Cover-Bild Der Mönch von Mokka
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 04.10.2018
  • ISBN: 9783462048780
Dave Eggers

Der Mönch von Mokka

Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Eine fesselnde, eine triumphale Abenteuergeschichte!« Los Angeles Times

Ein junger Mann aus San Francisco, als Kind aus dem Jemen eingewandert, entdeckt die uralte Kaffeetradition seiner Heimat wieder. Mokhtar Alkhanshali möchte unter fairen Bedingungen im Jemen Kaffee anbauen und in die USA exportieren. Als 2015 die Bomben der Saudis sein Leben bedrohen, muss Mokhtar einen Weg aus dem Land finden. Er schafft es unter dramatischen Umständen zu entkommen und kann schließlich in den USA seine Firma eröffnen, die heute weltweit einen der besten Kaffees produziert, der zu fairen Preisen für alle an der Produktion Beteiligten verkauft wird und seinen Landsleuten zu einem besseren Leben verhilft.

Dave Eggers erzählt die spannende Lebensgeschichte dieses jungen Einwanderers und zeigt damit exemplarisch ein Leben zwischen zwei Welten.

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Lesejury-Facts

  • Xirxe und Havers haben dieses Buch in einem Regal.
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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2019

Wie der jemenitische Kaffee die Welt erobert - ein Abenteuer ohnegleichen

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Mokhtar Alkhanshali, ein 24jähriger US-Amerikaner jemenitischer Abstammung, verdient sich nach diversen Rückschlägen als Portier seinen Lebensunterhalt. Durch Zufall erfährt er, dass der Jemen eine jahrhundertealte ...

Mokhtar Alkhanshali, ein 24jähriger US-Amerikaner jemenitischer Abstammung, verdient sich nach diversen Rückschlägen als Portier seinen Lebensunterhalt. Durch Zufall erfährt er, dass der Jemen eine jahrhundertealte Kaffeetradition besitzt, die jedoch im Rest der Welt fast völlig vergessen ist. Voller Enthusiasmus setzt er sich in den Kopf, jemenitischen Kaffee wieder zu seinem Ruhm zu verhelfen und damit auch den Menschen dort zu einem sicheren Einkommen. Er investiert in den nächsten Jahren seine gesamte Zeit, sich das notwendige Wissen beizubringen und Kontakte mit den Farmern, Röstern usw. zu knüpfen. Doch als er kurz vor dem Ziel scheint, bricht ein Krieg im Jemen aus. Und Mokhtar und seine Bohnen sind mittendrin.
Es ist unglaublich, was dieser Mensch alles erlebte, bis er seinen Traum vom jemenitischen Kaffee in der Welt in die Tat umsetzen konnte. Die Erkenntnis, dass die meisten Kaffeefarmer kaum wussten, wie man richtig gute Bohnen erntet und behandelt; die schwierigen Verhältnisse im Jemen, die langfristige Planungen praktisch unmöglich machten; und zuguterletzt noch ein Bürgerkrieg, der Mokhtar und seine Freunde immer wieder in lebensgefährliche Situationen brachte. Das Alles liest sich fast mehr wie ein Abenteuerbuch als eine wahre Geschichte.
Doch der Autor, Dave Eggers, beschränkt sich nicht nur auf diesen Lebensabschnitt des jungen Mannes. Man erfährt viel über die Geschichte, die Tradition, den Anbau und die Herstellung des Kaffees - ich würde fast meinen, eigentlich alles Und dazu auch viel über den Jemen, die Ursache der Unruhen und wie es zu diesem Bürgerkrieg kam.
Eigentlich ist es ein Sachbuch, aber es liest sich wie ein Roman und wüsste ich es nicht besser, hätte ich nach dem Ende mit fester Überzeugung behauptet: 'Wirklich spannend, aber natürlich alles fiktiv.' Weshalb es nicht zu fünf Sternen reichte, liegt am Schreibstil, den ich stellenweise schon recht schlicht fand. Manchmal kann man halt nicht Alles haben

Veröffentlicht am 06.01.2019

Der Mönch von Mokka

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Nachdem ich letztes Jahr Dave Eggers‘ „Circle“ und „Ein Hologramm für den König“ gelesen (und auch gesehen) hatte, musste ich natürlich auch sein neuestes Werk, „Der Mönch von Mokka“ lesen. Laut Prolog ...

Nachdem ich letztes Jahr Dave Eggers‘ „Circle“ und „Ein Hologramm für den König“ gelesen (und auch gesehen) hatte, musste ich natürlich auch sein neuestes Werk, „Der Mönch von Mokka“ lesen. Laut Prolog handelt es sich hierbei nicht um einen Roman, sondern um eine Wiedergabe so exakt stattgefundener Ereignisse – das merkt man (leider) auch im Erzählstil. Dazu später mehr. In Eggers‘ neuem Buch sollte es um nichts geringeres als Kaffee gehen – ein Getränk, das mich täglich begleitet. Durch ein Nebenprojekt auf der Arbeit habe ich mich vor einigen Monaten bereits mit dem Thema Kaffee und seiner Geschichte beschäftigt und kann doch behaupten, mich einigermaßen auszukennen. Beim Geschmacklichen versage ich allerdings im großen Stil – ich habe noch nicht so viele Arten probiert, weiß aber mittlerweile, welche Arten von Kaffee ich mag und vertrage und bleibe einfach dabei. Ein Feinschmecker bin ich also nicht. Dennoch hat mich das Thema interessiert und naja, der Name des Autors und das wunderschöne Cover haben ihr Übriges getan. Im „Mönch von Mokka“ geht es um einen jungen Mann, der nach einer langen Aneinanderreihung von Sales-Jobs auf die Idee kommt, jemenischen Kaffee nach Amerika zu holen – und das zu fairen Rahmenbedingungen. Und so beginnt seine Reise auf dem Weg ins Entrepreneurship und in die Welt des Kaffees. Er, der in seinem ganzen Leben nicht mehr als ein Dutzend Tassen Kaffee getrunken hat, muss sich einarbeiten in die Grundlagen der Kaffeeherstellung, des Geschmacks und des Unternehmertums.

"Wenn Mokhtar es satthatte, arm zu sein, über obdachlose Süchtige zu steigen, mit sechs Geschwistern in einem Zimmer zu schlafen, ließ er seine Gedanken schweifen und träumte von der Möglichkeit, dass er vielleicht wie Harry [Potter] war, vorerst noch Teil dieser schäbigen Welt, aber zu Höherem bestimmt."

Wie hat es mir gefallen?
Dave Eggers konnte mich mit den Büchern, die ich bereits von ihm gelesen habe, komplett begeistern. Doch irgendwie war der „Mönch“ nicht annähernd so gut wie der „Circle“ oder das „Hologramm“, sondern leider kam ich mir wie in einer Geschichtsstunde vor. Mokhtars Lebensgeschichte, sein Aufwachsen und sein Ringen um Anerkennung und finanzielle Unabhängigkeit sind spannend zu verfolgen und machen unseren Protagonisten sympathisch. Doch ab dem Moment, wo er darauf gestoßen wird, dass der Kaffee seinen Ursprung vermutlich aus seinem Heimatland Jemen hat und er beschließt, diesen Kaffee in die Vereinigten Staaten zu bringen, wandelt sich die Sprache des Buchs: Mokhtar wird mehr und mehr zum unpersönlichen Charakter, der sich mehr und mehr vom Leser entfernt, bis seine Erlebnisse, seine Handlungen, seine Leidenschaft, nicht mehr spürbar werden. Es kam mir bei der Lektüre so vor, als würde ich ein Geschichtsbuch lesen, das ohne Emotion beschreibt, wie etwas passiert. Dass der Roman eine nicht unerhebliche Wendung in eine politische Richtung vollzieht, macht die Geschichte runder, aber leider nicht lesbarer. Die vielen Seiten über die Geschichte des Kaffees, seinem Anbau, seiner Verarbeitung und der Entstehung der weltweiten Kaffeekultur waren vielleicht lehrreich, allerdings treiben sie die Story nicht voran und dehnen den Roman unnötig aus; meiner Meinung nach hätten bestimmt 50 Seiten gespart werden können, die nicht handlungsrelevant sind. Natürlich ist es immer spannend, wenn ein Charakter in einem Buch seine Leidenschaft für etwas entdeckt – aber den Leser in einem solchen Ausmaß an der Recherchearbeit, die ebendieser tätigt oder tätigen muss, zu beteiligen, finde ich unnötig. Alles in allem lässt sich sagen, dass Dave Eggers hier wunderbar recherchiert hat, den Teil, den Mokhtar reisend in Arabien, im Jemen und in Äthiopien verbringt, finde ich atmosphärisch gelungen und ja, historisch akkurat. Dennoch finde ich es ein wenig schade, dass die gesamte Erzählsprache darunter gelitten hat, dass Eggers keinen Roman in dem Sinne verfasst hat, sondern wie bei seinem letzten Buch „Bis an die Grenze“ wieder ein Werk verfasst hat, das die Genre-Grenzen überschreitet und vielleicht mehr in Richtung „erzählendes Sachbuch“ geht. Ich habe „Bis an die Grenze“ noch ungelesen im Regal stehen und überlege jetzt, ob ich es nicht vielleicht doch lieber überspringen soll. Was mir an der Sprache sowohl beim „Circle“ als auch beim „Hologramm“ so gut gefallen hat und mich vorfreudig auf dieses Buch hat warten lassen, fehlt nämlich komplett und hat mir die Lesefreude ziemlich getrübt, da ich mit der Erwartung an einen Roman an den „Mönch on Mokka“ herangegangen bin.