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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2019

Es ist einfach nicht mein Genre

DOORS - Der Beginn
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Anna-Lena van Dam ist seit einer Woche in einem Höhlensystem verschwunden. Ihr schwerreicher Vater hat nun ein Team zusammengestellt, welches seine Tochter finden soll. Das sechsköpfige Team ist eine illustre ...

Anna-Lena van Dam ist seit einer Woche in einem Höhlensystem verschwunden. Ihr schwerreicher Vater hat nun ein Team zusammengestellt, welches seine Tochter finden soll. Das sechsköpfige Team ist eine illustre Runde mit Medium, Geologe oder auch Paramilitärs. Was in dieser Höhle vor sich geht, ist alles andere als gewöhnlich. Auf der Suche finden sie verschiedene Türen – durch welche werden sie gehen, um Anna-Lena zu finden.
Vorweg: Ich bin nicht der Mystery-Fan, aber ich hatte jetzt diese kostenlose Probe und warum nicht mal reinlesen? Die Geschichte war recht spannend, aber irgendwie erschien mir das Geschehen recht oberflächlich beschrieben. Manches ist, wenn man nur diese Pilotfolge liest, auch noch nicht so ganz stimmig.
Ich werde die Geschichte mit keinem der Bücher fortsetzen, weil mein Mysterybedarf bereits nach diesen knapp 80 Seiten gedeckt ist, aber ich denke, wenn man das Genre mag, ist das Konzept echt gelungen und interessant – vor allem ist sie innovativ. Mich würden jedoch die klischeehaften Charaktere tierisch nerven…

Veröffentlicht am 08.01.2019

Wurde mit der Geschichte nicht warm

Stella
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Friedrich lebt in der Schweiz. Seine Mutter ist eine Alkoholikerin mit nationalsozialistischen Tendenzen und einer Kunstaffinität, die sie auch ihrem Sohn mehr oder weniger mitgibt. Dieser, kaum erwachsen, ...

Friedrich lebt in der Schweiz. Seine Mutter ist eine Alkoholikerin mit nationalsozialistischen Tendenzen und einer Kunstaffinität, die sie auch ihrem Sohn mehr oder weniger mitgibt. Dieser, kaum erwachsen, bricht nach Berlin auf, um dort eine Zeichenschule zu besuchen und Gerüchten um einen Möbelwagen, der Menschen verschwinden lässt, auf den Grund zu gehen. In Berlin lernt er eine junge Frau kennen und lieben, die nicht die ist, die sie zu sein scheint…

Die Geschichte an sich birgt deutlich Potential, aber irgendwie wurde ich mit dem Schreibstil durch das ganze Buch hinweg nicht richtig warm. Dabei fand ich den Aufbau noch recht gelungen. Jeder Monat beginnt einem interessanten Überblick des aktuellen Geschehens auf der ganzen Welt, es folgt dann die Geschichte von Stella und Friedrich, sowie in kursiver Schrift, immer wieder echte Auszüge aus dem Verfahren gegen die Denunziantin Stella Goldschlag.

Die ganzen positiven Stimmen, manche scheinen sich quasi zu überschlagen, haben mich einigermaßen überrascht. Der Ton ist einfach leidenschaftslos, ziemlich nüchtern und für mich passt das einfach nicht wirklich zum Geschehen, welches teilweise ziemlich dramatisch ist. Außerdem hatte ich mir erhofft, dass man etwas über die Gründe erfährt, warum Juden als Greifer aktiv waren. So wirklich gelesen habe ich da nur wenig in diesem Buch.

Gut dargestellt ist Friedrichs Seelenleben. Einerseits liebt er Stella, andererseits kann er ihr Tun nicht nachvollziehen und nicht verstehen. Man fragt sich, wie er sich letztlich entscheiden wird und immerhin diese Frage wird auch beantwortet, wenn auch ziemlich knapp. So richtig warm geworden bin ich aber auch mit Friedrich nicht, denn ich konnte seine Verhaltensweise wenig nachvollziehen. Natürlich, er sucht die Wahrheit und möchte gewissen Gerüchten auf den Grund gehen, aber deshalb 1942 nach Berlin reisen und dort recht dekadent im Hotel leben?

Unter dem Strich habe ich einfach mehr und/oder was anderes erwartet. „Der Club“ hatte mich noch voll überzeugt, aber hier habe ich gerade in der Anfangsphase so gar nicht ins Buch gefunden und auch hintenraus keine größte Begeisterung entwickeln können. Immerhin hat das fiktive, an historischen Gegebenheiten angelehnte Buch, nachdenklich gemacht. Was würde man in solch einer Situation tun?

Veröffentlicht am 03.01.2019

Nicht mein Buch

Altes Land
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Vera Eckhoff kam mit ihrer Mutter als Flüchtling zum Ende des Zweites Weltkriegs ins Alte Land. Die beiden fanden einen Unterschlupf, den die Mutter schnell wieder verließ, als sie eine bessere Partie ...

Vera Eckhoff kam mit ihrer Mutter als Flüchtling zum Ende des Zweites Weltkriegs ins Alte Land. Die beiden fanden einen Unterschlupf, den die Mutter schnell wieder verließ, als sie eine bessere Partie fand, doch ihre Tochter ließ sie zurück. Noch immer lebt Vera in dem alten Haus im Alten Land, als „neue“ Flüchtlinge ankommen. Ihre Nichte und deren Sohn kommen, denn der Partner und Vater hat eine neue Beziehung und Anne kann nicht mehr in Hamburg bleiben…
Das Buch erzählt aus verschiedenen Sichten und Zeiten eine Geschichte Geflüchteter. Die Geschichten der beiden Frauen sind auf den ersten Blick so unterschiedlich wie sie nur sein können. Veras Geschichte reicht von der Kindheit bis in die Gegenwart und zeichnet das Bild einer doch schon sehr speziellen Frau, die nie so richtig dazugehört hat. Ihre Integration scheint nie wirklich gelungen und die Dämonen ihrer Vergangenheit lassen sie auch nie wirklich los. Auch Anne ist etwas „speziell“. Es mag wohl mehr oder weniger in der Familie liegen.
Die Zeit- und Perspektivwechsel waren manchmal etwas zu sprunghaft und gerade nach einer Lesepause musste ich mich immer wieder erst einmal in das Buch einfinden. Während ich Veras Geschichte interessant fand, konnte ich nicht wirklich was mit der Annes anfangen. Sie erschien mir gegen Veras einfach viel zu banal. Da mir beide Frauen fremd blieben, könnte mich das Geschehen aber nie wirklich packen. Die Landschaftsbeschreibungen und die landwirtschaftlichen Aspekte konnten mich nicht so sehr überzeugen.
Mich hat das Buch ein wenig unterhalten, aber so richtig kann ich die Begeisterung der Mehrheit der Leser nicht nachvollziehen. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich selbst auf dem Land lebe und mich daher diesbezüglich nichts überraschen konnte? Für mich war es letztlich nicht mehr als eine nette Geschichte, deren Grundidee, im Gegensatz zu dem Protagonistinnen, überzeugte.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Leider zu tief in die Klischeekiste gegriffen

Vor dem Fall
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Der Titel ist bezüglich „Fall“ durchaus wörtlich zu nehmen, denn es geht um den Absturz eines Privatjets. In dem Jet sind neben der Crew ein Milliardär samt Familie, sowie ein Medienmogul – aber auch ein ...

Der Titel ist bezüglich „Fall“ durchaus wörtlich zu nehmen, denn es geht um den Absturz eines Privatjets. In dem Jet sind neben der Crew ein Milliardär samt Familie, sowie ein Medienmogul – aber auch ein mittelloser Künstler, der aufgrund eines glücklichen (?) Zufalls mitgenommen wird. Dieser Maler und eines der Kinder überleben den Absturz und es entwickelt sich eine spezielle Geschichte zwischen Helden und Verdächtigen.
Warum ist das Flugzeug abgestürzt? Gab es nur einen technischen Defekt? War es ein Anschlag oder hatte einer der Insassen was mit dem Geschehen zu tun? Fragen über Fragen, denen sich der Autor widmet. Dazwischen befinden sich ein Künstler, der vom Helden zum Verdächtigen wird und ein fünfjähriger Junge, der nun keine Familie mehr hat, aber einiges wert ist, da er der einzige Erbe ist.
Die Wirkung der Medien wird schön ausgearbeitet, weniger gelungen fand ich manchen Charakter und auch der Schreibstil war nicht so meins. An einigen Stellen war mir das Buch ziemlich langatmig vorgekommen. Es hätte dem Buch sicher gut getan, wenn es 50-100 Seiten weniger gehabt hätte. Less is more – hier hätte das dem Buch wirklich sehr gut gestanden. Gerade der Beginn war relativ zäh, da die Lebensgeschichte manches Beteiligten einfach nicht interessant genug war, und hat mich nicht so wirklich überzeugen können. Zu oft wurde für meinen Geschmack auch in die Klischeekiste gegriffen und es war – erwartungsgemäß- auch ziemlich typisch amerikanisch. Hinten raus wurde es besser, denn da wurde mehr zielgerichtet erzählt.
Ein an sich guter Roman, der sich kritisch mit Medien auseinandersetzt, manche Intrige aufdeckt, belegt, dass nicht alles so ist, wie es zunächst scheint, aber nicht vor Spannung trotzt.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Zäher Beginn, hintenraus besser

Die Elemente des Todes
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Eine Mordserie erschütterte den Norden Deutschlands. Dieser Treu-Crime- „Thriller“ beschäftigt sich damit, beleuchtet die Hintergründe von grausamen Morden und lässt einen Einblick in die Ermittlungen ...

Eine Mordserie erschütterte den Norden Deutschlands. Dieser Treu-Crime- „Thriller“ beschäftigt sich damit, beleuchtet die Hintergründe von grausamen Morden und lässt einen Einblick in die Ermittlungen zu.

Der Start und die ersten knapp 100 Seiten waren unglaublich zäh und haben mich wirklich nicht angesprochen. Die zahlreichen Figuren, die ständigen Zeitsprünge, fehlende Spannung und auch manche Schwierigkeit mit dem Schreibstil waren dafür ursächlich. Ich kam und kam einfach nicht so richtig in die Geschichte rein. Fast hätte ich das Buch abgebrochen, als es plötzlich deutlich klarer und verständlicher wurde. Das Interesse war plötzlich da, als sei ein Schalter umgelegt worden. Zu diesem Zeitpunkt wurde es aber auch ziemlich brutal und manches Mal ertappte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, all das sei reine Fiktion.

Doch weit gefehlt. Das Buch erscheint sehr authentisch und man kann im Internet – trotz gewisser Verfremdungen zum Schutz der Opfer– natürlich sofort die wahren Begebenheiten finden und man fragt sich, wie Menschen sich solche Dinge ausdenken können…

Ich hatte mir einerseits mehr von dem Buch versprochen (ich habe von Petermann schon einiges gelesen, was mich direkt angesprochen hat), andererseits war das erwartete Grauen schon vorhanden. Während ich mich die ersten rund 100 Seiten immer wieder zum Lesen zwingen musste, musste ich mich später eher zwingen mal eine Pause einzulegen. Das macht die Bewertung nicht leicht, denn in der Gesamtschau bin ich wirklich sehr hin und hergerissen.