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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Wenn die Vergangenheit dich einholt

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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„Unser Tun zieht Konsequenzen nach sich. Wir können ihnen nicht entfliehen.“ [432]

„STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet“ von Claire Douglas ist ein Thriller der ordentlich Spannung erzeugt, die ...

„Unser Tun zieht Konsequenzen nach sich. Wir können ihnen nicht entfliehen.“ [432]

„STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet“ von Claire Douglas ist ein Thriller der ordentlich Spannung erzeugt, die Leserinnen fesselt und einen tief in das Geschehen hineinzieht.

Der Roman gliedert sich in drei Teile beziehungsweise Abschnitte. Der erste und auch größte Abschnitt dreht sich komplett um den Haustausch. Abschnitt zwei macht einen Sprung in die Vergangenheit und der dritte spielt wieder in der Gegenwart.

Was geschieht hier alles und warum? Welchen Grund könnte es geben, wer steckt dahinter? Es ist echt schon ganz schön gruselig. Spannung ist garantiert. Mir persönlich hat vor allem der erste Abschnitt überdurchschnittlich gut gefallen. Eigentlich ist nicht viel Gewalt oder Blut vorhanden, und das ist daran auch das Schöne. Schauer, Spannung, eine mystische Atmosphäre, das entsteht alles im Kopf der Leser
innen und wirkt ungemein.

„Ich war durch und durch schlecht. Ich hatte den Teufel in mir. Ich zerstörte alles, was ich berührte.“ [335]

Teil zwei ist natürlich enorm wichtig, um das Ganze Geschehen zu verstehen. Man erfährt die wahren Beweggründe der einzelnen Charaktere. Der letzte Abschnitt ist für mich der Schwächste. Dies liegt nicht nur am offenen Ende, sondern auch daran, dass hier eigentlich nicht mehr viel passiert.

Insgesamt ist das Buch gut geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere sind glaubhaft dargestellt. Douglas liefert ein Buch, das die Leser*innen lange im Dunkeln tappen lässt und einige unerwartete Ereignisse und Auflösungen bietet.

Fazit: Raffinierte und starke Handlung, spannungsgeladen. Macht Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Zons am Rhein. Tatort vergangener Tage.

Sündenkammer: Thriller
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„Die stumme und unaussprechliche Sünde gehörte zu den schlimmsten Dingen, derer sich ein Mensch schuldig machen konnte.“ [102]

Wie man bereits aus diesem Zitat erkennt, behandelt das Buch auch Geschehnisse ...

„Die stumme und unaussprechliche Sünde gehörte zu den schlimmsten Dingen, derer sich ein Mensch schuldig machen konnte.“ [102]

Wie man bereits aus diesem Zitat erkennt, behandelt das Buch auch Geschehnisse einer anderen Zeit. Gegliedert in zwei Handlungsstränge, einer in der Gegenwart und der Andere 500 Jahre in der Vergangenheit angesiedelt, sich laufend abwechselnd, erzählt die Autorin Catherine Shepherd die Geschichte der „Sündenkammer“.

Der Prolog ist bereits so fesselnd, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der fließende Schreibstil, das Tempo und der konstant hohe Spannungsbogen tun ihr Übriges dazu. Auch dass die Handlungsstränge sich abwechseln, jeweils auch mit einem dramatischen Ereignis am Ende des Buchkapitels aufwarten, fördert die die Neugier auf die Fortsetzung der Geschichte. Man springt förmlich von Kapitel zu Kapitel.

Auch wenn es bereits Band 9 der Reihe rund um Kommissar Oliver Bergmann ist, kann man diesen Band problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Auf dem Scheiterhaufen wurde eine junge Frau bei lebendigem Leib verbrannt. Kein Wunder, dass bald darauf von einem Hexenfall gesprochen wird. Generell ist vieles in diesem Buch mystisch. Dunkel, geheimnisvoll und rätselhaft kommen die Fälle herüber und verleiten zum Spekulieren, wer denn wirklich der Mörder war. Es gibt immer Wendungen, so dass man lange im Dunkeln tappt.

Positiv zu erwähnen: Die historischen Anmerkungen am Ende des Buches, die den positiven Gesamteindruck abrunden.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Unglaublich gut recherchiert, spannend und viel Kultur

Die Stadt des Affengottes
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„Kultur ist nichts, was man aus tausend Meter Höhe aus einem Flugzeug sieht.“ [131]

Tja, wie uneins sich manche Leute/ Wissenschaftler/ Archäologen doch sein können. Und wie gut, dass der Autor Douglas ...

„Kultur ist nichts, was man aus tausend Meter Höhe aus einem Flugzeug sieht.“ [131]

Tja, wie uneins sich manche Leute/ Wissenschaftler/ Archäologen doch sein können. Und wie gut, dass der Autor Douglas Preston mit auf der Reise – und auch im Flugzeug – war und die ganzen Impressionen und weitere geschichtliche Informationen, Exkurse und das erlebte in seinem Sachbuch „Die Stadt des Affengottes“ anschaulich beschrieben hat.

Preston war mir bis dato nur als Thriller-Autor bekannt. Umso mehr war ich von diesem sehr gut recherchierten Buch fasziniert. Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig. Es gibt einige Fußnoten welche man sofort mitverschlingen kann, da alles so lebendig beschrieben ist. Am Ende des Buches gibt es außerdem noch reichliche Quellenangaben, die das Beschriebene untermauern.

Dem Geheimnis einer verborgenden Stadt auf der Spur, beschreibt Preston das ganze Projekt, mit allem was zu dieser Expedition gehört – von der Planung, Genehmigung, der Reise selbst, Geschichtlichem und den „Souvenirs“ aus dem Dschungel.

„Wir flogen über einem ursprünglichen Garten Eden und schossen Milliarden von Laserstrahlen in einen Urwald, den womöglich seit fünfhundert Jahren kein menschlicher Fuß mehr betreten hatte. Es war ein Anschlag des 21. Jahrhunderts auf ein uraltes Geheimnis.“ [119]

Es ist spannend mit ihm auf die „Suche“ zu gehen. Auch vergleicht Preston die Situation mit anderen Völkern.

„Während die Maya die am besten erforschte Kultur des amerikanischen Doppelkontinents sind, gehören die Bewohner der Mosquitia zu den am wenigsten untersuchten.“ [243]

Er eruiert verschiedene Thesen und macht alte Geschichte damit sehr spannend.

„Die Bewohner der Stadt des Jaguars passten sich dagegen an die Herausforderungen des Urwalds an und verwandelten eine der unwirtlichsten Gegenden des Planeten in blühende Landschaften – bis zu ihrem plötzlichen Untergang.“ [353 f.]

Veröffentlicht am 09.01.2019

All Involved

In den Straßen die Wut
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„All Involved“. So lautet der englische Titel von Ryan Gattis Thriller „In den Straßen die Wut“. Diese zwei Titel beschreiben das Geschehen, welches Los Angeles innerhalb weniger Tage im Jahr 1992 ereilte ...

„All Involved“. So lautet der englische Titel von Ryan Gattis Thriller „In den Straßen die Wut“. Diese zwei Titel beschreiben das Geschehen, welches Los Angeles innerhalb weniger Tage im Jahr 1992 ereilte und die Handlung des Buches perfekt.

Der Autor Gattis behandelt in seinem gut recherchierten Buch, was auch als schockierende Reportage durchgehen könnte, den Ausnahmezustand in dem das Chaos herrschte, Gangs den Zustand nutzten, um offene Rechnungen zu begleichen. Dabei wird aus verschiedenen Sichten berichtet, jeweils aus der Ich-Perspektive. Gemeinsam geben die einzelnen (fiktiven) Sichtweisen – sie sind alle miteinander verkettet - ein großes Gesamtbild der damals vorherrschenden Situation wieder und zeichnen ein hartes Bild von Los Angeles, einer niemals ruhenden Stadt.

Der Schreibstil ist flüssig, Seiten fliegen förmlich nur dahin. Gekonnt baut Gattis durch die eingangs im Buch beschriebene Szene, den Tod des unschuldigen Ernesto, zur falschen Zeit am falschen Ort, Spannung auf und hält diese gekonnt bis zum Schluss. Die Geschichte kommt hart und brutal rüber und lässt den Leser schockiert zurück, wie sich das Leben in einer solchen Großstadt innerhalb kürzester Zeit komplett drehen kann. Man ist gefesselt, wird mit hineingezogen in diese Geschichte aus einer erschreckenden Spirale der Gewalt.

Das Cover, es zeigt brennende Palmen, passt hervorragend zum Buch bzw. Inhalt/Thema.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Polizeiroman mit historischem Bezug

Darktown (Darktown 1)
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„Das Böse schlägt einem hier förmlich ins Gesicht, es gibt kein Geheimnis dabei. Es sonnt sich vor unseren Augen und fällt über dich her, sobald du dich ihm näherst.“ [284]

Darktown ist eine Mischung ...

„Das Böse schlägt einem hier förmlich ins Gesicht, es gibt kein Geheimnis dabei. Es sonnt sich vor unseren Augen und fällt über dich her, sobald du dich ihm näherst.“ [284]

Darktown ist eine Mischung aus klassischem Polizeikrimi und einem historischen Roman und nimmt den Leser mit ins Atlanta des Jahres 1948. Die erste Einheit farbiger Polizisten nimmt den Dienst auf. Doch der Job ist kein leichter und sie spüren von allen Seiten Feindseligkeit.
Die beherrschenden Themen des Buches sind Rassismus und Korruption. Dem Autor Thomas Mullen gelingt es geschickt die historischen Fakten in einen spannenden, aufwühlenden und interessanten Roman zu verpacken, der sich aufgrund des flüssigen Schreibstils sehr gut lesen lässt. Atmosphärisch dicht geschrieben, packt der Roman, konfrontiert den Leser mit rassistischer Unterdrückung und vermittelt ein Bild der damaligen Zeit. Es ist schier unglaublich, wie wenig Rechte, wie viel Hass, Feindseligkeit, Rassismus den farbigen Einwohner und damit auch der ersten farbigen Einheit entgegenschlägt. Wortwörtlich. Selbst ein Mord an einer farbigen Person lässt die weißen Polizisten nicht über den Tellerrand schauen. Viel zu tief sitzen Hass und Rassismus fest verankert in den Köpfen fest.

Wobei man sich fragen könnte, worin der Unterschied zu heute liegt?

Sie „hatten nichts anzubieten. Keinen Schutz, keine Gerechtigkeit. Alles was sie hatten, war die vage Aussicht auf eine Zukunft, in der so etwas nicht mehr passierte. Doch das schien unwahrscheinlich, ja absurd.“ [375]

Der komplexe Roman, stimmungsvoll eingefangen, weckt Emotionen beim Lesen. Dazu tragen auch die gut herausgearbeiteten Charaktere bei, die interessant und vielschichtig dargestellt werden.
Mich persönlich hat der Roman gepackt. Er liefert einen Einblick in eine vergangene Zeit und zeigt leider, dass die Themen immer noch brandaktuell sind.