Profilbild von Nijura

Nijura

Lesejury Star
offline

Nijura ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nijura über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Atemberaubendes Finale einer tollen Thrillerserie

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
0

In Colchester werden in kurzen Abständen die Leichen von drei Männern gefunden, die DI Phil Brennan sehr ähnlich sehen und dass das kein Zufall ist, beweist die Tarotkarte mit Phils Namen, die bei jedem ...

In Colchester werden in kurzen Abständen die Leichen von drei Männern gefunden, die DI Phil Brennan sehr ähnlich sehen und dass das kein Zufall ist, beweist die Tarotkarte mit Phils Namen, die bei jedem der Toten gefunden wird.
Phil ist sich ziemlich sicher, dass die Frau, die sich als Fiona Welch ausgibt, mit den Morden zu tun hat. Er fährt trotz der Bedenken seiner Frau Marina nach Colchester, aber er kommt dort nie an. Marina begibt sich auf Spurensuche und hofft, sie findet ihren Mann nicht zu spät.

Ich bin ein großer Fan dieser Reihe und spannend ist das Finale allemal. Die Kapitel sind kurz gehalten und werden aus allen möglichen Blickwinkeln geschildert. Besonders spannend sind natürlich die aus der Sicht der Täterin, die tief in deren Vergangenheit reichen.
Aber leider hat mich manches auch ein wenig gestört, vor allem wenn sich Ermittler total blöd verhalten. Jeder weiß, dass man sich nicht allein in Gefahr begeben soll, aber sie tun es trotzdem – jedenfalls will es der Autor so und ich finde auch hier keinen Gefallen daran, tut mir leid.
Die Willenlosigkeit eines Protagonisten und manche Ungereimtheit hat auch irgendwie einen seltsamen Beigeschmack hinterlassen. Dafür muss ich leider einen Stern abziehen.

Nichtsdestotrotz fieberte ich mit Phil, Marina, Imani und Anni mit, war mitunter sprachlos vor Entsetzen, überrascht von einigen Wendungen und durch den flüssigen Schreibstil niemals gelangweilt. Ich konnte das Buch auch kaum aus den Händen legen und durch die kurzen Kapitel war ich auch verleitet doch noch eins mehr, und dann noch eins, und noch eins zu lesen. So flogen die Seiten dahin.

Fazit: Packendes Finale einer tollen Thrillerreihe.
Schade, dass jetzt Schluss sein soll. Ich hoffe, dass Tania Carver nicht mit dem Schreiben aufhört und wir uns bald auf einen neuen Thriller von ihr freuen können.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Unterhaltsame Kurzkrimis

Der Muttertagsmörder
0

Das Buch besteht aus 19 Kurzkrimis, alle stammen aus der Feder von Susanne Mischke. Die Krimis sind untergliedert in Mordsweiber, Mordskerle und Weihnachtskrimis.
Die Krimis sind alle sehr unterhaltsam, ...

Das Buch besteht aus 19 Kurzkrimis, alle stammen aus der Feder von Susanne Mischke. Die Krimis sind untergliedert in Mordsweiber, Mordskerle und Weihnachtskrimis.
Die Krimis sind alle sehr unterhaltsam, teilweise mit überraschendem Ende und dank des angenehmen Schreibstils gut lesbar. Manche sind auch richtig fies, die haben mir am Besten gefallen.
Lediglich „Sau tot“ hat mich anfangs etwas gelangweilt, aber auch hier war das Ende richtig gut.
Nicht unerwähnt möchte ich das schöne Cover lassen, denn erst das hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht.

Fazit: Kurzweilige, mitunter bitterböse Kurzkrimis. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.01.2019

Gesund essen, auch wenn es stressig ist

No time to eat
0

Sarah Tschernigow stellt in ihrem Buch Möglichkeiten vor, wie man unkontrolliertes Essen, besonders in Situationen, in denen man keine Zeit hat, vermeidet. Einfache, klare Strukturen und die ...

Sarah Tschernigow stellt in ihrem Buch Möglichkeiten vor, wie man unkontrolliertes Essen, besonders in Situationen, in denen man keine Zeit hat, vermeidet. Einfache, klare Strukturen und die richtige Entscheidung bei der Wahl des Essens sind machbar und gar nicht so schwierig, wie es immer scheint.

Meine Meinung:
Als ich mir das Buch bestellt habe, dachte ich eigentlich, dass es sich eher um ein Buch mit zahlreichen Rezepten handeln würde, als ich es dann so durchgeblättert habe, habe ich festgestellt, dass doch ziemlich viel Text darin ist und nur ganz hinten wenige Rezepte.
Aber entgegen meiner Befürchtung hat sich das Buch wirklich sehr leicht und flüssig lesen lassen.

Natürlich erfindet auch die Autorin nicht das Rad neu, das Buch enthält keine revolutionäre neue Art des Abnehmens, aber es hat mir gute Motivation geliefert mich gesünder zu ernähren, kritischer darauf zu achten, was ich eigentlich kaufe, Zutatenlisten genauer zu inspizieren und das einfache Lebensmittel oft die besten sind.
Sarah Tschernigow erzählt anschaulich aus ihren eigenen Erfahrungen. Sie gibt gute Tipps, was man unterwegs mitnehmen könnte, damit einem der Heißhunger nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht und wie man in Hotels und Restaurants halbwegs gesund essen kann.
Zwei Sätze haben mir besonders gut gefallen:
„Wir wollen alle toll aussehen, fit sein, schlank und gesund, aber am liebsten nichts investieren und so bequem wie möglich leben.“
„Wir bewegen uns erst dann, wenn der Schmerz groß genug ist, und wir an einem Punkt sind, wo wir so richtig die Schnauze voll haben.“

Ja, und so ist es ja auch meistens, nicht wahr?

Sarah Tschernigow hat auch etliche Podcasts zum Thema Ernährung gemacht, die werde ich mir in nächster Zeit nach und nach anhören. Ein wenig Motivation schadet nie ;)

Fazit: Motivierendes Sachbuch zum Thema gesunde Ernährung (kein Abnehmbuch im herkömmlichen Sinne).

Veröffentlicht am 22.10.2018

Sehr schöne Familiengeschichte

Die Sonnenschwestern
0

Nora ist unzufrieden mit ihrem Leben, spontan kündigt sie ihren sicheren Job, vermietet ihre Wohnung und reist nach Tenby im Süden von Wales, um dort über ihre Zukunft nachzudenken und um ihre Großmutter ...

Nora ist unzufrieden mit ihrem Leben, spontan kündigt sie ihren sicheren Job, vermietet ihre Wohnung und reist nach Tenby im Süden von Wales, um dort über ihre Zukunft nachzudenken und um ihre Großmutter zu besuchen.
1956: Die junge Chloe reist jeden Sommer für ein paar Wochen zu ihrer Tante Susan nach Tenby. Für sie ist das das Highlight jeden Jahres. Alles dort ist so viel ereignisreicher, glamouröser und schöner als in ihrem kleinen Heimatdorf. Sie freut sich auf den Teenagerball und auf ihren Freund Llew, mit dem sie eine innige Freundschaft verbindet.
Jahre später werden die beiden durch ein dramatisches Ereignis getrennt.
Durch Zufall kommt Nora 50 Jahre später einem alten Familiengeheimnis auf den Spur, das nicht nur ihr Leben ändern wird.

Meine Meinung:
Seit Amy Snow bin ich ein großer Fan von Tracy Rees. Diesmal spielt die Geschichte nicht wie in ihren beiden vorhergehenden Büchern nur in der Vergangenheit, sondern auch mehr oder weniger in der Gegenwart.
Die Handlung unterscheidet sich schon zeitlich von den Vorgängerromanen, und ich war am Anfang des Buches sehr skeptisch, ob mir Nora mit ihrer unsteten Art wirklich zusagt. Ich befürchtete, wieder einen Roman vorgesetzt zu bekommen, wo die Hauptprotagonistin hauptsächlich in ihrer Gefühlswelt versinkt und nur hadert und zaudert. Aber dem ist glücklicherweise nicht so. Sobald Nora in Tenby ankommt, wendet sich die Geschichte zum Positiven und ich fühlte mich bei der Beschreibung der Personen und Örtlichkeiten sehr geborgen und konnte mir die Gegend gut vorstellen. Auch die Geschichte um Chloe ist sehr lebendig gehalten und hat mich sehr gut unterhalten. Am Anfang rätselt man natürlich, was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben, aber schon bald versteht man den Zusammenhang.

Allerdings verstehe ich den Titel nicht, es gab keine Schwestern und der Originaltitel "The Hourglass" (Das Stundenglas bzw. die Sanduhr) hätte wesentlich besser gepasst.

Fazit: Die Autorin versteht es geschickt Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verbinden. Es ist ihr wieder gelungen einen wunderbaren, atmosphärisch dichten Roman zu schreiben, der mich zu jeder Zeit in diese Welt mitnimmt.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Einsamkeit im düsteren Wien

Der Schatten
0

Die Journalistin Norah zieht nach einer gescheiterten Beziehung von Berlin nach Wien.
Dort begegnet ihr auf der Straße eine Bettlerin, die ihr prophezeit, dass sie Arthur Grimm aus gutem Grund töten wird. ...

Die Journalistin Norah zieht nach einer gescheiterten Beziehung von Berlin nach Wien.
Dort begegnet ihr auf der Straße eine Bettlerin, die ihr prophezeit, dass sie Arthur Grimm aus gutem Grund töten wird. Norah ist perplex, sie kennt keinen Mann mit diesem Namen, und überhaupt - sie kann doch niemanden töten. Doch nach und nach gerät sie in einen merkwürdigen Strudel von Ereignissen (Dinge verschwinden, andere erscheinen plötzlich, sie bekommt seltsame SMS und eines Tages liegt eine Waffe in ihrer Wohnung). Und auf einmal ist sie sich nicht mehr so sicher, ob sie nicht doch zur Mörderin werden könnte…
Am Anfang fand ich die Handlung sehr interessant. Norah erschien mir bodenständig, sie leidet zwar immer noch am Selbstmord ihrer besten Freundin, aber das ist schon 18 Jahre her. Sie hat zwar Freunde, aber sie fühlt sich dennoch sehr verloren. Ihre Wohnung ist noch sehr trist, ich spürte regelrecht ihre Einsamkeit. Dann erfährt sie, dass es sich bei dem Tod von Valerie vielleicht doch um Mord gehandelt haben könnte. Nach und nach ging mir Norah dann doch ein wenig auf die Nerven. Erst sagt Norah, sie könne keinen Menschen töten, dann ertappt sie sich bei der Planung des Mordes - das fand ich ziemlich abstrus, da ich sie ja wie gesagt für sehr stabil gehalten habe.
Am Anfang des Buches bekommt man auch noch die Denkweise von Norah mit, aber nach und nach erhält sie Informationen, die mir als Leser aber versagt bleiben. Viele Sachen waren mir unerklärlich, z.B. warum Arthur Grimm so aggressiv auf Norah reagiert, obwohl er sie doch noch gar nicht kennt. Melanie Raabe versteht es, den Leser geschickt an der Nase herum zu führen. Allerdings wird dadurch die Spannung unerträglich und ich fühlte mich gezwungen, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.
Die Ungewissheit war natürlich wichtig für das überraschende und sehr gut konzipierte Ende des Thrillers und hat mich dann mit den vermeintlichen Ungereimtheiten im Buch wieder ausgesöhnt.
Fazit:
Spannender und verwirrender Thriller mit einem richtig überraschenden Finale!