Freiheit für Dream
„...Es war ein wunderschöner warmer Tag, der tiefblaue Himmel spiegelte sich in den Teichen im Moor. Die Sonne brach durch das Blattwerk im Wald, und wenn die Pferde hindurch trabten, schien es, als spielten ...
„...Es war ein wunderschöner warmer Tag, der tiefblaue Himmel spiegelte sich in den Teichen im Moor. Die Sonne brach durch das Blattwerk im Wald, und wenn die Pferde hindurch trabten, schien es, als spielten sie mit Licht und Schatten...“
Es ist Evas Abschiedsgeschenk für die 12jährige Sarah. Sie darf auf Jackpot n einem mehrstündigen Ausritt teilnehmen. Das obige Zitat gibt beschreibt einen Eindruck davon. Doch in wenigen Tagen muss Sarah ihre Freundin, ihr Pferd und ihre Heimat Hamburg verlassen. Ihre Eltern haben sich entschlossen, nach Neuseeland zu ziehen. Dort haben sie ein kleines Häuschen geerbt. Gesa, ihre Mutter, will einen Laden für esoterische Produkte eröffnen. Ben, der Vater, hat einen Motorradverleih gekauft.
Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Jugendbuch geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen.
In Neuseeland lernt Sarah Tuma kennen. Sein Vater bildet Wildpferde aus. Doch schnell muss Sarah begreifen, dass all das, was sie in Deutschland über das Ausbilden von Pferden und das Reiten gelernt hat, in Neuseeland wenig zählt. Hier ist es üblich, die Pferde so schnell wie möglich zu brechen. Außerdem wird das Westernreiten bevorzugt.
Sehr ausführlich wird erzählt, wie man versucht, die Menge der Wildpferde zu reduzieren. Die Methoden sind heftig.
Sarah genießt relativ viel Freiheit. Ihre Eltern sind mit sich selbst beschäftigt. Durch Lucas, einem Schüler ihrer Schule, lernt sie Menschen kennen, die sich für die Wildpferde einsetzen. Aber auch sie sind an Zwänge gebunden. Außerdem hat Lucas sehr persönliche Probleme.
Als Sarah bei einem ritt in die Berge einen jungen Hengst sieht, den sie Dream nennt, möchte sie, dass er in Freiheit leben kann. Die Chancen stehen schlecht.
Zu den inhaltlichen und stilistischen Höhepunkten gehört für mich das Gespräch zwischen Sarah und der Trainerin Sue. Sie bringt es auf den Punkt.
„...Du darfst dein Pferd nicht vermenschlichen. Natürlich soll es gern mit dir zusammen sein. Wir arbeiten hart daran, ein gutes Verhältnis zu ihm zu haben...“
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es thematisiert nicht nur das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, sondern wendet sich nebenbei gekonnt anderen aktuellen Problemen zu.