Profilbild von sabrina_sbs

sabrina_sbs

Lesejury Star
offline

sabrina_sbs ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sabrina_sbs über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein berechtigter Hype

Liebes Kind
0

Studentin (oder doch Partygirl?) Lena verschwand vor 13 Jahren vom einem auf den anderen Tag spurlos. Ihre Eltern scheinen an der Ungewissheit zu zerbrechen, doch plötzlich taucht eine Frau auf, die auf ...

Studentin (oder doch Partygirl?) Lena verschwand vor 13 Jahren vom einem auf den anderen Tag spurlos. Ihre Eltern scheinen an der Ungewissheit zu zerbrechen, doch plötzlich taucht eine Frau auf, die auf Lenas Beschreibung passt. Angeblich wurde sie in einer Hütte ohne Fenster festgehalten. Ist es tatsächlich Lena und wie konnte sie sich jetzt befreien?

Bei Hypes bin ich immer recht skeptisch, aber hier hat mich einfach der Klappentext total angesprochen, also habe ich es gewagt und ich muss sagen: Zum Glück! Dieses Buch hat mich fast von der ersten Seite an so gefesselt, dass ich es kaum mehr aus den Händen legen konnte und daher vom einen Tag auf den anderen gelesen habe. Die Spannung war mit Händen greifbar und steigerte sich noch peu á peu und gerade zu Beginn, wenn noch recht viele Seiten übrig sind (und bei anderen Büchern die Geschichte an genau dem Punkt enden würde), fragt man sich stellenweise, wohin alles führen wird. Also muss man einfach weiterlesen, der Sog wird immer und immer stärker. Der Showdown war dann zwar irgendwann in ähnlicher Form absehbar und trotzdem hatte die Autorin noch Überraschungen für den Leser im Gepäck.

Interessant fand ich auch, dass das Leben der Opfer nachdem alles überstanden schien, so viel Raum einnahm. Wie fühlt man sich, wenn man die Hölle überstanden hat? Ist man einfach nur erleichtert oder wirkt es nach und wenn ja, wie einschränkend sind die Nachwirkungen? Wie gehen Eltern mit einer verschwundenen Tochter um? Was machen die Medien daraus und wie absolviert man am besten den Balanceakt mit Medien und Polizei. Was macht ein Verbrechen aus Familien? All diesen Fragen geht die Autorin gekonnt nach.

Der Schreibstil mit seinen wechselnden Perspektiven ist sehr lebendig, ansprechend und sehr rund. Kritik habe ich schlichtweg keine und das gab es in meinem Fall schon lange nicht mehr.

Ich kann dieses neue Lieblingsbuch nur jedem ans Herz legen, der gerne psychologische Spannungsliteratur liest und das auch Lesern, die es nicht so blutig mögen, denn die Autorin kommt noch mit recht wenig brachialer Gewalt aus.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Volltreffer

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
0

Eigentlich will Pia über Weihnachten in die Flitterwochen, doch eine ältere Dame ist erschossen worden. Sie soll nicht die Einzige bleiben. Die Opfer hatten offensichtlich keine Feinde und niemand kann ...

Eigentlich will Pia über Weihnachten in die Flitterwochen, doch eine ältere Dame ist erschossen worden. Sie soll nicht die Einzige bleiben. Die Opfer hatten offensichtlich keine Feinde und niemand kann sich erklären, warum sie erschossen wurden. Pia kann nicht einfach in Urlaub fahren, während scheinbar wahllos Menschen getötet werden, und ermittelt mit ihrem Chef Oliver an dem Fall. Mit den Toten steigt der Druck, die Bevölkerung fürchtet den Sniper und der Täter wendet sich auch an die Presse. Hinweise auf den Täter sind jedoch rar…
Auch dieser Band hat mich wieder komplett überzeugt – ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es einer der besten ist. Das Thema, samt den Hintergründen fand ich extrem gelungen und es hat mich nachdenklich gestimmt. Leider kann ich nicht zu viel verraten, aber ich habe mich mit meiner bereits im Vorfeld gefassten Meinung noch einmal auseinandergesetzt und diese hat sich gefestigt – auch wenn nicht immer alles einwandfrei lief.
Der Schreibstil ist flüssig und die Protagonisten haben mich überzeugt (auch wenn ich eigentlich nicht so auf die privaten Geschichten von Ermittlern „stehe“). Die Dynamik des gesamten Ermittlerteams gefällt mir ausgesprochen gut. Auch dank zahlreicher Wendungen sind die Seiten nur so dahingeflogen, während ich – wie die Ermittler- im Dunklen tappte. Zwischendurch hatte ich zwar den richtigen Riecher, aber so richtig passen wollte es dann scheinbar doch nicht. Immerhin werden mit der Zeit die möglichen Hintergründe der Tat offensichtlicher, doch so richtig erklären kann man sich das alles trotzdem nicht. Eine große Vertuschungsaktion eines Skandals und interne Probleme machen das Ermitteln schwieriger. Immer mehr Menschen scheinen ein Motiv zu haben. Pia und Oliver müssen den Täter möglichst schnell dingfest machen…
Das kurzweilige und konstant spannende Buch ist echt empfehlenswert und auch wenn es schon der siebte Teil der Reihe ist, kann man mit diesem Titel gut einsteigen, denn die Fälle sind immer in sich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Genialer Twist!

Meine Seele so kalt
0

Schon der Beginn hat es wirklich in sich. Tote Kinder sind immer schwierig, aber die Umstände sind hier besonders brisant. Ein Fünfjähriger wird quasi vor der Haustür überfahren und der Fahrer begeht Fahrerflucht. ...

Schon der Beginn hat es wirklich in sich. Tote Kinder sind immer schwierig, aber die Umstände sind hier besonders brisant. Ein Fünfjähriger wird quasi vor der Haustür überfahren und der Fahrer begeht Fahrerflucht. Die Polizei tappt lange im Dunklen, die Mutter als einzige Zeugin kann kaum was zur Klärung betragen. Jenna beschließt nach dem Unfall nach Wales zu ziehen und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen – doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln…

Zunächst gibt es diesen schlimmen Unfall, dann nimmt sich das Buch scheinbar etwas zurück. Beim Lesen hatte ich im ersten Teil immer den Eindruck, dass die Autorin ein paar Schritte zurückgeht, um richtig Anlauf zu nehmen. Damit lag ich auch genau richtig. Also während im ersten Teil die Spannung eher gering ist, aber die Emotionalität groß ist, nimmt das Buch später umso mehr und schneller Fahrt auf. Das Buch lässt sich dann kaum mehr aus den Händen legen. Besonders begeistert hatte mich ein völlig unerwarteter Twist. So hatte ich das nicht erwartet, aber es hat mich komplett überzeugt, denn so richtig wusste ich vorher nicht, wohin das Ganze führen sollte. Diese Wendung hatte dem Buch noch einmal richtig Schwung verliehen und ganz neue Möglichkeiten geschaffen, die die Autorin auch überzeugend und spannend in Szene gesetzt hat. Wer ist Täter, wer Opfer? War es ein vermeidbarer Unfall? Emotional bedient das Buch von Wut bis Mitleid alles.
Der Schreibstil ist extrem flüssig und gelungen. Die Protagonisten sind vielschichtig und ihre Entwicklung spannend. Ich möchte nicht zu viel an dieser Stelle verraten, aber das Buch bietet deutlich mehr Themen, als man zunächst vermutet.

Ein toller komplett unvorhersehbarer Psychothriller, der mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Fesselndes Buch, welches mich schockierte und begeisterte zugleich

Die Vergessenen
0

1944: Kathrin Mändler arbeitet als Krankenschwester und versucht Gutes zu tun. Schnell bemerkt sie jedoch, dass einiges alles andere als rund läuft und auch der Chefarzt Karl Landmann, ist nicht der, der ...

1944: Kathrin Mändler arbeitet als Krankenschwester und versucht Gutes zu tun. Schnell bemerkt sie jedoch, dass einiges alles andere als rund läuft und auch der Chefarzt Karl Landmann, ist nicht der, der er zu sein scheint.
2013: Manolis, Autohändler und Problemlöser eines Anwalts soll Unterlagen beschaffen. Um welche es sich handelt erfährt er nicht, doch er wird es auch so herausfinden. Wird Manolis dazu beitragen, dass ein jahrzehntealtes Verbrechen auch weiterhin geheim bleibt? Und was kann Journalistin Vera Mändler, die endlich nicht mehr nur über Frauenthemen schreiben will, zur Lösung beitragen?

Welche Gräueltaten haben die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg begangen? Es wird wohl kaum etwas geben, was sie nicht getan haben – doch wie weit würde man sich selbst in Gefahr bringen, ob gegen dieses Unrecht etwas zu unternehmen? Diese Frage stellt sich beim Lesen dieses Romans immer und immer wieder…

„Die Vergessenen“ stand lange auf meiner Wunschliste, denn ich hörte einzig positive Stimmen und daher war die Vorfreude aber auch die Erwartung sehr groß, als ich das Buch endlich angefangen habe. Vorweg – dieses fesselnde Buch hat mich schockiert und begeistert zugleich. Fast von Beginn an war ich so von dem Geschehen gefesselt, dass ich das Buch quasi nicht mehr aus den Händen legen konnte.
Irgendwie bin ich auch noch immer überwältigt von der Geschichte, dem Grauen in den Pflege- und Heilanstalten während des Zweiten Weltkrieges. Mir war schon vorher bekannt, wie die Pfleglinge „behandelt“ wurden, doch das änderte nichts an dem Grauen. Allein diese Aspekte werden mich sicher noch eine Weile beschäftigen…Auch hat das Buch wieder die Frage aufgeworfen, wie man selbst in der Situation reagiert hätte. Es ist einfach zu sagen, dass man dieses Unrecht nicht mitgemacht hätte, aber ist das wirklich so? Würde man tatsächlich was tun und sein Leben riskieren?

Der Schreibstil und die Perspektivwechsel sind echt super gelungen. Die verschiedenen Blickwinkel und Zeitsprünge waren immer leicht nachvollziehbar und allem gut zu folgen, selbst den recht zahlreichen Charakteren. Nie kam bei mir Langeweile auf, aber das habe ich bei der Autorin (hinter dem Synonym verbirgt sich Inge Löhning) auch nicht anders erwartet.

Ein spannendes und vor allem sehr wichtiges Thema, extrem gut verpackt!

#GegendasVergessen

Veröffentlicht am 03.01.2019

Durchgängig spannend!

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
0

Ein unglaublich spannender Plot, interessante Charaktere und Spannung ohne Ende zeichnen diesen Thriller aus. Einen Thriller, der den Namen auch rundum verdient hat. Überraschende Wendungen, falsche Fährten, ...

Ein unglaublich spannender Plot, interessante Charaktere und Spannung ohne Ende zeichnen diesen Thriller aus. Einen Thriller, der den Namen auch rundum verdient hat. Überraschende Wendungen, falsche Fährten, dramatische Momente und ein interessantes Mordmotiv warten auf Leser dieses Debüts.

FBI-Agent Sayer Altair erforscht Gehirne verurteilter Serienmörder – doch sie muss ihre Forschungen unterbrechen, denn ein schier unglaublicher Mord muss aufgeklärt werden. Die lange vermisste Tochter eines Gouverneurs wurde in einer alten Immobilie in einem Käfig tot aufgefunden. Der Täter hat zusätzlich die Ermittlungsarbeiten so sabotiert, dass die Ermittler, Polizisten und Techniker dank Sprengfallen und Co einer großen Gefahr ausgesetzt sind. Was steckt hinter diesem Mord? Wer könnte und vor allem aus welchen Gründen, dieses junge Mädchen so gequält haben? Fragen über Fragen, die alle zunächst nicht geklärt werden können, nur eines wird schnell klar: Es gibt weitere Opfer und diese leben möglicherweise noch, also müssen Sayer und ihr Team schnell Resultate liefern. Die Jagd auf den Serientäter beginnt und ein Wettrennen gegen die Zeit…

Der Schreibstil ist mitreißend, rund und flüssig. Die Geschichte ist sehr spannend und ich wollte das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Was ist nun wahr und wo wird mit gezinkten Karten gespielt? Werden Sayer und ihr Team weitere Mädchen retten können? Was ist das Motiv des Täters? Fragen über Fragen, die sich erst nach und nach klären, manche scheinen auch nur geklärt und dann gibt es doch wieder eine gelungene Wendung. Ein echt sehr gelungenes Buch, nur der Titel wird dem nicht gerecht. Die Handlung ist fast durchgängig spannend, teils ist es harter Tobak, aber so richtig blutig wird es nicht beschrieben – aber das Kopfkino springt definitiv an…

Die Hintergründe sind mal was ganz anderes, die Protagonisten haben mich überzeugt und nun bin ich schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe und empfehle solange diesen gelungenen Auftakt gerne weiter!