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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2019

Abwechslungsreich

halb zehn - das Frühstückskochbuch
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Von Anfang an ist dieses Buch mit seinem ganz in rosarot getauchten Hardcover-Umschlag eine wahre Erscheinung. Stimmiger könnte es nicht sein mit der gestanzten Schrift und dem schlichten eingerahmten ...

Von Anfang an ist dieses Buch mit seinem ganz in rosarot getauchten Hardcover-Umschlag eine wahre Erscheinung. Stimmiger könnte es nicht sein mit der gestanzten Schrift und dem schlichten eingerahmten Bild auf dem Cover.

Später fällt die Inhaltsangabe ins Auge, eingeteilt in Brotiges, Sachen mit Ei, die nicht mehr wegzudenkenden Porridge -Gerichte aber auch köstliche Marmeladen- und Aufstrichrezepte finden sich unter den Kategorien.
Alles ist liebevoll und ein bisschen Hygge-Feeling schwingt immer mit auf den minimalistisch gehaltenen Bildern und den umfassenden Erklärungen darüber, dass es gar nicht viel braucht für ein leckeres Frühstück.
Wer gerne Fakten dabei hat, wird sich freuen, alle Rezepte sind mit Nährwertangaben bestückt, die verraten welches Rezept es so richtig in sich hat und was man auch nach einem ausgedehnten Weihnachtsessen mit gutem Gewissen genießen kann.
Die Rezepte selbst könnten vielfältiger und unterschiedlicher nicht sein, mal orientalisch, mal griechisch und dann wieder doch ganz urdeutsch. Die Mischung macht’s!
Und wer noch nicht ganz vom Rezept überzeugt ist, den knacken sicher die liebevollen Texte zu Anfang der Rezepte. Wenn die Autorinnen von Croissants am Eiffelturm schwärmen, kann man den Geruch des Buttergebäcks förmlich erschnuppern und kann gar nicht mehr anders, als loszulegen.
Einziger Punkt der einen tendenziell frühmorgendlich eher faulen Menschen wie mich bei dem ein oder anderenRezept abgeschreckt hat war die Zutatenliste. Die fällt hier öfter mal etwas länger aus und kann auf Besitzer mit nicht ganz ausgewachsener Küche schon mal etwas beängstigend erscheinen. Dafür warten nach dem ersten Überwinden natürlich ungeahnte neue kulinarische Köstlichkeiten. Der Geschmack gehört den Mutigen.
Ein Muss für alle, die ihr Frühstück gerne mal ausdehnen und zu einem Lebensmittelpunkt machen, hier wartet Abwechslung.
PS: Die meisten Rezepte lassen sich auch ganz wunderbar abends schnabulieren.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Unterhaltsam wie immer

Lange Beine, kurze Lügen
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Ein neues Buch von Michael Buchinger, meinem Lieblings-Wiener mit dem unverwechselbaren Humor, der gerne mal frei Schnauze über alles und jeden herzieht oder eine seiner monatlichen Hasslisten genüsslich ...

Ein neues Buch von Michael Buchinger, meinem Lieblings-Wiener mit dem unverwechselbaren Humor, der gerne mal frei Schnauze über alles und jeden herzieht oder eine seiner monatlichen Hasslisten genüsslich zelebriert. Da reichen schon die ersten paar Seiten aus, Michis Humor ist wieder da und entweder man mag ihn oder man verabscheut ihn. Ich mag ihn! Und ich hätte nichts dagegen noch mehr Lügen aus seiner Feder kennenzulernen. Trotzdem ist mir während des Lesens klar geworden, dass Michi und seine Art für mich besser auf Bewegtbild funktionieren und mir des Öfteren etwas gefehlt hat. Deshalb habe ich später auch nochmal in das Hörbuch reingehört (das ihr übrigens auch auf Spotify finden könnt(: ) das vom Autor gelesen wird, was erstmal ein großes Plus ist, aber auch hier war die Stimmung nicht vergleichbar mit seinen Videos.
In diesem Buch lässt Buchinger alle Hüllen fallen und tief in seine Lügenkiste blicken, die über seine Lebenszeit hinweg immer ein treuer Begleiter war.
Was die Themenauswahl angeht, haben wir es hier mit einer bunten Mischung aus Kindheit, Jugend, dem Erwachsenwerden und seinem späteren Leben in Wien zu tun, mitsamt peinlicher Männergeschichten, Mobbingattacken, einer Essstörung und der ersten eigenen Wohnung im falschen Stadtteil. Die Geschichten reihen sich nicht chronologisch aneinander was dem Ganzen aber eher guttut. So jagt eine wilde Story die nächste und man findet sich immer wieder einer neuen bzw. alten Michi-Version gegenüber, die mit Komik und unverbesserlicher Ignoranz auf sympathische Art und Weise so ziemlich alles meistert oder doch zumindest gelassen nimmt.
Ein besonders gelungenes Detail waren für mich die Bewertungszitate von hoch gestochenen Persönlichkeiten wie Pinocchio oder Trump, die die Rückseite des Buchs zieren.
Die Einblicke, die er so seinen Fans und Lesern gewährt könnten teils intimer nicht sein (falls sie wahr sind…) und das hat mir gut gefallen und beweist in meinen Augen Stärke. Der Humor hat mich angesprochen und doch wie schon oben erwähnt, fehlt über diese 200 Seiten Michis Art, die seinen persönlichen O-Ton teils entkräftet, teils einfach in einem anderen Licht darstellt und für mich seinen Charme ausmacht. Daher konnte mich das Buch nicht komplett vom Hocker reißen, aber wer Michael Buchingers Welt näher kennenlernen will und vielleicht auch mal einen tieferen Eindruck in seine Persönlichkeit bekommen will, der wird hier schon einige Einblicke und Infos erhalten, die seine Videos nicht verraten.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Endlich wieder Zeitreisen

Zurück auf Gestern
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Claire und Lulu sind die dicksten besten Freundinnen und teilen einfach alles miteinander. Bis zu Claires Geburtstag und einem sonderbaren Paket, das Claires geliebte Oma ihr vor ihrem Tod hinterlassen ...



Claire und Lulu sind die dicksten besten Freundinnen und teilen einfach alles miteinander. Bis zu Claires Geburtstag und einem sonderbaren Paket, das Claires geliebte Oma ihr vor ihrem Tod hinterlassen hat. Plötzlich finden sich die beiden nicht nur zwischen den Zeiten wieder, sondern sind auch in ein Wirrwarr aus Streitereien und Problemen verstrickt. Kann ihre Freundschaft das überstehen?

Auf dieses Buch habe ich mich im Vorhinein sehr gefreut, endlich mal wieder eine Zeitreisen-Geschichte. Seit Kerstin Giers Eselsteintrilogie bin ich da auf kein richtig gutes Buch mehr gestoßen.

Mein Gesamteindruck nach dem Lesen ist größtenteils positiv. Inhaltlich passierte von Anfang an viel und die Handlung stand kaum still. Gerade gegen Ende wurde es so spannend, und die Handlungsfäden liefen so schnell zusammen, das ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Was die Spannung angeht kann man also gut und gerne von Krimicharakter sprechen. Das war nichts was ich nach dem Klappentext erwartet hätte, aber hat mich positiv überrascht.

Rein äußerlich muss ich Lobworte für die Covergestaltung loswerden: der blaue Farbton kombiniert mit den goldenen Schriftzügen hat meinen Geschmack sehr getroffen. Dezent und klassisch-schlicht ohne billig nach Aufmerksamkeit zu schreien.

Nicht so gut gefallen hat mir die Struktur um das Zeitreisen herum. Ich finde es bei derartigen „Fantasy“-Themen immer schwierig zu sichern, dass die Theorie (des Zeitreisens) in der Handlung lückenlos logisch ist. Vor allem beim rasanten Ende hin zur Auflösung der Story haben für mich einige vorher erklärten Regeln oder Grundsätze keinen Sinn mehr ergeben und ich stand vor Logikfehlern, die beim Lesen gedanklich bremsen.

Zusammengefasst eine vielfältige Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Magie, verbunden mit ganz viel Spannung und Intrigen. Leicht abgeschwächt, da leider nicht durchweg stimmig, aber auf jedenfall lesenswert.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Wie man mit Hochsensibilität lebt

Meine Hochsensibilität positiv gelebt
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Ein Buch halb Ratgeber, halb Biographie.

In diesem Buch berichtet Silvia Christine Strauch über ihre mit Hochsensibilität gelebte Existenz und gibt dem Leser dabei viele Tipps mit auf den Weg für den ...

Ein Buch halb Ratgeber, halb Biographie.

In diesem Buch berichtet Silvia Christine Strauch über ihre mit Hochsensibilität gelebte Existenz und gibt dem Leser dabei viele Tipps mit auf den Weg für den Umgang mit Hochsensibilität.

Gefallen hat mir, dass sich diese Tipps nicht nur an den Hochsensiblen richten, sondern auch an das äußere Umfeld und das wenn ich es richtig verstanden habe, der Statistik nach wohl jeder von uns täglich mit hochsensiblen Menschen zu tun hat (also jeder davon profitiert).
Ich habe mich vor dem Lesen dieses Buches nie sonderlich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigt. Natürlich ist mir der Begriff durch den ein oder anderen Artikel in Zeitschriften geläufig gewesen, aber nähere Informationen hatte ich nicht darüber. Das war einer der Gründe, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, um mir ein Bild von Hochsensibilität zu machen.

Das Buch ließ sich gut lesen und die Schrift war angenehm groß. Ein schönes Layout, das mit dem Cover harmonierte zog sich durchs gesamte Buch. Ebenfalls gefallen haben mir die praktischen Zusammenfassungen, die jedes Kapitel noch einmal Revue passieren ließen.

Weiterhin fand ich besonders das Kapitel Partnerschaft (aber auch andere Kapitel) und dort besonders die Vorstellung der Transaktionsanalyse psychologisch spannend und interessant und auf jeden Alltag anwendbar.


Toll war auch, dass die Autorin eine Vielfalt von Themengebiete oder Hilfestellungen vorgestellt hat, zwar immer nur in kurzen Auszügen, aber als gedanklichen Anstoß sicher ausreichend. Wer dann größeres Interesse an einer bestimmten Methode verspürt, kann sich gegebenenfalls weitergehender Lektüre widmen.

Insgesamt war Frau Strauch merklich tief im Thema Hochsensibilität drin und ihr Buch gibt viele hilfreiche und gut durchdachte, gedankliche Ansätze. An manchen Stellen klang es für mich jedoch zu einseitig gedacht, was die Definition Hochsensibilität angeht, da sie ja „nur“ als Einzelbeispiel stehen kann und damit keinesfalls die gesamte Bandbreite der Faktoren abdeckt (was sie in meinen Augen etwas deutlicher hätte betonen können).

Insgesamt sicherlich ein interessanter Lesestoff, vor allem für Menschen, die selbst eine gewisse Nähe zur Hochsensibilität verspüren, aber eben auch für den Leser, der vom Thema bis dato wenig Ahnung hat.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Komm mit auf ein Abenteuer

Der durch den Spiegel kommt
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Eine Geschichte über zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine Geschichte über Mut und darüber wie wir alle an unseren Aufgaben wachsen können, wenn wir es nur öfter mal versuchen. Es ...

Eine Geschichte über zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine Geschichte über Mut und darüber wie wir alle an unseren Aufgaben wachsen können, wenn wir es nur öfter mal versuchen. Es geht um Anna, die 10 Jahre alt und „nicht mal sehr groß für ihr Alter“, sie erscheint in vielerlei Hinsicht mittelmäßig und doch wird sie von einem kleinen Kaninchen auserwählt, wofür das sei noch nicht verraten.



Eine abenteuerliche Reise, die auf ihren vielen Etappen nicht nur mit Spannung punkten kann, sondern auch immer wieder moralische Grundsätze aufgreift, sehr anregend.

Die Situationen, aus denen sich jene moralischen Sätze ergeben, hätten für mich jedoch oft textlich länger sein können.



Generell hätte das Buch durch detailliertere Szenerien für mich noch mehr an Gewicht gewinnen können. Die rund 270 Seiten sind für ein Kinderbuch sicherlich eine gelungene Größenordnung, aber selbst aus jüngerer Perspektive heraus, gingen mir die teils doch sehr komplexen Szenen viel zu grob und schnell von statten, sodass meine Vorstellungskraft gar nicht richtig zum Zug kam.



Und auch die Art und Weise wie im Buch erzählt wird, ist mir deutlich aufgefallen. Als Leser erleben wir die Dinge bis auf einen Pro- und Epilog aus der Sichtweise der 10-jährigen Anna. Die Sprache dieser Protagonistin war mir von Beginn an zu sehr auf ihr Alter begrenzt. Ich kann mir vorstellen, dass die Autorin diesen Stil mit Absicht sowohl sprachlich als auch was Annas generellen Intellekt angeht so einfach gehalten hat. Für mich haben die vielen gleichen oder ähnlichen Satzkonstrukte und Wiederholungen den Lesefluss aber leider ausgebremst und auch nicht unbedingt authentisch gewirkt, da sie schon sehr überspitzt eingesetzt wurden.



Die einzelnen Etappen des Abenteuers sind spannend und logisch, aber nichtsdestotrotz immer wieder für eine unerwartete Wendung gut. Genau wie die Personen und ihre Handlungen in sich schlüssig sind und man den ein oder anderen Charakter nur allzu gerne in sein Herz schließt.



Zu loben ist aus meiner Sicht die Beschreibung von Gewalt, die für ein Kinderbuch angemessen und verantwortungsvoll eingeflochten ist und auch ohne grausige Details Spannung erzeugen kann.



Alles in allem eine tolle Abenteuergeschichte für Kinder, aber vielleicht besser wirklich nur für Kinder.