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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2019

Trotz lästigem Perspektivenwechsel hochspannend - genial!

Böses Herz
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Klappentext

Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten ...

Klappentext

Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten auf und behauptet, Eddies Tod sei kein Unfall gewesen und Honor selbst sei in großer Gefahr. Sie ahnt nicht, dass es sich um Lee Coburn handelt, der wegen Mordes an sieben Menschen gesucht wird bis er sie und ihre kleine Tochter als Geiseln nimmt. Honor hat keine andere Wahl: Sie muss Coburn vertrauen und tun, was er verlangt ...

Meine Meinung

Ich weiß gerade nicht, was ich von dem Ende des Buches halten soll. Bin ich unzufrieden? Zufrieden? Wütend? Erleichtert? Ich denke, das lässt sich nicht so leicht beantworten. Hätte ich vorher gewusst, wie es enden würde, hätte ich das Buch vielleicht gar nicht erst gelesen. Auf der anderen Seite finde ich das Ende aber auch stimmig, realistisch und für das Buch passend. Ich kann mich nicht entscheiden.

Trotzdem ist mein Eindruck definitiv positiv, obgleich mich „Böses Herz“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und ich konnte es kaum zur Seite legen, weil ich einfach wissen musste, was als Nächstes passiert. Dies gilt hauptsächlich für die Szenen mit Coburn und Honor, in denen ich fast durchgehend unter Hochspannung stand. Einerseits, weil sich dort die spannende Haupthandlung abspielte und ich wissen wollte, was vorgefallen ist, was Coburn bei Honor sucht, und was Honor versuchen würde, um sich und ihr Kind zu schützen, denn dass sie ihr Leben für ihre Tochter Emily geben würde, spürte ich durch jede Zeile. Andererseits wusste ich, auch ohne je ein Buch von ihr gelesen zu haben, dass man sich von Sandra Browns Thrillern auch eine kleine Liebesgeschichte erwarten kann – sodass hier noch zusätzlich Spannung aufgebaut wurde, denn Coburns und Honors Kennenlernen ist ja doch recht … ungewöhnlich. Neben den Thrillerelementen hat mir auch dieser Aspekt sehr gut gefallen, vor allem weil er sich im Hintergrund hält und gerade dadurch besonders Eindruck macht.

Ich gestehe: Die Handlungsstränge, die sich zwischen den Coburn-Honor-Emily-Strang schieben, haben mir weniger gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass dadurch Spannung verloren ging, weil die Hochspannung der Geiselnahme durch diese Stränge unterbrochen wurde. Während ich aus der Perspektive anderer Personen las, hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich diese schnell weglesen wollte, um so schnell wie möglich wieder zur Haupthandlung zu gelangen. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass sich nur durch sämtliche Handlungsstränge und Perspektiven ein verständliches Gesamtbild ergibt. Gegen Ende, je mehr es sich in Richtung Auflösung bewegte, wurde das aber besser.

Was die Auflösung des Falles angeht, in den unglaublich viele verschiedene Personen verstrickt sind, hält das Buch auch die eine oder andere kleine Überraschung bereit (die mich teilweise sogar echt wütend gemacht hat), und es passiert – jedenfalls bei Coburn, Honor und Emily – immer etwas Spannendes, sodass mir zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Trotz des Endes, dem ich zwiespältig gegenüberstehe, hat mir das Buch wirklich unglaublich gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass ich es nach einiger Zeit nochmal lesen werde.

Fazit

Ein wirklich spannendes und unglaublich fesselndes Buch, das von mir den halben Punkt nur aus dem Grund abgezogen bekommt, weil ich den Perspektivenwechsel größtenteils lästig fand. Auch wenn mich das Ende mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt, gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung – Sandra Brown werde ich jetzt definitiv im Auge behalten. Von mir gibt es 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 08.02.2019

Zuckersüße Kurzgeschichte, die zum Grinsen und Wohlfühlen einlädt.

Wir sehen uns GESTERN
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Vor einer Weile schon habe ich die bittersweet-Kurzgeschichten für mich entdeckt. Diese eignen sich perfekt, wenn man mal gerade etwas leichte Kost zwischenschieben möchte. „Wir sehen uns GESTERN“ stand ...

Vor einer Weile schon habe ich die bittersweet-Kurzgeschichten für mich entdeckt. Diese eignen sich perfekt, wenn man mal gerade etwas leichte Kost zwischenschieben möchte. „Wir sehen uns GESTERN“ stand dabei sehr weit oben auf meiner Liste, da ich die Bücher von Tanja Voosen immer wieder gerne lese und von diesen noch nie enttäuscht wurde.

So auch nicht von ihrer zuckersüßen Kurzgeschichte. Die Geschichte birgt einiges an Unterhaltungspotential: Damit ihre Großmutter ihr Geld für ihr heißgeliebtes Auto Leonard vorlegt, soll Mallory im Gegenzug etwas spontan sein und bei einem Diary-Slam vor völlig Fremden aus ihrem Tagebuch vorlesen. Anfangs nicht sehr angetan von dieser Idee springt sie ihrem Auto zuliebe doch noch über ihren Schatten – und muss feststellen, dass nicht nur Fremde ihrem Vortrag gelauscht haben, sondern auch der Neue an ihrer Schule, dem sie immer wieder unfreiwillig über den Weg läuft und der sie schon für eine Stalkerin hält. Ich war von dem Klappentext sofort angetan.

Zwar werden einige Klischees bedient und die Handlung ist relativ vorhersehbar, trotzdem stand ich von Anfang an unter Spannung, weil ich unbedingt wissen wollte, ob sich meine Ahnung bewahrheiten würde. Letztendlich war ich während des Lesens in einem Dauergrinsezustand, gelegentlich begleitet von Schmetterlingen im Bauch und Herzklopfen.

Oft ist es bei Kurzgeschichten so, dass man sich im Anschluss nicht recht zufriedengestellt fühlt, weil sie zu oberflächlich sind oder die Geschichte zu kurz abgehandelt wurde, da mehr Potential in ihr gesteckt hätte. Das war bei „Wir sehen uns GESTERN“ ganz und gar nicht der Fall. Die Handlung war in dieser Kürze perfekt angelegt. Die Gefühle werden glaubwürdig herübergebracht, man lernt die Charaktere für die Geschichte gut genug kennen (natürlich könnte immer noch mehr in die Tiefe gegangen werden, aber das war hier nicht nötig) und das Ende ist absolut perfekt. Es hat ein bisschen etwas von dem Ende eines typischen Hollywood-Teeniefilms, das einfach nur glücklich macht und nicht kitschig, aber … zuckersüß ist. Ich bin begeistert von diesem Wohlfühlbuch.

Fazit

Kurze, aber zuckersüße Kost für zwischendurch, die den Leser glücklich und mit breitem Grinsen zurücklässt. Ich hatte sehr viel Spaß mit Mallory, Leonard, Henry und … dem Neuen. 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 11.01.2019

Wenn "Die-beste-Freundin-verkuppeln" damit endet, dass du Staatsfeind Nr. 1 in die Arme fällst ...

My First Love
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Worum geht es?

Für Colton Daniels ist Cassidy Caster Staatsfeind Nummer 1. Warum? Weil sie seine Beziehung auf dem Gewissen hat. Denn das ist ihr Job: Sie hilft anderen, sich von ungesunden Beziehungen ...

Worum geht es?

Für Colton Daniels ist Cassidy Caster Staatsfeind Nummer 1. Warum? Weil sie seine Beziehung auf dem Gewissen hat. Denn das ist ihr Job: Sie hilft anderen, sich von ungesunden Beziehungen zu befreien. Dass ihr „Schlussmach-Service“ dabei nicht nur auf positives Feedback stößt, ist klar, aber Colton Daniels scheint sie sogar richtig zu hassen. Es vergeht kein Tag, an dem sie sich nicht mit ihm in die Haare bekommt. Und als ein Streit richtig ausufert, fordert Colton sie zu einer Wette heraus: Sie soll ihm beweisen, dass sie auch Gutes vollbringen und zwei Menschen zusammenbringen kann, statt immer nur auseinander. Kein Problem, denkt sich Cassidy, bis Coltons Wahl ausgerechnet auf ihre beste Freundin Lorn und seinen Cousin Theo fällt. Eigentlich perfekt, weil Lorn schon länger auf Theo steht, aber … aus irgendeinem Grund scheint sich Colton vollkommen sicher zu sein, die Wette zu gewinnen. Weiß er mehr als sie?



Meine Meinung

Mit „Herbstflüstern“ habe ich Tanja Voosen für mich entdeckt, denn ich habe mich auf jeder Seite mehr in ihren Humor verliebt. „Herbstflüstern“ war für mich ein absolutes Highlight, deshalb war für mich klar, dass auch ihr neuestes Buch definitiv den Weg in mein Regal finden wird. Meine Erwartungshaltung war hoch – ich wurde letztendlich aber nicht enttäuscht. Zwar reicht „My First Love“ nicht an „Herbstflüstern“ heran, aber Tanja Voosen hat hier wieder einmal ihr Händchen für spannende, süße Liebesgeschichten mit einer herrlich sarkastischen Protagonistin bewiesen.

Zugegeben: Der Anfang ist relativ schleppend und ich habe meine Zeit gebraucht, bis ich so richtig im Leseflow war. Das lag teilweise auch daran, dass mir die Beschreibungen manchmal einfach zu viel waren, und abschweifende Szenen mir eher meine Konzentration genommen haben, als mich zu unterhalten. Irgendwann gab es aber einen Punkt, an dem ich einfach nicht mehr aufhören konnte, zu lesen. Ich musste da Buch einfach in einem Rutsch beenden, weil es auf einmal unglaublich witzig (Cassidys Humor, ihr Selbstbewusstsein und ihre Schlagfertigkeit sind einfach genial!) und unerwartet spannend war. Zwar konnte man sich manche Entwicklung schon irgendwie denken, aber wirklich sicher war nichts und die ganze Geheimniskrämerei hat ordentlich Spannung aufgebaut. Dazu kommt noch, dass unglaublich viel passiert ist und die Handlung abwechslungsreich und interessant war (von merkwürdigem Speed-Dating über Reit-Unfälle zum Filmen eines Werbespots). Davon fühlte ich mich mehr als gut unterhalten. Wer also nicht direkt am Anfang abgeholt wird: durchhalten!

Ganz besonders gefallen hat mir zum einen der Verlauf der Liebesgeschichte, denn es ist eine Hate-to-Love-Story, die die Entwicklung der Gefühle nachvollziehbar darstellt. Es ist nicht von einem Moment auf den anderen auf einmal Liebe und die Hassgefühle sind nicht schon nach 50 Seiten Geschichte, sondern man muss sich ganz schön lange gedulden (wobei es eher ein Erfreuen ist, denn die Schlagabtäusche machen total viel Spaß!). Das andere, was mir sehr gut gefallen hat, war die Freundschaft zwischen Lorn und Cassidy, denn sie kam bei mir unglaublich echt und authentisch an. Cassidy hat keine tausend Geheimnisse vor Lorn, die ihr am Ende alle um die Ohren fliegen – obwohl sie die durchaus haben könnte. Nein, ihre Freundschaft besticht gerade durch die Tatsache, dass die beiden einander alles anvertrauen und ehrlich miteinander umgehen. Loyalität steht ganz oben und das hat mir so imponiert und mich berührt, dass ihre Freundschaft mir sogar fast besser gefallen hat als die Liebesgeschichte. Es war jedenfalls ein Element, das mich positiv überrascht hat, denn es war einfach mal etwas anderes. So eine starke Freundschaft ist nicht in jedem Buch zu finden.

An einem bestimmten Punkt im Buch war ich mir eigentlich sicher, dass das Buch ein neues Lieblingsbuch werden würde. Wegen des Endes bin ich jetzt aber ein bisschen am Zurückrudern, denn … es war unglaublich kitschig und mehrmals unnötig herausgezögert. Natürlich war es schön, dass der Kreis gewissermaßen geschlossen wurde, weil das Ende auf zwei schöne Annäherungsszenen am Anfang und im Mittelteil verweist, aber das Hin und Her fand ich doch etwas anstrengend. Ich habe mich ehrlich gesagt dabei ertappt, wie ich eine Seite umgeblättert und seufzend festgestellt habe, dass es leider immer noch ein paar Seiten bis zum Ende sind. Und das ist gar nicht gut, denn ein Buch sollte den Leser schließlich mit dem Gefühl zurücklassen, am liebsten noch 100 Seiten mehr lesen zu wollen. Das war bei dem großartigen Mittelteil auch definitiv der Fall, bei dem hinausgezögerten Ende aber leider nicht.



Fazit

Anfang und Ende schwächeln ein bisschen, aber der Mittelteil hat mich umgehauen! Mal eine richtige Hassliebe-Story, die eine nachvollziehbare Entwicklung der Gefühle zeichnet und durch Humor und Schlagfertigkeit besticht. Oben drauf werden uns sogar ein paar Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben. Trotz kleinerer Schwächen definitiv ein schönes Buch – von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Überzeugt durch sympathische Charaktere, witzige Dialoge und eine schöne Liebesgeschichte!

Liebesblind
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Worum geht es?

Jake Manning hatte schon unzählige Jobs. Es ist nicht seine Schuld, dass er die meisten davon nicht lange behalten hat. Echt nicht. Es sei denn, einen Job hinzuschmeißen, weil man illegale ...

Worum geht es?

Jake Manning hatte schon unzählige Jobs. Es ist nicht seine Schuld, dass er die meisten davon nicht lange behalten hat. Echt nicht. Es sei denn, einen Job hinzuschmeißen, weil man illegale Aktivitäten ablehnt oder sich nicht unterdrücken lässt, zählt als die eigene Schuld.

Als er als neuer Haushälter von Patrick Stanford eingestellt wird, tritt er seinen Job mit lauter Warnungen seiner Vorgängerinnen an: Mr. Stanford soll ungehobelt, arrogant, pingelig, grob und unhöflich sein. Das beweist er ihm auch direkt mit der ersten Nachricht mit Forderungen, die kein einziges Bitte oder Danke enthält. Das ist nichts, womit Jake nicht klarkäme, aber er wäre ganz bestimmt nicht er, wenn er es sich mit seinem vorlauten Mundwerk nicht zum Ziel nehmen würde, dem Kerl ein paar Manieren beizubringen …



Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, nicht nur weil Jake schon im Klappentext wie ein spannender, unterhaltsamer Protagonist klingt, sondern auch, weil Patrick blind ist, und das der Liebesgeschichte eine interessante Komponente anfügt. Tatsächlich ist es auch ein Aspekt, der mit im Vordergrund steht und sowohl auf ernste als auch humorvolle Weise behandelt wird. Es werden die Schwierigkeiten im Alltag für den Betroffenen selbst angesprochen, aber auch jene, die es mit sich bringt, eine Beziehung mit einem Blinden zu führen und mit ihm zusammenzuleben. Mitunter finden sich aber auch einige selbstironische Blindenwitze, die Patrick zum Besten gibt und die dazu beitragen, dass man ihn als herrlich sympathischen Gegenpart für Jake wahrnimmt.

Denn Patrick mag zwar tatsächlich keine Manieren haben und auf andere deshalb unhöflich wirken, aber er ist auch auf bezaubernde Weise unsicher und verlegen, wenn Jake ihn darauf hinweist. Genau wie Jake ist er ein sympathischer, großzügiger, liebevoller und witziger Mensch, sodass die beiden ein amüsantes Gespann abgeben. Jake hebt sich angesichts seiner Vergangenheit in seiner Großzügigkeit jedoch noch ein kleines Bisschen von Patrick ab und auch sein Mundwerk ist um einiges vorlauter und frecher als Patricks, weshalb es ein besonderes Vergnügen war, die Geschichte aus seiner Sicht mitzuverfolgen. Es macht definitiv viel Spaß, seine Gedankengänge mitzuverfolgen, vor allem als er noch glaubt, Patrick sei hetero und er dürfe zwar gucken (weil Patrick seine musternden Blicke ja eh nicht bemerkt) und ein bisschen unverfänglich anfassen, müsse sich aber zurückhalten, um seinen Job zu behalten. Das Rätseln, was dabei in Patricks Kopf abgeht, trägt definitiv auch zur Spannung des Buches bei.

In Büchern, in denen homosexuelle Paare im Mittelpunkt stehen, geht es oft um die Außenwirkung, Coming-Outs und das Hadern mit der eigenen Sexualität. Das ist hier überhaupt nicht der Fall. Vielmehr leben Jake und Patrick in ihrer eigenen kleinen Seifenblase, sie sind sich ihrer Sexualität bereits sicher und gehen selbstbewusst mit dieser um und nähern sich einander ohne großes Drama, aber mit umso mehr Herzklopfen, Knistern und unterhaltsamen Dialogen an. Die Außenwirkung beschränkt sich hier auf die bedingungslose Akzeptanz und liebevolle Unterstützung von Jakes Familie und seinen Freunden, sodass hinsichtlich dessen keinerlei Konfliktpotential entsteht. Der Schwerpunkt wird eindeutig woanders gesetzt: Klar im Vordergrund des Buches steht das Kennen- und Liebenlernen der beiden Charaktere, Patricks Blindheit und Jakes Umgang damit sowie die Konflikte in Jakes Familie.

Jakes und Patricks Liebesgeschichte weiß definitiv zu überzeugen, zu bezaubern und glücklich zu machen. Ich hatte sehr viel Spaß, die beiden auf ihrem Weg zu begleiten.


Fazit

Alles in allem bietet „Liebesblind“ eine leichte, witzige, süße und rundum schöne Liebesgeschichte, die durch ihre sympathischen, einzigartigen Charaktere und amüsante wie auch knisternde Momente besticht. Ich kann das Buch jedem Genre-Liebhaber wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Hassliebe, Weihnachten und eine gute Portion Herzklopfen - ein süßer Liebesroman! ♥

All I Want for Christmas. Eine Weihnachts-Romance in Manhattan
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Worum geht es?

Fragt man Pippa Schwab nach ihrer Meinung zu Hunter Montgomery, dann fallen die Worte: „arrogant“, „überheblich“, „hält sich wegen seines Rockstar-Vaters für etwas Besseres“ und „größter ...

Worum geht es?

Fragt man Pippa Schwab nach ihrer Meinung zu Hunter Montgomery, dann fallen die Worte: „arrogant“, „überheblich“, „hält sich wegen seines Rockstar-Vaters für etwas Besseres“ und „größter Macho auf dem Planeten“.

Fragt man Hunter nach seiner Meinung zu Pippa, verhält es sich ähnlich: „verwöhnt“, „oberflächlich“, „sucht sich ihre Partner nach der Größe ihrer Brieftasche“ und „Kaugummimädchen: rosa, überzuckert, immer lächelnd“.

Die beiden können sich nicht ausstehen, müssen sich angesichts der bevorstehenden Hochzeit ihrer besten Freunde aber zusammentun, um bestimmte Hochzeitsveranstaltungen wie die Junggesellenabschiede zu planen. Dabei stellen sie schnell fest, dass sie zwei Dinge miteinander gemeinsam haben: 1. Ihre Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit. 2. Sie beide haben Zweifel, was die Hochzeit ihrer besten Freunde angeht. Kurzerhand beschließen sie, die Hochzeitsveranstaltungen so zu organisieren, dass dem Paar seine Unterschiedlichkeit vor Augen geführt wird, damit es im Nachhinein kein böses Erwachen gibt. Dabei stoßen sie jedoch auf die Erkenntnis, dass ihre eigene Unterschiedlichkeit eigentlich anziehend ist und sie einander völlig falsch eingeschätzt haben …



Meine Meinung

Normalerweise mag ich Cover, auf denen Gesichter abgebildet sind, nicht so gerne, hier jedoch finde ich das besonders gelungen. Die Farben der Kleidung, des Buchtitels und des Hintergrunds harmonieren miteinander und sind aufgrund dessen ein absoluter Blickfang. Als ich das Buch in den Händen hielt, habe ich mich sofort in das Cover verliebt. Man sieht sofort, dass es sich um einen süßen weihnachtlichen Liebesroman handelt.

Verliebt habe ich mich aber nicht bloß in das Äußere, sondern auch in das Innere des Buches. Schon mit Lesen des Klappentextes war mir klar, dass mir das Buch bestimmt gefallen wird – nur ein oder zwei negative Bewertungen haben mich daran zwischenzeitlich zweifeln lassen. Aber ich bin so froh, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört und dem Buch eine Chance gegeben habe, denn in meinen Augen ist es nahezu perfekt.

Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und flüssig, man kommt schnell durch die Seiten und wird von der winterlichen Weihnachtsatmosphäre des Buches aufgesogen. Der Leser wird nicht von ellenlangen Beschreibungen erschlagen, obwohl gleichzeitig hier und da besonderer Wert auf hinreißende Details gelegt wird, wie beispielsweise die Weihnachtsdekoration (vor allem der Getränke), die sich Pippa für den Weihnachtsball überlegt hat. All das lässt weihnachtliche Stimmung aufkommen – auch noch Tage nach Weihnachten.

Allein schon wegen dieser Weihnachtsatmosphäre hatte die Liebesgeschichte für mich das Potential, perfekt zu werden. Aber sie punktet vor allem auch durch ihre Story und ihre Charaktere. Vielleicht besticht die Ausgangssituation des Buches nicht gerade durch ihre Originalität: Zwei Personen, die sich eigentlich nicht ausstehen können, tun sich für ein bestimmtes Projekt zusammen. Das gibt es oft und übt doch immer wieder eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus, solange die Thematik spannend verarbeitet ist. Und das ist sie hier definitiv.

Es gibt viele schöne, einfalls- und abwechslungsreiche Szenen, in denen sich die beiden näherkommen. In denen sie einander wirklich kennenlernen, Geheimnisse voneinander erfahren, sich necken, sich streiten und dann wieder besondere Momente miteinander teilen, die voller Herzklopfen, Knistern und großen Gefühle sind, die auch auf den Leser übergehen und diesen mitfiebern lassen.

Das liegt auch daran, dass die Protagonisten sehr sympathisch sind. Man kann nachvollziehen, warum sie so ein schlechtes Bild voneinander haben, obwohl man gleichzeitig in den Kopf des anderen schauen kann und weiß, was wirklich hinter dessen Verhalten steckt. Beide haben eine interessante Hintergrundgeschichte, die sie zu authentischen Personen macht und den Leser verstehen lässt, warum sie auf welche Art handeln. Zwar hatte ich gegen Ende das Gefühl, dass beide absichtlich ein dickes Brett vor dem Kopf haben und einander unbedingt missverstehen wollen, damit das Ende noch ein bisschen (künstlich) in die Länge gezogen werden kann, aber das störte mich erstaunlicherweise nicht, weil mir alles andere an dem Buch einfach viel zu gut gefallen hat – und man obendrein ja auch irgendwie damit rechnet, dass es noch ein bisschen Drama gibt, um dann in einem süßen Happyend zu enden. Dieses wird der Geschichte auch gerecht und macht rundum glücklich. Höchstens einen Epilog hätte ich mir noch gewünscht, weil der sich in meinen Augen angeboten und ich gerne noch mehr von beiden gelesen hätte.



Fazit

Insgesamt handelt es sich bei „All I Want for Christmas“ um einen süßen Liebesroman, der winterliche Weihnachtsstimmung verbreitet und durch Herzklopfen bescherende Annäherungsszenen, eine Prise Hassliebe und zwei sympathische Charaktere verzaubert. Ein Glücklich-Macher perfekt für die Weihnachtszeit – für Weihnachtsfan aber auch die passende Lektüre für das ganze Jahr. Für mich nahezu perfekte 4,5 Sterne.