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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2019

Eine wunderschöne Fortsetzung!

Die Pferde von Eldenau - Galopp durch die Brandung
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Auf den zweiten Band von „Die Pferde von Eldenau“ habe ich mich richtig gefreut. Der erste Band konnte mich hellauf begeistern, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung schon ganz ungeduldig entgegen ...

Auf den zweiten Band von „Die Pferde von Eldenau“ habe ich mich richtig gefreut. Der erste Band konnte mich hellauf begeistern, daher habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung schon ganz ungeduldig entgegen gefiebert. In das Cover habe ich mich sofort verliebt, ich finde es genauso hübsch wie das vom ersten Band, vielleicht sogar noch ein bisschen schöner. In meinen Augen hat sich der Magellan Verlag da selbst übertroffen; für mich sind die Cover dieser tollen Reihe eine der schönsten Pferdebuchcover, die ich kenne.

Nach einem traumatischen Erlebnis lässt sich Jannis Stute Dari nicht mehr reiten. Für ihn fallen Springturniere also vorerst einmal flach, er muss erst wird Vertrauen zu seiner Stute aufbauen. Da er gerade nicht trainieren kann und daher sehr viel Zeit hat, hilft er Frida und ihrem Pony Liv dabei, sich für das alljährliche Strandderby vorzubereiten.
Auf das traditionelle Derby freuen sich alle schon sehr, es ist DAS Ereignis für Gut Eldenau. Dann jedoch kommt es zu einem Reitunfall, bei dem ein Mädchen aus einer Reitgruppe schwer verletzt wird. Dieser Vorfall wird sich äußerst negativ für Gut Eldenau auswirken. Im Internet und in den Zeitungen wird über den Reiterhof hergezogen, angeblich sollen ihre Ponys unberechenbar sein. Sogar die Absage des Strandderbys droht. Frida und Jannis können es nicht fassen. Ihre Pferde, unberechenbar? Sie setzen sofort alles daran, das Gegenteil zu beweisen und nicht nur die Ehre des Guts, sondern auch das Derby zu retten. Ihr Vorhaben wird allerdings alles andere als ungefährlich werden, denn sie bekommen es mit äußerst unangenehmen Widersachern zu tun…

Theresa Czerny ist mit dem zweiten Band ihrer wundervollen Pferdebuchreihe eine richtig schöne Fortsetzung gelungen. Ich persönlich finde den zweiten Band sogar noch etwas besser als den ersten. Ich habe das Buch quasi inhaliert und hätte nach dem Beenden am liebsten sofort zu Band 3 gegriffen. Diesen wird es zum Glück geben, nur leider ist er noch nicht erschienen. Da werde ich mich wohl leider noch etwas gedulden müssen, schnief.

Ich rate hier, lieber zuerst den Reihenauftakt zu lesen und dann erst zu der Fortsetzung zu greifen. Die Bände bauen doch sehr aufeinander auf, ich halte es daher für sinnvoller, die chronologische Reihenfolge hier einzuhalten.

Bei mir war es nun tatsächlich schon wieder fast ein halbes Jahr her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Obwohl ich eine absolute Vielleserin bin und leider viel zu schnell wieder Details aus Büchern vergesse – besonders bei Namen hapert es bei mir immer ziemlich – hatte ich hier überhaupt keine Einstiegsprobleme. Es war irgendwie, als hätte ich erst vor kurzem den ersten Band gelesen. Die Autorin hat mich mit dem ersten Band von „Die Pferde von Eldenau“ so beeindruckt, dass mir die Handlung sehr genau im Gedächtnis geblieben ist. Zudem hat sie die Charaktere so wunderbar ausgearbeitet, dass hier sogar meine Namensschwäche keine Chance hatte. Ich konnte mich tatsächlich noch an alle Charaktere erinnern, allen voran natürlich an die beiden Protagonisten Frida und Jannis.

Wie bereits in Band 1, so erfahren wir auch hier die Handlung wieder abwechselnd aus der Sicht der beiden Teenager. Jannis ist mir längst ganz fest ans Herz gewachsen, er ist so ein lieber Kerl, den man einfach sofort gern haben muss. Frida fand ich im ersten Band manchmal etwas zu kratzbürstig, bei ihr hatte ich ein Weilchen länger gebraucht bis ich komplett mit ihr warm geworden bin. Ein Hitzkopf ist sie nach wie vor, allerdings hat Frida da in meinen Augen eine tolle Entwicklung durchgemacht. Zumindest ich habe sie als reifer und weniger hitzköpfig empfunden.

Was mir hier ganz besonders gut gefallen hat, ist, wie nahe sich die beiden mittlerweile gekommen sind und wie innig ihre Freundschaft geworden ist. Bereits im ersten Teil konnte man spüren, dass da mehr ist zwischen den beiden. In diesem Band wird dies nur noch eindeutiger. Ich fand es stellenweise richtig süß, wie eifersüchtig gerade Jannis oft wurde, wenn er Frida mit anderen Jungs zusammen gesehen hat und auch Frida realisiert so langsam, dass Jannis echt verdammt gutaussehend und ziemlich niedlich ist. Da die beiden vierzehn Jahre alt sind, habe ich es hier als absolut authentisch empfunden, dass die beiden Gefühle füreinander entwickeln. Wobei ich gestehen muss, dass mir Jannis und Frida oft älter vorkommen. Ich persönlich hätte sie vom Verhalten eher fast schon auf 16 geschätzt. Das ist aber nicht als Kritikpunkt gemeint. Vielleicht sehe ich das auch nur so, weil ich selbst schon etwas älter bin. Die Zielgruppe wird es wahrscheinlich ganz anders empfinden.

Wovon ich vom ersten Moment wieder ganz verzaubert war, ist das Setting. Natürlich wird es auch in diesem Band wieder viele Ausritte in der Natur und wunderschöne Pferdemomente geben. Pferdefans werden hier auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen. Die Bindung zwischen Mensch und Pferd wird wieder großartig und so gefühlvoll von der Autorin beschrieben. Auch die Beschreibungen der Landschaft sind ihr wieder erstklassig gelungen. Theresa Czerny ist mit diesem Buch erneut so ein richtiges Wohlfühlbuch gelungen, bei welchem einfach alles stimmig und so wunderbar harmonisch ist.
Das heißt jetzt allerdings nicht, dass es nicht spannend zugeht. Ganz im Gegenteil! Ich habe die Handlung als richtig mitreißend und temporeich empfunden. Langeweile kam für mich beim Lesen definitiv nicht auf. Für meinen Geschmack habe ich das Buch dann auch viel zu schnell wieder beendet.

Wie bereits der erste Band, so erzählt auch der zweite eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Liebe, Mut und Vertrauen. Für Pferdefans ist die Reihe definitiv ein großes Muss, allerdings kann ich die Bücher auch deutlich weniger pferdebegeisterten Lesern sehr ans Herz legen.

Fazit: Eine wundervolle Fortsetzung! Auf den zweiten Band von „Die Pferde von Eldenau“ habe ich mich zurecht so gefreut. Mir hat das Buch richtig schöne Lesestunden beschert. Die Handlung lädt von den ersten Seiten an zum Träumen und Mitfiebern ein und macht große Lust auf mehr. An alle, die gerne Pferdebücher lesen und „Die Pferde von Eldenau“ noch nicht kennen: Schaut euch die Reihe unbedingt mal näher an, es lohnt sich! Ich bin richtig begeistert und vergebe gerne 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.01.2019

Was für ein wundervolles Buch! Absolute Leseempfehlung!

Meine Checkliste zum Verlieben
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Die Bücher von Anja Janotta lese ich richtig gerne. Als ich entdeckte, dass im Magellan Verlag ein neues Buch von ihr erscheinen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. In das ...

Die Bücher von Anja Janotta lese ich richtig gerne. Als ich entdeckte, dass im Magellan Verlag ein neues Buch von ihr erscheinen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. In das hübsche Cover hatte ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Die Story hörte sich zuckersüß an; hier war ich mir sehr sicher, dass „Meine Checkliste zum Verlieben“ ganz genau das Richtige für mich sein würde.

In Naomis Leben läuft gerade so einiges schief. Da ihr Papa beschlossen hat, auf Weltreise zu gehen und seine Familie verlassen hat, musste Naomi mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder umziehen, da sie sich ihre alte teure Stadtwohnung nicht mehr leisten konnten. Der Vater meldet sich so wie gut wie nie und Naomi fühlt sich noch nach Monaten richtig fremd in ihrer neuen Klasse und hat keine Freunde gefunden. Auch ihr heimlicher Schwarm Gustav schenkt ihr kaum Beachtung. Na ja, er steht auf der Jungen-Rangliste der Klasse ja auch ganz weit oben, klar, dass er sich mit jemand so Uncoolen wie Naomi nicht abgeben möchte. Dann aber stößt sie auf die Liebes-Checkliste. Diese umfasst 36 Fragen, mit denen es einen angeblich gelingen soll, sich zu verlieben. Dafür wäre Gustav doch der perfekte Kandidat! Bevor sie ihm aber die Fragen stellt, probt Naomi lieber erst mal mit Adrian. Adrian ist anders als die Kinder in seinem Alter. Er hat Asperger, besitzt den IQ von Einstein und mit der Empathie sieht es bei ihm eher mau aus. Ironie ist auch ein ziemliches Fremdwort für ihn, genauso wie Spontanität. Bei Adrian sind die Tage stets bis zur allerletzten Sekunde genau durchgeplant. Ausgerechnet mit diesem sonderbaren Jungen wird Naomi sich anfreunden.

Ich bin hier eindeutig nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangehen. Mir hat „Meine Checkliste zum Verlieben“ richtig gut gefallen, sogar besser noch, als von mir erhofft. Dies war mal wieder so ein Buch, welches ich für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet habe. Einmal angefangen mit dem Lesen, flogen die Seiten bei mir nur so dahin. Der Schreibstil von Anja Janotta ist einfach klasse. Er ist herrlich locker-leicht und flüssig und liest sich richtig angenehm.

Unsere Protagonistin Naomi habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive, sodass wir einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommen.

Naomis Leben sieht gerade ziemlich chaotisch aus. Nicht nur ihre unerwiderten Gefühle für Gustav machen der 13-jährigen zu schaffen – noch schwerer wiegt eigentlich die Trauer und der Frust darüber, dass ihr Vater einfach so verduftet ist und sich irgendwo in der großen weiten Welt herumtreibt, ohne sich zu melden. Und wenn er es doch mal tut, dann bekommt nur Naomis kleiner neunjähriger Bruder Tim eine Karte, sie nicht. Hallo, was ist das bitte schön für ein Vater? Da konnte ich es absolut verstehen, dass Naomi nicht immer nette Worte für ihn übrig hat.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, kann man quasi als eine Sammlung von E-Mails an Naomis Vater bezeichnen. Immer wieder spricht Naomi ihren Vater direkt an, warnt ihn vor, wenn gleich wenig schmeichelhafte Worte über ihn folgen werden oder sagt, dass sie diese ganzen E-Mails vermutlich eh nie abschicken wird. Dass Naomi ihrem Vater die ganze Geschichte erzählt, merkt man aber eigentlich nur an diesen Anreden, die immer mal wieder fallen. Ich persönlich habe es beim Lesen öfters sogar kurz vergessen, dass Naomi die ganze Zeit ihrem Vater von ihrem Leben erzählt.

Mir hat die Idee mit den E-Mails sehr gut gefallen. Ich habe es als sehr authentisch empfunden, dass sich Naomi ihren großen Frust von der Seele schreiben muss und ihrem Vater unbedingt erzählen möchte, wie es ihr geht und wie sich damit fühlt, dass er sie verlassen hat.

Als authentisch habe ich auch alles andere empfunden. Besonders die Charaktere, die erstklassig von der Autorin ausgearbeitet wurden. Vor allem Adrian. Hach Adrian, er war mein persönlicher Liebling in dieser Geschichte. Über ihn musste ich ständig schmunzeln. Eigentlich nicht nett von mir, schließlich hat Adrian durch sein Asperger ein alles andere als einfaches Leben, aber meistens konnte ich einfach nicht anders. Ich habe Adrian vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich habe ihn dafür geliebt, dass er immer so direkt und ehrlich ist, dass er Naomis ironische Witze nicht versteht und dass sein Leben komplett durchgeplant ist. Adrian schickt Naomi relativ zu Beginn des Buches einen Plan davon wie ein perfekter Wochenendtag bei ihm aussieht. Da hatte ich beim Lesen wirklich ein richtig breites Grinsen auf dem Gesicht. Adrian ist einfach zuckersüß. :D

Wen ich dafür umso weniger mochte, war Naomis kleiner neunjähriger Bruder Tim. Boah, was habe ich mich stellenweise über ihn aufgeregt. Da wäre ich beim Lesen wirklich manchmal liebend gerne in das Buch hineingekrochen, um Tim mal so richtig durchzuschütteln oder einen kleinen Tritt zu verpassen. Sorry, aber er kann echt nervig sein. Wenn Tim nicht sofort seinen Willen bekommt, lässt er nicht locker, bis sein Gegenüber endlich nachgibt. Mir tat Naomi ziemlich oft echt leid, dass sie so eine kleine Kröte als Bruder hat.

Wer mir dann wiederum wieder deutlich sympathischer war, war Juli. In ihr wird Naomi endlich ihre neue beste Freundin finden. Sie wird sogar so etwas wie eine Schwester für sie und Tim werden, da Juli zu Hause gerade ziemliche Probleme hat und bei Naomi Zuflucht sucht. Der Vater von Juli ist echt krass drauf, da konnte ich die arme Juli absolut verstehen, dass sie sich zu Hause nicht wohl fühlt.

Meine Highlights in dem Buch waren auf jeden Fall die Momente, wenn Naomi und Adrian zusammen waren und die Liebes-Checkliste abgearbeitet haben. Hinten im Buch werden alle 36 Fragen übrigens noch mal aufgelistet. Wer mag, kann also gerne mal selbst das Experiment starten und schauen, ob die Liste einem wirklich dabei helfen wird, sich zu verlieben. Ich warne nur vor, manche Fragen haben es echt in sich. Nicht alle sind leicht zu beantworten und doch sehr persönlich. Die Antworten vom lieben Adrian sind teilweise so lustig. Hach, ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Adrian ist einfach toll. :D

Ich kann das Buch wirklich absolut empfehlen! Die Geschichte ist witzig, sie ist tiefgründig und regt sehr zum Nachdenken an. Sie macht einen glücklich und bringt einen zum Schmunzeln und Lachen. „Meine Checkliste zum Verlieben“ ist ein wundervolles Buch über das Anderssein, über Freundschaft, Liebe und das Finden zu sich selbst. Ich habe hier jede einzelne Seite zutiefst genossen und habe Naomi und Adrian liebend gerne dabei begleitet, wie sie die Liebes-Checkliste Punkt für Punkt abarbeiten. Da würde ich mich ja sehr über ein Wiedersehen freuen. Irgendwie mag ich die beiden einfach noch nicht verlassen, ich möchte so gerne wissen, wie es mit ihnen weitergehen wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass es sich hier um einen Einzelband handeln wird. Hoffnung, dass es eine Fortsetzung geben wird, habe ich aber natürlich dennoch. ;)

Fazit: Was für ein wunderschönes, zuckersüßes und zum Schmunzeln schönes Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin richtig begeistert von „Meine Checkliste zum Verlieben“. Ich kann euch die Geschichte von Naomi und Adrian wirklich nur ans Herz legen, sie zaubert einem beim Lesen ein richtig breites Lächeln aufs Gesicht; stimmt einen zugleich aber auch sehr nachdenklich. In meinen Augen eine tolle Mischung. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.01.2019

Humorvoll, spannend, originell und einfach nur schön!

Der 1000-jährige Junge
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Mit seinen ersten beiden Kinderbüchern konnte mich Ross Welford richtig begeistern. Als ich nun in der Vorschau des Coppenrath Verlags entdeckte, dass es ein neues Kinderbuch von ihm geben wird, war meine ...


Mit seinen ersten beiden Kinderbüchern konnte mich Ross Welford richtig begeistern. Als ich nun in der Vorschau des Coppenrath Verlags entdeckte, dass es ein neues Kinderbuch von ihm geben wird, war meine Freude groß gewesen. Da wusste ich auch schon, ehe ich mir überhaupt den Klappentext durchgelesen hatte, dass ich „Der 1000-jährige Junge“ unbedingt lesen möchte.

Alfie Monk ist anders als die Kinder in seinem Alter. Obwohl er aussieht wie elf, zählt er tatsächlich schon 1000 Jahre. Wenn man ihm begegnet, würde man niemals auf die Idee kommen, dass Alfie die Zeit der Wikinger in England miterlebt hat oder Charles Dickens höchstpersönlich begegnet ist. So etwas geht ja auch eigentlich gar nicht. Tja, eigentlich. Denn Alfie ist tatsächlich ein 1000-jähriger Elfjähriger und lebt zusammen mit seiner Mutter, die ebenfalls eine Nimmertote ist und der Katze Biffa gut versteckt in einem kleinen Häuschen im Wald.
Als Alfies Mutter eines Tages durch ein schreckliches Feuer ums Leben kommt, ist Alfie plötzlich auf sich alleine gestellt. Er landet in einem Kinderheim und es wird zunehmend schwieriger sein großes Geheimnis zu wahren. Alfie aber möchte gar kein ewiges Leben mehr führen, er möchte ganz normal altern und schließlich irgendwann sterben. Doch um kein Nimmertoter mehr zu sein, muss er an einen geheimen und gut versteckten Ort reisen. Zum Glück muss er dieses große Abenteuer nicht alleine antreten. Seine beiden neuen Freunde Aidan und Roxy sind sofort bereit, ihm bei seinem Vorhaben zu helfen.

In meinen Augen ist Ross Welford auch mit seinem neuen Werk erneut ein wundervolles Kinderbuch gelungen. Im Vergleich zu seinen beiden vorherigen Büchern empfinde ich es als ein wenig schwächer, aber ich bin natürlich dennoch ganz begeistert und habe richtig schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht.

Wie in „Zeitreise mit Hamster“ und „Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist“ beinhaltet auch dieses Buch Fantasy-Elemente. Nach Zeitreisen und der Unsichtbarkeit ist nun also das ewige Leben an der Reihe. Alle drei Themen finde ich wahnsinnig interessant. Und das Coole bei den Büchern von Ross Welford ist: Der Autor hat ein Händchen dafür diese total unrealistischen Dinge so rüberzubringen, dass man fast annehmen könnte, dass sie tatsächlich möglich sind. Man weiß natürlich, dass so etwas wie in der Zeit reisen, sich unsichtbar machen oder tausend Jahre alt werden nicht geht, aber der Autor hat`s einfach drauf, Realität und Fiktion so gekonnt zu vermischen, dass man es irgendwie doch für möglich halten könnte. Wobei ich diesen Punkt in den beiden vorherigen Büchern deutlicher gelungener fand.

In „Der 1000-jährige Junge“ hatte ich nicht diesen Effekt, dass ich für einen Moment dachte, hey, ja, klingt irgendwie logisch, vielleicht ist das ja doch möglich? Wie es Alfie gelungen ist, tausend Jahre alt zu werden und dabei immer noch wie ein Elfjähriger auszusehen, ist doch sehr kreativ und fantasiereich. Da ich nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich hier nicht erzählen, wie es eigentlich sein kann, dass Alfie zu einem Greis im Körper eines elfjährigen Junge wurde. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet, das Buch ist echt klasse! :D

Besonders gut gefallen hat mir, das wichtige Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sehr im Vordergrund der Handlung stehen. Und auch die Bedeutung und der Sinn des Lebens ist ein großes Thema in der Geschichte. Sie gewinnt dadurch sehr an Tiefe und stimmt einen nachdenklich.

Bei mir war es hier wieder so wie bei den beiden vorherigen Büchern von Ross Welford: Einmal angefangen mit dem Lesen flogen die Seiten nur so dahin. Der Schreibstil ist einfach super, er ist locker-leicht und flüssig und herrlich humorvoll. Der Humor von dem Autor ist stets ganz nach meinem Geschmack; seine Bücher liefern mir immer eine Menge Gründe zum Schmunzeln. So auch hier, auch wenn meine Gesichtsmuskeln hier nicht ganz so aktiv waren wie bei Ross Welfords vorherigen beiden Büchern. „Der 1000-jährige Junge“ ist doch deutlich ernster. Sehr gut unterhalten hat mich das Buch aber natürlich trotzdem.

Wie man sich denken kann, benimmt sich Alfie nicht so ganz wie ein typischer Elfjähriger zu unserer Zeit. Seine Art zu sprechen zum Beispiel ist doch etwas ungewöhnlich und altmodisch. Und auch sein Wissen ist enorm groß. Logisch, schließlich hat er schon so einige Jahrhunderte miterlebt.

Wenn andere Menschen auf Alfie treffen, spüren sie sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmt. So auch die beiden Kinder Aidan und Roxy.
Roxy ist ein kleines, quirliges und äußerst cleveres Mädchen, die man einfach sofort ins Herz schließen muss. Auch Aidan und Alfie sind zwei richtig sympathische Charaktere. Ich mochte alle drei Kinder unheimlich gerne.

Erfahren tun wir alles im Wechsel von Aidan und Alfie in der Ich-Perspektive. Da ist es dem Autor in meinen Augen prima gelungen, den Schreibstil so anzupassen, dass man die ganze Zeit weiß, dass Aidan ein Junge aus unserer Zeit ist und der liebe Alfie einige Jährchen mehr zählt. Die verschieden Erzählperspektiven machen das Lesen wunderbar abwechslungsreich und richtig unterhaltsam.

Spannend geht es natürlich auch zu. Ich habe das Buch als sehr temporeich empfunden, sodass für mich beim Lesen an keiner Stelle Langeweile aufkam. Besonders zum Ende hin bin ich richtig ins Mitfiebern geraten.

Kinder, die eher ungern zu etwas dickeren Büchern greifen, sollten sich von den gut 380 Seiten bloß nicht abschrecken lassen. Das Buch liest sich wirklich schnell und richtig gut. Nicht nur aufgrund der packenden Handlung und dem tollen Schreibstil – auch die herrlich kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass man das Buch im Nu durch hat. Die Kapitel sind stellenweise wirklich extrem kurz, manchmal umfassen sie sogar nur eine Seite. So etwas heiße ich in Büchern ja immer sehr willkommen, ich bin überhaupt kein Fan von langen Kapiteln.

Für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren bietet sich das Buch prima zum Selberlesen an. In meinen Augen ist es aber auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert.

Fazit: Mit „Der 1000-jährige Junge“ ist Ross Welford erneut ein richtig schönes Kinderbuch gelungen, welches einen tollen Mix aus Realität, Fiktion, Humor, Spannung und wichtigen Werten enthält. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und kann das Buch Kindern und Erwachsenen, die gerne witzige, teilweise auch ernste und zum Mitfiebern einladende Abenteuerromane lesen, wärmstens empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.01.2019

Was für ein teuflisch gutes Buch! Die Luzifer junior-Reihe ist einfach nur genial!

Luzifer junior (Band 5) - Ein höllischer Tausch
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Seit Band 1 bin ich ein großer Luzifer junior-Fan. Die Reihe ist einfach nur genial, bisher konnte mich da jeder Band hellauf begeistern. Dem Erscheinen des fünften Bandes habe ich schon ganz ungeduldig ...

Seit Band 1 bin ich ein großer Luzifer junior-Fan. Die Reihe ist einfach nur genial, bisher konnte mich da jeder Band hellauf begeistern. Dem Erscheinen des fünften Bandes habe ich schon ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Kurz nachdem er bei mir eintraf, habe ich es mir mit dem Buch gemütlich gemacht und mich mit Luzie und seinen Freunden in ein neues, teuflisch gutes Abenteuer gestürzt.

In der Regel verstehen sich Luzie und Lilly richtig gut, aber auch zwischen den beiden kommt es mal zu Unstimmigkeiten. Kurz nachdem sie aus Frankreich zurück sind, soll ein besonders heftiger Streit mit katastrophalen Folgen enden: Bei einem Gerangel um das Dämonen-Handbuch aktivieren sich plötzlich die dämonischen Kräfte der beiden und es kommt zu einem Körpertausch. Luzie ist auf einmal Lilly und Lilly steckt in Luzies Körper fest. Wie konnte das nur passieren? Das muss schleunigst rückgängig gemacht werden, da sind sich beide sofort einig. Aber was ist das? Der Fluch will sich einfach nicht wegzaubern lassen, nicht einmal Luzifer senior, der Teufel höchstpersönlich, weiß Rat. Und nun? Luzie muss nun wohl oder übel auf Lillys Mädchenschule gehen und Lilly wiederum zieht nach St. Fidibus, einem Jungeninternat. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, benimmt sich Luzie als Lilly furchtbar peinlich und macht sich zum Gespött der ganzen Schule. Unbeabsichtigt natürlich. Lilly ist verständlicherweise dennoch fuchsteufelswild. Ganz klar: Dieser Schlamassel muss sofort ein Ende finden! Zum Glück sind die beiden nicht auf sich alleine gestellt. Mit der Hilfe ihrer beiden Freunde und der von Hausdämon Cornibus wird es ihnen ganz bestimmt gelingen, den Zauber wieder rückgängig zu machen. Oder?

Kennt ihr schon Luzifer junior, den Sohn des Teufels? Wenn ihr noch nicht das teuflische Vergnügen hattet, ihn kennenzulernen, habt ihr eindeutig etwas verpasst! Die Bücher mit ihm sind so witzig und richtig klasse. Mir hat bisher jeder Band während des Lesen ein breites Dauergrinsen auf den Lippen beschert; der Humor in den Luzifer junior-Büchern ist einfach absolut meiner. Auch in diesem Band hat der Autor nicht mit lustigen Szenen gespart. Meine Gesichtsmuskeln waren hier äußerst aktiv und oft haben Schmunzler auch nicht gereicht. Leise vor sich hin schmunzeln ist bei den Luzifer junior-Büchern quasi unmöglich, hier sind laute Lacher garantiert. :D

Ich rate hier, die Bände in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, da diese doch sehr aufeinander aufbauen. Gerade den fünften Band sollte man besser nicht vor dem vierten lesen, da man sich sonst sehr spoilern würde. Am Ende von Band 4 erfahren wir nämlich eine überraschende Neuigkeit.

Bei mir trat bei diesem Band mal wieder der Fall ein, der bisher bei jedem Luzifer junior-Buch aufkam: Einmal angefangen mit dem Lesen, habe ich das Buch in Rekordtempo weggesuchtet. Für mich, als geübte Leserin, lesen sich die Luzie-Bücher einfach viel zu schnell. Der Schreibstil ist höllisch gut, er liest sich richtig klasse. Da die Schrift recht groß und die Kapitel schön kurz sind, flogen die Seiten bei mir mal wieder nur so dahin. Hinzu kommen dann natürlich noch die Illustrationen, von denen es zu meiner großen Freude auch in diesem Band wieder eine Menge gibt. Die witzigen, comicartigen Zeichnungen von Raimund Frey harmonieren einfach nur perfekt zu den Luzifer junior Geschichten und geben das Geschehen im Text richtig lustig und erstklassig wieder.
Sie tragen auf jeden Fall auch dazu bei, dass man das Buch ratzfatz durch hat, da sich so auf vielen Seiten nur wenig Text befindet. Für Lesemuffel natürlich eine feine Sache. ;)

Mädchen und Jungen, die sich sonst eher weniger für das Lesen begeistern können, kann ich die Luzifer junior-Bücher wirklich sehr empfehlen. Sie machen einfach so viel Spaß zu lesen, da werden ganz bestimmt auch die größten lesemuffeligen Kinder zu begeisterten Lesern mutieren.

Für mich, als eingefleischter Luzie-Fan, hieß es hier auf viele liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Luzie, Lilly, Aaron, Gustav, Luzifer senior – alle haben sie hier ihren Auftritt und noch viele Charaktere mehr. Luzies knuffiger Hausdämon Cornibus ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Was wäre ein Luzie-Abenteuer ohne Cornibus? Geht für mich gar nicht, ich liebe diesen kleinen süßen Kerl, ihn kann man wohl sogar als meinen Lieblingscharakter dieser Reihe bezeichnen. Cornibus ist einfach so goldig. Seine lustige Art zu sprechen lässt mich immer breit lächeln. Da hätte ich auch überhaupt nichts dagegen, wenn sich ein Cornibus bei mir einquartieren würde. Bei mir wäre so ein niedlicher Hausdämon jederzeit herzlich willkommen. :D

Neben alten Charakteren dürfen wir hier allerdings auch ein paar neue kennenlernen. Chiara zum Beispiel. Chiara ist eine Mitschülerin von Lilly und mega unsympathisch. Sie ist so ein richtiges Biest, sie ist zickig, eingebildet und einfach nur unsagbar doof. Das Schlimmste an ihr ist, dass sie es gerade ganz übel auf die arme Lilly abgesehen hat und sie richtig fies mobbt. Obwohl Mobbing echt schlimm ist, hat es mir hier sehr gut gefallen, dass der Autor dieses Thema aufgreift. Das Buch unterhält einen nicht nur bestens, es geht auch ein bisschen in die Tiefe und regt einen zum Nachdenken an.

Ein weiterer Punkt, der mich mal wieder richtig begeistern konnte, ist, wie groß hier die Werte Freundschaft und Zusammenhalt geschrieben werden. Für ihre tolle Freundschaft kann man Luzie, Lilly, Gustav und Aaron wirklich nur bewundern. In diesem Band fliegen zwischen Luzie und Lilly zwar öfters gehörig die Fetzen, aber dies ist zum Glück kein Dauerzustand zwischen den beiden, keine Sorge.

Was dazu führen wird, dass insbesondere Lilly eine Stinkwut auf Luzie entwickelt, ist übrigens so witzig. Zumindest ich musste da öfters laut loslachen. Der arme Luzie hat leider immer noch so seine Schwierigkeiten damit, die Gepflogenheiten bei uns auf der Erde zu verstehen. In der Hölle geht eben doch vieles etwas anders zu als bei uns hier oben. Luzie gerät durch seine Unwissenheit öfters mal in heikle Situationen, vor allem in diesem Band. Ihm ist das noch nicht einmal groß peinlich, aber weil er sich hier größtenteils in Lillys Körper befindet und alle denken, Lilly wäre die echte Lilly, ist es für sie natürlich alles andere als prickelnd, was Luzie da so alles anstellt, während er in ihrer Haut feststeckt.

Da dieser Teil mit einem gemeinen Cliffhanger endet, können wir sehr davon ausgehen, dass es noch mindestens ein weiteres Abenteuer mit Luzie und seinen Freunden geben wird. Auf den sechsten Band freue ich mich jetzt schon sehr. :)

Fazit: Was für ein teuflisch gutes Buch! Mit dem fünften Luzifer junior-Band ist Jochen Till erneut eine richtig geniale Fortsetzung gelungen, die große Lust auf mehr macht und die einen bestens unterhält. Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen und auch von den tollen Illustrationen von Raimund Frey bin ich mal wieder ganz begeistert. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe gerne 5 von 5 höllischen Sternen!

Veröffentlicht am 10.01.2019

Genauso klasse und wichtig wie der erste Band! Eine absolut gelungene Fortsetzung!

Spinster Girls – Was ist schon typisch Mädchen?
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Nachdem mich Holly Bourne mit dem ersten Band ihrer Spinster Girls Trilogie hellauf begeistern konnte, war ich auf den zweiten Band schon richtig gespannt. Mit diesem habe ich dann auch sofort begonnen, ...

Nachdem mich Holly Bourne mit dem ersten Band ihrer Spinster Girls Trilogie hellauf begeistern konnte, war ich auf den zweiten Band schon richtig gespannt. Mit diesem habe ich dann auch sofort begonnen, nachdem ich den ersten Band beendet hatte.

Lottie hat die Nase gestrichen voll davon, dass es auf der Welt so viel Sexismus gibt. Sie möchte etwas dagegen unternehmen. Einen ganzen Monat lang möchte sie auf alle sexuell diskriminierende Situationen aufmerksam machen, die ihr im Alltag begegnen. Neben dieser Aktion beschäftigt sie aber noch etwas ganz anderes: Das Vorstellungsgespräch für die Eliteuni Cambridge rückt immer näher. Ein Platz an dieser Uni ist Lottie sehr wichtig, nur leider büßt sie durch ihre Aktion immer mehr schlechtere Noten ein, da sie weniger Zeit fürs Lernen aufwendet. Und dann wäre da noch Will. Will treibt sie des öfteren regelrecht in den Wahnsinn, allerdings ist er auch ziemlich süß...

In meiner Rezension zum ersten Band hatte ich ja angemerkt, dass das Thema Feminismus durch die Beschreibungen von Evies Erkrankung etwas in den Hintergrund der Handlung gerückt ist. Dieser Punkt hatte mich persönlich aber überhaupt nicht gestört.
In diesem Band bekommen wir dafür jetzt die geballte Ladung an feministischen Themen. Mir war das anfangs ehrlich gesagt fast schon etwas too much. Im Verlaufe des Buches aber konnte mich dieser Punkt dann doch immer mehr begeistern. In meinen Augen ist Holly Bourne hier eine absolut gelungene Fortsetzung gelungen, die, wie schon Band 1, sehr zum Nachdenken anregt.

Was ich nur beim Recherchieren entdeckt habe: Im Englischen ist „Was ist schon typisch Mädchen?“ der dritte und nicht der zweite Band der Spinster Girls-Trilogie. Ein bisschen merkt das schon, da zwischen diesem Band und dem ersten über ein Jahr vergangen ist und wir nebenbei erfahren, dass Amber zwischendurch in Amerika war. Über sie und ihre Reise wird es dann in „Was ist schon Liebe?“ gehen, im Deutschen also der dritte Band.

Da man die Bände aber recht gut unabhängig voneinander lesen kann, ist es eigentlich fast schon egal, in welcher Reihenfolge man sie liest. In meinen Augen kann man wirklich problemlos mit diesem Band hier starten. Ich persönlich fand es nur sehr schön zu sehen, wie sich Evie weiterentwickelt hat. Ich empfehle daher, Band 1 zuerst zu lesen. Aber wie gesagt, für das Verständnis ist es nicht notwendig.

In „Was ist schon normal?“ war Evie die Protagonistin. In diesem Band übernimmt Lottie die Rolle der Ich-Erzählerin.
Wie schon bei Evie, so war mir auch Lottie auf Anhieb sympathisch. Mir hat ihre pfiffige, schlagfertige und extrem selbstbewusste Art unheimlich gut gefallen. Ich habe sie sehr dafür bewundert, wie sehr sie bereit ist für ihre Ziele zu kämpfen und wie genau sie schon weiß, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Lottie möchte auf die Universität in Cambridge gehen. Da sie ein sehr kluger Kopf ist, stehen die Chancen gut, dass sie angenommen werden wird. Durch ihr Studium erhofft sich die 17-jährige, eine führende Person in der Politik zu werden und etwas in der Welt verändern zu können.
Letzteres nimmt sie jedoch jetzt schon in Angriff. In Band 1 hatten Lottie, Evie und Amber den Spinster Girls Club gegründet. Dieser hat sich mittlerweile erweitert: In ihrer Schule haben die drei die Fem AG ins Leben gerufen, in welcher über feministische Themen diskutiert wird.

Zusammen mit ihrer AG möchte Lottie einen ganzen Monat lang auf sexistische Situationen aufmerksam machen. Anstoß dazu war ein sexistischer Vorfall, den sie selbst durchmachen musste.

Mich hat es beim Lesen richtig erschrocken zu sehen, auf wie viel Sexismus im Alltag Lottie und die Fem-Mitglieder stoßen. Ich denke nicht, dass die Autorin da übertrieben hat, auf mich hat alles absolut realistisch gewirkt, was das Ganze nur noch schockierender macht.

Wie Lottie dann auf alles aufmerksam macht, ist stellenweise echt krass. Vor ihrem Mut und großen Selbstbewusstsein kann man wirklich nur den Hut ziehen. Allerdings ist auch Lottie verletzlich und in manchen Dingen sehr unsicher. So muss sie bei ihrer Aktion natürlich eine Menge einstecken, was sie nicht kalt lässt. Hinzu kommt die Sache mit Will.
Will tritt als Kameramann der Fem AG bei und filmt Lotties Aktionen, um sie daraufhin auf ihrem Kanal ins Internet zu stellen. Mit Will hat die Autorin sehr gekonnt das Thema Liebe mit ins Spiel gebracht. Lottie fühlt sich sofort zu Will hingezogen und auch er scheint Gefühle für sie zu hegen.

Wie in schon in Band 1 so fand ich es auch hier großartig gelungen, wie viele Themen die Autorin in ihrem Buch vereint: Feminismus, Sexismus, Freundschaft, Liebe, Zukunftspläne und noch so vieles mehr.

Was dann natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf, ist der Humor. Dieser konnte mich ja bereits im Vorgängerband hellauf begeistern. Auch hier war ich ohne Ende am Schmunzeln. So ernste und wichtige Themen auf eine so herrlich humorvolle Weise zu verpacken ist wirklich eine Gratwanderung und einfach nur große Klasse. Hier mal ein ganz großes Lob meinerseits an die Autorin!

Fazit: Eine absolut gelungene Fortsetzung der Spinster Girls Trilogie! Mit „Was ist schon typisch Mädchen?“ ist Holly Bourne ein unheimlich wichtiges Jugendbuch gelungen, welches einen sehr zum Nachdenken anregt, einen aber dank des großartigen Humor auch bestens unterhält. Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich hoffe sehr, dass mich auch der letzte Band der Trilogie so begeistern wird. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!