Etwas irreführender Klapptext
Vom Marquess erobert„Vom Marquess erobert“ ist der zweite Teil einer Trilogie von Gillian Holden. Er knüpft direkt an die Handlung von „Vom Duke begehrt“ an, allerdings ist er so geschrieben, dass man ihn auch eigenständig ...
„Vom Marquess erobert“ ist der zweite Teil einer Trilogie von Gillian Holden. Er knüpft direkt an die Handlung von „Vom Duke begehrt“ an, allerdings ist er so geschrieben, dass man ihn auch eigenständig lesen kann und alles ohne Probleme versteht. In diesem Teil geht es um Nathalie Lainey, die aus England vor ihrem Verwandten und Erben ihres Vaters geflüchtet war. Nun will sie zurückkehren und hofft auf die Hilfe ihrer langjährigen Freundin Vivian, um die es im ersten Teil der Reihe geht. Dabei trifft sie auf Roderick Dashwood, mit dem sie eine lange Zeit verbringt, ohne dass die beiden wissen, wer der andere ist.
Wenn man von der Kurzbeschreibung ausgeht, dann nimmt man an, dass Nathalie die meiste Zeit der Geschichte in England ist und es darum geht, Gerechtigkeit einzufordern. Doch dies findet eher am Ende statt, daher ist die Beschreibung ein wenig verwirrend. Die Haupthandlung, und somit etwa ¾ des Buches, spielt in der Zeit, in der sich Nathalie auf dem Weg nach London befindet und sie sich mit Roderick, der sie auf seinem Schiff von Frankreich aus mitgenommen hat, arrangieren muss, wobei die beiden sich immer wieder näher kommen, auch wenn Geheimnisse zwischen ihnen bestehen. Mit diesem Wissen ist es deutlich angenehmer das Buch zu lesen, weil ich mir immer mal wieder die Frage gestellt habe, wann Nathalie nun mal in London ankommt und um ihr Recht kämpft. Ich hatte angenommen, dass es größtenteils darum geht. Das kam mir durch den Klapptext somit etwas zu kurz. Vielleicht konnte dieser Teil deswegen nicht ganz mit dem ersten mithalten, den ich geradezu verschlungen habe. Denn an den Charakteren liegt es nicht. Nathalie ist unglaublich erfrischend. Mal wird sie rot wie ein junges unschuldiges Mädchen und mal streitet sie sich mit Roderick wie eine Xanthippe, weil sie mit der Situation überfordert ist und der Mann es ihr nicht immer leichter macht. Dazu kommen beide immer mal wieder in unterhaltsame Situationen, wie bei ihrem allerersten zusammentreffen. Roderick selbst ist ein interessanter Charakter, der seine Familie recht früh verloren hat und Ballast auf seine Schultern trägt. Dennoch scheint er durch Nathalie zu einem anderen, fröhlicheren Mann zu werden, was mir gut gefällt. Zusammen ergeben die beiden ein interessantes Paar, auch wenn sie, meiner Meinung nach, nicht mit Vivian und Raphael, die auch in diesem Teil am Ende auftauchen, aus „Vom Duke begehrt“, mithalten können, da ich mich in diese beiden einfach verliebt hatte. Da mich der erste Teil so begeistert hat, war es für „Vom Marquess erobert“ sicherlich schwer an ihn heranzureichen. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und fand mich gut unterhalten, weswegen ich vier Sterne gebe.