Cover-Bild Die Rose des Herzogs
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 02.11.2018
  • ISBN: 9783426520222
Marita Spang

Die Rose des Herzogs

Roman
Der große historische Roman von Marita Spang über eine kaum bekannte Frau zur Zeit der Französischen Revolution und über eine große Liebe
Charlotte de Rohan-Rochefort ist wenig begeistert, als der vier Jahre jüngere Louis Antoine, Herzog von Enghien, 1792 um sie zu werben beginnt. Zu frisch ist Charlottes Trauer um ihren Verlobten, der den September-Massakern in Paris zum Opfer gefallen ist. Doch Louis bleibt hartnäckig, und was als platonische Freundschaft beginnt, entwickelt sich schließlich zu einer tiefen gegenseitigen Liebe – die politischem Kalkül ebenso trotzt wie den häufigen kriegsbedingten Trennungen. Bis die Royalisten Louis zum Thronprätendenten ernennen wollen und er damit zur Bedrohung für Napoleon Bonaparte wird …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2019

Das Leben von Charlotte de Rohan-Rochefort

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Die historischen Romane von Marita Spang gehören immer wieder zu meinen absoluten Highlights in diesem Genre. Die starken Frauenfiguren, die die Autorin in ihren Romanen vorstellt und die ausgezeichnete ...

Die historischen Romane von Marita Spang gehören immer wieder zu meinen absoluten Highlights in diesem Genre. Die starken Frauenfiguren, die die Autorin in ihren Romanen vorstellt und die ausgezeichnete Recherche, bereichern alle ihre Histo-Romane.
"Die Rose des Herzogs" hat bei mir diesmal allerdings keine 5 Sterne geschafft, ist aber trotzdem ein wunderbares Buch, welches ich allen Liebhabern von anspruchsvollen historischen Romanen ans Herz lege. Grund für meine Bewertung ist sicherlich auch, dass die Erzählung etwas Zeit benötigt, bevor sie richtig in Schwung kommt.

In ihrem neuen Roman widmet sie sich dem Schicksal von Charlotte de Rohan-Rochefort. Ausgehend vom historischen Hintergrund dieser Zeit, der Französischen Revolution, erzählt sie die Lebensgeschichte dieser starken, aber leider fast unbekannten Frau. Historische Figuren und Begebenheiten werden dabei gekonnt mit fiktiven Geschichten verbunden. Die Umbrüche und Wirren dieser Zeit werden sehr bildhaft und authentisch erzählt.
Charlotte de Rohan-Rochefort ereilt das Schicksal vieler Adeligen beim Ausbruch der Revolution. Gemeinsam mit ihrem Vater, Bruder und Großonkel, Kardinal Louis René Eduard von Rohan-Guéméne, flieht sie ins Exil nach Ettenheim am Rhein, welches zu seiner Diözese gehört. Dort finden sich viele Emigranten, die ebenso vorerst Zuflucht finden.
Zuvor erleben wir die Aufstände in Paris, den Sturm auf die Bastille und den Tod von Charlottes Verlobten, der bei den September Massakern ums Leben kommt. Daraufhin schließt sie einen Pakt: Charlotte will sich nie wieder verlieben. Doch sie hat nicht mit der Hartnäckigkeit des jungen Louis Antoine, Herzog von Enghien, gerechnet. Erst Jahre später erlaubt sich Charlotte eine neue Liebe, doch Louis Antoines Onkel setzt alles daran diese zu verhindern....

Charlottes Geschichte wird im Rückblick erzählt. Im Prolog finden wir sie auf ihrem Sterbebett vor, wo Charlotte an ihre große Liebe und an ihr tragisches, aber ereignisreiches Leben, denkt. Danach wird der Roman in fünf Abschnitte mit den Überschriften Vincent, Ettenheim, Louis-Antoine, falcher Verdacht und Niedertracht geteilt. Nach jedem dieser Abschnitte kehrt der Leser in die Gegenwart an Charlottes Sterbelager zurück.

Marita Spang erzählt Geschichte spannend und lebendig. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Man begibt sich mit Louis Antoine aufs Schlachtfeld und erkennt wie sinnlos dieses Morden unter den eigenen Landsmännern eigentlich ist. Interessiert verfolgt man den Aufstieg Napoleons, wobei die Autorin hier mehr Gewicht auf die Gegner des Korsen, den Royalisten, legt. Denn Louis Antoine ist in erster Linie Soldat und für ihn gelten die Ideale der Royalisten in der Armee Condé. Seine inneren Kämpfe, die er gegen sich selbst führt, werden sehr deutlich. Aber auch seine Sturheit und die Vehemenz seiner idealistischen Einstellung tritt deutlich hervor.
Charlotte ist eine sympathische Frau, die keinerlei Standesdünkel hat und auch zupacken kann, wenn es sein muss. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und kämpft um ihre Liebe. Sie ist klug, mutig und versucht das Beste aus ihrem Leben im Exil zu machen. Erwähnenswert ist auch noch die Dogge Mohiloff, die mir sehr ans Herz gewachsen ist und eine besondere Rolle im Roman spielt.

Trotz der Liebesgeschichte zwischen Charlotte und Louis Antoine ist dieser Roman weit entfertn von einem kitschigen Histoschinken, sondern vermittelt vorallem spannende Zeitgeschichte und erzählt über tragische Leben einer starken Frau.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin besticht durch Authentizität und Atmosphäre. Die hervoragenden Recherche ist auf jeder Seite zu erkennen. Ihr Schreibstil ist der Zeit angemessen, lässt sich aber wie immer flüssig lesen. Zu Beginn benötigte ich trotzdem eine Weile, um mich zurechtzufinden. Hier fehlte es noch etwas an Spannung bzw. fragte ich mich noch wohin die Geschichte eigentlich will. Das änderte sich allerdings rasch und die fast 700 Seiten waren wieder sehr schnell inhaliert.

Am Beginn des Buches befindet sich ein Personenregister und zwei Landkarten. Am Ende gibt es eine Zeittafel und einige Worte der Autorin betreffend Wahrheit und Fiktion zu ihrer Geschichte über Charlotte de Rohan-Rochefort.

Fazit:
Wieder ein hervorragender historischer Roman der Autorin, der über das Schicksal der Emigranten nach dem Ausbruch der Französischen Revolution und ganz besonders über Charlotte de Rohan-Rochefort erzählt. Hier wird Geschichte lebendig und spannend erzählt. Für mich kam der Roman allerdings nicht ganz an "Blut und Seide" heran.

Veröffentlicht am 03.01.2019

wieder hat es Marita Spang geschafft einer starken Frau ihrer Zeit eine Stimme zu geben!

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Klappentext

Charlotte de Rohan-Rochefort ist wenig begeistert, als der vier Jahre jüngere Louis-Antoine, Herzog von Enghien, 1792 um sie zu werben beginnt.
Zu frisch ist Charlottes Trauer um ihren Verlobten, ...

Klappentext

Charlotte de Rohan-Rochefort ist wenig begeistert, als der vier Jahre jüngere Louis-Antoine, Herzog von Enghien, 1792 um sie zu werben beginnt.
Zu frisch ist Charlottes Trauer um ihren Verlobten, der den Septembermassakern in Paris zum Opfer gefallen ist.
Doch Louis bleibt hartnäckig, und was als platonische Freundschaft beginnt, entwickelt sich schließlich zu einer tiefen gegenseitigen Liebe – die politischem Kalkül ebenso trotzt wie den häufigen kriegsbedingten Trennungen.
Bis die Royalisten Louis zum Thronprätendenten ernennen wollen und er damit zur Bedrohung für Napoleon Bonaparte wird.

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Dies ist mein 2. Roman nach „Blut und Seide“ aus der Feder der deutschen Autorin Marita Spang, die auch unter dem Pseudonym Marie Lacrosse historische Romane veröffentlicht.

Das erste Drittel des Buches hat mir einiges an Durchhaltevermögen abverlangt und ich war zeitweise tatsächlich am Überlegen den Roman abzubrechen.
Die vielen französischen Namen, die Zusammenhänge, Intrigen und teilweise verwirrenden Verbindungen am französischen Hof untereinander, die mir zudem im ersten Moment unbedeutend vorkamen, nahmen mir leider die Lesefreude.
Ich hatte einen spannenden und aufregenden historischen Roman erwartet, der mir das Leben einer bedeutenden Person Ende des 18. Jahrhunderts nahe bringt.
Doch die Autorin bedient sich einer eher unbekannteren Persönlichkeit – Charlotte von Rohan-Rochefort.
Ich war enttäuscht.

Und ich war froh nicht aufgegeben zu haben! :)
Denn nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich diese Geschichte doch noch zu einer kleinen historischen Perle.
In dem Moment, in dem Louis-Antoine von Enghien in Charlotte von Rohan-Rocheforts Leben tritt und die tragische Liebesgeschichte der Beiden mehr in den Vordergrund rückt und Gewicht bekommt, ab dem Moment wurde es für mich spannend.
Die Liebe der Beiden war die perfekte Basis um die Wirren und Entbehrungen der Kriegszeit und die Umbrüche während der französischen Revolution in ganz Europa nahe zu bringen und spannend zu erzählen.
Ab dem Moment war es für mich nicht nur Geschichte, sondern die Ereignisse und Umstände bekamen für mich ein Gesicht.
Ab dem Moment wurden die Sinnlosigkeit der Kämpfe und Schlachten deutlich, die oftmals mehr Niederlage als Sieg waren und nicht nur eine Familie zerrissen oder eine Ahnenlinie auslöschten.

Besonders fasziniert hat mich zudem, dass Charlotte von Rohan-Rochefort keine fiktive Person war, sondern das im elsässischen Ettenheim auch heute noch Spuren der Liebe der Beiden wie z.B. die eingeritzten Liebesbekundungen im Glasfenster von Louis-Antoine oder der Gartenpavillon, zu finden sind.
Mich, als kleine Romantikerin, berühren diese überlieferten Tatsachen sehr und stellen für mich eine Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit dar.
Die perfekte Art Geschichte zu erleben.

Fazit*
Nach Anfangsschwierigkeiten entfaltete sich die Geschichte, angesiedelt in der Zeit der franz. Revolution, zu einer kleinen historischen Perle.
Wieder hat es Marita Spang geschafft einer starken Frau ihrer Zeit eine Stimme zu geben.

Veröffentlicht am 02.12.2018

Rezension: „Die Rose des Herzogs“ von Marita Spang

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In „Die Rose des Herzogs“ erzählt Marita Spang die Geschichte der eher unbekannten Adeligen Charlotte de Rohan-Rochefort, die zur Zeit der französischen Revolution gelebt hat. Als ebook ist der Roman bei ...

In „Die Rose des Herzogs“ erzählt Marita Spang die Geschichte der eher unbekannten Adeligen Charlotte de Rohan-Rochefort, die zur Zeit der französischen Revolution gelebt hat. Als ebook ist der Roman bei Knaur bereits im September 2018 erschienen. Das Taschenbuch folgte im November 2018.

Ettenheim, 1792: Die französische Revolution hat den Adeligen des Landes ihre Güter gekostet und so bleibt vielen nur die Flucht ins Exil. Charlotte de Rohan-Rochefort ist gemeinsam mit ihrem Onkel, spöttisch „Kardinal Collier“ genannt, und ihrem Vater und Bruder ins beschauliche Ettenheim geflohen. Dort lernt sie kurze Zeit später Louis-Antoine, den Herzog von Enghien, kennen, der sofort von ihr bezaubert ist und um sie zu werben beginnt. Doch Charlottes Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter wurde kurz zuvor bei den Septembermassakern in Paris ermordet und so hat es der Herzog anfangs schwer. Doch mit Hartnäckigkeit kann er ihr Herz gewinnen und es entsteht eine Liebe, die gegen viele Prüfungen bestehen kann. Doch dann gerät Louis-Antoines ins Visier von Napoleon Bonaparte…

Der zweite Roman, den ich innerhalb kurzer Zeit von Marita Spang lese und auch dieser hat mir wieder gut gefallen, auch wenn ich gestehen muss, dass mich das Weingut noch ein wenig mehr packen konnte.
Der Schreibstil war wieder gut und flüssig zu lesen. Die Autorin versteht es das Kopfkino anzukurbeln. Ich konnte mir die Ereignisse und die beschriebenen Landschaften wunderbar vorstellen und bin dadurch sehr schnell in die Geschichte eingetaucht.
Anhand der Geschichte der Prinzessin Charlotte de Rohan-Rochefort wird beispielhaft das Schicksal vieler Adeliger, die aufgrund der französischen Revolution ins Exil flüchten mussten, geschildert. Man erlebt die Aufstände in Paris nach dem Sturm auf die Bastille, man ist hautnah bei der Schreckensherrschaft der Revolutionäre dabei und verfolgt die Bemühungen und vielen Schlachten der Royalisten, die sich immer wieder im Exil formieren. Manchmal habe ich mir hier eine andere Perspektive gewünscht, denn die Werte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ für die die Revolutionäre gekämpft haben, sind für mich sehr in den Hintergrund gerückt. Ich verstehe aber durchaus, warum das in diesem Roman nicht so eine große Rolle gespielt hat und werde daher demnächst wohl noch einen Roman aus einer anderen Perspektive lesen.
Die Personen in dem Buch sind mir sehr ans Herz gewachsen. Charlotte ist eine sympathische Person, die sich zwar auch um ihre Haare und ihr Auftreten so einige Gedanken macht, aber dennoch das Herz am rechten Fleck hat. Wenn es drauf ankommt, kann sie sich auch mit wenig zufrieden geben. Louis-Antoine ist ein Schwerenöter, dem die Frauen zu Füßen liegen, der aber der Prinzessin vollkommen verfällt. Auf ihm lastet eine schwere Bürde. Er ist Soldat und steht für die Ideale der Royalisten ein und er ist der einzige Enkel, der den Fortbestand der Familie sichern kann. Die Dogge Mohiloff konnte mit ihrer Treue mein Herz erobern und auch der Onkel Charlottes konnte mich mit seiner Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber allen Emigranten für sich gewinnen.
Der Roman wurde wieder hervorragend recherchiert und die großen historischen Fakten stimmen. Bei der Geschichte rund um Louis-Antoine und Charlotte hat sich die Autorin einige Freiheiten genommen, gerade weil über das Leben von Charlotte Rohan-Rochefort nicht all zu viel bekannt ist. Es ist alles noch im Rahmen, wenn auch für mich persönlich schon hart an der Grenze.
Ausgestattet ist der Roman mit einem umfangreichen Personenverzeichnis, das fast ausschließlich historisch verbürgte Persönlichkeiten aufführt, Kartenmaterial, einem Glossar, einer Zeittafel, einem Quellenverzeichnis und einem ausführlichen Nachwort, das Fiktion und Wahrheit trennt.

Fazit: Ein gut recherchierter und empfehlenswerter Roman, wenn man sich für die französischen Revolution und das Schicksal der Emigranten interessiert. Frauen werden durch den Roman, glaube ich, mehr angesprochen, es ist dennoch weit entfernt von einem kitschigen Histo-Liebesroman, sondern man kann auch einiges über die Zeit Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts mitnehmen.