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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2019

eine starke Frau

Wenn die Nacht in Flammen steht
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Eher ein ruhiges Buch, hinter dem aber viele Abgründe stecken.
Als es in dem kleinen Ort in Maine zu einem Großfeuer kommt, verliert Grace alles und muss neu beginnen. Sie konnte nur ihr nacktes Leben ...

Eher ein ruhiges Buch, hinter dem aber viele Abgründe stecken.
Als es in dem kleinen Ort in Maine zu einem Großfeuer kommt, verliert Grace alles und muss neu beginnen. Sie konnte nur ihr nacktes Leben retten. Die Art und Weise, wie ihr selbstlos geholfen wurde, fand ich überwältigend schön. Auch Grace‘ weiteren Lebensweg zu verfolgen hat mir viel Spaß gemacht, ich klebe förmlich an den Seiten und bei manchen Szenen hatte ich tatsächlich Herzklopfen vor Spannung.
Sehr schön zu lesen war die Stärke, die Grace entwickelt als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat und sich wieder berappelt. Um sich und der Kinder wegen. Sehr gut konnte ich ihre Erleichterung verstehen, dass ihr Ehemann im Feuer verschollen ist und sie beinahe hofft, dass er nicht mehr zurückkommt. Auch die Art, wie sie das Haus ihrer Schwiegermutter in Besitz nimmt – sehr vorsichtig und sich immer rechtfertigend – konnte ich gut nachvollziehen.
In Rosie hatte Grace eine tolle Freundin. Mir waren die Charaktere, die Shreve hier aufzeichnet durchwegs realitätsnah und authentisch. Ein wenig brauchte ich, bis ich verstand, zu welcher Zeit und wo genau das Buch spielt. Das kam anfangs für mich nicht so klar an.
Shreves Schreibweise ist in diesem Buch recht einfach. Ich denke, sie hat ihren Schreibstil an die einfachen Leute dort in Maine ein wenig angepasst, damit man diese besser versteht. Man muss sich ein wenig einlesen, aber gerade dadurch wird das Buch noch intensiver und authentischer.
Fazit: Ein Buch, das einen fesselt. Auch noch über die letzte Seite hinaus.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Wirklich das Ende?

Sündengräber
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Die Entführung einer ganzen Familie scheint die Polizei von Stockholm nicht wirklich zu interessieren. Hat sie doch mit 3 Morden jede Menge zu tun. Doch Noah, der Bruder des entführten Familienvaters, ...

Die Entführung einer ganzen Familie scheint die Polizei von Stockholm nicht wirklich zu interessieren. Hat sie doch mit 3 Morden jede Menge zu tun. Doch Noah, der Bruder des entführten Familienvaters, gibt nicht auf und stochert in ein Wespennest. Haben die Morde und die Entführung sogar etwas miteinander zu tun? Frederika Bergman und Alex Recht haben es mit einem sehr mysteriösen Fall zu tun, in den sogar ein Kollege von ihnen verwickelt zu sein scheint.

Eine geniale Idee! Menschen so sterben zu lassen, wie ihnen Nahestehende gestorben sind, das gab es noch nie. Ich mag Thriller sehr gerne, aber oft liest man dieselben Handlungen oder Plots, und das ist bei Ohlsson zum Glück nie der Fall.
In ihrem neuen Thriller, dem vermeintlich letzten Teil der Bergmann-Serie, gibt sie noch einmal alles, verlangt dem Leser aber auch einiges ab. Die ganzen Namen und Verbindungen gilt es erst einmal zu hinterleuchten, was den Einstieg in das Buch nicht ganz einfach gemacht hat. Aber mit jeder Seite gerät man mehr in den Sog und vor allem die Story mit der Familie in dem abgelegenen Haus hat mich gepackt.
Obwohl die Handlung nicht so spannend ist, dass man sich die Nägel abkauen möchte, ist man als Leser dennoch gefesselt und möchte endlich wissen, wie alles zusammenhängt. Dass die Autorin hier jemanden als Täter präsentiert, der bald sterben muss, fand ich sehr raffiniert.
Fazit: ich finde es schade, dass die Reihe nun endet, wobei sich die Autorin ja ein kleines Hintertürchen offen lässt. Ich bin bereit, dieses weit aufzustoßen :)

Veröffentlicht am 27.01.2019

Wenn ein Schizophrener Selbstmord begeht, ist das nicht auch Mord?

Wundbrand
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Tom Stilton ist nach einem einschneidenden Erlebnis in seinem Leben zu seiner Halbschwester nach Thailand geflüchtet und verbringt dort seine Tage mit Meditation und Ruhe.
Olivia Rönning muss währenddessen ...

Tom Stilton ist nach einem einschneidenden Erlebnis in seinem Leben zu seiner Halbschwester nach Thailand geflüchtet und verbringt dort seine Tage mit Meditation und Ruhe.
Olivia Rönning muss währenddessen in Stockholm den Mord an einer Politikerfamilie aufklären. Zwar ist der Täter schnell ermittelt, doch Olivia ist sich fast sicher: Lukas kann es nicht gewesen sein.

Ein super Plot, wenngleich global gesehen, etwas unwahrscheinlich. Aber das tat dem Lesegenuss keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich fand es sehr spannend.
Bereits zum fünften Mal begeistern mich Cilla und Rolf Börjlind mit ihrem Gespann Rönning/Stilton. Auch dieser Fall ist wieder hochaktuell und die Schilderungen rund um die Rohingya fand ich zutiefst erschütternd und brisant. Auch Toms „Reise“ durch den Dschungel habe ich nur so verschlungen. Geradezu zahm, wenn auch nicht weniger fesselnd, lief hingegen Olivias Suche nach dem Bombenattentäter ab, der die erste Hälfte des Buches ausmachte. Hier fand ich Olivias Gefühle für den Künstler sehr mitreißend und hoffe, dass sie auch wieder ein wenig Glück finden darf.
Durch kleine „Spitzen“ locken die Autoren den Leser auf falsche Gedankenfährten und bringen mit überraschenden Wendungen Vielfalt und Spannung in die Handlung. Ich konnte das Buch wieder kaum aus den Fingern legen.
Fazit: Bitte an die Autoren: schnell an den nächsten Band machen und veröffentlichen!

Veröffentlicht am 03.01.2019

Ein neuer Fall für DS Wolfe

Die Essenz des Bösen
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Ein neuer Fall für DS Wolfe
Hach, wie ist mir DS Wolfe im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Seine Art ist zwar nicht immer ganz einfach, vor allem im Job, aber menschlich mag ich sehr, wie er mit seiner ...

Ein neuer Fall für DS Wolfe
Hach, wie ist mir DS Wolfe im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Seine Art ist zwar nicht immer ganz einfach, vor allem im Job, aber menschlich mag ich sehr, wie er mit seiner Tochter und Stan zusammenlebt und mit ihnen umgeht.
In diesem Band greift der Autor ein heikles Thema auf: Terrorismus und Fremdenhass. Und wie beides aufeinander aufbaut. Denn Wolfe hat nicht nur den Fall des eingestürzten Einkaufszentrums zu lösen, nein, auch die Tatverdächtigen und deren Eltern gilt es zu überführen und zu schützen. Parsons gelingt es sehr gut, den Fokus auf die Familie zu legen, ohne zu moralisieren. Er fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite und auch Max Wolfes Privatleben war wieder sehr interessant. Allerdings muss ich hier dem Verlag (oder wer für den Text „über das Buch“ im E-Book sonst verantwortlich ist) etwas rügen, denn der Text verrät eindeutig zu viel.
Dieses Buch ist beherrscht von Gewalt. Und endet für Wolfe, wo es begann: in Trümmern. Persönlich nehme ich dem Autor aber das Ende, das man durchaus hätte anders gestalten können. Mein Verdacht lag eher auf einer anderen Person, aber auf dem richtigen Weg, der war einfach zu offensichtlich. Aber das schadet ja nicht und ich freue mich immer wieder, DS Max Wolfe auf seinem Weg begleiten zu dürfen. Parsons Schreibweise mag ich sehr gerne, sie ist flüssig und spannend und regt teilweise auch zum Schmunzeln an.
„Die Essenz des Bösen“ ist Teil 5 einer Reihe, kann aber eigenständig gelesen werden.
Fazit: Auch wenn das Privatleben manchmal den eigentlichen Kriminalfall in den Hintergrund treten lässt, wird beides spannend und authentisch erzählt und fesselt den Leser an die Seiten. Ich habe das E-Book gelesen, bei dem man ja nicht merkt, wie schnell das Buch nach hinten dünner wird, und war ganz überrascht, als ich so schnell schon beim Ende angelangt war. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen!

Veröffentlicht am 23.12.2018

Solveig

Die Frauen vom Löwenhof - Solveigs Versprechen (Die Löwenhof-Saga 3)
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Nach dem Krieg werden kaum noch Pferde gebraucht und so schliddert der Löwenhof immer weiter in die roten Zahlen. Ein Verkauf scheint unumgänglich, doch Agneta hat Solveig das Versprechen abgenommen, den ...

Nach dem Krieg werden kaum noch Pferde gebraucht und so schliddert der Löwenhof immer weiter in die roten Zahlen. Ein Verkauf scheint unumgänglich, doch Agneta hat Solveig das Versprechen abgenommen, den Hof zu behalten. So muss Solveig sich etwas einfallen lassen, und schafft es mit Hilfe des Marketingkaufmanns Jonas, dem Hof neuen Schwung zu geben.
Ich habe mich sehr über den finalen Band der Löwenhofsaga gefreut und wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Die Handlung ist wieder so spannend geschrieben, dass man förmlich durch die Seiten rast. Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch. Solveig war mir – wie Agneta und Mathilda vorher auch – gleich sympathisch. Ihr schlimmes Schicksal hat mich tief berührt, aber auch die Art, wie sie dem Löwenhof wieder zu neuem Glanz verhilft.
Corinna Bomann lässt eine Zeit aufleben, in der es den Protagonisten nicht leicht gemacht wird. Persönliche Schicksale und Intrigen geben der Handlung zusätzlich Würze und so mag man wieder einmal gar nicht aufhören, das Buch zu lesen.
Fazit: 3 starke Frauen, 3 individuelle Schicksale, aber ein gemeinsames Ziel: den Leser bestmöglich zu unterhalten. Das ist Frau Bomann mit ihrer Trilogie wunderbar gelungen.