Ein Mädchen auf der Suche nach sich selbst
Schweigen ist GoldfischGebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer (25. Mai 2016)
ISBN-13: 978-3737353755
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Silence is Goldfish
Übersetzung: Susanne Hornfeck
Preis: ...
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer (25. Mai 2016)
ISBN-13: 978-3737353755
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Silence is Goldfish
Übersetzung: Susanne Hornfeck
Preis: 16,99 €
auch als E-Book erhältlich
Ein Mädchen auf der Suche nach sich selbst
Inhalt:
Als Tess zufällig erfährt, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist und dass er sie nicht liebt, bricht ihre Welt zusammen. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem „richtigen“ Dad und meint, ihn in einem neuen Lehrer gefunden zu haben. Dass die Freundschaft zu ihrer einzigen Freundin Isabel in die Brüche geht und Tess seitens ihrer Mainstream-Mitschüler unausgesetzt gemobbt wird, verunsichern das Mädchen zusätzlich. So beschließt Tess schließlich, nicht mehr zu sprechen, denn Worte können verletzen und Schweigen kann Macht bedeuten. Ihr einziger Vertrauter in dieser schweren Zeit ist eine Taschenlampe in Form eines Goldfischs, mit dem Tess sich unterhält.
Meine Meinung:
Annabel Pitcher versteht es sehr gut, sich in die kindliche bzw. jugendliche Seele hineinzudenken. Dies hat sie schon in ihren früheren Romanen „Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ und „Ketchuprote Wolken“ bewiesen. Auch im vorliegenden Jugendroman lässt sie uns tief in die verletzte Psyche einer Fünfzehnjährigen eintauchen, deren Handlungsweisen zuweilen zwar etwas seltsam anmuten, aber durch die Umstände trotzdem nachvollziehbar sind.
Mir war Tess von Anfang an sehr sympathisch. Ihre Verwirrung darüber, was sie erfahren hat, konnte ich einwandfrei verstehen. Auch dass sie in der Folge nicht unbedingt rational handelt, sondern oft unbedacht, finde ich absolut verständlich. So habe ich mich gern mit ihr auf die verquere Suche nach ihrem Vater begeben und habe auch ihren verbalen Rückzug aus der Gesellschaft nachvollziehen können. Ich habe mit ihr gelitten, wenn sie aufs Übelste gemobbt wurde, aber auch verstanden, dass sie nach jedem Strohhalm griff, der sich ihr bot, wenn er auch noch so fragil wirkte.
Dabei ist Annabel Pitcher eine begnadete Erzählerin. Die Sprache ist jugendgerecht und lebendig, manchmal fast ein bisschen poetisch und einfach schön zu lesen. Durch die Ich-Perspektive in der Gegenwart ist man als Leser hautnah an Tess dran und kann tief in ihre Gefühle und Gedanken eintauchen und so besser verstehen, warum hier alles so schief läuft.
Ich habe diese Geschichte wirklich sehr gerne gelesen. Nur das Ende hätte ich mir noch etwas ausführlicher gewünscht.
★★★★☆