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Veröffentlicht am 15.01.2019

Harley

Bluthaus
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Sowohl Frida Paulsen als auch Bjarne Haverkorn sind nach dem letzten Fall noch erholungsbedürftig. Obwohl Frida ihre Prüfung bestanden hat, ist sie unsicher, ob sie überhaupt bei der Polizei bleiben will. ...

Sowohl Frida Paulsen als auch Bjarne Haverkorn sind nach dem letzten Fall noch erholungsbedürftig. Obwohl Frida ihre Prüfung bestanden hat, ist sie unsicher, ob sie überhaupt bei der Polizei bleiben will. Deshalb hat sie sich beurlauben lassen und verbringt noch mehr Zeit auf dem elterlichen Hof. Haverkorn dagegen muss in einem Todesfall ermitteln, was ihm mit seiner langjährigen Berufserfahrung ungewöhnlich nahe geht. Schlimmer noch wird es, als er erfährt, dass es sich bei der Toten um eine ehemaligen Kollegin handelt. Auch Haverkorns Privatleben gerät in schwieriges Fahrwasser. Wieso nun ist die Frau ums Leben gekommen? Und welche Rolle spielt dabei Fridas Schulfreundin Jo, die die Tote gefunden hat?

Auch im zweiten Fall von Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn führen die Spuren des Falles in die Vergangenheit. Bis die beiden dies herausfinden, dauert es eine kleine Weile. Zunächst ist die Tote unbekannt. Warum allerdings war ausgerechnet Jo bei der Frau als sie starb? Eigentlich soll Jo von Kommissar Haverkorn nur als Zeugin vernommen werden. Sie allerdings befürchtet, dass der Beamte sie verdächtigt. Sie ruft deshalb ihre Freundin Frida herbei. Als diese versucht, die Freundin zu beschwichtigen, verschwindet diese aus dem Kommissariat und ihre Harley verschwindet von dem einsamen Hof, auf dem auch die Leiche gefunden wurde.

Geschickt werden auch hier wieder Vergangenheit und Gegenwart, Berufliches und Privates verquickt. Wie im wirklichen Leben haben es Frida und besonders Haverkorn manchmal schwer bei der beruflichen Stange zu bleiben, wenn die Gedanken mit privaten Entwicklungen beschäftigt sind, die wahrlich unvorhersehbar waren. Dennoch auch Haverkorn kniet sich in die Untersuchung, schließlich muss geklärt werden, warum die Ex-Polizistin einfach so erstochen wurde. Frida versucht inzwischen ihre verschwundene Freundin zu finden.

Auch dieses Hörbuch wird von Michael Mendl vorgetragen, was hier besser passt als beim ersten Band, zum einen, weil es etwas mehr um Haverkorn geht, zum anderen, weil die Stimme beim zweiten Fall bereits etwas Vertrautes hat. Inhaltlich ist dieser zweite Fall noch besser gelungen als der Erste. Gerne verlängert man für mehrere Momente die Hörsitzung, nur um zu erfahren, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Judy und Punch

Cherringham - Letzter Zug nach London
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Der Sommermarkt in Cherringham ist eine fröhliche Angelegenheit. Es werden Buden aufgebaut und viele Aktivitäten dienen einem guten Zweck. Sarah ist die Aufgabe zu gefallen, die Kokosnussbude zu betreuen. ...

Der Sommermarkt in Cherringham ist eine fröhliche Angelegenheit. Es werden Buden aufgebaut und viele Aktivitäten dienen einem guten Zweck. Sarah ist die Aufgabe zu gefallen, die Kokosnussbude zu betreuen. Dabei steht ihr Jack, der ehemalige Polizist aus Amerika, zur Seite, obwohl er diese britischen Traditionen noch nicht so recht versteht. Am meisten freuen sich die Kinder jedoch auf das alljährliche Kasperltheater, das Otto Brendl mit seinen Puppen aufführt. In diesem Jahr ist jedoch alles anders. Mr. Brendl wird tot in seiner Bude gefunden, augenscheinlich hatte er einen Herzinfarkt und alle Wiederbelebungsversuche können ihn nicht retten.

Eigentlich sollen Sarah und Jack nur die Puppen ins Haus von Brendl zurückbringen und ein paar Angaben zu 0ttos persönlichen Daten einholen, aber die Einbruchsspuren im Haus überzeugen die Beiden, dass man da doch etwas genauer hinschauen sollte. Wer aber sollte ein Interesse an alten Puppen haben, auch wenn sie einigen Wert besitzen.

Die Bücher dieser sympathischen Serie sind schnell gelesen, schließlich umfassen sie nur um die hundertzwanzig Seiten. Die Kriminalgeschichten um den englischen Ort Cherringham sind als Hörbuch oder ebook erhältlich. Wegen der Kürze ziemlich geradeaus und direkt ermitteln Sarah und Jack. Und immer kommen sie hinter das Geheimnis. Zum Glück sind sie als Hobby-Ermittler nicht so sehr an Regeln gebunden, auch wenn Jack als ehemaliger Polizist die Strukturen eigentlich kennt. Allerdings belasten sie ihn nicht besonderes, wenn es gilt der Gerechtigkeit zu Sieg zu verhelfen. Sarah und Jack finden auch in ihrem fünften Fall eine Lösung und eine Geschichte, die man in einem kleinen englischen Örtchen nicht erwarten würde.

Hier wird zwar leichte, aber auch sehr angenehme Unterhaltung mit einem sympathischen Ermittlerteam geboten.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Die Zwei

Secret Fire 1. Die Entflammten
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Die 17jährige Taylor Montclair soll dem gleichaltrigen Sacha Nachhilfe in Englisch geben. Dieser arrogante Kerl hat aber keine Lust darauf, sich helfen zu lassen. Doch wenn Taylor in Oxford studieren möchte, ...

Die 17jährige Taylor Montclair soll dem gleichaltrigen Sacha Nachhilfe in Englisch geben. Dieser arrogante Kerl hat aber keine Lust darauf, sich helfen zu lassen. Doch wenn Taylor in Oxford studieren möchte, braucht sie die Punkte für ihr soziales Engagement. Mit einigem Nachdruck ermuntert sie Sacha, die Hilfe anzunehmen. Dieser hat jedoch ganz andere Gedanken im Kopf. Sein 18. Geburtstag naht heran und dann wird er sterben, wie jeder Erstgeborene einer Generation in seiner Familie seit Jahrhunderten. Bis dahin kann er allerdings überhaupt nicht sterben. Und so unternimmt er einige Stunts, um Geld für seine Mutter und seine Schwester zu bekommen, von dem sie leben kann, wenn er nicht mehr da ist.

Diese „Reihe“ hat tatsächlich nur zwei Teile, dieses ist der erste Teil, in dem Sacha und Taylor sich kennenlernen. Sacha weiß, dass ihm ein dramatisches Schicksal ereilen wird. Taylor erfährt erst, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Es scheint zum einen Kräfte zu geben, die ihrer beider Zusammentreffen fördern, aber auch solche, die eben dies verhindern wollen. Durch die Anbahnung der Nachhilfe ist die Bekanntschaft zum Glück unvermeidlich. Taylor und Sacha kommen gut miteinander aus und vertrauen sich ihre Geheimnisse an. Und sie versuchen, nach den Ursachen für ihre Andersartigkeit zu forschen.

Dies ist mal wieder ein Jugendbuch, an dem man auch als Erwachsener Freude findet. Spannend geschrieben, schlüssige Geschichte, ein wenig Herz, einige unheimliche Begegnungen und ein intensives Teilfinale, das eigentlich nur den Wunsch offen lässt, zu wissen. ob Sacha seinen 18. Geburtstag überleben wird. Jedenfalls hat die Zusammenarbeit des Autorenpaares zu einem lesenswerten Ergebnis geführt. Eine Welt, die sich nicht groß von unserer unterscheidet, birgt doch große Geheimnisse und alte Geheimnisse.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Der Beste

Jeremias Voss und die Tote vom Fischmarkt - Der erste Fall
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Die Einladung zur Testamentseröffnung kommt überraschend. Privatdetektiv Jeremias Voss weiß nicht, was da auf ihn zukommt. Verblüfft reagiert er auf den Inhalt des Briefes, den er überreicht bekommt. Die ...

Die Einladung zur Testamentseröffnung kommt überraschend. Privatdetektiv Jeremias Voss weiß nicht, was da auf ihn zukommt. Verblüfft reagiert er auf den Inhalt des Briefes, den er überreicht bekommt. Die Tote bittet ihn, ihr Sterben zu untersuchen, da sie vor ihrem Ableben befürchtete, jemand trachte ihr nach dem Leben. Er solle sich bei den Ermittlungen an ihre jüngere Schwester wenden und an niemanden sonst. Alsbald macht sich Jeremias Voss daran, zunächst einmal die Lebensumstände der Verstorbenen zu untersuchen. Dabei kommt er allerdings nicht sehr weit, die Tote schien sehr abgeschieden gelebt zu haben. Also ist der nächste Schritt doch die Kontaktaufnahme mit Sonja, der Schwester der Toten.

Locker flockig ermittelt Jeremias Voss in Hamburg. Seine Vergangenheit bei der Polizei hilft ihm dabei. Alte Kontakte versteht er zu nutzen und neue knüpft er schnell. Immer oder meistens an seiner Seite ist sein Hund Nero, der allein mit seinen 50 Kilo schon mal einschüchtern kann. Jeremias’ erster Fall entwickelt sich schnell komplizierter als zunächst gedacht. Zum einen weil es so wenig Informationen über die Tote gibt, zum anderen jedoch auch, weil offensichtlich niemand ein Interesse hatte, die näheren Todesumstände zu erforschen. Außer bei Sonja findet Voss nicht viel Hilfe und er muss sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen.

Leicht zu lesen, aber nicht seicht. Mit Jeremias Voss weht ein frischer Detektiv-Wind durch Hamburgs Straßen. Vielleicht wirkt er im Privaten etwas flatterhaft. Dafür kümmert er sich aber liebevoll um seinen Hund und auch als Arbeitgeber scheint er sehr brauchbar. Mit seinem ersten Fall, von dem der Leser erfährt, bekommt er gleich ein kniffliges Rätsel zu lösen. Wieso ist die Tochter einer so angesehenen alteingesessenen Hamburger Familie quasi aus dem Schoß der Familie geflohen. Warum befürchtete sie, jemand wünschte ihren Tod. Geschickt wie Voss hinter die Mauern des Schweigens dringt.

Ein unterhaltsamer Hamburg Krimi mit einem sympathischen Ermittler, der zwar leichtfüßig in gewissen Momenten aber doch mit dem nötigen Ernst durch seinen Fall tanzt.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Nackenkribbeln

Der Zorn der Einsiedlerin
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Kommissar Adamsberg muss seinen Aufenthalt auf Island wegen eines ungeklärten Todesfalls in Paris abbrechen. Die Kollegen kommen mit der Untersuchung nicht weiter und sie rufen den Chef zurück. Eine Frau ...

Kommissar Adamsberg muss seinen Aufenthalt auf Island wegen eines ungeklärten Todesfalls in Paris abbrechen. Die Kollegen kommen mit der Untersuchung nicht weiter und sie rufen den Chef zurück. Eine Frau ist zweimal von dem SUV ihres Ehemannes überrollt worden. Eigentlich eine offensichtliche Sache, der Ehemann scheint allerdings ein wasserdichtes Alibi zu haben und er beschuldigt den vermeintlichen Geliebten seiner Frau. Eher nebenbei bemerkt Adamsberg, dass sich einer seiner Mitarbeiter mit den Todesumständen dreier alter Männer beschäftigt, die am Biss der Einsiedlerspinne gestorben sein sollen. Bei der Erwähnung des Namens der Spinne beginnt es in Adamsbergs Nacken zu kribbeln. Hier kann etwas nicht mit rechten Dingen zugehen.

Wie schön Adamsberg und seine Kollegen wiederzulesen. Und wenn es in Adamsbergs Nacken kribbelt, dann wird er meistens recht behalten. Genauso wie Adamsberg mit seiner unnachahmlichen Art bald durchschaut, wer in dem Pkw saß, achtet er auf seine Ahnung, dass bei dem Tod der alten Männer etwas nicht stimmen kann. Während seiner Nachforschungen lernt er allerhand über das Leben der Einsiedlerspinnen, die eigentlich noch nicht einmal Menschen beißen, geschweige denn sie zu töten. Nur unter ungünstigen Umständen, wenn das Opfer geschwächt ist, kann durch den Biss der Spinne ein Krankheitsbild ausgelöst werden, das mit dem Tod des Bissopfers endet.

Abgesehen von einer Kleinigkeit, ist diese Ermittlung von Kommissar Adamsberg ausgesprochen pfiffig und unterhaltsam. Adamsberg hat das richtige Händchen sowohl für seine Brigade als auch für seine Fälle. Wenn er mal eben nachdenken geht, kommt meistens ein kluger Gedanke dabei heraus. Natürlich kann auch Adamsberg mal falsch liegen, aber dann geschieht das auf intelligente Art und Weise und nicht so, dass man denkt, das hätte er doch sehen müssen. Auch die Strömungen innerhalb seiner Stelle hat Adamsberg genauestens im Blick und er ist ein guter Chef, der seinen Leuten zwar mal eine klare Kante gibt, ihnen aber nicht in den Rücken fällt. Am Schluss wird man denken, dass die Einsiedlerin zurecht zornig ist, was die Position des Ermittlers nicht einfacher macht.