Cover-Bild Mathilda
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 424
  • Ersterscheinung: 14.03.2019
  • ISBN: 9783752873573
Oliver Pätzold

Mathilda

Nach einem Streit mit ihrem Vater Achim reist die achtzehnjährige Emma mit ihrem Freund aus Norddeutschland in die österreichischen Berge. Währenddessen berichten die Medien, dass der nahende Asteroid "Mathilda" nicht gestoppt werden konnte und unaufhaltsam auf die Erde zurast. Der Einschlag löst eine katastrophale Kettenreaktion aus: Teile Europas werden durch einen Tsunami sowie verheerende Erdbeben in einen apokalyptischen Zustand versetzt. Entsetzt muss Achim erkennen, dass die Suche nach seiner Tochter ihn durch eine Welt führt, die nichts mehr mit der gemein hat, die er kannte. Und auch für Emma ist jeder Tag in völliger Einsamkeit ein verzweifelter Kampf auf Leben und Tod.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Katastrophentriller, Erzählstil und Figurenzeichnung simpel

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Titel und Cover weckten bei mir (Kindle in Schwarz-Weiß) den falschen Ersteindruck klassischer Belletristik.
Der Klappentext gibt eine umfassende Vorschau auf diesen Katastrophentriller, verrät etwas zu ...

Titel und Cover weckten bei mir (Kindle in Schwarz-Weiß) den falschen Ersteindruck klassischer Belletristik.
Der Klappentext gibt eine umfassende Vorschau auf diesen Katastrophentriller, verrät etwas zu viel.
Stärken des Romans sehe ich in der Verortung in Deutschland und Österreich, in der Glaubwürdigkeit der Handlung und in daraus resultierenden Denkanstößen.
Zwar habe ich interessiert gelesen, doch eine Sogwirkung blieb aus. Erzähl- und Sprachstil sind einfach gehalten. Damit erreicht der Autor einen großen Adressatenkreis, kommt aber in Sachen Atmosphäre an bekannte Endzeitthriller wie z. B. „Der dunkle Turm“ von Stephen King nicht ansatzweise heran. In der Leseprobe gefielen mir greifbare Beispiele, wie Unternehmen von der Bedrohungslage profitieren, solche liebevollen Details sind rar im späteren Verlauf. Man begleitet wechselnd vier Figuren, die ich immerhin jederzeit auseinander halten konnte, die aber aufgrund der sprachlichen Ausgestaltung in ihren Beobachtungen, Gedanken und Gefühlslagen austauschbar und farblos auf mich wirkten. Sie bewegen sich in ihrem eigenen Mikrokosmos, was sich z. B. darin äußert, dass im Buch nicht vorkommende Freunde auch keinen einzigen Gedanken wert sind. Viel wird suggeriert, ohne dass ich es anhand eigener Eindrücke nachempfinden konnte. Schade finde ich manche unkreative Problemlösung (Geld als Allheilmittel?). Genervt hat mich obendrein das fahrlässige und dumme Benehmen, z. B. die Behinderung von Personen im Rettungsdienst und das Selbstverständnis, in deren Prioritätenliste an oberster Stelle stehen zu müssen. Auch dass man Nachrichten hinterlässt, hätte so manches vereinfacht. Dementsprechend schwer fiel es mir, mich hineinzuversetzen.
Anhand der Handlung hätte ich einen vor mindestens zehn Jahren veröffentlichten Roman erwartet. Es hätte eine bessere Geschichte werden können, wenn sich der Autor (Andreas Otter unter seinem Pseudonym Oliver Pätzold) mehr mit modernen technischen Belangen (Vorrangschaltung für Katastrophendienst, Vernetzung und Aktivierung über soziale Medien, etc.) befasst hätte.
Emotionen wurden bei mir insbesondere durch meine Wahrnehmungen zu Plünderungen, weiteren Formen der Ausnutzung des Ausnahmezustandes und zur Hilfsbereitschaft hervorgerufen. Wie sich die Lage immer mehr zuspitzt und wie das die Charaktere verändert, ist durchaus spürbar geworden.
Mit gutem Willen gelang mir im Showdown das Mitfiebern. Im Ergebnis bereue ich das Lesen nicht, zumal ich ein paar Denkanstöße mitnehme. Es gab für mich allerdings keine Gefühlsachterbahn, keine besonderen Überraschungen und Wow-Effekte. Der Roman endet abgeschlossen und zufriedenstellend.