Cover-Bild Marienfelde
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.11.2018
  • ISBN: 9783426451038
Corinna Mell

Marienfelde

Roman
Ein hochemotionaler Roman über die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland von Corinna Mell – und zugleich die Geschichte unserer Mütter und Großmütter
1952 besucht die 16-jährige Sonja eine Bräuteschule am Wannsee: Ehefrau und Mutter möchte sie werden, wie ihre Eltern sich das wünschen und wie es im Nachkriegsdeutschland die Perspektive für die meisten jungen Frauen ist.. Es ist Sonjas Onkel Helmut, der sich im Osten Berlins für ein freies, gerechteres Deutschland einsetzt, der erste Zweifel weckt. Sollte an seinen Parolen von Gleichheit und der Macht der Arbeiter etwas dran sein? Doch nach der Niederschlagung des Arbeiteraufstands vom 17.Juni 1953 gehen Sonja die Augen auf, und die flüchtet geschockt und verängstigt zurück nach Westberlin. Voller Hingabe beginnt sie sich im Notaufnahmelager Marienfelde für Menschen einzusetzen, die der DDR den Rücken gekehrt haben. Doch dann untersagt ihr Mann ihr die Berufstätigkeit, und Sonja steht an einem Scheideweg.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Geschichte, lebendig und spannend erzählt

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Sonjas Eltern betreiben Anfang der 50erJahre ein kleines Fuhrunternehmen in Berlin. So erfolgreich, dass ein Autohersteller ihnen anbietet, ein Autohaus zu führen. Da Sonja später einem passendem Nachfolger ...

Sonjas Eltern betreiben Anfang der 50erJahre ein kleines Fuhrunternehmen in Berlin. So erfolgreich, dass ein Autohersteller ihnen anbietet, ein Autohaus zu führen. Da Sonja später einem passendem Nachfolger gefallen soll, muss sie auf ein exklusives Internat, um eine perfekte Ehefrau zu werden. Etikette, Tanz- und Benimmunterricht, Kochen, Gärtnern, Babypflege stehen auf dem Lehrplan der Bräuteschule. Eine kaufmännische Ausbildung soll folgen. Sonja träumt davon, mit dem Erbe ihrer Großmutter einen eigenen Kosmetiksalon zu betreiben. Onkel Helmut lebt im Ostteil Berlins, beschimpft den Westen als kapitalistischen Ausbeuter, der mit Blendwerk die Menschen täuscht.
Sonja sieht das anders, möchte sogar am Aufstand vom 17. Juni 1953 die Bevölkerung im Ostteil durch Teilnahme an einer Demonstration unterstützen. Dort lernt sie Ulla, die im Auffanglager Marienfelde arbeitet, kennen. Sie besucht sie dort und vieles in ihrem Leben ändert sich.
Corinna Mell beschreibt trefflich das Leben in Berlin während der 50er und 60er Jahre. Kücheneinrichtungen, Autos, Mode werden anschaulich dargestellt. Aber sie zeigt eben auch, dass Frauen stark bevormundet wurden und sich in vielen Bereichen unterordnen mussten.
Trotzdem ist ihre Sonja eine toughe Person, mit starkem Willen und einem erfüllten und abwechslungsreichem Leben. Gern hätte ich mehr über die Zeit zwischen 1953 und 1961 erfahren, dieser Abschnitt war doch recht kurz.
Mein Fazit: eine authentische Geschichte in einer historisch interessanten Zeit, unterhaltsam zu lesen, aus dem Hause Droemer.

Veröffentlicht am 07.08.2022

Eine Berliner Geschichte

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Berlin in den 1950er Jahren. Wedding, Arbeiterviertel, Aufbruchstimmung, geteilte Stadt. All dies hat die Autorin sehr schön eingefangen. Mir war zu wenig „Marienfelde“.
Ich dachte es geht mehr um das ...

Berlin in den 1950er Jahren. Wedding, Arbeiterviertel, Aufbruchstimmung, geteilte Stadt. All dies hat die Autorin sehr schön eingefangen. Mir war zu wenig „Marienfelde“.
Ich dachte es geht mehr um das Flüchtlingslager.

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Veröffentlicht am 13.01.2019

deutsch/deutsche Geschichte um das Flüchtlings-Aufnahmelager Marienfelde, 50er Jahre bis zum Mauerfall,

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deutsch/deutsche Geschichte um das Flüchtlings-Aufnahmelager Marienfelde, 50er Jahre bis zum Mauerfall,
Fiktive Protagonisten in einem interessanten und auch dramatischen Plot der wahren Fakten zugrunde ...

deutsch/deutsche Geschichte um das Flüchtlings-Aufnahmelager Marienfelde, 50er Jahre bis zum Mauerfall,
Fiktive Protagonisten in einem interessanten und auch dramatischen Plot der wahren Fakten zugrunde liegt.

Im Vordergrund steht Sonja mit ihren Jungmädchenträumen um Jungs, Zukunft und ihrer Familie.
Sie ist in Westberlin zuhause und erlebt den wirtschaftlichen Aufschwung der 50er Jahre hautnah in ihrem Umfeld.
Ein Zufall führt sie in das Flüchtlings-Aufnahmelager Marienfelde und sie erlebt dort schöne und schreckliche Situationen.
Gleichzeitig hat sie einen Onkel der drüben in Ostberlin lebt und von dem dort herrschenden System und dem Staat total überzeugt ist und ihr viel politisches aus der DDR nahebringen will.
Das ist einerseits sehr spannend und anderseits ein bisschen trocken geraten.
Das Thema um die vielen ostdeutschen Flüchtlinge und der Mauerbau und der daraus resultieenden Folgen ist informativ dabei interessant und eine schöne Geschichte drum herum gewoben.
Es hat Spass gemacht an Sonjas Leben teilzuhaben und dabei war es auch glaubwürdig erzählt.

Angenehm zu lesender Schreibstil in gut verständlichen Erzählstil.

Ich bin interessiert an solchen Büchern und dieses hat mich dazu animiert mal wieder zu googlen um mehr Hintergründe über das Aufnahmelager Marienfelde zu erfahren Danke.

4 Sterne mit Leseempfehlung

Veröffentlicht am 03.01.2019

zu wenig draus gemacht

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Wir begleiten in diesem Buch Sonja Falcke, die mit 16 gerade ihren Schulabschluss gemacht hat und nun eigentlich eine kaufmännische Lehre beginnen möchte. Doch die Eltern drängen sie, erst einmal eine ...

Wir begleiten in diesem Buch Sonja Falcke, die mit 16 gerade ihren Schulabschluss gemacht hat und nun eigentlich eine kaufmännische Lehre beginnen möchte. Doch die Eltern drängen sie, erst einmal eine Bräuteschule zu besuchen. Dort lernt sie dann die Menschen kennen, die ihr Leben von Grund auf verändern werden.

Im Klappentext wird ein hochdramatisches Szenario versprochen, auf das ich mich eigentlich gefreut hatte. So dramatisch ist das Buch dann aber nicht. Sonja lebt nach dem Krieg mit den Eltern im Westen Berlins, der Vater hat sich einen Fahrdienst aufgebaut und wird dann Leiter eine VW-Autohauses. Der Familie geht es wirtschaftlich nicht schlecht und Sonja hat so gut wie alle Freiheiten sich zu entscheiden, was sie tun möchte. Der Onkel lebt wiederum in Ostberlin und hat sich ganz dem Aufbau des sozialistischen Staates der DDR gewidmet. Als der Aufstand des 17. Junis in Ost-Berlin losbricht, fährt Sonja eigentlich nur aus Neugier dorthin und kann dann mit Hilfe der Westberliner Krankenschwester Ulla knapp den Unruhen entkommen. Ulla arbeitet in Marienfelde und Sonja besucht sie dort.

Ich hätte gerne noch mehr über Marienfelde und die Bewohner dort erfahren, aber die Episoden dort sind nur kurz und gehen kaum auf die dort lebenden Flüchtlinge ein. Stattdessen begleiten wir Sonjas Liebeswirren in der Pubertät und später als junge Ehefrau.

Das ist gut beschrieben und fängt auch den Geist der fünfziger und frühen sechziger Jahre ein. Auch die Zerrissenheit zwischen dem Wunsch einen Beruf zu erlernen, um selbstständig zu sein und dem, eine gute und brave Ehefrau zu werden, wird dargestellt. Allerdings hätte ich mir da von Sonja mehr Widerstand gegen den zukünftigen Ehemann gewünscht. Als er meint, ihre Berufspläne würden sich ja nur schlecht mit seinen vereinbaren lassen, knickt sie sofort ein und schmeißt den Wunsch nach Selbstständigkeit sofort über Bord. An dieser Stelle hätte man sicherlich mehr aus der Geschichte holen können, das ging mir alles zu flott.

An sich war es ein schönes Buch, gut zu lesen und auch spannend, aber mir haben dann doch ein wenig historischen Bezüge gefehlt. Am Ende war es irgendwie nur ein Buch über ein junges Mädchen mit hochfliegenden Träumen, das sich zum braven Ehefrauchen entwickelt.

Wer gerne Bücher mit dem Flair der fünfziger Jahre liest, wird hier sicher seinen Spaß finden. Wer mehr über Marienfelde, den 17. Juni und den Mauerbau wissen will, sollte sich etwas anderes suchen.