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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 30.10.2018
  • ISBN: 9783492992596
Volker Kutscher

Marlow

Der siebte Rath-Roman

Berlin, Spätsommer 1935. In der Familie Rath geht jeder seiner Wege. Pflegesohn Fritz marschiert mit der HJ zum Nürnberger Reichsparteitag, Charly schlägt sich als Anwaltsgehilfin und Privatdetektivin durch, während sich Gereon Rath, mittlerweile zum Oberkommissar befördert, mit den Todesfällen befassen muss, die sonst niemand haben will.  Ein tödlicher Verkehrsunfall weckt seinen Jagdinstinkt, obwohl seine Vorgesetzten ihm den Fall entziehen und ihn in eine andere Abteilung versetzen.
Es geht um Hermann Göring, der erpresst werden soll, um geheime Akten, Morphium und schmutzige Politik. Und um Charlys Lebenstrauma, den Tod ihres Vaters. Und um den Mann, mit dem Rath nie wieder etwas zu tun haben wollte: den Unterweltkönig Johann Marlow.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Wieder klasse - diesmal geht es um den Auftraggeber von Rath

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Marlow - Johann Marlow - Auftraggeber von Gereon Rath und mittlerweile für diesen eine Plage, die er gerne loswerden würde, aber Marlow findet Rath immer wieder. Diesmal dreht sich alles um den Unterweltkönig ...

Marlow - Johann Marlow - Auftraggeber von Gereon Rath und mittlerweile für diesen eine Plage, die er gerne loswerden würde, aber Marlow findet Rath immer wieder. Diesmal dreht sich alles um den Unterweltkönig von Berlin, welcher sich aber auch anpassen muss im neuen Deutschland. Aber das ist nur die Überschrift des Kriminalromans von Volker Kutscher, denn in Wahrheit ist ein Unfall ein Auslöser für den neuen Fall von Gereon Rath und MArlow spielt eigentlich als Namensgeber nur eine Nebenrolle. Aber der Reihe nach: Rath wird an den Tatort eines Unfalls gerufen, seine letzte Amtshandlung als Mitarbeiter von Gennat, Rath wechselt in das Landskriminalamt. Doch bei der Durchsuchung des verunglückten Autos macht Rath eine Entdeckung, welches den Fall zu einem Mord werden lässt, anstelle eines Unfalls.....und Gereon Rath ermittelt mal wieder nach eigenem Gutdünken!

Der Leser wird in eine Zeit des Umbruchs mitgenommen, viele Leute in Deutschland glauben nach wie vor nur an eine Übergangserscheinung mit den Nationalsozialisten. Charly verdingt sich als Detektivin im Büro ihres alten Vorgesetzten, Böhm, denn in der Kanzlei kommt sie leider auch nicht vorran, denn Frauen dürfen im neuen Deutschland einfach nicht Rechtsanwältin werden. Der Ziehsohn von Raths ist auf dem Marsch zum Parteitag nach Nürnberg und Rath führt der Fall auch nach Nürnberg.....

Wie gesagt der Leser wird in die Zeit vor der Olypiade 1936 versetzt, die Charaktäre sind wunderbar gezeichnet und im Falle des Polizisten von Schwabach auch ziemlich schrullig, aber herrlich zu lesen. Wie immer, nicht nur für Fans von Gereon Rath und seinen eigenwilligen Ermittlungsmethoden, ein echter Leseschmaus, ich kann es sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.01.2019

Der siebte Fall für Gereon Rath

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Berlin, Spätsommer 1935: Oberkommissar Gereon Rath bekommt es mit einem tödlichen Verkehrsunfall zu tun, der recht schnell gelöst zu sein scheint, nichts deutet auf Fremdeinwirkung hin. Allerdings befinden ...

Berlin, Spätsommer 1935: Oberkommissar Gereon Rath bekommt es mit einem tödlichen Verkehrsunfall zu tun, der recht schnell gelöst zu sein scheint, nichts deutet auf Fremdeinwirkung hin. Allerdings befinden sich bei einem der Toten Unterlagen, die brisante Informationen über Hermann Göring enthalten – Rath sieht zu, dass er diese Unterlagen schnell wieder los wird. Er ist sowieso nicht böse darum, dass der Fall schnell abgeschlossen ist, da berufliche Veränderungen auf ihn warten. Als jedoch von unerwarteter Seite Zweifel an dem Unfall auftauchen, wird Gereons Jagdinstinkt geweckt. Seine Nachforschungen führen ihn in die Vergangenheit seiner Frau Charly und zu dem ehemaligen Unterweltkönig Johann Marlow, mit dem er nie wieder etwas zu tun haben wollte.

Da ich ein großer Anhänger der Gereon-Rath-Serie seit dem ersten Band bin, war ich natürlich sehr gespannt auf den siebten Teil, der mittlerweile im Jahre 1935 spielt. Ich war gespannt, wie es Charly Rath im Deutschland der Nazis ergehen wird, da sie schon immer massive Probleme mit den neuen Machthabern und deren Ideologie hatte. Sie verabscheut die Braunhemden und es wäre kein Wunder, wenn sie entweder irgendwann in den Widerstand geht oder das Land verlässt.

Ihr Mann Gereon Rath ist da bequemer, auch wenn er den Nazis ebenfalls nicht viel abgewinnen kann. Aber solange sie ihn in Ruhe lassen, versucht er sich irgendwie durchzuboxen. Jedoch muss er zunehmend erkennen, dass die Nazis immer mehr das Leben der Menschen durchdringen, privat und beruflich: während Charlys und Gereons Pflegesohn Fritze mit der HJ zum Nürnberger Reichsparteitag marschiert, geraten seine Pflegeeltern wegen ihrer mangelnden Parteitreue in das Visier des Jugendamts. Überhaupt war ich gespannt, wie sich der zunehmende Konflikt zwischen Fritzes Begeisterung für die Hitlerjugend und Charlys Abscheu gegenüber den Nazis weiterentwickeln wird.

Aber nicht nur zwischen Charly und Fritze kommt es zu Konflikten, auch zwischen Gereon und seiner Frau kommt es immer wieder zu Streit, da Charly beruflich zunehmend frustriert ist, weil ihr als Frau die Fortführung ihrer begonnenen juristischen Laufbahn verwehrt ist. So schlägt sie sich als Anwaltsgehilfin und Privatdetektivin für ihren früheren Chef Wilhelm Böhm durch. Böhm spielt in diesem Band ein nicht ganz unwichtige Rolle, was mir gut gefallen hat, zumal er dabei sehr sympathische und überraschende Seiten zeigt.

Und dann haben wir noch Johann Marlow, auch er begleitet Gereon und die Leser seit dem ersten Band. Wer den sechsten Band kennt, weiß, dass und warum Gereon und Charly keinen großen Wert mehr darauf legen, noch irgendetwas mit dem ehemaligen Unterweltboss, der inzwischen in der SS Karriere macht, zu tun haben wollen. Aber ausgerechnet Marlow scheint bei den Nachforschungen zu dem tödlichen Verkehrsunfall seine Finger mit im Spiel zu haben. Für weitere Spannung und Brisanz sorgt zusätzlich, dass es Parallelen zu einem alten Fall von Böhm gibt, der mit dem Tod von Charlys Vater zu tun hat. Aber nicht nur die Vergangenheit von Charlys Familie spielt eine Rolle, sondern auch die Vergangenheit von Johann Marlow, über die der Leser in diesem Buch einiges Überraschendes erfährt.

Das alles sind Gründe, warum ich den siebten Band als ein sehr vielschichtiges Buch beschreiben würde, da neben den Ermittlungen zu dem Verkehrsunfall und den brisanten Unterlagen über Göring eben auch die private Situation der Protagonisten und ihre jeweiligen Verbindungen untereinander genauso eine Rolle spielen. Wobei ich denke, dass es hierfür von Vorteil ist, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat und damit die Entwicklung der einzelnen Charaktere kennt.

Das Buch konnte mich wieder voll und ganz überzeugen, die Reihe hat nichts von ihrem Reiz verloren und ich bin natürlich sehr gespannt, wie es jetzt weitergehen wird.