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Veröffentlicht am 13.01.2019

Witziger Jugendkrimi auch für erwachsene Leser!

Tote Tulpen
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Der 16 jährige Leon , Halbwaise, wird aus dem Jugendknast auf Bewährung entlassen. Er muss in einem Blumenladen seine Lehrstelle antreten und an seinem ersten Arbeitstag stolpert er über einen Unkrautstecher. ...

Der 16 jährige Leon , Halbwaise, wird aus dem Jugendknast auf Bewährung entlassen. Er muss in einem Blumenladen seine Lehrstelle antreten und an seinem ersten Arbeitstag stolpert er über einen Unkrautstecher. Mit diesem wurde die junge Frau erstochen, die dekorativ mit schwarzen Tulpen in der Hand , im Blumenladen aufgebahrt ist.
Leon hat Angst, dass die Polizei ihn verdächtigt etwas mit der Leiche zu tun zu haben . Laura, die Tochter des Chefs hilft ihm und entdeckt die Tote noch mal .
Da die für die Ermittlung zuständigen Beamten nicht sehr helle sind, nehmen Laura und Leon kurzerhand die Ermittlungen in die Hand. Als Detektive L&L (wobei nicht ganz sicher geregelt ist , wessen Name zuerst genannt wird) entdecken sie nach und nach Brisantes. Kurz daraufgeschieht noch eine Mord und die Polizei und L&L tappen ganz schön im Dunkeln.

Die Sprache dieses Jugendkrimis ist locker , leicht und cremig (lest das Buch, dann wisst ihr was cremig bedeutet!!!) . Als erwachsene Leserin schätze ich sehr , dass die Sprache den über 16 Jahre alten Lesern angepasst wurde. Und das ohne den Charme der jugendlichen Ausdrucksweise zu verlieren ! Hier ist dem Autor diese schwierige Gratwanderung grandios gelungen!
Ueber gewisse Ausdrücke habe ich mich schief gelacht.Dieses Buch ist witzig , spannend und fesselnd.
Bis ganz am Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Mörder ist. Und das Rätseln bis zum Schluss liebe ich!
Die Protagonisten Leon und Laura sind frech, mit viel Charme und sehr gut gelungen . Die Polizisten etwas überzeichnet beschrieben , aber dadurch sehr schräg!

Ein Buch, nicht nur für Jugendliche sondern auch beste Unterhaltung für erwachsene Leser ! Für mich sicher nicht das letzte Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Hervorragend recherchiert

Schockfrost
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Sarah Marten arbeitet als Psychiaterin und kümmert sich um ihre behinderte Schwester Rebekka. Als alleinerziehende Mutter des 15jährigen Dave, ist sie froh mit dem Künstler Till nun wieder einen Mann an ...

Sarah Marten arbeitet als Psychiaterin und kümmert sich um ihre behinderte Schwester Rebekka. Als alleinerziehende Mutter des 15jährigen Dave, ist sie froh mit dem Künstler Till nun wieder einen Mann an ihrer Seite zu haben. Als Dave beginnt, sonderbares Verhalten an den Tag zu legen, schiebt sie das auf die Pubertät. Doch dann verschwindet eines Tages Rebekka aus dem Heim, in dem sie lebt, als Sarah sie für das Wochenende abholen will. Sehstörungen und Gedächtnislücken, Termine, die sie abgemacht haben soll und sich nicht mehr daran erinnern kann, lösen den Verdacht in Sarah aus, dass etwas in ihrem Leben ganz und gar nicht stimmt. Als Georg Schwartz, einer ihrer Patienten mit Wahnvorstellungen, Sarah warnt und vor dem Bösen schützen will, klingeln bei ihr alle Alarmglocken.



"Schockfrost" handelt in der Welt der psychiatrischen Krankheiten und Berufe und man spürt auf jeder Seite die hervorragenden Recherchen des Schweizer Psychiatriewesens. Fürsorgerische Unterbringungen, Wahnvorstellungen, Sitzungen mit psychisch kranken Menschen … all das es ist absolut authentisch und real beschrieben. Gerade die Themen Depression und Wahnvorstellungen, wurden mit Figuren verbunden, die diese Krankheiten berührend symbolisieren. Georg Schwartz, der unter Wahnvorstellungen leidet, ist so beschrieben, dass man ihm wortwörtlich in den Kopf " sehen " kann. Ich staune, wie die Autorinnen das geschafft haben. Toll geschrieben!
Dabei habe ich auch Neues gelernt. Ich wusste nämlich nicht, dass die Schweiz die höchste Unterbringungsrate psychisch Kranker europaweit hat. Was nun sehr trocken tönt, ist sehr gut in eine spannende Story eingebunden.
Der Schreibstil ist sehr klar und ohne überflüssiges Beiwerk auf den Punkt gebracht. Ich bin immer etwas skeptisch, wenn ein Autorenduo Bücher schreibt. Oft herrscht dann in dem gemeinsamen Werk kein einheitlicher Schreibstil, oder die Handlung verliert den roten Faden. Das ist in " Schockfrost " definitiv nicht der Fall und die Zusammenarbeit mehr als gelungen.
Ich mag Bücher, in denen der Täter im Umfeld der Protagonisten zu suchen ist. Hier bleibt bis fast am Schluss unklar, wer Sarah vernichten will. Exmann Kaspar, der ebenfalls als Psychiater arbeitet und beruflich Sarahs Konkurrent ist? Sarahs Mieter, der als Hypnotiseur , nicht ganz koscher scheint. Oder einer ihrer Patienten, allen voran Georg Schwartz, der unter Wahnvorstellunge leidet? Oder aber ihr Sohn oder der neue Freund? Jeder scheint verdächtig und so ist die Geschichte sehr spannend und fesselnd.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Leseempfehlung!

Wovon du nichts ahnst
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Sarah Havenant ist Ärztin und voll ausgelastet mit den drei Kindern, Mann Ben und ihrem Vollzeitjob. Als eine alte Schulfreundin sie kontaktiert, welches ihrer Facebookprofile denn das richtige sei, geht ...

Sarah Havenant ist Ärztin und voll ausgelastet mit den drei Kindern, Mann Ben und ihrem Vollzeitjob. Als eine alte Schulfreundin sie kontaktiert, welches ihrer Facebookprofile denn das richtige sei, geht Sarah noch von einem technischen Fehler aus. Doch im Laufe der Zeit, geschehen mehr und mehr seltsame Dinge. So werden in ihrem Namen Mails an Freunde versendet, die Sarah nicht geschrieben hat. Verabredungen nicht eingehalten, da Sarah sie nie getroffen hat. Sehr schnell wird Sarah klar, dass ihr jemand Streiche spielt. Ben zweifelt mehr und mehr an Sarahs Glaubwürdigkeit. Sarahs Verdacht ist, dass jemand systematisch versucht, ihre Beziehung zu zerstören und sie als psychisch krank hinzustellen. Bis es zum grossen Knall kommt!

Es gibt sie tatsächlich noch! Die Thriller, in denen die Nacht zum Tag wird! Bei denen man einfach nicht aufhören kann zu lesen, weil sie so spannend und fesselnd sind!
Ich war sofort drin in der Geschichte, denn es wird sehr schnell Spannung aufgebaut. Alex Lake zeichnet das Bild einer ganz normalen, amerikanischen Familie. Sarah und Ben, die drei Kinder, Miles, Faye und Kim sind noch ziemlich klein, leben in einer beschaulichen Kleinstadt in Mayne. Und plötzlich schleichen sich Zweifel, Andeutungen, der Verdacht einer Unregelmässigkeit im täglichen Leben, in den Alltag der Familie. Als Leser weiss man von Beginn weg, dass Sarah unter keiner psychischen Störung leidet, da man immer wieder kurze und sehr gruselige Kapitel aus der Sicht des Täters zu lesen bekommt. Die, auf eine absolut kranke und gestörte Person hinweisen. Und, dass diese Person, Psychoterror vom Feinsten an Sarah verübt. Mir hat Sarah unheimlich leid getan, denn ihre Reaktionen auf die Dinge, die geschehen, sind zu 100 Prozent nachvollziehbar. Und genau das ist es, was dieses Buch so fesselnd macht. Es wirkt authentisch! All das ist so subtil und clever aufgebaut, dass man unweigerlich denkt, was man denn in so einer Situation tun würde. Der Plot ist überzeugend und sehr gut durchdacht, die Idee absolut genial! Lange Zeit habe ich mich gefragt, wer denn nun Sarah all das antut? Alex Lake hat geschickt falsche Spuren gestreut und irgendwann habe ich praktisch jeden verdächtigt. Stolz hatte ich nach Zweidritteln des Buches einen konkreten Verdacht! Nur zwei Seiten später löst der Autor die Identität des Täters auf. Leicht verunsichert habe ich mich gefragt, was denn nun im letzten Drittel des Buches noch geschehen soll? Doch es ist tatsächlich möglich, die Spannung noch mal neu anzukurbeln. Ich kann versichern, dass der Spannungsbogen buchstäblich bis zur letzten Seite hoch ist.
Dies ist mein dritter Thriller, den ich von Alex Lake gelesen habe. Und alle bestechen mit Storys, die sehr fesselnd sind. Ich mag den Schreibstil, der nie langatmig ist. Und ich mag die Plots, die hervorragend durchdacht und in eine schlüssige Handlung eingewoben sind. Die Figuren überzeugen auf voller Linie. Ich hoffe auf viele weitere Thriller aus der Feder von Alex Lake!

Veröffentlicht am 31.12.2018

Ein Highlight!

Ein Song bleibt für immer
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Alice leidet an der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose und weiss, dass ihre Lebenserwartung nicht hoch ist. Als sie Tom kennen lernt, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Doch kann Tom mit ...

Alice leidet an der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose und weiss, dass ihre Lebenserwartung nicht hoch ist. Als sie Tom kennen lernt, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Doch kann Tom mit der Krankheit seiner Freundin umgehen und ist er bereit die kurze Zeit vorbehaltlos zu lieben und zu geniessen? Alice hat auch noch andere Träume für ihr Leben. Sie möchte als Sängerin Fuss fassen und ihren Traum leben. Plötzlich geht es Alice so schlecht, dass unweigerlich über eine Transplantation nachgedacht werden muss.

In wechselnden Perspektiven und Zeitebenen hat die Autorin eine packende und emotionale Geschichte geschaffen. Kapitel, in denen Tom im Mittelpunkt steht und dann wieder Alice, machen die Story unheimlich vielschichtig und rundet wunderbar ab. Zu lesen, wie sich Alice mit ihrer Krankheit, gerade im Hinblick auf die Zukunft mit Tom fühlt…und dann wieder Toms Gefühle und Ängste, ist sehr abwechslungsreich und fesselnd. Ab und zu wurden Tagebuchauszüge von Mary, Alice Mutter, eingefügt. Da ich auch Mutter bin, haben mich die unheimlich berührt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie hilflos eine Mutter sich fühlt, wenn das eigene Kind unter einer lebensbedrohenden Krankheit leidet. Die Familie von Alice steht geschlossen zu ihr und mir hat das sehr imponiert. Man merkt es vielleicht meinen Zeilen an, die Geschichte ist absolut authentisch geschrieben und dadurch habe ich so richtig mitgefühlt.
Die Figuren sind hervorragend charakterisiert und haben mich überzeugt. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Gerade medizinische Probleme und Handlungen sind so geschrieben, dass auch ein Leser ohne medizinischen Hintergrund, sie erfassen und verstehen kann.
Da die Protagonistin und die Autorin, den Namen Alice tragen, habe ich lange Zeit gedacht, ich lese ein Buch, in dem die Autorin eigene Erlebnisse über die Krankheit Mukoviszidose eingearbeitet hat. So gut und authentisch ist der Verlauf der Handlung über die kranke Alice. Was sich als Irrtum herausgestellt hat. Erst ganz zum Schluss habe ich entdeckt, dass Alice Peterson diese Geschichte an die Lebensgeschichte von Alice Martineau angelehnt hat. Eine Sängerin, die unter dieser Krankheit gelitten hat. Die Handlung ist laut Autorin frei erfunden, die Eckdaten jedoch authentisch. Und gerade darum hat mich diese Story so unheimlich bewegt und berührt.
Ich runde mein Lesejahr (es ist der 31. Dezember) mit einem Highlight ab!

Veröffentlicht am 28.12.2018

Der Beste bisher...

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Theo Reifenrath, der früher mit seiner Frau Pflegekinder aufgenommen hatte, wird tot in seiner Villa aufgefunden. Sein Hund "Beck's" ist im Zwinger eingesperrt und halb verhungert. Dabei hat der Hund versucht ...

Theo Reifenrath, der früher mit seiner Frau Pflegekinder aufgenommen hatte, wird tot in seiner Villa aufgefunden. Sein Hund "Beck's" ist im Zwinger eingesperrt und halb verhungert. Dabei hat der Hund versucht sich ins Freie zu graben und menschliche Knochen frei gelegt. Kriminalkommissarin Pia Sander und ihr Team beginnen zu ermitteln und entdecken, dass in der Vergangenheit der Grossfamilie Reifenrath nicht immer alles mit rechten Dingen zu ging. So ist Reifenraths Frau Rita, Jahre zuvor spurlos verschwunden. Auch wurde ein Mädchen im Teich tot aufgefunden und ein Pflegesohn hat sich umgebracht. Was ging damals in der Pflegefamilie vor und wer sind die drei Leichen, die Beck's ausgegraben hat?


" Muttertag " ist der neunte Band rund um Ermittlern Pia Sander und meiner Meinung nach der Beste, den ich bisher gelesen habe. Allerdings habe ich noch wenig Erfahrung mit der Taunus Krimireihe, da ich hiermit erst das dritte Buch zu Ende gelesen habe. Etliche hatte ich begonnen und wieder abgebrochen, da sie mir zu überladen und wirr waren. Hier in " Muttertag " hat die Autorin endlich mal ein wenig abgespeckt in der Beziehung. Es sind zwar auch so noch viele Figuren, doch ich hatte viel weniger Probleme, sie auseinanderzuhalten. Man muss sich ganz sicher auf den detaillierten Schreibstil von Nele Neuhaus einlassen. Viele Nebengeschichtchen, die sowohl das Private der zahlreichen Ermittler, als auch andere Fälle betreffen, sind bei Nele Neuhaus einfach enthalten. Doch auch hier hatte ich den Eindruck, gerade beim Privaten wurde abgespeckt. Hat mir gut gefallen! Mich hat die Thematik, wie immer, wenn es um Kinder geht, betroffen und auch gefesselt. Es ist einfach so, dass mich gerade diese Opfergruppe noch mal mehr berührt in Krimis. Die Frage, ob ein Täter auf Grund der Erziehung oder durch die genetische Veranlagung zum Psychopathen wird, wurde sehr gut ausgearbeitet und in eine fesselnde Story eingeflochten.
Nach anfänglicher Verwirrung konzentriert sich die Autorin ziemlich schnell auf drei Handlungsstränge. Da ist erst mal der Mord und die Ermittlungen rund um Theo Reifenrath. Dann ein Strang in dem die 23jährige Schweizerin, Fiona Fischer nach dem Tod ihrer Mutter ihren Vater sucht. Ein grosser Teil dieses Stranges spielt in Zürich und die Autorin hat sehr viel Lokalkolorit eingebunden. Der dritte Strang sind kurze Passagen aus der Sicht des Täters, die absolut faszinierend, krank und psychologisch gut ausgearbeitet sind.
Ein grosses Plus in den Nele Neuhaus Krimis sind die nachvollziehbar ausgearbeiteten Tötungsmethoden und die folgenden Leichenschauen. Hier spürt man die hervorragenden Recherchen. Bei diesem Fall wird ein externer Profiler beigezogen. Bringt sehr gute Einblicke in dieses Themengebiet, wenn ich auch teilweise seine Erkenntnisse nicht ganz nachvollziehen konnte.
Dieser Krimi ist tatsächlich eine Premiere für mich. Zum ersten Mal hat mir ein Nele Neuhaus Buch wirklich so gut gefallen, dass ich es in zwei Tagen durchgelesen habe. Was im Anblick auf die Seitenzahl sehr viel aussagt. Und dazu noch die volle Punktezahl erreicht!