zu Gejagten werden.
Das Heimstättengesetz hat Jesse ermöglicht, ein Stück Land zu erwerben und zu diesem sind sie auf dem Weg, doch dieser Weg wird der beschwerlichste sein, den alle Mitreisenden je gemacht haben. Und nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein, was die Geschichte so packend macht.
Indianerüberfalle, die Auswirkungen des Krieges, Gesundheit, Wetter und vieles mehr sorgen dafür, dass sie alle an ihre Grenzen getrieben werden und zusätzlich noch von einem Mann verfolgt werden, der Rache üben will.

Ich habe selten so einen tollen, atemberaubenden Wildwestroman gelesen wie diesen, ich habe die Seiten verschlungen und so manche Nacht zum Tag gemacht, weil ich so gefesselt von den Erlebnissen und der Geschichte bin. Die ewig nörgelnde Phoebe, die der Meinung ist, ihr Mann müsse ihr mehr bieten und die man am liebsten das eine oder andere Mal schütteln möchte, die in sich gekehrte und doch so absolut authentische, liebenswerte, fleißige und selbstlose Briana, die sich ewig streitenden Brüder und doch liebenswerten Geschwister Jesse und Silas und auch Frances, die unfreiwillig in die Machenschaften von Henricks geraten ist, der sich nun an Bri, Silas,Jesse und Frances selbst rächen will und dabei keine Skrupel kennt. So gerät auch Frank in seine Quere und muss sich unfreiwillig auf seine Pläne einlassen, wenn er je seine geliebte Frau Mary wiedersehen will.
So schwenkt die Geschichte zwischen der unliebsamen Reise nach Montana und den Erlebnissen von Frank dem Iren hin und her und ist so bewegend und mitreißend geschrieben, dass man kaum eine Verschnaufpause erhält. Immer wenn man denkt, was soll denn jetzt noch kommen, ist gleich die nächste schwierige Situation zu meistern und so taucht der Leser immer mehr in die Gefühle, Hoffnungen und Erlebnisse der Reisenden ein und lässt ihn alle Vorurteile vergessen, egal wer mal was war, oder getan hat, man wird sie am Ende alle lieben und das ist für mich etwas, das kaum eine Geschichte bislang geschafft hat, dass man so viel für die Protagonisten fühlt, die Beschreibungen der Situationen und Gegenden so spannend und gut recherchiert sind, dass man das Gefühl hat, ein Teil der Reisenden zu sein. Als wenn man als Leser in jede Person genau reingucken kann und die Emotionen selbst mitfühlt.

Ich bin so überwältigt von diesem Buch, das ist ein Meisterwerk und freue mich schon riesig auf weitere Werke dieser tollen und sehr sympathischen Autorin. 5 Sterne+ absolut verdient. Ich hab rein gar nichts an der Geschichte zu bemängeln, außer, dass sie viel zu früh zu Ende war...

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ausgeliefert und verraten

Böses Geheimnis
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Olivia ist eine tapfere junge Frau, die um das Verschwinden ihres Ehemanns und ihrer kleinen Tochter trauert, doch trotz allem mit Herz und Seele als Psychologin für ihre Patienten da ist und sich rührend ...

Olivia ist eine tapfere junge Frau, die um das Verschwinden ihres Ehemanns und ihrer kleinen Tochter trauert, doch trotz allem mit Herz und Seele als Psychologin für ihre Patienten da ist und sich rührend um ihren an Alzheimer erkrankten Vater kümmert. Als ihr jetziger Patient auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, versucht man Olivia mundtot zu machen, die nicht an Selbstmord glaubt. Doch egal wem sie von ihren Beweisen erzählt, keiner glaubt ihr und schon bald wird sie selbst zum Angriffsziel. Warum hatte ihr Patient aber einen Rucksack und eine Kette von einem Mädchen, dass bei einem Feuer ums Leben kam? Und was hat die Klinik damit zu tun, in der ihr Vater gearbeitet hat?
Fragen über Fragen, und nur Levi Kant, der damalige Ermittler in der Mordkommission scheint ihr zu glauben, allerdings leben beide sehr gefährlich bei ihren Recherchen....
Ich fand diese Geschichte unglaublich spannend, man erhält immer wieder einen Rückblick aus dem Leben von Lisa Manz, dem verbrannten Mädchen und je mehr man über sie liest, desto mehr leidet man mit ihr und kann einen Bezug zur Gegenwart erhalten. Für mich ein gelungener Psychothriller über die schlimmsten Abgründe von Menschen, denen manche Menschen hilflos ausgeliefert sind, teilweise in ihren eigenen Familien.
Olivia und Levi sind für mich sehr gelungene authentische Charaktere, die hin und hergerissen sind in ihren jetzigen Lebenssituationen, die ihnen teilweise über den Kopf zu wachsen scheinen und die plötzlich zu Gejagten werden, weil andere ihre Kompetenzen überschreiten und denen Schicksale anderer Menschen völlig egal sind. Purer Egoismus und Machtmißbrauch richten so viel Schaden an, und genau das erlebt man hier mit Gänsehaut pur!
Und das offene Ende verspricht auf hoffentliche Fortsetzung dieses Psychospiels und der Zusammenarbeit von Olivia und Levi....

Veröffentlicht am 03.01.2019

Eine Braut, die sich entscheiden muss

Die Klosterbraut
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Was passiert, wenn ein Mensch, der immer im Schatten seiner Schwester steht und dem künftig ein Leben im Kloster bevorsteht, weil es die angebliche Tradition so will, eines Tages genau dem Menschen begegnet, ...

Was passiert, wenn ein Mensch, der immer im Schatten seiner Schwester steht und dem künftig ein Leben im Kloster bevorsteht, weil es die angebliche Tradition so will, eines Tages genau dem Menschen begegnet, zu dem Gefühle verboten sind? Der aber diese Gefühle erwidert, wenn auch selbst überrascht?
Doch Intrigen und Herabwürdigungen sorgen dafür, dass Franka von Marienfeld das Leben im Kloster wählt, auch wenn ihr Freigeist und ihre Sehnsucht nach Wulf sie oft verzweifeln lassen. Viele Situationen überschlagen sich, denn Wulf bleibt keine Wahl und Franka hat ihre Entscheidung getroffen, auch wenn die wenigen Zusammentreffen mit ihm ihr jedes Mal das Herz zerreissen, doch unterliegen sie beide den strengen Regeln der Ehe und des Ordens.
So erlebt der Leser einen spannenden, gefühlsgeladenen Roman, in dem sowohl Wulfs Leben, aber auch Frankas Werdegang im Kloster abwechselnd beschrieben werden, doch wenn einer glaubt, das ist ja langweilig, hat er sich getäuscht, denn im Kloster passieren merkwürdige Dinge, Morde, Unfälle und nie kann man jemanden auf frischer Tat erwischen, bis sogar Frankas Leben bedroht ist.
Die Persönlichkeiten in diesem Roman sind so authentisch beschrieben, ob Wulf, der kräftige Mann mit einem sanften, liebenswerten Wesen, oder Franka, der kleine Frechdachs mit den grünen Katzenaugen, oder ihre Eltern Ulfried und Heimlinde, er im Schatten seiner Frau, die intrigiert, wo es nur geht und für ihre Tochter eine Zukunft vorsieht, für die ihr jedes Mittel recht ist. Ganz anders dagegen Wulfs Mutter, die schon längst durchschaut hat, wie die Gefühlswelt ihres Sohnes aussieht und dazu noch sein treuer Freund Anselm, der ihm beiseite steht und selber mit Gefühlen zu tun hat, die er nicht zulassen darf, weil er ein bürgerlicher ist.
Und Mutter Isburga, eine herzensgute Frau, die trotz der strengen Klosterregeln Verständnis für Franka aufbringt und ihr zur Seite steht, so gut es geht.
Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt, der Schreibstil ist flüssig, bewegend, emotional, spannend, unterhaltsam und bestückt mit vielen lustigen Dialogen.
Situationen werden so genau beschrieben, dass man Geräusche, Orte, Personen genau vor Augen hat und noch besser in die Geschichte eintauchen kann.
Es ist das erste Buch von M.Schörghofer, aber bestimmt nicht das letzte Buch, ich freue mich auf weitere und hoffentlich auch wieder aus dieser Zeit.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Liebe findet immer einen Weg, auch wenn die Zeiten schwierig sind

Die Frauen vom Löwenhof - Solveigs Versprechen (Die Löwenhof-Saga 3)
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Ein wunderschöner Abschluss der Trilogie über die Frauen vom Löwenhof. Diese Reihe ist ein Muss für alle Corina Bomann Fans. Je mehr man über die tapferen und mutigen Frauen der Lejongards liest, desto ...

Ein wunderschöner Abschluss der Trilogie über die Frauen vom Löwenhof. Diese Reihe ist ein Muss für alle Corina Bomann Fans. Je mehr man über die tapferen und mutigen Frauen der Lejongards liest, desto mehr hat man einerseits das Gefühl, selbst in dieser Geschichte zu sein, sich den Hof, die Personen und selbst die Geräusche vorstellen zu können.
Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich nach dem Hof gegoogelt habe, um zu sehen, ob es diese Familie wirklich gab bzw. ein Hinweis zu den Abläufen zu dieser Zeit. Gefunden habe ich zwar nichts, aber Corina hat es wunderbar geschafft, alles so authentisch rüberzubringen, als wenn es wirklich so war. Jedes Geräusch, jede Beschreibung der Umgebung oder der Gefühle der jeweiligen Personen sind so realistisch umschrieben, dass man als Leser ein Teil dieser Geschichte ist.
Diese Geschichte empfand ich am Traurigsten von allen, denn so wie es im wirklichen Leben spielt, muss man mit Tod, Verlusten, Wirtschaftskrise und Umstellung auf Modernisierung umgehen lernen. Ein wirklich schöner Auszug in diesem Buch ist: "Rosen. Es war schon seltsam, dass diese Blume zu vielen Anlässen passte. Einmal machte ein geliebter Mensch mit ihnen einen Heiratsantrag, und dann trug man mit ihnen einen anderen geliebten Menschen zu Grabe". Auch hier sind die Hauptpersonen der vorherigen zwei Bände auch wieder einige Jahr älter und wieder erfährt man mehr über sie, ihr Leben, ihre Geheimnisse, ihre Veränderungen.
Solveigs Geschichte hat mir von allen am Besten gefallen, ich hab mich oft mit ihr identifizieren können, ihr Kummer, ihre Resignation, ihre Hoffnungen, wie sie Dinge angeht, welche Mut sie in einer zu der Zeit noch stark dominierenden Männerwelt zeigt. Als Frau einen Hof zu führen, sich zu beweisen und Abweisungen und Ingnoranz die Stirn zu bieten, aber auch negative Dinge aus der Vergangenheit anzugehen und zu zeigen, dass man vergessen und Frieden finden muss, wenn man nach vorne sehen will. Dabei ist ihr Geschäftspartner Jonas ein treuer und lieber Gefährte, der für sie Wege eröffnet, denen sie anfangs sehr skeptisch gegenüber steht.
Das Ende will man irgendwie gar nicht wahrhaben, zu gerne würde man noch viel mehr von dieser tollen Familie und dem ans Herz gewachsenen Löwenhof lesen und ich kann nur sagen: Diese Reihe gehört zu den besten Büchern, die je geschrieben wurden.
Ich habe selten bei einer Reihe oder überhaupt einem Buch so emotional miterlebt (z.B. bei Sätzen wie "Jeder Farbton trug einen schwarzen Schleier"), gefiebert, gelitten, gehofft ("Egal wie aussichtslos etwas erscheint, das Leben hält immer Schönes für einen bereit. Manchmal dauert es, aber es kommt"), gebangt, gejubelt und geschluchzt ("Warum musste der Tod immer gerade dann kommen, wenn das Leben besser zu werden schien"), wie hier und sage auf diesem Weg sowohl der Autorin als auch NetGalley danke, dass ich diese Reihe und dieses Buch lesen durfte.
Auf jeden Fall mehr als 5 Sterne wert!