Konnte mich leider nicht so überzeugen …
One Of Six - VerratNachdem mir die letzte Dilogie der Autorin so gut gefallen hat und ich die Idee von „One of Six“ unglaublich cool fand, habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, dass der erste Band endlich erscheint und ...
Nachdem mir die letzte Dilogie der Autorin so gut gefallen hat und ich die Idee von „One of Six“ unglaublich cool fand, habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, dass der erste Band endlich erscheint und ich ihn lesen kann. Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Was mir wirklich gut in diesem Buch gefallen hat, war der Suspense-Teil. Der Spannungsaufbau, die permanente Ungewissheit, das Geheimnisvolle und der unheimliche Vibe, der einem regelmäßig einen Schauder über den Rücken hat laufen lassen. Das Warten darauf, dass jeden Moment irgendwas passiert, womit man nicht rechnet. Und die gesamte Atmosphäre der Geschichte. All das hat dafür gesorgt, dass ich - trotz meiner Kritikpunkte - immer wieder zum Buch gegriffen habe, weil ich nicht nur wissen wollte, sondern wissen musste wie es weitergeht und was es mit all dem auf sich hat.
Abgesehen davon gab es aber leider eben einige Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben. Das Buch hat einige Längen drin, die manchmal dafür gesorgt haben, dass ich manche Szenen nur überflogen habe, weil sie sich nicht so angefühlt haben, als würden sie etwas zur Geschichte beitragen. Ich hatte ziemliche Probleme damit, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, weil mir bei ihnen einfach die Tiefe gefehlt hat und ich leider das gesamte Buch über das Gefühl hatte, vergeblich zu versuchen, ihren Kern zu fassen zu bekommen, aber es einfach nicht zu schaffen. Und dadurch, dass ich zu den Protagonisten keine Verbindung aufbauen konnte und sie nicht gefühlt habe, konnte mich auch die Liebesgeschichte, die sich hier zwischen ihnen entwickelt, nicht überzeugen. Ich habe einfach nicht nachvollziehen können, warum die beiden innerhalb kürzester Zeit so füreinander fühlen, wie sie es tun, konnte seine Faszination ihr gegenüber nicht nachvollziehen und habe nicht verstanden, warum alles zwischen ihnen so unfassbar schnell passiert. Ich finde, gerade vor dem Hintergrund, dass es eine Dilogie ist, hätte sich hier Slowburn oder auch Second Chance - gerade bezogen auf den Zeitraum, über den sich der erste Band erstreckt - wunderbar angeboten, um entweder mehr Zeit zu schenken, sich mit den beiden gemeinsam zu verlieben oder um zu verstehen, warum da anscheinend eine Verbindung zwischen ihnen ist und sie fühlen, was und wie sie eben fühlen. Um es dann auch selbst fühlen zu können. Denn das habe ich hier leider nicht getan. Die Charaktere haben sich einfach beim Lesen sehr weit weg angefühlt und ich mich deshalb so, als würde ich alles nur vom Rand beobachten, anstatt selbst mittendrin zu sein.
Das Ende fand ich allerdings nicht nur wieder unglaublich spannend und gut, es hat mich auch mit jeder Menge Fragen und noch mehr Ungewissheit zurückgelassen, was mich in Kombination tatsächlich ein bisschen verrückt macht, weil: HALLO? ICH WILL WISSEN, WER ANONYMUS IST. Daher bin ich momentan auch noch etwas unsicher, ob ich den zweiten Band lesen und die Geschichte weiterverfolgen werde oder eben nicht. Zum jetzigen Zeitpunkte würde ich wahrscheinlich zu einem Ja tendieren, aber mal schauen, wie dringend mein Wunsch nach Antworten noch ist, wenn der Folgeband erscheint.