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Veröffentlicht am 20.09.2016

Gute Fortsetzung mit Zweifeln, was noch kommen mag

Im Augenblick - Seelenmagie 3
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Während nur einer Zugfahrt – zugegeben, die dauerte fünf Stunden, aber trotzdem! – habe ich dieses Buch durchgelesen… Was sagt das darüber aus?

Lena mag ich immer lieber, sie wird selbstsicherer und lässt ...

Während nur einer Zugfahrt – zugegeben, die dauerte fünf Stunden, aber trotzdem! – habe ich dieses Buch durchgelesen… Was sagt das darüber aus?

Lena mag ich immer lieber, sie wird selbstsicherer und lässt sich auch von Cay nicht mehr herumschubsen. Cay hingegen wird mir schon fast etwas zu fanatisch in seinen Ansichten, wenn sie auch meist aus guten Gründen entstehen. Diese Gratwanderung zwischen „Der Zweck heiligt die Mittel“ und „Die Mittel heiligen den Zweck“ zieht sich durch den gesamten dritten Band dieser Seelenmagie-Reihe. Und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, das finde ich gut.

Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr angenehm zu lesen und fließt nur so dahin. Allerdings hätte ich mir hierbei gewünscht, dass die Flashbacks, die ja immer häufiger auftreten, durch kursive Schrift oder ähnliche orthografische Merkmale gekennzeichnet gewesen wären. Ich hatte zwar keine Probleme, zu begreifen, ob ich mich noch in der aktuellen Realität oder in einer Erinnerung befinde, doch es wäre für mich ansprechender, wenn solche Dinge optisch sofort erkennbar wären.

Es haben sich inhaltlich einige Dinge so entwickelt, wie ich es schon länger geahnt habe. Das fand ich einerseits gut (juhu, ich hatte recht), andererseits aber auch etwas schlecht (oh, das war jetzt aber vorhersehbar…). Aber es gibt noch immer Aspekte, die nicht ganz geklärt sind und meine Fantasie wieder durchdrehen lassen: Wer steckt wirklich hinter den Anschlägen auf Lena und ist Mathäus so bösartig, wie immer berichtet wird? Kann man Lenas Mutter trauen und was hat Ekarius nun vor? Wie lange hat Cay noch zu leben? Meine Theorie ist ja, dass Bartholomäus irgendwie aus dem Schlamassel damals geflohen ist und hinter all dem Bösen steckt, während die drei ursprünglich als Bösen gebrandmarkten irgendwie allein versucht haben, ihr jeweiliges Leben auf die Reihe zu bekommen – jedenfalls irgendwann, nicht von Anfang an. Wie genau das aber alles passt und ob ich überhaupt damit ansatzweise richtig liege, das steht, zumindest für mich, noch in den Sternen. Aber nicht mehr lange…

Fazit
Eine gute Fortsetzung voller Spannung und Emotionen, aber sie lässt eine Frage offen: Was, verflixt noch mal, kommt jetzt noch?!

Veröffentlicht am 20.09.2016

Unbefriedigend mit gutem Ende

The Club – Match
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Vom ersten Band war ich, wovon ihr euch hier selbst überzeugen könnt, nicht sonderlich begeistert. Dennoch wollte ich der Reihe noch eine Chance geben, da ich schon irgendwie wissen wollte, wie der Konflikt ...

Vom ersten Band war ich, wovon ihr euch hier selbst überzeugen könnt, nicht sonderlich begeistert. Dennoch wollte ich der Reihe noch eine Chance geben, da ich schon irgendwie wissen wollte, wie der Konflikt mit dem Club weiter- und ausgeht.

Die Chemie zwischen Sarah und Jonas ist nach wie vor hochexplosiv und macht das Lesen angenehm, aber mal ehrlich: Müssen die in jeder Situation übereinander herfallen? Sarah erwähnt es an einer Stelle sogar selbst, dass sie kaum mehr Zeit für sich und fürs Lernen findet. (Nicht, dass man exzessives Lernen unterstützen sollte, aber dennoch: Das kann so auch nicht gesund sein…) Was mir gut gefällt, ist, dass Josh und Kat mehr zu Wort kommen. Die Entwicklung der Beziehung (und ich zweifle nicht wirklich daran, dass es zwischen ihnen eine Beziehung geben wird) erscheint mir wesentlich interessanter. Ich mag Sarah und Jonas einfach nicht.

Deshalb ist es schwer, das Buch wirklich zu mögen. Ich finde es durchaus interessant, die Grundidee mit dem Prostitutionsring, der sich hinter einem exklusiven Club verbirgt und gegen alles und jeden vorgeht, der hinter die Fassade geblickt hat. Aber abgesehen von diesen mal mehr, mal weniger deutlichen Aspekten in der Handlung dreht sich ja doch das meiste nur um die Action hinter verschlossenen Schlafzimmertüren.
Auch das möchte ich nicht verurteilen, schließlich liest man dieses Buch gewiss nicht ohne eine bestimmte Erwartung an derartige Szenen, und auch für mich ist das unterhaltsam. Aber wo ist der Rest? Mir fehlen Gefühle, Gespräche, eben das romantische Zeug, das leider in Büchern wie diesem zu häufig verloren geht. Dabei reichen doch ein paar Worte mehr, um die Stimmung komplett umschlagen zu lassen.

Das Ende allerdings ist sehr, sehr gut und beinhaltet einen so schönen Cliffhanger, dass ich mir gleich Band 3 zugelegt habe. Klasse. Ich meine, ich lese die Bücher doch nicht nur, weil ich ein schönes Ende haben möchte.

Fazit
Wenn man in der Lage ist, das Finale eines Bandes so raffiniert zu schreiben, warum klappt das dann nicht bei den vorherigen 220 Seiten..?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessant und anders

Himmelsgnade
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Neugierig war ich auf diese Trilogie schon eine Weile, da auf diversen Blogs immer mal wieder diese Vampirheilerin auftauchte. Also war ja irgendwie klar, dass ich bald mal da hineinschnuppern würde...

Nina ...

Neugierig war ich auf diese Trilogie schon eine Weile, da auf diversen Blogs immer mal wieder diese Vampirheilerin auftauchte. Also war ja irgendwie klar, dass ich bald mal da hineinschnuppern würde...

Nina Melchior hat sich da etwas ausgedacht, das sich durchaus von den Vampirromanen unterscheidet, an denen man heutzutage überhaupt nicht mehr vorbei kommt: Die weibliche Protagonistin ist kein verweichlichtes Mädchen, das vom starken, schönen ach-so-tollen Vampir unwiderstehlich angezogen wird, sondern seine Gefühle für einen Engel (in Disguise) nicht unterdrücken kann. Die Vampire in dieser Welt werden als das große Übel dargestellt, nach und nach erkennt man zusammen mit Elise jedoch, dass dieses Schwarz-weiß-Denken nicht 100%ig korrekt ist. Vampire können gut sein, Engel können Mistkerle sein, aber beide Wesen sehen in den Menschen nicht viel mehr als ein leicht zu manipulierendes Werk- oder Spielzeug. Das ist eine Ansicht der Vampirmythologie, die mir ganz gut gefällt. Sie entspricht zwar in Bruchstücken immer noch dem Klischee, aber hat sich doch schon ein ganzes Stück davon gelöst.

Elise, die Hauptfigur, wird anfangs von Selbstzweifeln verfolgt, hat keine Freunde außer Michael (der aus meiner Perspektive aus bestimmten Gründen jedoch nicht gilt) udn lebt ihr leeres Leben so vor sich hin. Dann findet sie eine Freundin und ein Projekt, das ihrem Leben einen Sinn gibt, wenn es das auch in Gefahr bringt. Dass durch Musik, insbesondere Beethovens "Für Elise" immer wieder ihr Name ins Spiel gebracht wird, finde ich raffiniert und sehr gelungen, denn damit gibt es nicht nur eine Konstante im gesamten Roman, sondern es wird einem als Leser (und der Figur Elise vermutlich auch) immer wieder vor Augen geführt, dass Elise eine wichtige Rolle im Schicksal der beschriebenen Welt einnimmt. Was mir völlig unerklärlich ist, ist die Tatsache, dass im Nachwort dieser Band mit "Für Elise" betitelt wird, auf dem Titel und auch auf dem Vorsatzblatt steht jedoch "Himmelsgnade". Vermutlich war der Arbeitstitel "Für Elise". Was daran mir nun unerklärlich ist? Ganz einfach: Warum ersetzt man einen dermaßen perfekt passenden Titel mit so etwas schwammigem wie "Himmelsgnade"? Das passt erstens nicht zur Handlung und zweitens klingt es nicht so schön. Und drittens wird dadurch schon ein großer Teil der Handlung verraten. Minuspunkte für den Titel von mir...

Sehr gut gefällt mir, dass die Theorie, Vampire stammten von Kain ab, eingebaut wurde. So gibt es wenigstens eine kleine Verbindung zum Himmel und damit eine Erklärung für den merkwürdigen Titel und die Präsenz von Engeln.

Fazit
Interessanter Ansatz an die Vampirmythologie, gut geschrieben, aber leider mit einem unpassenden Titel.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine etwas schwache Fortsetzung einer immer noch spannenden Geschichte.

Schwur des Blutes - Night Sky 2
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Nachdem der erste Band mich überraschenderweise vollkommen zufrieden gestellt hat, musste ich ja nun auch nach dem Folgeband greifen...

Einen riesigen Pluspunkt muss ich gleich mal vorweg nehmen: Häufig ...

Nachdem der erste Band mich überraschenderweise vollkommen zufrieden gestellt hat, musste ich ja nun auch nach dem Folgeband greifen...

Einen riesigen Pluspunkt muss ich gleich mal vorweg nehmen: Häufig enden Bücher mit einem Cliffhanger, wenn es denn Folgebände gibt. Gerade bei Reihen mit mehr als vier Bänden ist das der Fall, und das ist ja auch völlig in Ordnung, wenn nicht gar sehr gut. Was aber fehlt, ist eine Handlung, die sich wirklich über alle Bände hinweg erstreckt. Natürlich gibt es eine Rahmenhandlung, aber die Bände sind doch oft einigermaßen in sich geschlossen. Hier ist genau das Gegenteil der Fall: Als Leser hat man nicht wirklich den Überblick, wer wo die Finger im Spiel hat bzw. was Lilith, ganz offensichtlich eine der Hauptfiguren (eben als Antagonistin), vorhat und tut. Und ihre Machenschaften ziehen sich eben bisher über beide Bände, ein Ende noch nicht in Sicht. Man muss also am Ball bleiben, wenn man wissen möchte, wie es ausgeht.

Die Handlung an sich finde ich diesmal nicht ganz so gut wie im ersten Band, das liegt aber auch daran, dass ich mit Sam nicht ganz warm werde. Auch Timothy ist nicht meine Lieblingsfigur. Also, es ist manchmal schwer, die Entscheidungen nachzuvollziehen oder auch Gedankengänge zu begreifen. Ja, die Geschichte ist fortlaufend gut, aber meine Begeisterung hat sich seit der Lektüre von Band eins abgeschwächt.

Der Schreibstil jedoch ist immer noch grandios. Je nach Charakter merkt man schon an der Wortwahl oder den Formulierungen, wer spricht / denkt, ohne, dass ein Name genannt werden müsste. Das ist nicht leicht und daher beeindruckend. Besonders die Abschnitte aus Liliths Sicht sind immer wieder herrlicht, wenn sie mir auch jedes Mal wieder vor Augen führen, dass ich keine Ahnung habe, was genau von wem versucht wird, und so weiter und so fort. Da das aber genau der Zweck dieser Lilith-Kapitel zu sein scheint, ist das vollkommen okay für mich. :)

Fazit
Eine etwas schwache Fortsetzung einer immer noch spannenden Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirrend am Anfang, danach besser

Collide - Unwiderstehlich
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Ich brauchte länger als gewöhnlich, um mich an dieses Buch und seinen Stil zu gewöhnen. Das lag hauptsächlich daran, dass der Erzähler unkoordiniert von Emily zu Gavin und zurück springt. In vielen zeitgenössischen ...

Ich brauchte länger als gewöhnlich, um mich an dieses Buch und seinen Stil zu gewöhnen. Das lag hauptsächlich daran, dass der Erzähler unkoordiniert von Emily zu Gavin und zurück springt. In vielen zeitgenössischen Roman ist es so, dass kapitelweise der Erzähler wechselt, meistens sind die Kapitel dann auch mit dem Namen überschrieben, sodass man als Leser weiß, in wessen Kopf man momentan steckt (was aber meist gar nicht nötig ist). Hier ist es so, dass innerhalb der Kapitel zwar nicht der Erzähler wechselt, aber der Erzähler schaut abwechselnd in verschiedene Köpfe. Ich hoffe, ihr versteht, was ich mit meinem Gestammel hier meine… Das ist zunächst verwirrend und ich habe eben eine Weile gebraucht, um da mitzukommen. Auch werden anfangs Zeiträume übersprungen: Das Buch beginnt damit, wie Emily und Dillon nach New York fliegen, dann ist es plötzlich einen Monat später, Emily hat einen Job und trifft Gavin. Diese Stelle musste ich tatsächlich zweimal lesen, um mitzubekommen, dass ein Monat zwischen der Landung des Fliegers und dem Jobbeginn liegt. Okay. Genug der Verwirrung.
Als ich dann erst einmal begriffen hatte, wie der Schreibstil und damit die Geschichte funktioniert, habe ich schnell alles um mich herum vergessen und bin in das Buch abgetaucht. Emily ist ein Mädchen, das viel hinter sich hat, inklusive einer harten Familiengeschichte. Dillon ist ihr sicherer Hafen. Jedenfalls bis sie ihm nach New York folgt und bei ihrer besten Freundin einzieht. Dillon ist ein Kontrollfreak, der sie unterdrückt und ihr das Leben wirklich schwer macht. Eine Zeit lang habe ich fast erwartet, dass er ihr einredet, sie müsse sich umbringen, weil sie ihm das Leben zur Hölle machen würde; er schiebt ihr einfach immer die Schuld zu. Das macht Emily, die eigentlich recht stark ist, sehr schwach und verletzlich. In der Großstadt begegnet sie Gavin Blake, und von da an geht es hin und her und hin und her und hin und … Na, ihr kennt das ja. Allerdings gibt es in Collide Momente, die einfach nicht normal sind. Und diese machen aus dem Buch etwas besonderes.
Es ist etwas schwierig zu beschrieben. Ich fand das Buch jetzt nicht soo toll. Aber es war fesselnd und doch ganz gut.

Fazit
Ganz okay, sehr verwirrend am Anfang, danach besser. Aber nicht wirklich super. „Nur“ sehr fesselnd.