Profilbild von katze102

katze102

Lesejury Star
offline

katze102 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze102 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

leider weder wirklich spannend noch immer glaubhaft

Perchtenjagd
0

Maja und Wolfgang Brandstetter haben mit Perchtenjagd ihren ersten Meiberg-Krimi in Buchform herausgebracht.

Mich hatten das Cover und der chice rote Buchschnitt sehr angesprochen und neugierig auf eine ...

Maja und Wolfgang Brandstetter haben mit Perchtenjagd ihren ersten Meiberg-Krimi in Buchform herausgebracht.

Mich hatten das Cover und der chice rote Buchschnitt sehr angesprochen und neugierig auf eine neue Serie gemacht. Die Fernsehserie, für die die beiden Autoren wohl das Drehbuch schreiben ist mir gänzlich unbekannt.

Auf dem Adventsmarkt in St. Wolfgang verschwindet die fünfjährige Marie, obwohl sie an der Hand ihrer Mutter den Perchtenlauf beobachtet hat. Der Titel läßt schon vermuten, dass es da Zusammenhänge gibt... Es fölgen weitere Leichenfunde und es gilt, schneller zu sein als der Serientäter, der seine Opfer eindeutig kennzeichnet, so dass sie ihm zugeschrieben weren können...


Es ist nich nötig,die Fernsehserie zu kennen, denn in die Handlungen wurden mehrere Lebensläufe der Darsteller eingeflochen, für meinen Geschmack blieb da wenig Platz für die vorgestellten Greueltaten des Percht. Zudem fand ich die oft kranpfhaft und bildlich ausgeschmückten Details zu sehr ausgewalgt. Nicht selten habe ich mich nach Lesen einer Doppelseite gefragt, was denn nun bezüglich des Kriminalfalles Weiterbringendes erzählt wurde. Ich fand davon vieles sehr lähmend und ausbremsend und spannungsmindernd. Wenn dann zum X-ten Mal die Stimme in Meibergers Kopf seine Grundschullehrerin über den Unterschied von dergleiche und derselbe sprechen läßt oder andere gebetsmühlenartige Schilderunungen durchgängig wiederholt werden, reduziert sich die Spannung sowie mein Lesespaß schon deutlich. Zudem fand ich einige Beschreibungen recht unglaubwürdig. Auch dieses Verraten am Ende eines Kapitels, wer denn nun der nächste Tote sein wird, aber noch nicht davon weiß, war nicht spannungsaufbauend - ich hätte es auch lieber nicht vorher gewußt...

Das Lokalkolorit konnte da leider nicht völlig ausgleichen und ich bin von diesem Krimi insgesamt eher enttäuscht; da hatte ich eindeutig mehr erwartet.

Veröffentlicht am 19.10.2019

nicht so einfach, wie vorgestellt

Masken für Gesicht & Haare
0

Lyla Zardour führt ganz knapp in das Herstellen von Kosmetik ein, beschreibt die Notwendigkeit, hygienisch zu arbeiten und betont, dass die vorgestellten Masken jeweils für eine Anwendung hergestellt werden, ...

Lyla Zardour führt ganz knapp in das Herstellen von Kosmetik ein, beschreibt die Notwendigkeit, hygienisch zu arbeiten und betont, dass die vorgestellten Masken jeweils für eine Anwendung hergestellt werden, was ganz einfach zu bewerkstelligen wäre. Ferner erläutert sie, wie man sein Gesicht vor Aufbringen der Maske reinigt und danach weiterbehandelt.Dem folgen die 28 Maskenrezepte für Gesicht und Haare, jeweils 14 in einem eigenen Kapitel.

Schon beim ersten Durchblättern wird mir klar, dass ich ganz falsche Erwartungen an dieses Buch hatte und mich viel zu sehr von der Beschreibung auf dem hinteren Buchdeckel habe leiten lassen. Für mich findet sich in diesem Buch leider kein Rezept, dass ich so einfach, schnell und unkompliziert nacharbeiten könnte, wie vorher angenommen. Das Buch wurde eindeutig für Leser geschrieben, die einen gut bestückten Zutatenschrank zu Hause haben oder sich erst einmal durch Geschäfte und Internet auf die Suche nach eben diesen begeben möchten. Man muss schon suchen, wenn man für eine, für mich besondere Zutat, ein zweites Rezept finden möchte um seine Vorräte aufbrauchen zu können oder mit einem kleinen Sammelsurium an ebendiesen klarzukommen. Ich war davon ausgegangen, dass eine kleine, solide Grundausstattung reichen würde und möchte mir kein Arsenal an Spirulina-Alge, Aloe-Vera-Gel, Eibischpulver, Orangenblütenhydrolat, Rosenhydrolat, verschiedene Öle, die man esslöffelweise benötigt ( z.B. Hanf-, Argan-, Buriti-, Lorbeer-, Cranberry-, Chaulmoogra-, Broccolisamen-, Pequi- oder Pracaxiöl) und Ton-/Erden, Niempulver, Hydrolat der Dalmazener-Rose, Fruchtsäurepeeling aus Glycolsäure, Feuchtigkeitsfaktor NMF, Orangenpulver, Kachur-Sughandi-Pulver und etlichen weiteren Zutaten zulegen. Abgesehen davon entsprechen etliche Zutaten auch nicht dem, was ich nutzen möchte, teils, weil sie u.a. aus dem brasilianischen Regenwald stammen…. oder aus einem Chemielabor.

Für mich ist das alles leider nicht alltagstauglich und ich werde kein einziges Rezept dieses Buches nacharbeiten. Wer allerdings diese ganzen benötigten Indigrenzien schon vorrätig hat, der wird, sollte er damit noch nicht allzuviel selbst hergestellt haben, möglicherweise interessante neue Rezepte finden.

Veröffentlicht am 07.01.2019

nicht zu empfehlen

DuMont direkt Reiseführer Bangkok
0

Das Buch ist im Januar 2018 erschienen, im September 2018 habe ich es genutzt. Da könnte man meinen, es wäre einer der aktuellsten Reiseführer für Bangkok. Ich hatte noch zwei andere, weitaus ältere Bangkok ...

Das Buch ist im Januar 2018 erschienen, im September 2018 habe ich es genutzt. Da könnte man meinen, es wäre einer der aktuellsten Reiseführer für Bangkok. Ich hatte noch zwei andere, weitaus ältere Bangkok Reiseführer im Gepäck und im Vergleich damit schneidet dieses dünne Büchlein mit seinen 114 Seiten nicht allzu gut ab:

Die „Geheimtipps“ finden sich zum größten Teil in den anderen, Jahre älteren Reiseführern und sind noch nicht mal so ausführlich wie in diesen dargestellt. Einen Vorschlag aus dem Buch haben wir aufgegriffen und wollten das vorgestellte Fisch- und Meeresfrüchte Restaurant besuchen. Leider stimmen die im Buch angegebenen Öffnungszeiten nicht, denn es hat nicht, wieaufgeführt schon mittags, sondern erst nachmittags geöffnet. Wir standen vor verschlossener Tür; uns wurde jedoch eine Visitenkarte mit Öffnungszeiten durch das Fenster gereicht....

Danach haben wir die angegebenen Empfehlungen nur noch mit unseren anderen Reiseführern verglichen und nichts neues finden können. Chinatown, Little India, die einzelnen Tempel und nahezu alles andere bieten alle anderen auch – und das sogar ausführlicher.
Ich kann diesen Reiseführer nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Was für ein schönes Cover!

Das kleine weiße Pferd
0

Sowohl das wunderschöne Cover mit fühlbarem Glitzer auf Vorder- und Rückseite als auch der aufgedruckte Hinweis, es wäre Joanne K. Rowlings Lieblingsbuch gewesen, weckten meine Neugier auf den Roman „Das ...

Sowohl das wunderschöne Cover mit fühlbarem Glitzer auf Vorder- und Rückseite als auch der aufgedruckte Hinweis, es wäre Joanne K. Rowlings Lieblingsbuch gewesen, weckten meine Neugier auf den Roman „Das kleine weiße Pferd“, geschrieben von Elizabeth Goudge im Jahr 1946. Die erste deutsche Ausgabe gab es 1986; und nun die Neuauflage von 2018.

Wir schreiben das Jahr 1842: Die 13jährige zierliche Waise Maria muss ihr Heim verlassen und reist mit ihrer Gouvernante, Miss Heliotrope, per Kutsche durch einen Tunnel in das kleine Königreich Moonacre um fortan bei ihrem Cousin Sir Benjamin auf Monnacre Manor zu leben.
In der Vergangenheit gab es Verwürfnisse, die ihre Schatten immer noch in die Gegenwart werfen. Maria, die ein weißes Einhorn sieht, das für andere nicht unbedingt sichtbar ist, scheint eine Nachfahrin der Mondprinzessin zu sein, die das Land wieder einen könnte. Dabei erhält sie Hilfe von ihrem Freund Robin, einem weißen Hasen, einem Hund, einer Katze, einem Löwen...

Die Geschichte zieht sich ein wenig; für mich standen eindeutig die Beschreibungen des Adels, seiner Beziehung zum und der Verdienste um das Königshaus, die ständige Betonung irgendetwas Königlichem oder Religiösem stärker im Vordergrund. Es muss immer noch ein wenig königlicher, edler sein, noch ein bisschen funkelnder und wenn etwas sonst golden ist, heißt die Steigerung hier silbergold. Königliche Miene, Gebahren und auch königliches Blut werden immer wieder lobend erwähnt, und selbst in den Adern des weißen Hasen fließt blaues Blut – das hat der Koch gesehen, als er ihm versehentlich in die Nase geschnitten hat: dickes dunkelblaues Blut.
Beim Lesen erhält man eine klare Wertevorstellung von 1892, erfährt viel über das Rollenbild der Frau und ihrer Erziehung dahin. Beispielsweise muss Maria ständig Gedichte aufsagen, sich in Hausarbeiten und Gebeten üben, Sonntag nachmittags auf einem Lehnbrett halbliegend eine zweite Predigt vorlesen. Der Stolz auf Vaterland und Krone muss zu Zeiten der Entsehung dieses Werkes unermesslich gewesen sein; mir war das schon ein bisschen zuviel des Guten, ständig von Moonweather-Schafen, Moonweather-Kapelle, Moonweather-Appetit ( S.202), Moonweather-Tieren ( S. 213), Moonweather-Streitigkeiten (S.215), der Moonweather-Kirchenbank ( S.255) zu lesen, was sich durch fast das ganze Buch zieht. Auch die Macht der Kirche wird sehr eindrücklich beschrieben, was wahrscheinlich nicht nur der Zeit, sondern auch dem Umstand geschuldet ist, das die Autorin selber Tochter des Direktors eines Theologiekonvikts war.
An etlichen Stellen des Buches fühlte ich mich an andere Werke erinnert und mich interessiert in solchen Fällen immer, wer denn diese Idee zuerst hatte. So findet sich in „Das kleine weiße Pferd“ ein weißer Hase, wobei ausdrücklich mehrmals betont wird, dass es ein Hase und kein Kaninchen sei. In einer Szene zeigt dieser weiße Hase Maria den winzigkleinen Eingang unter einem Baum, durch den man, zwischen den Wurzeln, in eine Höhle und danach in weitere Höhlen gelangen kann.
Mich erinnert dies stark an eine Szene aus „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll, erstmalig erschienen 1865, also 81 Jahre vor diesem Buch vom weißen Pferdchen, zu dessen Ende es eine Teegesellschaft mit dem weißen Hasen und anderen gibt.
Marias Freund und späterer Gemahl, Robin, der mit einem spitz zulaufenden, grünen Hütchen mit Feder durch Wald und Felder streift, erinnert an Robin Hood, dessen Geschichten und Balladen seit dem 13. Jahrhundert immer umfangreicher wurden und 1795 in einer Anthologie zusammengefasst herausgegeben wurden.
Einiges, was erzählt wird, scheint mir in der heutigen Zeit schwer nachvollziehbar und hat mich mit der Geschichte um Maria leider gar nicht wirklich warm werden lassen. Nicht nur, dass das vorgestellte Frauenbild wohl nicht unbedingt interessant oder gar vorbildhaft für die empfohlene Leserschaft von 10-11 Jahren sein könnte.
Mich schreckt auch, dass Maria mit 13 Jahren beschließt, mit 14 Jahren ihren Cousin 2. Grades zu heiraten und 10 Kinder zur Welt zu bringen und zum Happy End noch eine weitere Verwandtenehe zwischen Cousin und Cousine gehört, bei der sich dann herausstellt, dass es sich bei Sir Benjamin sowohl um Marias Cousin, wie das ganze Buch bislang beschrieben, als auch um ihren Großcousin handelt.

Das Abenteuer selber war ganz nett, hätte für mich gewonnen, wenn mir nicht einiges so bekannt vorgekommen wäre und ganz besonders, wenn nicht endlos über Königliches, Adel und Standesdünken ausufernd geschrieben worden wäre. Ich halte diese Geschichte für Kinder oder Jugendliche nicht unbedingt für empfehlenswert, es sei denn sie wären very british erzogen worden und könnten als Royalisten Hintergründe mit Stolz genießen, die mir eher Abstand abfordern. Aber das ist zum Glück Geschmackssache....

Mich hat dieses Buch, wie schon angedeutet, nicht in seinen Bann ziehen können und ich würde es auch nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.12.2018

vorhersehbarer und weniger packend als erwartet

Der Verrat
0

Bei „Der Verrat“ handelt es sich um den zweiten Roman, den Inge Löhning unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. Da ich ihren ersten Roman ( „Die Vergessenen“) in ihrem neu entdeckten Genre ...

Bei „Der Verrat“ handelt es sich um den zweiten Roman, den Inge Löhning unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. Da ich ihren ersten Roman ( „Die Vergessenen“) in ihrem neu entdeckten Genre sehr spannend, informativ und zutiefst berührend fand, war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk. Krimi-Veröffentlichungen unter dem Namen Inge Löhning habe ich noch keine gelesen.





„Der Verrat“ thematisiert einen Verrat innerhalb zweier Familien; zwei Schauplätze dieses Romans, der in zwei, sich abwechselnden Zeitsträngen (1998 und 2018) erzählt wird, bleiben ein Weingut an der Saar und ein Haus in Frankfurt, samt dem Antiquitätengeschäft im Erdgeschoss, welches das Elternhaus der drei Schwestern Pia, Birgit und Nane war. Das Geschäft wurde 1998 von ihren Eltern betrieben, heute von Birgit.

Im Sommer 1998 hat sich auf dem Weingut ein Unfall ereignet, oder war es mehr als das? Jedenfalls wird Nane im Jahr 2018 nach 20jähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen, da sie für diesen Vorfall angeklagt und verurteilt wurde. Sie hat Erinnerungslücken und Zweifel an ihrer Schuld, versucht Licht in ihr Dunkel zu bringen, für sich Details zu klären um mit ihrer Schuld umgehen zu können.







Wie schon erwähnt, hatte ich mich auf einen spannenden, gut recherchierten Roman gefreut, der ein Geheimnis lüftet und nachwirkt, so wie ich es bei „Die Vergessenen“ erlebt habe. Doch diesen Roman habe ich leider ganz anders erlebt:

Von Anfang an ist man als Leser exakt auf der richtigen Spur, kein wirklich retardierendes Moment, keine besondere Spannung; die Protagonisten werden nahezu allesamt als psychisch labil oder krank dargestellt, jeder fühlt tief in sich eine zweite Person, versucht diese zweite Seite aus Gewalt, Neid, Hass, Gier, Lust oder Liebe zu besiegen und erliegt ihr doch immer wieder. Dabei gibt es im Roman stets Wiederholungen, die hinterher nur noch nerven, sei es die gebetsmühlenartige Erwähnung eines Fluches, die Frauen der einen Famile betreffend oder die ständige Erwähnung von weißen Helferlein, deren Einnahme, Entsorgen und Absetzen oder dem „Wunderland zwischen ihren Beinen“. Weder die Charaktere noch die Handlungen konnten mich überzeugen; beide waren mir zu stereotyp und wenig glaubhaft. Der Spannungsaufbau lief häufig nach dem Muster drei Schritte vor und zwei zurück; gab es mal einen mutigeren Vorstoß, wurde sofort zurückgerudert, z.B. wurden Beweise entwendet, sodass eine Gefahr für ganz kurze Zeit gebannt zu sein schien, und sofort festgestellt, dass ein Beweis übersehen und sichergestellt werden konnte. Dieses Hin und Her zieht sich durch den ganzen Roman, dessen Ende mir zu glattgelutscht mit einer Überdosis Friede, Freude und Eierkuchen endet, samt der in Aussicht gestellten Erfüllung eines Lebenstraumes, phantastisch aus dem Hut gezaubert. Aber ich möchte gar nicht zuviel vom Inhalt verraten und halte mich lieber etwas zurück...



Im Roman gibt es eine Figur, die das Leben und den Tod ihres Vaters in einem Roman verarbeiten möchte und nicht sicher ist, welchem Genre sie es zuordenen soll – Krimi, Liebes-, Schicksals- roman....? Nach einer Diskussion mit ihrem Freund entscheiden sie sich dafür, dass er von jedem ein bisschen haben und keinem wirklich zuordnenbar sein sollte. So geht es mir mit diesem Roman auch, bei dem ich mir gewünscht hätte, dass weniger Wiederholungen und viele Kürzungen ihn auf die Hälfte hätten schrumpfen lassen und den ich am ehesten als Heimat- und Weingutroman, empfinde. Vieles war mir zu vorhersehbar, nicht stimmig oder glaubhaft, eher krampfhaft zusammengefügt.



Ich hatte einen tiefgründigen, krimiartigen Roman erwartet, was leider nicht erfüllt wurde.