Zu fantastisch und Tempo arm
Nach den ersten Seiten war ich schon angetan von der Geschichte. Der Aufbau der Handlung vermittelte mir zu Beginn das Gefühl, es mit einem Roman zu tun zu haben, der sich auf mehreren Zeitebenen (Neuzeit/Mittelalter) ...
Nach den ersten Seiten war ich schon angetan von der Geschichte. Der Aufbau der Handlung vermittelte mir zu Beginn das Gefühl, es mit einem Roman zu tun zu haben, der sich auf mehreren Zeitebenen (Neuzeit/Mittelalter) abspielt. Solche Geschichten lese ich sehr gerne. Der Übergang von der Gegenwart zur mittelalterlichen Perspektive am Anfang der Erzählung ließ mich dies zumindest erahnen.
Hendrik, die Hauptfigur in Teufelsgold, verdient sein Geld als Investmentbanker bevor er sich mit der Idee Seminare rund um das Thema Aktien selbstständig macht. Seinen Traum von Erfolg und Reichtum möchte er mit Hilfe dieses Geschäftsmodels verwirklichen und auch anderen zu Geld und Wohlstand verhelfen. Die Geschäfte laufen auch gut. Als ihm ein wohlhabender Herr einen Handel vorschlägt, ist er gleich Feuer und Flamme. Doch Hendrik will immer mehr, bis er eines Tages alles verliert und von dem wohlhabenden Herrn in sein Lebensgeheimnis eingeweiht wird. Hendrik, gefangen in seiner Gier nach Reichtum, stürzt sich ohne nachzudenken in diese ihm neu gegebene Chance ….
Der Roman entwickelt sich total anders, als ich es mir gedacht habe. Es sind keine zeitlich unterschiedliche Ebenen, es sind Ausschnitte aus Büchern, deren Geschichte sich im Mittelalter zuträgt und die auf alle Protagonisten einen entscheidenden Einfluss haben. Wirklich sympathisch war mir keiner der Darsteller, auch emotional fühlte ich mich mit keinem von ihnen verbunden. Doch waren sie alle gut durchdacht und ihre charakterlichen Entwicklungen gut dargestellt. Für einen Thriller war der Roman für mich zu Tempo arm, abschnittsweise regelrecht langatmig und viel zu ausführlich.
Mein Fazit:
Die Richtung in das Fantastische, die die Handlung am Ende einschlug, entspricht einfach nicht meinen Vorstellungen eines guten Thrillers. Die einzelnen Thematiken waren zwar gut recherchiert, war mir aber doch zu ausführlich. Eschbach Kenner und Leser die ausführliche Informationen mögen, werden den Roman aber sicherlich mögen.