Zitate:
"Sie weichen vor mir zurück, als ob sie mich fürchten müssten.
Sie müssen mich fürchten." Seite 17
"Was getan ist, ist getan und kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das ist sein Motto, nach dem er lebt. Und nach dem ich sterben werde." Seite 62
"Ich bin genauso gebildet, wie ein Mann von Rang. Und darauf bin ich stolz." Seite 154
Charakter:
Elizabeth hat früh ihre Eltern verloren und war ganz auf sich gestellt. Gut, dass ihr heute bester Freund Caleb sie damals fand und sie mitnahm an den Hof, wo er Blackwell, den Inquisitor, davon überzeugen konnte, sie zu einer Hexenjägerin auszubilden. Seit diesem Tag wurde sie besser und besser, gleichzeitig wurden Blackwell, Caleb und die anderen Hexenjäger zu ihrer Familie. Sie kennt nur das Ziel, die Magie mit allen ihr möglichen Mitteln zu bekämpfen, war doch auch diese der Auslöser für die Pest, die ihr ihre Eltern nahm.
Sie ist gut in dem, was sie tut. Sie handelt aus Überzeugung, Mut und Stärke. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie eine der Besten ihres Fachs ist.
Meinung:
Die Welt in der Elizabeth lebt, ist düster. Auf Magie jeglicher Art steht die Todesstrafe und nicht selten landen die von ihr und den anderen Hexenjägern gefangenen Magier auf dem Scheiterhaufen, wo sie öffentlich hingerichtet werden. Aber obwohl einige ebenso wie der König und dessen Gefolge denken, die Magie fürchten und verachten, sind da auch andere, die sich dagegen wehren. Nicht nur die Gruppe der Reformisten wollen gegen die Anti-Magie-Gesetze vorgehen, auch das Volk lehnt sich zum Teil auf. Es droht eine Rebellion.
Aber auch wenn Elizabeth diese Unruhen beunruhigen, geht sie zusammen mit Caleb weiter der Jagd nach. Natürlich nicht, ohne das ein oder andere blaue Auge, aber zum Glück ist sie ja vor Stichverletzungen und Ähnlichem durch das Stigma der Hexenjäger geschützt. Ohne dieses und der damit einhergehenden Heilung von Verletzungen, hätte sie das erste Kapitel wohl nicht überlebt ;)
Doch ihre Welt droht zu zerbrechen, als Hexenkräuter bei ihr gefunden werden und Blackwell sie ohne mit der Wimper zu zucken einsperren lässt. Plötzlich droht ihr ausgerechnet von einer Seite Hilfe zuteil zu werden, die sie nie auch nur vermutet hätte. Kann sie diese annehmen, oder ist das ihr sicherer Untergang? In ihr sträubt sich alles, aber schnell muss sie einsehen, dass nicht immer alles nur schwarz oder weiß ist...
Von Anfang an besticht Virginia Boecker mit einer spannenden Story, denn sie nimmt uns bereits auf den ersten Seiten mit auf eine Hexenjagd ;)
Liebevoll gestaltete Charaktere (aye?!), schaurige Magiegebräuche, wie zum Beispiel die Erweckung von Wiedergängern, und andere phantasiereiche Dinge, erschaffen eine rundum magische Welt, in die es Spaß macht, einzutauchen.
Schnoddrige Antworten, die einem zum Lachen bringen, aber auch ernste Gedankengänge über Freundschaft, Vertrauen und Verrat sind gleichermaßen aufzufinden. In Kombination mit der immer gegenwärtigen Gefahr schafft Virginia Boecker es, den Leser durchgehend zu unterhalten und zu fesseln.
Die Eingängigkeit der Geschichte wird noch unterstützt durch den angenehm flüssigen Schreibstil sowie die kurzen Kapitel, die immer weiter dazu animieren noch ein und noch ein Kapitel zu verschlingen ;)
Jedoch muss ich zugeben, dass ich mit den Namen anfangs ein kleines Problem hatte. Da gerade für die Männer englische "Allerweltsnamen" vergeben wurden (Peter, George und John - klingt doch irgendwie nach der Erstbesetzung der Beatles, oder?? ;)), habe ich etwas länger gebraucht um die drei auseinander zu halten. Da gefiel mir "Skyler" deutlich besser ;) War witzig, manchmal habe ich echt an mir gezweifelt :O)
Witch Hunter ist für mich wirklich ein geniales Debüt, dem man das Erstlingswerk in keinster Weise anmerkt. Einfach nur magisch!
Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie die Geschichte weitergehen wird!