Cover-Bild Justiz am Abgrund
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Langen-Müller
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 13.09.2018
  • ISBN: 9783784434360
Patrick Burow

Justiz am Abgrund

Ein Richter klagt an
In Zeiten der Angst und der Unsicherheit verlangt „Volkes Stimme“ nach kurzem Prozess und härteren Strafen. Tatsächlich aber, so Strafrichter Patrick Burow, kann die Justiz ihren Beitrag zur inneren Sicherheit gar nicht mehr leisten. Freigesprochene Mörder, lasche Strafen und verschleppte Prozesse sind Indizien einer Krise des Rechtsstaats. Die Justiz steht im Zentrum aktueller gesellschaftlicher Debatten. Der Autor legt mit seiner brisanten Bestandsaufnahme den Finger in zahlreiche Wunden. Er schreibt sehr persönlich über die Kuscheljustiz, krasse Fehlurteile und Deals hinter verschlossenen Türen. Klar und deutlich sagt er, was sich ändern muss, damit die Justiz auch in Zeiten des Terrors ihren Beitrag zur inneren Sicherheit leisten kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2019

Sehr sehr spannend

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Angelika und ich haben uns dieses Buch im Dezember durchgelesen. Inhaltlich wurde es sehr gut verfasst. Persönlich mögen Angelika und ich das Gericht nicht leiden.

Angelika und ich haben uns dieses Buch im Dezember durchgelesen. Inhaltlich wurde es sehr gut verfasst. Persönlich mögen Angelika und ich das Gericht nicht leiden.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Angenehm und mal nebenbei interressant

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In diesem interressanten Buch von Dr. Patrick Burow geht es um nähere Informationen aus dem allgemeinen Gerichtsalltag. Es wird dabei geschildert, wieviel Zeit z.B. ein Richter für eine bestimmte Angelegenheit ...



In diesem interressanten Buch von Dr. Patrick Burow geht es um nähere Informationen aus dem allgemeinen Gerichtsalltag. Es wird dabei geschildert, wieviel Zeit z.B. ein Richter für eine bestimmte Angelegenheit hat (nach Pebb y Zeitsystem - eine kurze Zeit). In meinen Augen ? sind die Zeiten dafür zu gering. Aber auch die Schattenseiten der Justiz kommen dabei hervor - das dabei einige schon die Richterarbeit "aufgaben" und damit sogar aufhörten. Das und NOCH MEHR steht in diesem kleinen Exemplar drin. ----------------/)-))-------------Mich hat dieses Thema mal GANZ NEBENBEI interessiert - da es hier schonmal eine andere Teilnehmerin gelesen hat. Es läßt sich dabei leicht und auch sehr verständlich lesen. Während des lesens bei diesem Buch habe ich allerdings auch Pausen gemacht -.weil mich manches darin sehr gewundert hat - und dabei auch überrascht hat. Sehr dabei gefallen hat mir dabei die Struktur des Buches. Nach dem Lesen dieses Buches bin ich dabei zur Erkenntnis gekommen, das der Richterberuf NICHTS für mich ist - wenn man liest, das sich andere Richter selber "aufgaben" und damit auch aufhörten. Da bin ich lieber ich selber die Woche - weiterhin freundlich zu allen Menschen und - wenn es ein Problem geben sollte - regele ich das meiste mit den Menschen LIEBER SELBER - da es im Allgemeinen BESSERE und FLEXIBLERE LÖSUNGEN gibt. In der heutigen Zeit. Mein Gesamteindruck von diesem Buch ist daher sehr gut. ....Dieser Richter hat sich wirklich sehr viel Mühe mit diesem kleinen, aber wahren Einblick gegeben. .....Mein Fazit: Nach einer kleinen reiflichen Überlegungszeit gebe ich dem Buch selber 5 Sterne plus ein grosses Lob dabei an den supernetten Autor und alle daran Beteiligten. Mein Fazit: Sehr empfehlen kann ich es daher JEDEM, der sich für dieses Genre entscheidet.

Veröffentlicht am 24.12.2018

Erschreckende Einblicke in das Justizsystem

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Das Cover ist sehr schlicht, aber der Titel des Buches hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht auf das Buch von Dr. Patrick Burow. Der Klappentext hat mich dann auch davon überzeugt, dass ich ...

Das Cover ist sehr schlicht, aber der Titel des Buches hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht auf das Buch von Dr. Patrick Burow. Der Klappentext hat mich dann auch davon überzeugt, dass ich unbedingt wissen möchte, was sich dahinter verbirgt.

Klappentext:
In Zeiten der Angst und der Unsicherheit verlangt „Volkes Stimme“ nach kurzem Prozess und härteren Strafen. Tatsächlich aber, so Strafrichter Patrick Burow, kann die Justiz ihren Beitrag zur inneren Sicherheit gar nicht mehr leisten. Freigesprochene Mörder, lasche Strafen und verschleppte Prozesse sind Indizien einer Krise des Rechtsstaats. Die Justiz steht im Zentrum aktueller gesellschaftlicher Debatten. Der Autor legt mit seiner brisanten Bestandsaufnahme den Finger in zahlreiche Wunden. Er schreibt sehr persönlich über die Kuscheljustiz, krasse Fehlurteile und Deals hinter verschlossenen Türen. Klar und deutlich sagt er, was sich ändern muss, damit die Justiz auch in Zeiten des Terrors ihren Beitrag zur inneren Sicherheit leisten kann.


Der Schreibstil ist flüssig, klar und direkt und man konnte das Buch gut lesen. Schon nach wenigen Seiten war ich ziemlich überrascht, wie es wirklich in unserem Justizsystem ist und mit welchen Dingen sich Richter Tag für Tag auseinandersetzen müssen. Beim Lesen bekommt man einen tiefen Einblick hinter die Kulissen der Gerichte und die tägliche Arbeit der Richter und mit welchen Umständen sie sich auseinander setzen müssen. Er spart hier nicht mit konstruktiver Kritik und weißt klar darauf hin, in welche Richtung sich unser Rechtsstaat entwickelt und weshalb es den Richtern in manchen Fällen überhaupt nicht möglich ist andere Urteile zu fällen, bzw. warum oft der Eindruck entsteht, dass Richter zu lasch mit Verbrechern umgehen.
Für mich ein sehr gelungenes Buch, das einem die Augen über das Justizsystem öffnet und klar macht, dass sich schnellstens etwas ändern muss in Deutschland!

Veröffentlicht am 22.12.2018

Erschreckend

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„...Als Fazit ist festzustellen, dass Deutschland keine starke Justiz hat. Mit einer kurz vor dem Kollaps stehenden Justiz lässt sich Gerechtigkeit nicht herstellen...“


Das Fazit klingt hart und erschreckend. ...

„...Als Fazit ist festzustellen, dass Deutschland keine starke Justiz hat. Mit einer kurz vor dem Kollaps stehenden Justiz lässt sich Gerechtigkeit nicht herstellen...“


Das Fazit klingt hart und erschreckend. Wie kommt der Autor, der selbst Richter ist, zu dieser Einschätzung?

In sechs Kapiteln listet Dr. Patrick Burow detailliert die Probleme der deutschen Justiz auf.

Im ersten Kapitel erläutert er, welche Folgen der Personalmangel und die strikten Zeitvorgaben von Pebb§y, einem Personalberechnungssystem, auf die Arbeit der Richter haben.


„...Die Zeitvorgaben einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zielen auf die Effizienz des Justizapparats ab. Es sollen möglichst viele Fälle in möglichst kurzer Zeit erledigt werden. […] Die Qualität bleibt dabei auf der Strecke...“


Das System übersieht, dass sich Gerichtsfälle nicht in ein starres Schema pressen lassen. Hinzu kommt, dass Richter immer mehr Aufgaben übernehmen müssen, für die es früher zusätzliches Personal gab. Einlasskontrolle ins Gericht und Wachtmeister während der Verhandlung fallen häufig dem Sparzwang zum Opfer. Für das Staatsfernsehen wird mehr Geld ausgegeben wie für eine funktionierende Justiz.

Im zweiten Abschnitt wird aufgeführt, welche Schritte ein Richter bis zur Strafzumessung gehen sollte. Außerdem wird darauf hingewiesen, warum es häufig nur milde Strafen gibt. Wie das auf andere Behörden wirkt, zeigt das folgende Zitat:


„...Der Frust von Polizisten ist groß, wenn mit großem persönlichen Einsatz geführte Ermittlungen zu keiner spürbaren Strafe führen...“


Das dritte Kapitel widmet sich einem Thema, das irgendwann fast jeden trifft. Die beiden einleitenden Sätze lauten:


„...Sie wollen die ganze Härte des Rechtsstaats erleben? Dann sollten Sie zu schnell Auto fahren...“


Im Gegensatz zu vielen anderen Straftaten werden Verkehrsverstöße rigoros verfolgt. Hier kommt der feine Humor des Autors im Schriftstil zu tragen.

Im vierten Kapitel geht der Autor erneut tiefgründig auf die Folgen der Arbeitsüberlastung ein. Zu lange Gerichtsverfahren mit entsprechenden negativen Konsequenzen, Einstellung von Verfahren, Kapitulation vor der Alltagskriminalität und Fehlurteile sind einige der behandelten Themenfelder. Die verständlichen theoretischen Abhandlungen werden durch konkrete Beispiele verdeutlicht.


„...Löcher werden gestopft, indem woanders neue aufgerissen werden...“


DAS ist verständlicherweise keine Lösung.

Im vorletzten Kapitel wendet sich der Autor den jugendlichen Straftätern, den Folgen der Asylpolitik im juristischen Bereich und der Zwei – Klassen – Justiz zu. Letzteres dürfte es laut Grundgesetz gar nicht geben. Aber Theorie und Praxis sind manchmal zwei völlig unterschiedliche Seiten einer Medaille.

Wenn über die Justiz und das Recht gesprochen wird, muss man an irgendeiner Stelle über den Begriff der Gerechtigkeit reden. Das geschieht in diesem Kapitel.

Anschließend wird anhand konkreter Zitate aus der Presse oder von Politkern der Vertrauensverlust der Justiz belegt. Auch im Gericht hat man mit zunehmender Respektlosigkeit zu kämpfen. Das Eingangszitat schließt diesen Abschnitt ab.

Das letzte Kapitel ist zweigeteilt. Zum einen geht es um neue Anforderungen, für die entsprechende Fachleute fehlen. Das betrifft insbesondere die Cyberkriminalität, aber auch Wirtschaftsstraftaten.

Andererseits listet der Autor in seinem Schlussplädoyer konkrete Fakten auf, die wieder zu einer funktionierenden Justiz führen würden.

Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass das Buch dem interessierten Leser die Augen öffnet für die heutigen Probleme der Justiz. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen und ist auch für den Laien verständlich. Dafür sorgen ebenfalls konkrete Beispiel, Zahlen und Fakten sowie kurze Erläuterungen von Fachbegriffen.

Anmerkungen ergänzen das Buch.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat meinen Blick geweitet auf ein bisher wenig beachtetes Thema.


Veröffentlicht am 20.12.2018

Tragisch und unfassbar

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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich das Thema Justiz allgemein interessiert und außerdem meine Schulfreundin Jura studiert hat. Dadurch war ich jahrelang immer wieder mit juris-tischen Themen ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich das Thema Justiz allgemein interessiert und außerdem meine Schulfreundin Jura studiert hat. Dadurch war ich jahrelang immer wieder mit juris-tischen Themen und Fragestellungen konfrontiert. Ein Richter, der nun als Insider aus dem Alltag der Justiz berichtet – das fand ich spannend. Umso mehr, weil der Titel ja dramatisch klingt und auch die Kurzbeschreibung – das hat mich dann noch neugieriger gemacht.
Und in der Tat ist die Sachlage wohl dramatisch. Leider wissen das die meisten Bürger nicht und gehen davon aus, dass der Staat es schon richten wird. Dass dies nicht so ist, belegt dieses Buch mit zahlreichen Praxisbeispielen leider ganz deutlich. Ich glaube nicht, dass der Richter übertreibt, denn er kann alle seine Beschreibungen belegen. Damit sind es nicht mehr nur Behauptungen, sondern Tatsachen. Teilweise hat es mich einfach nur erschreckt und mir auch Angst gemacht. Richtige Verbrecher kommen wieder aus der Untersuchungshaft frei, weil es zeitlich nicht machbar ist, rechtzeitig Anklage zu erheben. Ein kleiner Verkehrssünder dagegen muss zahlen, auch wenn nicht wirklich überprüfbar ist, ob das Messgerät tatsächlich richtig geeicht ist und gemessen hat. Ich glaube, hier gibt es an ganz vielen Ecken und Enden dringenden Handlungsbedarf!
Der Autor schreibt sehr detailreich und dicht, sodass man wirklich genau lesen muss. Gleichzeitig ist es durch die vielen Praxisbeispiele und guten Erklärungen aber leicht verständlich, auch wenn man nicht tief in der Materie steckt und keine große Ahnung von der Justiz hat. Das hat mir gut gefallen und mich beeindruckt. Danke, dass ich diese Einblicke erhalten durfte, die mich persönlich sehr bewegt und berührt haben!
Ich hoffe, dass ganz viele Menschen dieses Buch lesen und dass sich etwas bewegt!