Cover-Bild Ein Winter in Sokcho
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 14.09.2018
  • ISBN: 9783351050511
Elisa Shua Dusapin

Ein Winter in Sokcho

Roman
Andreas Jandl (Übersetzer)

„Ein Winter in Sokcho ist ein kleines Meisterwerk." Jury Robert Walser Preis.

Im eiskalten Sokcho, einem Küstenort kurz vor Nordkorea, begegnen sie sich: die junge Angestellte der Pension und der Künstler aus der Normandie. Während er die Stille von Sokcho zum Zeichnen sucht, möchte sie ihr entfliehen. Mit jedem Gespräch, jedem Spaziergang durch das winterliche Nirgendwo kommen die beiden einander näher. Zwei Gestrandete, die sich nach einem Neuanfang sehnen und ihn jeder auf seine Weise wagen.

„Ein erster Roman von einzigartiger Schönheit.“ Le Figaro Littéraire

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

In „Ein Winter in Sokcho“ treffen zwei Suchende aufeinander – stimmungsvoll, melancholisch und leise.

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Dieses Buch hat mich mit seinem wunderschönen Cover sofort angelockt und der Klappentext klang auch vielversprechend. Was zunächst als „kommen sie zusammen?“-Liebesgeschichte daherkommt, ist aber in Wahrheit ...

Dieses Buch hat mich mit seinem wunderschönen Cover sofort angelockt und der Klappentext klang auch vielversprechend. Was zunächst als „kommen sie zusammen?“-Liebesgeschichte daherkommt, ist aber in Wahrheit so viel mehr. Elisa Shua Dusapin hat in ihrem Erstlingswerk „Ein Winter in Sokcho“ so viele Emotionen, Träume und Hoffnungen verarbeitet, dass das knapp 140 Seiten dünne Bändchen fast schon wie ein kleines Kunstwerk anmutet. Doch zurück zum Anfang: Es geht um eine junge Hotelangestellte, die mit jeder Faser ihres Körpers dem kalten Sokcho und der ewig währenden Monotonie entfliehen möchte. Als dann ein attraktiver, aber sehr zurückhaltender und eigenbrötlerischer Mann ins Hotel kommt, um in Ruhe an seinem neuesten Comic zu arbeiten, ist sie sofort sehr interessiert und es beginnt ein gemächliches, zurückhaltendes Hin und Her. Doch schnell wird klar, dass beide etwas völlig unterschiedliches wollen: Sie will raus aus ihrem Trott, in das schöne Frankreich ziehen, und er, der der Stadt überdrüssig ist, sucht ein wenig Abgeschiedenheit und Frieden.

"Das Kratzen der Feder war nun langsam und regelmäßig wie ein Wiegenlied. Vor dem Einschlafen versuchte ich mir die Bilder genau einzuprägen, die er in mir erschaffen hatte, sie nicht zu vergessen, da ich wusste, wenn ich morgen in sein Zimmer ging, würden sie verschwunden sein."

Hinter dem pastelligen Cover mit der Schnörkelschrift verbirgt sich nicht nur eine leise, traurigschöne Geschichte, sondern auch sehr viel zwischen den Zeilen. So wird in „Ein Winter in Sokcho“ nicht nur sehr viel geschwiegen und geträumt, sondern vor allem gehofft. Unsere junge Protagonistin hofft auf einen Ausbruch aus dem ihr überdrüssigen Hotelalltag, sie möchte nach Frankreich, zu ihren Wurzeln, denn sie ist halb Koreanerin, halb Französin. Frankreich kennt sie bisher allerdings nur aus Romanen. Der mysteriöse Comiczeichner, der einige Zeit im Hotel verbringt, kann sie daher wenig ernst nehmen, wenn sie behauptet, sie verstünde das Land. So ergibt sich ein stilles Hin und Her zwischen den beiden Charakteren.

Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/elisa-shua-dusapin-ein-winter-in-sokcho

Veröffentlicht am 14.09.2018

Im Grenzgebiet von Südkorea

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Elisa Shua Dusapins Roman „Ein Winter in Sokcho“ ist ein einzigartiges Werk. Es wurde von Andreas Jandl übersetzt.
Sokcho ist ein kleiner Küstenort in Südkorea, kurz vor der Grenze nach Nordkorea.

Die ...

Elisa Shua Dusapins Roman „Ein Winter in Sokcho“ ist ein einzigartiges Werk. Es wurde von Andreas Jandl übersetzt.
Sokcho ist ein kleiner Küstenort in Südkorea, kurz vor der Grenze nach Nordkorea.

Die Protagonistin und Erzählerin ist eine junge Angestellte in einer Pension. Sie hat eine koreanische Mutter und einen französischen Vater. Das hat sie mit der Autorin gemein. Die Geschichte spielt im Winter. Ein neuer Bast ist ein französischer Comiczeichner. Er sucht die Stille in Sokcho.
Die Protagonistin beobachtet den Zeichner bei der Arbeit.
Die Dialoge zwischen ihnen sind interessant. Sie sind beide etwas einzigartig. Auch die Mutter der Protagonistin ist ein Unikum.

Die Autorin zeigt uns das beschauliche Küstenstädtchen mit ihren Bewohnern, viele sind Fischer. Es ist eines der Orte, aus denen die jungen Leute wegziehen.

Ein Buch in dem mehr drin steckt als man denkt, es lohnt sich, es zu lesen.
Es ist gute Literatur.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Romantische Begegnung zweier junger Menschen.

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Diese eine Art Novelle, 144 S. der gedruckten Ausgabe, habe ich ganz gern gelesen. Sehr talenteiert und gekonnt erzählt sie über eine romantische Begegnung zweier junger Menschen im verschlafenen kleinen ...

Diese eine Art Novelle, 144 S. der gedruckten Ausgabe, habe ich ganz gern gelesen. Sehr talenteiert und gekonnt erzählt sie über eine romantische Begegnung zweier junger Menschen im verschlafenen kleinen Küstenort in Südkorea.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Im eiskalten Sokcho, einem Küstenort kurz vor Nordkorea, begegnen sie sich: die junge Angestellte der Pension und der Künstler aus der Normandie. Während er die Stille von Sokcho zum Zeichnen sucht, möchte sie ihr entfliehen. Mit jedem Gespräch, jedem Spaziergang durch das winterliche Nirgendwo kommen die beiden einander näher. Zwei Gestrandete, die sich nach einem Neuanfang sehnen und ihn jeder auf seine Weise wagen.“
Die junge Koreanerin erzählt uns diese Geschichte. Man erfährt über ihr Leben in diesem kleinen Ort, unweit von der nordkoreanischen Grenze, der im Sommer überfüllt von Touristen ist, im Winter aber recht ruhig und verlassen wirkt. Ihre Mutter ist Fischhändlerin, daher spielen Meeresfrüchte und ihre Zubereitung eine Rolle, sowie der Alltag in der Pension mit all den Verpflichtungen. Wie die junge Frau ihre Freizeit verbringt, wie das große Fest gefeiert wurde, bekommt man ebenfalls, recht detailliert erzählt, mit.
Der junge Künstler aus der Normandie sucht Ruhe und Inspiration für sein neues Projekt. Er zeichnet mit Tusche Comics und ist recht erfolgreich auf dem Gebiet.
Die beiden unterhalten sich mal über den Helden, der in seinen Comics schon viele Orte in der Welt bereist hat, mal über die jungen Frauen, mal über die Geschichten insg. Man erfährt auch die Meinung der jungen Frau über Seoul, wo sie studiert hat: „Den Alkohol, das Lachen, wie die Lichter einem die Augen ausrissen, der Lärm den Körper zerfetzte und an all diese Frauen, überall diese jungen Frauen und Männer aus Plastik in dieser Stadt, die ständig posierte und mit dem Hintern wackelte und immer weiterwuchs…“
Eine Art offenes Ende überrascht etwas zum Schluss, passt aber ganz gut ins Gesamtbild.

Fazit: Ein schönes Stück Literatur aus der Feder der jungen Autorin, geb. 1992. Authentisch, atmosphärisch, bildhaft und talentiert erzählt. Gern lese ich weitere Werke von ihr.