Kurzbeschreibung
Als eine junge Frau im Höhlensystem unterhalb einer alten Villa verschwindet, schickt ihr schwer reicher Vater ein Team von Experten los um sie zu retten. Die Höhle hält jedoch einige bemerkenswerte Geheimnisse bereit, zudem scheint außer der Rettungsmannschaft noch jemand – oder etwas – dort unten unterwegs zu sein. Wie außergewöhnlich ihre Mission ist, wird den Rettern erst klar, als sie einen Raum mit uralten Türen finden und plötzlich alle Messgeräte verrückt spielen. Das Team muss durch eine der Türen hindurch, um die Vermisste zu finden. Durch welche Tür hängt aber von der Entscheidung des Lesers ab!
Bei „Doors“ handelt es sich um drei Romane, die mit der gleichen Handlung beginnen, aber je nach Entscheidung des Lesers unterschiedlich verlaufen und enden.In der gedruckten Ausgabe jeder der drei „Doors“ Varianten ist die Einführungsgeschichte enthalten.
Cover
Wie auch die beiden anderen Doors Cover ist das von „Blutfeld“ in mattem Schwarz gehalten. Abgebildet ist ein Kastenschloss, das ziemlich alt aussieht und aus dem eine kleine Rauchfahne kommt. Darüber ist ein Totenschädel zu sehen.
Ein schönes Cover, das gut mit den anderen harmoniert. Besonders gefällt mir die Prägung des Papiers, die das Bild noch echter wirken lässt.
Schreibstil
In diesem relativ kurzen Roman lernt der Leser gleich zu Beginn etwa 10 Figuren auf einmal kennen. Diese sind präzise beschrieben und zunächst gerade detailliert genug, um sie unterscheiden zu können. Im Lauf des Romans werden weitere Informationen ergänzt, so dass sich das Gesamtbild der Personen langsam erweitert.
Um das Gedächtnis ein wenig zu unterstützen findet man im Buch auch knappe Steckbriefe der Hauptfiguren.
Markus Heitz erzählt aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person. Dabei ist gut ersichtlich, wessen Sichtweise gerade geschildert wird, auch wenn es sich nur um einen kurzen Absatz handelt.
Es gibt verschiedene Schauplätze von denen einige sich recht ähnlich sind, was mir die Orientierung etwas erschwert hat. Einige Details der Schauplätze und historische Zusammenhänge lassen ausführliches Fachwissen des Autors durchblicken.
Das Erzähltempo wechselt innerhalb des Romans, teilweise habe ich die Geschichte als etwas in die Länge gezogen empfunden.
Meinung
Da ich die beiden anderen Doors-Romane, „Kolonie“ und „Dämmerung“, bereits gelesen habe, konnte ich natürlich nicht ganz vorurteilsfrei an „Blutfeld“ herangehen.
Der Roman war für mich unterhaltsam, konnte mich aber nicht so sehr begeistern wie die beiden anderen.
Der Verlauf der Geschichte gefiel mir recht gut, insbesondere das Ende hat mich positiv überrascht. Trotzdem wurde ich beim Lesen vor allem gegen Ende etwas ungeduldig, das wurde mir ein wenig zu langatmig.
Obwohl das gewählte Setting sehr interessant ist, hatte ich Schwierigkeiten mich zu orientieren. Die Schauplätze konnte ich mir häufig nicht gut vorstellen, insbesondere ihre Lage zueinander bzw die jeweiligen Entfernungen, so dass es für mich auch oft nicht klar war, wie viel Zeit zwischen einzelnen Szenen vergangen war.
Die Nebenfiguren waren meiner Meinung nach gut ausgearbeitet, allerdings fand ich in dieser Doors-Version einige Hauptfiguren etwas „farblos“ und nicht mehr ganz überzeugend. Mir fiel beim Lesen deutlich auf, dass ich mich viel weniger für deren Schicksal interessierte, als während des Lesens von beispielsweise „Dämmerung“ (mein Favorit).
Ein paar Nebenfiguren, die auch in den anderen Doors-Romanen eine Rollen spielen, haben mich hier auch weniger überzeugt und ich fand sie im Gegensatz zu den zuvor gelesenen Versionen fast langweilig.
Gut möglich, dass für mich nach dem Lesen der beiden anderen Bände einfach ein bisschen die Luft raus war. Aber da ich nun mal den direkten Vergleich habe, sehe ich bei „Blutfeld“ kleine Schwachstellen, die „Dämmerung“ und „Kolonie“ nicht hatten.
Trotzdem ein unterhaltsamer Roman, mit einem sehr interessanten „Grundgerüst“ und überraschenden Wendungen.
Insgesamt gefällt mir an Doors besonders, dass ich nie das Gefühl hatte, eine Variante sei „richtiger“ als die anderen. Vielmehr schien es, dass alle Handlungsverläufe gleichzeitig möglich wären, sozusagen in verschiedenen Dimensionen. Das macht die Doors-Reihe zu einem großartigen Gesamtwerk, dessen Aufbau intelligent und gut geplant wirkt.